Dasein *Trigger*

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Eli

Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Eli »

Danke liebe aufatmende

Da sie gesagt hat,.sie liest die Mails nicht, ist es sinnlos zu kommunizieren, was ich gebraucht hätte. :roll:
Das merkt man eben auch an ihrer Antwort dass sie die Mail nicht gelesen hat.
Was wiederum totale Wut ausgelöst hat. Obwohl sie das eben in der Stunde gesagt hatte, dass sie keine Kapazitäten hat.
Weil andere eben immer und immer und immer wichtiger sind.
Obwohl die nicht mal ansatzweise so viel sch erlebt haben wie wir.

Und was wir eben auch angesichts der Flashbacks nicht aushalten.
Das macht fassungslos.

Es ist so ein trigger immer zu erfahren: wir sind damit abgesehen von den 50min die Woche allein.
Und dann sagen wir ab um zu sagen: es reicht nicht. Es macht nur immer aggressiver...immer und immer das Gefühl es geht nur um den Stress in unserer Beziehung und bindungskram und nicht mal den klären wir in 50min, weil sie ja dann in der Stunde super langsam die Mail lesen will und muss, weil sie dazu ja keine Zeit hat nebenher und da wir die Anteile dann nicht schaffen anzusehen geht das Bindungsdrama dann sofort wieder los.. :roll:

Und ja natürlich kümmern wir uns um Anteile soweit es geht. Nur es ist im Grunde unmöglich sich um genau diese Anteile allein zu kümmern. Sobald man sich annähert löst das starke suizidale Impulse aus. Mehr werden wir dazu nicht sagen.

Aber klar...ich näher mich mal neben einem super anstrengenden Job und meist den ganzen Tag unterwegs sein, so am Wochenende kurz an...also irgendwie...was soll man dazu noch sagen?

Aber ja wir haben verstanden..wir krepieren eben und alle kümmern sich schön um sich. Grenzen sich ab.
Und die Therapeutin macht dann noch einen auf wir: die nette tolle Patientin.
Da scheißen wir drauf wirklich.
In unseren schlimmsten Momenten ist sie fünfzig Minuten da. Was natürlich zu wenig ist und dann deshalb nur zu Wut führt.
Aber klar alles unser Problem, unsere Verantwortung...

Es ist nicht nur so dass wir diese unfassbare sch erlebt haben, die so krass ist dass wir sie das erste Mal seit drei Jahren überhaupt nicht glauben können, nein, jetzt wo der ganze sch nach Jahrzehnten hoch kommt wird gesagt oh sorry meine Familie oder/und xyz sind alle wichtiger..die sind ja eh schon voll mit liebe.

Das ist echt zu viel. Das ist für das innen so zerstörerisch und verletzend, dass sie nur noch tot sein wollen.
Und im ernst ich kann es verstehen.
Aushalten müssen dass niemand (niemand!) da ist...da fragen wir uns wirklich warum wir das eigentlich überlebt haben.
Wie hat das innen gehofft auf liebe Trost eine andere Welt...eine helle Welt.

Aber die Wahrheit ist: diese Welt ist nicht hell..diese Welt ist verlogene sch...im Dreck liegen. Krepieren. Erstarrt sein. Leer sein. Nur tot sein wollen..und niemanden interessiert es. Man kümmert sich lieber um andere...
Wenn das mal nicht die Hölle ist, dann wissen wir auch nicht.
Da war es früher auf eine Art besser..da waren wir zwar nur die ... und die... Aber wir wurden wenigstens gesehen.
Es wurde wenigstens geschaut, dass wir nicht krepieren..was jetzt nicht der Fall ist.

Wir haben so "geschrien" in der Mail. Keine Antwort. Nichts.
Und dann sollen wir nicht denken, dass wir eine fotze sind...
Nur was sind wir dann?
Es ist die Wiederholung unserer tausendfach gemachten Erfahrungen: egal wie wir schreien, krepieren und am Boden sind...am Ende ist da: nichts. Nichts, was reicht um zu überleben....

Und in so einer Welt, die so dunkel für uns ist, wollen wir nicht mehr sein. Schlimmer als das kann der Tod gar nicht sein. Vielleicht ist das irgendwie nachvollziehbar...

Eli
Eli

Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Eli »

Liebe aufatmende

Wollten noch kurz ergänzen...ja genau so ein Satz hätte schon gereicht. Wer da absagt und ob es nicht gerade gut wäre zu kommen für denjenigen.
Haben wir auch öfter besprochen dass wir das dann brauchen.
Diese Form der Absage oder Ablehnung ist keine wirkliche Absage oder Ablehnung, sondern eher ein Bindungstest.

Diese "Absage" fragt: Kämpfst du um uns? Willst du wirklich dass wir kommen auch wenn es so schwer für uns ist dass es leichter ist zu sagen, wir wollen nicht kommen?
Nur das hat sie anscheinend vergessen oder nicht auf dem Schirm oder was weiss ich...ist auch egal.

Danke. Wir fühlen uns da von dir gesehen.
Wir hätten auch gern eine Therapeutin die zeitnah antwortet. Die überhaupt antwortet. Tja...Zeiten ändern sich...
:cry: :evil:

Und gleichzeitig sind wir so verzweifelt und traurig.
Uns ist alles ganz egal. Wir können gar nicht mehr.
Hass und Wut ist für uns immer leichter als zu zeigen wie traurig und verletzlich wir sind. Wie bedürftig und allein.
Wir mussten oft aggressiv sein... kontrolliert aggressiv...um...

