Gedankenpudding vllt trigger*

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Eli

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Eli »

Hallo whisper

Naja mit sieben spätestens fangen Kinder an zu fragen: wo komm ich her? Wer ist mein Vater...? Und wollen konkrete Antworten...
Sorry wenn ich da immer wieder so hart rein grätsche...
Aber ich glaube eben dieses verlieren in solchen Fragen tut dir überhaupt nicht gut. Das liest sich für mich oft wie so eine heile Bubble die du böse Person zerstört hast.
Aber da ist einfach falsch.
Dein Kind wäre ein Inzest Kind und vermutlich schwer behindert. Und was seine Lieblingsspeise wäre könnte es vermutlich nie artikulieren.

Trauern muss darf und kann sein. Immer wieder neu und anders.
Aber auch sehen dass es richtig war. Auf deine Fragen bekommst du nie eine Antwort... Die Frage ist: wieso stellst du sie trotzdem? Was ist wichtig daran? Ist das svv? Oder hat es doch einen anderen Grund?

Diese Last des (behinderten) Inzest Kindes müsstest du tragen mit der Erkenntnis woher es kommt...und evtl ginge das nicht und es müsste in eine Pflegefamilie... Du würdest jeden Tag sehen dass dein Vater ein Verbrecher ist. Und vielleicht könntest du es nicht lieben...vor allem nicht wenn du deinen eigenen Schmerz zu lassen würdest.
Vielleicht würde es nur sterben wollen wenn es die Wahrheit wüsste und würde dich verfluchen dass du es nicht abgetrieben hast...oder schwer psychisch krank werden weil es die Wahrheit spürt aber sie ihm niemand sagt..
So rum kann man ja auch mal weiter überlegen ...auch wenn es weh tut. Ich glaube sogar es wäre wichtig auch so Rum zu überlegen. Das konnte nämlich genau so Teil der geschichte sein als deine Fragen...

Ich denke es geht ihm sehr gut dort wo es ist. Und ist dort viel Geborgener als es hier jemals sein könnte mit dieser Last die es tragen würde. Also in Talkshows sind Inzest Kinder immer nur hoch suizidal...und nicht glücklich. Vielleicht suchst du irgendwann mal Literatur dazu.
Und nein diese Last ist nicht deine Schuld!!! Sondern seine. Du bist genau so sein Opfer wie dieses Kind.

Wieso bist du wütend auf dich? Das verstehe ich echt nicht. Aber vielleicht ist das die Emotion die am einfachsten auszuhalten ist...alles andere wäre zuviel.

Finde gut wenn du zur psych gehst. Nicht verkriechen. Reden. Versteh dass du am Limit bist...

Vielleicht kannst du Mal mit m oder der psych bereden wie das denken stoppen. Ich glaube das raubt dir sehr viel Energie die auch körperlich gerade nicht hast.

Dass du mit dem BMI noch arbeiten gehen kannst finde ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gut. Du gehörst in die Klinik. Nicht mehr und nicht weniger. In dem deine chefin dich arbeiten lässt vermittelt man das sei nicht schlimm... Aber du hungerst dich zu Tode und kannst jeden Tag zusammen brechen. Auch vor den Kindern. Ansätze zum Zusammenbruch gab es ja gestern schon. Auch wieder hart aber vielleicht trotzdem wichtig drüber nachzudenken...
Du hast Verantwortung whisper. Auch für die Kinder.
Ist dein Herz und deine Werte aktuell gecheckt?

Das mit dem gespräch mit m und den ess Vereinbarungen klingt echt ganz gut... Nur du grübelst ja wieder... Das sind alles fragen die du nicht beantworten kannst! Wieso das so zerdenken? Um nicht zu fühlen? Wie wäre es mit einem grübel Stopp...? Wie konnte der aussehen...?

Die werden verlängern. Können die sich nicht leisten. Und finde gut wenn du trotzdem fragst um Sicherheit zu haben.
Du musst in die Klinik! Ob sich das gut anfühlt oder nicht...leider ist das so. Und ich glaube das weißt du auch.

Alles liebe
Eli
Whisper..
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Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Whisper.. »

Danke liebe Eli,

Die Kinder in der Kita interessieren sich jetzt sehr für Familien. Dazu machen wir auch gerade ein Projekt. Der Gedanke, dass das Kind nichts über Entstehung und Familie weiß, ist furchtbar. Und wäre es behindert?
Hm.. :-( schwieriger Gedanke. Das arme Mäuschen..das hätte alles niemals passieren dürfen.