Nur das andere das gab es nie. War verboten.

Wir würden uns so wünschen, dass sie die Zeit hätte nachzudenken und anders zu reagieren. So war es mal vor eineinhalb oder zwei Jahren. Da hätte sie geschrieben "rufen sie mich dann und dann an" und wir hätten kurz gemeinsam geschaut wer da so abgeht und dann wären wir ein bisschen gesehen gewesen.

Was wäre erwachsen? Richtig?
Wir wollen ihr nicht hinterher rennen. Betteln. Sie hat sehr deutlich gemacht dass auch für notfall-Telefonate die Kapazitäten gerade fehlen. Zumindest kam das so an. Außerdem ist da auch Wut wegen anderer sachen..wie sie uns sieht.Und wir können in die klapse...da bekommen wir sicher Verständnis und Trost. Nicht. Doppelkotz

Es ist wie es ist. Sie hat keine Kapazitäten. Und wir haben keine wahl. Außer zu gehen. Wir sind auch so müde...der Suche nach Bindung. Nach Trost. Betteln. Fallen gelassen werden. Nichts haben. Das soll einfach nur aufhören.

Eli
Aufatmende
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Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Aufatmende »

Die Frage ist nicht, wie du erwachsen wärest. Das bist du. Das beweist du hier im Forum klug und kompetent, manchmal etwas schroff.
Die Frage ist, bleibt die Erwachsene so weit präsent, dass sie vermitteln kann zwischen deinem bedürftigen, verlassenen, hilflosen Teil, der einen Retter sucht und deinem Wütenden, schimpfenden Teil.
Der suizidale Teil, hab ich gelesen, will nicht sterben, sondern Kontrolle haben.
Die Thera hat ihre Hilfe zurückgefahren, weil sie spürt, dass sie nicht reicht. Entweder ihre Kraft oder das, was du brauchst. Vielleicht als letzter Schubs, damit du in die Klinik gehst.
Du musst ja niemandem mitteilen, warum. Es könnte auch eine OP mit anschließender Reha sein, könntest du mit deinem Hausarzt besprechen.
Oder du sagst nach Innen, dass es so nicht weitergeht. Wo soll die Wut hin, wenn nicht nach außen außer hier und zur Therapeutin oder nach innen oder gegen dich selber, weil du dich ersäufst? Wie kannst du die Trauer begrenzen, die dahinter ist? Was würdest du jemandem schreiben, den du hier liest?
Du hast viele Möglichkeiten, aber du nutzt sie nur eingeschränkt, um für dich selbst zu mögen. Von Liebe rede ich ja schon gar nicht.
Hier wirst du gesehen von Menschen, die ähnliches erlebt haben wie du. Die kämpfen und straucheln und wieder aufstehen oder abstürzen.
Du hast die Wahl, wenn du für Kommunikation sorgt. Für wertschätzende.
Kennst du ja längst alles, aber was dringt nicht von einer zur anderen?
Wie viel Kapazität raubt dir der Alkohol?

Ich sitze im selben Boot. Ich habe nur zufällig Essen als Suchtmittel gewählt. Ich bin nicht einsam und habe Sinn in meinem Leben. Aber ich brauche nach wie vor dieses Forum, weil ich die Scheiße, die ich erlebt habe, nicht einmal meinem Mann erzähle. Ich kriege die Dehnung für mein Knie nicht geregelt, weil es triggert und triggert und triggert. Ich werde jedes Mal krank, wenn ich die Wucht der Gefühle anders nicht regulieren kann.
Aber ich Kämpfe für Licht, für Selbstwirksamkeit, für Handungsfreiheit. Es wird besser, nicht in Monaten, aber Jahren.

Wieso schreibe ich dir bloß so viel? Weil deine Not mich anrührt. Weil ich sie annähernd kenne. Weil ich gerade die ganze Schicht von rituellem Missbrauch, von Abrichtung seit frühester Kindheit finde und mit dem Kopf wie früher gegen die Wand rennen könnte.
Weil ich dir Mut machen möchte
Rückfälle sind Vorfälle!
Eli

Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Eli »

Hallo aufatmende

Mmh erstmal danke für deine ganzen Gedanken.
Und nein die erwachsene ist glaub schon seit einigen Wochen nicht mehr richtig da abgesehen von der Arbeit. Gut sich das klarzumachen.
Die kann das dann mal zwei Minuten pro Woche sehen und dann ist sie wieder weg..oder eben wenn jemand anderes beruhigt. Dann ist sie wieder präsenter.
Aber da das ja niemand machen kann oder macht ist es jetzt eben so.
Das ist ja nun mal ein Grundproblem einer Dis oder pdis aber gut dass alle erwarten, man könne das alleine... :roll:


Achtung Trigger immer wieder abwertende Begriffe etc



Welcher Schubs für welche Klinik? Also ohne zwei Jahre Wartezeit bleibt ja nur Göttingen die ja nur Emdr machen. Das ist im Sommer geplant um die zweite lange Pause von sieben Wochem der Therapeutin zu überstehen. Unter anderem. Und Göttingen hat auch acht Wochen vorlauf Zeit pro Intervall und Pausen zwischen den Intervallen. Hab ich alles überlegt kommt aber mit dem Sommer dann null hin. In vier Wochen ist die Therapeutin ja dann das erste Mal für sieben Wochen weg. Erst Reha dann Osterferien... Läuft würde ich sagen. Da freue ich mich so richtig drauf...das wird mega was Alkohol und weitere Selbstzerstörung angeht. Genau wie letzten Sommer. 8)

Oder meinst du die Psychiatrie, wo man ständig aggressive Männer um sich hat und schreiende psychotische Frauen? Einem jemand aus dem Nichts detailliert vom letzten Suizidversuch erzählt, Wu*den inklusive?
Sorry dass wir da wieder so schroff sind aber so sind nunmal unsere Optionen und von Klinik sprechen Menschen wenn sie nicht mehr weiter wissen. Statt auszuhalten dass es nunmal keine Lösung gibt. Aber es gibt eben nicht die Klinik wo ich nicht erst in eineinhalb oder zwei Jahre hin könnte. Zur Stabilisierung etc. Ist eben so. Keine Lobby. Keinen Ort. Wer interessiert sich schon für f*tzen die fast tot gefickt wurden?

Und wir können auch nicht in sechs Wochen nach Göttingen dann wieder nach Hause dann wieder nach Göttingen. Da bekommen wir auf der Arbeit kein Bein mehr auf der Erde...
Mit den Kollegen aber auch was Leitung etc angeht..klar können wir machen sind wir halt beruflich am Arsch. Nur weil dieses sch system keinerlei Kapazitäten hat... Dann geht's uns sicher noch besser. 8)

Nee also Klinik ist gerade raus. Auch mit Reha etc. Das hatten wir bereits vor zwei Jahren und wäre im Sommer auch so. Natürlich.

Ja sie hat keine Kraft. Weil xyz in ihrer Familie irgendwas hat. So unsere Idee. Sprich erst bindungsmäßig an füttern dass viele Anteile Vertrauen und ihren sch zeigen und dann wenn es am schlimmsten ist wird man fallen gelassen wie eine heisse Kartoffel.. oder besser: man muss halt mit fünfzig Minuten klar kommen. Wo sie vorher immer sagte das ginge nicht gut, erst Recht nicht in Krisen.

Wir können dir gar nicht sagen wie wir die Schnauze voll haben von unserer Situation. :roll: ohne Worte.

Ja passiert alles. Aber wieso uns mal und wieso jetzt?
Und wieso müssen wir immer alles nur aushalten? Wie sollen wir noch mit so etwas zusätzlich umgehen, wenn wir eh total suizidal wegen der Flashbacks sind? Woher die Kraft nehmen?
Wie gesund werden wenn ununterbrochen diese Bindungstrigger da sind und wir permanent im Hochstress sind wegen der Gefühle der Ohnmacht und allein seins? Wie soll das gehen? Darauf hat niemand eine Antwort.

Die fotze musss klar kommen..allein. so wie immer.
Keiner kümmert sich. Keiner hat Hilfe oder Lösung. Das sagt zwar niemand weil dann wäre die helle Welt ja irgendwie ziemlich sch...ja böse... Aber so ist es. Können hier einige andere User ebenfalls ganze Choräle von singen... :roll:

Nicht wir sind hier das Problem sondern die sch Menschen. Die Gesellschaft.
Im Zweifel geht man vor die Hunde...
Nur wie sich selbst retten wenn es keinen Grund gibt? Keine Bindung. Keine Bindung mehr wohlgemerkt.
Aus sich selbst schöpfen? Wieso? Mit welchem Ziel?
Mir welcher Kraft? Welcher Mensch wäre ein Beispiel der in meiner Situation ohne Bindung alles aus sich schöpft für welchen Grund? Wenn da jemand ein Beispiel hat bin ich ernsthaft an diesem Beispiel interessiert... :roll:

Ohne Alkohol wäre ich schon tot glaube ich. Das raubt keine Kapazitäten. Das rettet mein Leben. Auch wenn es natürlich langfristig zerstört. Aber für den Moment rettet uns.
Und ja mir ist klar dass ich das alles machen kann... kommunizieren Blabla. Der ganze sch.

Nur 1. Fehlt mir der Grund. Das Ziel. Die Bindung. Die liebe. Nur für uns ist kein Grund. Nur um weiter zu vegetieren? Und immer wieder wie der letzte Dreck behandelt zu lassen?
Wie soll ich die Anteile überzeugen weiter zu machen? Nach dem Desaster mit der sch Therapeutin. Den bitteren Tränen. Der Verzweiflung. Was soll ich sagen? Ich Eli bin nicht depressiv. Aber mit fällt einfach nichts ein. Wir denken da echt viel drüber nach aber ich finde nichts...

Und 2 fehlt uns die Kraft. Wir sind schon am Boden. Für alles andere fehlt die Kapazität.
Ich denke das ist genau der Unterschied zwischen uns. Du hast Sinn gefunden und Bindung. Was wir eben beides nicht haben.