Ein Gefühl wahrzunehmen, zu spüren..das kann ich nicht. Und ich will das jetzt auch gar nicht. Vielleicht, wenn es mir im Grundsätzlichen besser gehen würde..dann vielleicht. Aber jetzt im Augenblick? Uff..das wäre Folter. Wirklich.

Das ich in die Klinik muss, das weiß ich. Und ganz tief in mir weiß ich, dass ich ohne nicht überleben kann.

Ehrlich gesagt bin ich froh, dass es auf der Arbeit nicht auffällt. Ich achte aber auch ganz stark darauf Kleidung zu tragen, die weit geschnitten ist. Auch nichts an kürzere Hosen oder T-,Shirts. Eigentlich nur noch Oversize. Hosen mit lockeren Stoff, mit weiten Hosenbeinen. Dicke Pullover, auch oversize.

Gestern Abend und heute der Tag waren ganz schlimm. Gestern hatte ich unfassbar großen svv druck. Ich habe geskillt, mich viel abgelenkt. Gemacht, Rechenaufgaben gemacht..und es half nicht. Es kam zum SVV. Das letztes mal geschnitten hab ich mich im Dezember. Und jetzt ist dieser Erfolg. Wie eine Pusteblume, einfach weggeflogen. Hm..
Aus Angst ins Krankenhaus zu gehen, habe ich mein Bedarf genommen. Statt 3mg, hab ich 8 genommen. War dann im Krankenhaus, zum Glück auch nicht ganz anwesend. Wir saßen 4 Stunden dort. Das hat viel Überwindung gekostet. M. hat auch draußen gewartet, obwohl es mir schon lieber gewesen wäre, wenn sie in den Raum gedurft hätte.
Als wir dann um 3 Uhr morgens Zuhause waren, ist M. in Richtung Bett gegangen. Ich war noch wach, etwas benebelt, aber nicht müde. Hm..hab dann 2 Joints geraucht und dann ging das.

Heute früh war ich dann auch bei meiner Hausärztin. Sie hat die Wunden versorgt..und mir einen neuen Termin zum Fadenzug gegeben. Sie war irgendwie total feinfühlig und besorgt. Ich hab sie noch nie so fürsorglich empfungen. Ganz komisch. Ihr ist aufgefallen, dass ich gezittert hab. Sie ist dann auf Smalltalk umgestiegen, hat dann auch den Blutdruck gemessen. Seit ich sie kenne, hab ich mich heute das erste mal wohlgefühlt. Verrückt.
Den Zahnarzttermin heute Mittag hab ich ausversehen verschlafen, hab auch den Wecker nicht gehört..naja..
Jetzt liege ich auch um Bett, hab meine Medis genommen und einen Joint geraucht, ich werde gerade richtig müde. Hoffentlich wird diese Nacht besser..
Irgendwas ist seitdem in mir gestorben.
Eli

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Eli »

Hallo whisper

Naja was heisst es wusste nichts. Unbewusst wüsste es alles und würde vermutlich extrem leiden ohne sagen zu können wieso es leidet... Und wenn es endlich die Wahrheit erfahren würde und das würde es ja eh irgendwann dann...ohne Worte. Dazu fällt mir echt nur ein dass es chronisch suizidal wäre.
Wüsste nicht wie das Leben sonst sein könnte

Naja man kann die raten (wie wahrscheinlich eine Behinderung wäre) ja nachlesen. Kenne persönlich eine Familie mit Kusine und Kusine Inzest da sind alle drei Kinder schwer bis schwerst behindert. Und Väter Töchter Inzest ist genetisch viel näher. Kann man sicher in fachbüchern über Genetik lesen wie hoch das Risiko einer schweren Behinderung ist...oder eben tot Geb*rt etc. etc. Aber nicht niedrig. Sondern eher sehr hoch.
Nein das hätte niemals passieren dürfen. Aber du warst nicht dafür verantwortlich.

Das mit der Klinik finde ich gut. Das glaube ich auch
Naja bist du sicher es fällt nicht auf? Ich denke schon dass es den Eltern und Erziehern auffällt...

Das mit dem svv tut mir leid. Aber wenigstens gut dass die Ärztin neuerdings lieb war. Vielleicht hat jemand mit ihr über svv generell gesprochen oder sie hat etwas dazu gelesen.