Sorry dass alles ist nichts gegen dich. Ich würde ja ähnliches schreiben. Nur ich kann auch nur sagen wie es ist.
Wir haben seit dreieinhalb Jahren ununterbrochen gekämpft. Mit zig Anteilen, Suizidalität Täterkontakt etc etc. Wir haben nie aufgegeben. Wir hatten Hoffnung, einen Funken nur.
Wussten wir sind endlich auf der richtigen Spur und in der richtigen Therapie. Nach so vielen Jahren die umsonst waren.

Aber jetzt wo wir unsere dunkelste Zeit seit Beginn der Therapie haben und die Therapeutin als einzige Bindung die wirklich darum weiss, uns so behandelt, da geht es einfach nicht mehr.
Das muss niemand hier toll finden oder aushalten. Jeder hat sein Schicksal und sein Päckchen..oder uns antworten etc. Ich sage nur, wie es ist ist und wie es uns geht.
Danke dass du mut machen willst. Ich wünschte es käme an ..nur irgendwie es geht gerade einfach nichts mehr.

Eli
Monday

Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Monday »

Hallo Eli,

wir sind auch noch hier - meistens stumm, weil es nicht anders geht.
Wir sehen, wie verzweifelt ihr seid, und ich weiß, dass man manchmal so fertig ist, dass von außen nichts mehr durchkommt. Ich hab jetzt lange überlegt, ob das Folgende zu hart ist, weil ich auch nicht weiß, wer von euch das gerade liest. Es ist nicht unsere Absicht, euch zu verletzen. Nehmt euch, was ihr gebrauchen könnt, und den Rest vergesst ihr einfach…

Es ist unfair! Alles daran. Und das darf sein und auch hier stehen, und eure Wut hat hier Platz und einen Ort. Ich habe nur in den letzten Tagen überlegt, ob es euch wirklich hilft, und wenn es ‚nur‘ ist, um ein Ventil zu haben, oder euch im Endeffekt noch mehr verletzt und in die Triggerspirale treibt.
Die Anteile, die gerade hier schreiben, sind eben keine Erwachsenen, sondern Kinder, die in ihrer Verzweiflung das einzige tun, was Ihnen einfällt – ganz laut um Hilfe schreien. Ich weiß nicht, ob nicht eigentlich jede Antwort – und jede Nicht-Antwort sowieso – nur noch mehr Verzweiflung macht, weil es nicht die Art von Hilfe ist, die von den Anteilen gebraucht wird.
Wir kennen diese Wut von uns auch, und ganz oft ist da so ein Stück Kinderdenken dahinter – wenn ich nur NOCH lauter schreie, wenn ich noch mehr erkläre, wie unfair das ist – dann muss doch irgendwann wer kommen, der es gut macht.

Es ist besch…, wenn im Außen nicht genug Hilfe da ist. Aber es ist gerade Fakt. Wir können nicht fühlen, was ihr fühlt, aber wir wissen, wie verzweifelt uns so was machen kann. Wie bodenlos solche Trigger sind. Die besch… Wahrheit ist aber auch, dass ihr die einzigen seid, die ihr verletzt, wenn ihr euch weh tut und jetzt liegen bleibt.
Wenn ihr jetzt versucht, euch in dieser Situation ein winziges Stück selbst zu halten, nimmt das nichts von der Ungerechtigkeit, von eurer Verletzung, und es bedeutet nicht, dass ihr alles allein machen und für ewig allein sein müsst. Es heißt nur das – sich selbst ein winziges Stück Erleichterung zu ermöglichen, und denen innen ein winziges bisschen gesehen werden. Denn selbst wenn es niemand im Außen tut – ihr könnt es.

Wir kennen das, mit Wut Verzweiflung zu überdecken. Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber unsere Erfahrung ist, dass es ein kurzfristiger Schutz ist, aber im Endeffekt dazu führt, dass wir uns in dem Trigger immer weiter festfahren. Wenn wir es hingegen schaffen, einen winzigen Moment die Traurigkeit dahinter zuzulassen, nur zu spüren, meinetwegen nur einen kleinen Moment lang und bewusst begrenzt, bewegt das für uns etwas. Das bedeutet nicht, sich von der Traurigkeit völlig überfluten zu lassen, sondern sich nur vielleicht ganz kurz einmal anzunähern. Nicht reden und trösten und wegmachen, sondern zulassen. Für uns verändert das oft viel.

Mit dem Alkohol ist es ähnlich. Der betäubt, und manchmal geht das vielleicht nicht anders, aber ich glaube, mit jedem Tag mehr, führt er euch auch mehr davon weg, klar denken zu können und dass es überhaupt die Chance gibt, dass eine Erwachsene da sein kann und die schützen, die gerade so verzweifelt sind.
Ich glaube nicht, dass die Beschäftigung mit Bindungstrauma Zeitverschwendung ist. Weil es so groß ist und im Endeffekt das, was bei jeder einzelnen Traumatisierung eine Rolle spielt. Und eigentlich ist ja genau das die ganz zentrale Frage – wie halte ich mich mit dem, was passiert ist? Und ich glaube tatsächlich, dass man das ein ganzes Stück selbst tun muss, damit es im Außen nicht ständig zu so riesigen, fast irreparablen Verletzungen kommen kann. Dann braucht man immer noch andere, und soziale Kontakte, und Hilfe, aber die Verzweiflung darin kann ein bisschen abnehmen.

Wie gesagt, ignoriert, was nicht passt. Wir wissen, wie unmöglich es sich anfühlen kann, alles.

Ich wünsche euch ganz viel Gutes, viele Grüße, Monday (die gerade auch ne sehr dunkle Phase und gewiss nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen haben…)
Aufatmende
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Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Aufatmende »

Danke monday, so ähnlich wollte ich es auch schreiben.
Rückfälle sind Vorfälle!
Eli

Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Eli »

Danke monday.
Echt.
Wie immer sehr gut.

Irgendwie löst es Tränen aus und das ist gerade wirklich ein ganz gutes Zeichen..
Wir müssen das nochmal in Ruhe lesen.
Aber ihr habt sehr Recht dass wir uns immer mehr reindrehen.

Es ist irgendwie so: mal angenommen wir würden uns ein bisschen halten und die Verzweiflung spüren...die nämlich da ganz in der Tiefe lauert, wir spüren sie gerade fast jeden Tag mal mehr mal weniger stark...

Dieses Gefühl damit allein zu sein in der Gegenwart das ist so schlimm. Da schreit und wütet es sofort wieder.
Es ist schlimmer als den Hass auf das aussen zu haben das nicht da ist.
Das ist schonmal wichtig.
Holla...nee das Gefühl damit allein zu sein das geht gar nicht. Da werden wir total suizidal.
Allein können wir das gar nicht ansehen...
Aber gut dann ist wenigstens nochmal bisschen klarer für uns wieso wir so ausflippen und uns so auf das aussen fixieren.
Weil allein das innen anschauen. Nicht möglich ist.
Wir denken ja dass es ein Fake ist. Können das nicht glauben. Klingt auch echt nach Verschwörungstheorie ehrlicherweise.
Dafür bräuchten wir auch jemanden. Der soll nicht sagen das stimmt. Sondern mit dem könnte ich die Angst teilen verrückt zu werden bzw einfach Dinge zu sehen die nie passiert sind.

Wir melden uns später nochmal.
Danke auf jeden Fall
Eli
Aufatmende
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Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Aufatmende »

Wenigstens einen Der Telefondienste benutzen? Zur Not bei der Telefonseelsorge nachfragen, wann jemand Dienst hat, der eine Ahnung von Diss hat? Basiswissen über Trauma haben die sowieso. Deren Devise lautet mit Sicherheit: raus aus dem Film.
Du kannst ja auch Einwandvorwegnahme betreiben, dass du kein Fakeanruf bist.

Die anderen Dienste sind ja so spärlich besetzt. Dann bist du wenigstens nicht ganz alleine?

Eli, was du auch erlebt hast, es stimmt! Du hättest nur nicht überlebt, wenn du es nicht verdrängt hättest!
Auch das, was ich jetzt finde. Ist jenseits alles Vorstellbaren und ich habe absolut gar nichts über ritualisierte Gewalt gelesen außer das auf der Vielfalt Seite und die Schnipsel, die bei Dissos stehen.
Und verrückt ist doch sowieso schon, in einem Körper, mit einem Gehirn in so voneinander getrennte Schachteln zerlegt zu sein, dass nichts von der einen zur anderen dringt und man unfähig ist, Verhaltensweisen zu ändern, die selbstschädigend sind.
Oder alltägliche Dinge nicht mehr kann.
Meine Therapeutin meinte auch, dass Täter, die so manipulativ, sadistisch und leider auch klug sind, gezielt etwas vorgetäuscht haben, was nicht passiert ist.
Aber es ist bei uns so angekommen und eben das war das Ziel, um uns gefügig zu machen, in Todesangst zu versetzen, gefühlt zu MIttätern zu machen. Plus Alkohol oder andere bewusstseinsverändernde Substanzen plus erhöhte Suggestibilität
Da geht es nicht um wahr oder falsch, um tatsächlich passiert oder nicht, sondern um das, was es mit dir gemacht hat! Das ist wahr! Es war das Ziel, dich verrückt zu machen, weil die Täter krank im Kopf sind!
Rückfälle sind Vorfälle!
Eli

Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Eli »

Danke aufatmende..das tut gerade gut was du schreibst...
Also mit den Tätern...
Es geht jetzt auch nicht um die bekannte Raum schiff Entführung oder so...
Ist auch nichts was ich gelesen habe oder so...
Es ist einfach mmh weiss nicht.

Aber ja es ist nunmal da und es passt auch irgendwie zu den Anteilen.

Es tat gut sich heute klar zu machen dass ich irgendwie
nicht pathologisch bin. Sondern dass die Situation einfach enorm heftig ist gerade. Und es eben zu wenig ist.
Niemand kann was dafür aber es darf so sein.
Gerade bisschen Ruhe. Mehr Trauer als wut. Was echt gut tut. Blöd gesagt.

Und es gab ein gutes kurzes Telefonat mit einem lieben Menschen. Ganz unverhofft.

Mmh nee Telefonseelsorge ist echt keine gute idee. Da kennt sich niemand aus und nach speziellen Leuten fragen mögen die nicht...rufen da schon lange nicht mehr an. Das macht es wirklich jedes mal schwieriger.
Und raus aus dem Film ist nicht das Problem. Bzw klar aber ich kann nicht mal eben die Anteile mit fremden da raus holen. Das geht nicht.

Ich wünsche dir viel Kraft und dem Indianer Trost.
Eli
Eli

Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Eli »

Das ist das Gefühl zu den Flashbacks:
Paul Celan: todesfuge


Wir überlegen die Therapeutin um eine Pause zu bitten bis sie wieder mehr Kapazitäten hat. Auch wenn wir grosse Angst haben. Weil keine Ahnung wann das sein wird.
Vielleicht nie je nach ihrer Situation.

Aber gerade hat es einfach keinen Zweck mehr. Außer wir haben irgendwas sehr missverstanden.
Das innen und die kleinen können das nicht aushalten dass wir gerade jetzt so behandelt werden. Das ist dann nur noch mehr Trigger und Verletzung jede Woche. Da ist gerade kaum noch vertrauen. Viel Schuldgefühle Verwirrung weinen etc.

Von anderen Anteilen wissen wir nicht wie die das finden.
Vermutlich finden es viele auch toll dass das jetzt quasi Pause und vor allem auch Therapievertrags Pause bedeutet... :roll:
Nun ja..das sind halt kolleratalschäden wenn sie die Regeln bestimmt ohne weiter zu denken was das macht in der Beziehung. Ohne Rücksicht auf "Verluste". Hauptsache ihr und ihrer Familie geht's gut.
Puuh. Stopp. Macht nur noch suizidaler uns da weiter rein zudrehen. Irgendwie hätte ihr klar sein müssen was das auslöst. Nunja. :roll:

Nur Schmerz wie schon seit Wochen.

Und viel viel leere. Sinnlosigkeit.
Wir wissen nicht, wie "das" überleben. Die Flashbacks und dass die Therapeutin uns ausgerechnet jetzt so behandelt.

Eli
Eli

Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Eli »

Fürs Protokoll.

Aber Sie können mich in meinen Sprechzeiten anrufen wenn es brennt..das wissen Sie.

Ich rufe Sie dreimal heute in der Sprechzeit an.

Anrufbeantworter. Dreimal. Kein besetzt und dann ab. Nö.
Ja kann passieren. Passiert aber nicht zum ersten mal. Eher zum fünften oder sechsten.

Ich hab ihr geschrieben wir wollen ab sofort eine Therapiepause. Das geht so nicht. Ich bin suizidal genug. Ich brauche nicht noch zu meinem Glück eine nicht anwesende Therapeutin, die so tut als sei sie anwesend.
Danke.
Kein Bedarf.

Ja macht extrem Angst und hat schon erste Auswirkungen. Im innen und aussen.
Aber ein bisschen würde haben wir auch noch... :roll:
Eli

Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Eli »

Wir fühlen uns so dermaßen allein gelassen...
So so so sehr.
Ohne Worte.
Sie war so schlimm am Telefon. So kalt. Sie hat wieder nicht kapiert, was in solchen Momenten nötig ist. Ein kurzes Gesehen werden. Ein liebes Wort.
Stattdessen hat sie zehn mal gesagt wir besprechen das in der Therapie. Ja wir wissen das verdammte sch. Darum ging es auch nicht.
Es ging darum dass Anteile hören wollten dass sie wichtig sind. Dass die Gefühle okay sind. :roll: ist das denn so schwer? :roll:

Hätten wir es bloß gelassen. Wir haben so gehofft dass es irgendwie besser wird durch das Telefonat... Irgendwie hilft die nächsten Tage zu überstehen.
Wie sch kann man eigentlich sein wenn noch drei liebe Worte zu viel verlangt sind.
Wenn das irgendwie zu viel ist.
Wir hassen sie so.
Warum? Warum?
Wir sind so müde.
Eli

Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Eli »

Heulen seit drei Stunden.
Können uns nicht beruhigen.
Wir verstehen das nicht. Wollen es auch nicht mehr verstehen.
Was erwartet die Therapeutin?
Wieso ist sie nicht in der Lage drei nette Worte zu sagen.
Wie wiegt sie die Vorteile gegenüber den Nachteilen auf?

Das innen weint so.
So so sehr.
Wir fühlen uns so sehr verlassen. Wie früher.

Sollen wir irgendwie ganz ohne Bindung leben? Ohne liebe? Immer noch eine Verletzung? Noch ein Arschtritt.
Wir können das nicht mehr.

Wir können nicht mehr.
Wir wünschten wir wären nie geboren worden.
Hätten nie Therapie gemacht.
Wären nie von denen weg gegangen.

Es schüttelt uns und niemand ist da.
Was für ein sch leben.
Wir wünschen uns so sehr die Amnesie zurück. So so sehr.
Dass wir ernsthaft mal dachten wir wären nie vg worden. Hätten ein normales Leben.
Unfassbar

Vielleicht haben wir Glück und wachen nie mehr auf.
Eli
A.Rhiannon
Beiträge: 1374
Registriert: Sa Nov 12, 2016 10:53 am

Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von A.Rhiannon »

Liebe Eli,

ich habe dich gelesen.

Ich möchte dir etwas da lassen, was aber eventuell triggert und noch mehr Wut und Verzweiflung auslösen könnte. Also ihr dürft es auch gerne in der Luft zerreißen oder ignorieren.

Erstmal so viel, dass ich solche oder zumindest ähnliche Gefühle kenne. Nicht auf die Therapeutin bezogen, aber auf eine andere Person.
Ich konnte dazu inzwischen Abstand nehmen.

Es gibt in meinem Leben eine Person, die sich eine geraume Zeit lang mir (aber auch anderen) gegenüber sehr mütterlich verhalten hat. Sie war zugewandt, hat zugehört, war mitfühlend. Die Kleinen in mir haben sie sich als Mutter gewünscht. Und die Erwachsene irgendwie auch.

Aber sie war eben nicht unsere Mutter. Und ihre Rolle uns gegenüber war eine ganz andere. Sie "musste" irgendeine Art der Professionalität und Distanz wahren. Und ich denke das "müssen" Therapeuten und Therapeutinnen auch auf eine Art.

Jedenfalls war in meiner Situation die Distanz zu Beginn eine ganz andere. Es war wie gesagt sehr mütterlich und irgendwie fürsorglich und vertrauensvoll.
Die Person hatte erstens auch ihre eigene Familie. Und zweitens gab es in unserem Umfeld auch andere (ich nenne es einfach mal Patientinnen/ Klientinnen), denen gegenüber sie sich ähnlich mütterlich und fürsorglich verhielt. Von denen wusste ich aber auch, dass sie bereits liebevoll aufgewachsen waren und auch jetzt in der Gegenwart ganz viel Liebe bekommen. Im Gegensatz zu mir. Meine Kindheit etc. war eine ganz andere Realität...

Ich hatte kein Verständnis dafür. Ich wollte diese Liebe endlich auch für mich haben.
Es hat zu so vielen Triggern geführt.
Noch schlimmer wurde es, als sich das Verhalten der Person nach und nach änderte. Sie wurde weniger fürsorglich, weniger verständnisvoll. Sie grenzte sich plötzlich deutlich mehr ab. Sie sagte sogar auch plötzlich oft für uns wirklich sehr verletzende Sätze. Das war ganz ganz schlimm auszuhalten.

So oft war ich verzweifelt und wütend und habe geweint und es nicht verstanden.
Aber irgendwann habe ich erkannt, dass die Person nie (und wahrscheinlich auch keine andere) diesen riesigen Wunsch in mir erfüllen, diesen riesigen Schmerz in mir stillen, dieses riesige Loch in mir stopfen kann.
Das Fehlen der Liebe und Fürsorge einer richtigen Mutter. Das war das, was ich mir so verzweifelt von dieser Person gewünscht hatte. Das, was ich mir ein Leben lang so verzweifelt gewünscht hatte. Was ich nie hatte und nie haben werde. Die bedingungslose Liebe, Fürsorge und den Schutz einer Mutter.

Die Erkenntnis, dass diese Person aber gar nicht dafür zuständig und verantwortlich ist, mir diesen Schmerz zu stillen, das war fast unerträglich.
Die Gefühle, die Wut, die Verzweiflung, die Einsamkeit das gehört alles zu meiner Mutter. Sie war in meiner Kindheit und Jugend dafür verantwortlich sich um mich zu kümmern, mich bedingungslos zu lieben, mich zu schützen. Aber sie tat nichts davon. Sie war damals dafür verantwortlich, dass all diese Gefühle in mir entstanden. Und selbst heute als Erwachsene keine Mutter greifbar zu haben, die mal zuhört, einem etwas abnimmt, sich kümmert, in den Arm nimmt, Liebe zeigt, mit der man mal lachen oder auch mal weinen kann... gibt es nicht. Das ist schmerzhaft.

Ja, aber wie nun diesen Schmerz auffangen?
Da bin ich noch dabei und das könnte jetzt wieder sehr triggernd sein.

Natürlich kann niemand alles und alle Liebe nur allein aus sich selbst schöpfen. Es ist gut, Freunde, Menschen im Leben zu haben, die irgendwie ein bisschen Positives geben können. Gleichzeitig wird das nie die fehlende Elternliebe und Fürsorge ersetzen. Kann es nicht. Es kann aber positive Momente geben, die auch gut tun können. Und das darf als Unterschied zu früher, als es so etwas gar nicht gab, auch nach Innen gegeben werden.

Zusätzlich dazu denke ich inzwischen, dass eben (leider) auch ganz viel Fürsorge selbst gegeben werden muss. Dass dieser Schmerz Raum haben darf. Dass erwachsene beschützende Teile das im Innen ein bisschen versorgen und trösten und hinsehen können. Dass es Raum für diese Gefühle gibt, aber dass die Anteile, die diesen Schmerz tragen sich nicht darin verlieren. Damit es sich nicht mehr genauso anfühlt wie damals. Damit sich die Gefühle nicht genauso wiederholen.
Es soll zwar gefühlt werden, aber es soll sich dabei nicht haltlos anfühlen.
Uns helfen dabei inzwischen manche Anteile und imaginative Beschützer, die diese Gefühle mit aushalten, mit tragen können. Und es hilft uns manchmal einen Timer zu stellen und einen Zeitraum festzulegen, in welchem die Gefühle jetzt erlaubt sind. Egal, ob dann Gefühle kommen oder nicht. Egal, welches Gefühl dann da ist. Manchmal kommt auch nichts. Manchmal hören wir einfach nur zu. Manchmal brechen wir fast zusammen. Aber es ist zeitlich begrenzt. Und es wird dann durch innere Helfer getröstet und aufgefangen. Manchmal trösten wir uns auch im Außen, indem wir versuchen uns etwas Gutes zu tun.

Das klingt hart. Und gleichzeitig klingt es so als würde ich das alles so können. Das ist nicht wirklich so. Es gibt Momente und Phasen, da habe ich darauf auch keinen Zugriff.
Es kommt immer darauf an wie erwachsen ich gerade bin. Je mehr kindliches im Außen ist und verzweifelt versucht das Leben einer Erwachsenen zu leben, desto weniger geht das...
Es geht deutlich besser, wenn die Erwachsene mehr vorne ist und die Kleinen von der Erwachsenen möglichst beschützt und versorgt werden. Wenn sie merken, dass sie das heute nicht mehr selbst machen müssen, sondern dass sich die Erwachsene heute kümmert und sie etwas zur Ruhe kommen dürfen.
Das bedeutet bei uns gleichzeitig auch, dass auch die Erwachsene auf ihre Grenzen und Kapazitäten achten muss. Und ich weiß, dass das (zumindest bei uns) nicht immer möglich ist.


Ich weiß nicht, ob davon etwas für euch passt. Wirf es ansonsten weg.

Ich wünsche dir alles Liebe und ich hoffe du bist heute Morgen wieder aufgewacht und findest die Kraft für einen weiteren Tag. Und morgen wieder. Tag für Tag.
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."

aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
Peach
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Re: Dasein *Trigger*

Beitrag von Peach »

Hallo Eli,

ich habe den Thread hier gelesen. Euer grundsätzliches Ja zu der Therapie und der Therapeutin. Und das Nein zu anderen Hilfsoptionen.
Ihr schreibt, warum 3 Liebe Worte zu viel verlangt sind. Rum gedreht gedacht - warum ist das Fehlen von 3 lieben Worten die Beraubung eurer Exiszenzgrundlage? Es liest sich, als seid ihr abhängig von der Thera. Und als wollt ihr sie bestrafen mit der Therapiepause oder mit den Absagen von Therapiesitzungen. Es soll irgendwas mit ihr machen, sie zum Nachdenken bringen oder ihr vllt ein schlechtes Gewissen machen oder so? Ich fürchte, es macht mehr mit euch. Weil ihr eigtl die Hilfe von ihr wollt. Weil ihr 3 Liebe Worte von ihr wollt. Weil ihr eine wichtige Patientin von ihr sein wollt. Mein Gedanke ist, dass das nicht funktionieren kann. Wenn die 3 lieben Worte nicht kommen, dann prügelt ihr euch selbst, dass ihr es halt nicht wert seid und unwichtig, etc. Eure Erlaubnis einer Existenz ist weg. Das sollte nicht sein.
Vllt weiß die Thera um eure Abhängigkeit und reagiert um so kälter, wenn sie zutage kommt. Vllt bewertet ihr in dieser Abhängigkeit anders und nehmt sie kalt wahr, obwohl sie so ist wie sonst auch. Das weiß ich nicht.
Meiner Meinung nach ist ihr Stellenwert bei euch in diesen schlimmen Phasen zu hoch. Also nicht ihr seid nicht wert, sondern eigtl sollte sie es nicht wert sein, dass ihr euch dann so fertig macht.
Ich glaube, dass eine ambulante Therapie gerade nicht eure Therapieform ist. Ich denke, ihr müsstet stationär. Ich weiß, wollt ihr nicht, könnt ihr nicht - würde ich selbst bei mir zu jeder Zeit genauso sagen und genauso sehen. Von außen hat man ja immer einen klareren bzw anderen Blick.
Ihr müsst auch nicht nochmal erklären, warum nicht oder euch rechtfertigen oder, oder. Ich will nur sagen: dass die Therapie euch momentan nicht voran bringt ist in meinen Augen weder eure Schuld noch das Versagen der Thera. Es ist einfach die falsche Form in Anbetracht der Schwere der Traumata.
Ich würde euch Zeit wünschen, in einem sicheren Rahmen. Zeit für das Entsetzen, Zeit für Wut, Zeit für Trauer, die Möglichkeit auch mehrmals am Tag einen freundlichen Blick zu erhalten oder ein aufbauende Wort. Zeit, um zu der Entscheidung zu kommen, den Scherbenhaufen anzunehmen und zur Not alleine mitzuschleppen. Weil es euer Scherbenhaufen ist. Kaputt gemacht habt ihr ihn nicht. Zusammen setzen lässt er sich nicht. Mit den Scherben zu hantieren tut unglaublich weh und verletzt aufs neue. Aber er spiegelt Licht. Das Licht kommt immer wieder hier im Forum an. Er kann funkeln und glitzern und schön und individuell sein. Aber so einen Scherbenhaufen sollte man nicht in der Tasche mit zur Arbeit tragen. Oder 50 min in der Woche in die Therapie schleifen. Das ist zu wenig. Und auch die 3 lieben Worte on top, nach denen ihr euch sehnt sind zu wenig. Es ist nicht eure Schuld. Und nicht Schuld der Thera. Es kann nicht reichen.
Alles Liebe
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