Weiss m dass du Cannabis rauchst?
Ich hoffe es geht dir ein bisschen besser...hoffe mit dem Essen klappt es etc

Eli
Whisper..
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Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Whisper.. »

Was für eine Woche..
Bin einfach nur k.o. und ich weiß nicht, was mit mir los ist. Es ist fürchterlich so hin und hergerissen zu sein, nicht zu wissen, wohin mit einem, wenn man scheinbar einfach nicht verstanden wird. Egal, was man sagt. Egal, was man macht. Egal, was man möchte. Egal. Einfach egal.

Hatte diese Woche..zwei Suizidversuche. Samstag. Und Montag. Es lagen gerade einmal zwei Tage dazwischen.
Ich wurde Samstag ins Krankenhaus gebracht. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich konnte mich nicht mehr aushalten.
Kam dann Samstag ins Krankenhaus und musste 24h überwacht werden. Weil ich aber patu nicht in die Klinik wollte, kam eine Dame von Ordnungsamt und hat mich mit nem PsychKG in die Klinik einweisen lassen. Da war ich dann über Nacht, ich durfte keine Medis nehmen, habe nicht geschlafen, stand die ganze Zeit unter Anspannung und wäre fast die Decke hochgegangen. Ich hatte kein Handy, weil das irgendwie weg war und ich wusste nicht, wo es war. Zuhause jedenfalls nicht und in der Klinik hatten die das auch nicht. Hat mich dann auch noch gestresst. Das Handy an sich ist mir nicht wichtig, ich bin sowieso fast nie dran. Aber das ist das einzige Kommunikationsmittel zu M., deswegen hat mich das auch nochmal total runtergezogen. Und M. ist Montag in den Urlaub gefahren. Sie wollte nicht, weil ich eben in der Klinik war, aber ich hätte es mir nicht verzeihen können, wenn sie mit ihrer Freundin nicht gefahren wäre. Dann gab es ein Gespräch in der Klinik mit einem Arzt, der null empathie hatte. Das kam jedenfalls so rüber. Und als ich fragte, ob ich nach Hause kann, war das für ihn kein Problem. Ich wurde dann wieder entlassen, war Zuhause und hab M. über meinen Laptop kontaktiert, weil das Handy immer noch weg war. Dann hat sie bei der Feuerwehr angerufen und tatsächlich ist mein Handy im Krankenwagen aus der Tasche gefallen und es wurde dort gefunden. Das hab ich dann abgeholt. Ich hatte dann Nachmittags einen Termin bei meiner Hausärztin, weil die Fäden vom letzten svv gezogen werden mussten. Und dann hab ich wieder Scheiße gebaut. Meine Ärztin hat dann gefragt, ob alles ok ist und ich habe ihr erzählt, was ich gemacht habe. Daraufhin hat sie einen anderen Kollegen dazu geholt, die haben kurz überlegt und dann den RTW gerufen. Ich kam wieder ins Krankenhaus, diesmal in ein anderes. Das hat mich alles total getriggert. Erst wurde ein Blasenkatheter gelegt, obwohl ich gesagt habe, dass ich das nicht will. Dann hab ich die Medikamentengabe verweigert und die haben mir eine Magensonde gelegt. Wurde dann wieder 24h überwacht, kam wieder in die Klinik. Ohne PsychKG. Dann hab ich von dem Arzt erstmal einen Anschiss bekommen, wieso, weshalb und warum das wieder passiert ist. Als ich sagte, dass ich wieder gehen will, hat er verneint. Auch als ich sagte, ich sei freiwillig dort. Der Arzt sagte dann, er würde einen Therapieabbruch vorschlagen, weil es bei mir keinen Sinn mehr macht. Das hat mich so unfassbar sauer gemacht, ich bin total ausgerastet, bis ich fixiert wurde. Bis jetzt ist mir nicht klar, was da in mich gefahren ist. Ich stand total neben mir. Mittwoch kam dann meine Psychiaterin aus der Ambulanz auf die Station, sie wollte mit mir sprechen. Ich hab ihr dann alles erzählt, auch, dass ich nicht weiß was mit mir los ist. Auch sie hat mich nicht gehen lassen, aber ich durfte kurz nach Hause, ein paar Klamotten holen und ein wichtiges Dokument in die Schule bringen. Da hat sie mir einen riesigen Vertrauensvorschuss gegeben, ich habe ihr die Hand drauf gegeben, dass ich keinen Mist mache. Sie sagte dann auch ganz klar zu mir: "Fr. XY, ich würde meines Lebens nicht mehr glücklich, wenn ich Sie jetzt nach Hause lasse und Sie nicht mehr wiedersehen werde. Geben Sie mir die Hand drauf?" Und ich kann sie nicht enttäuschen. Deswegen habe ich mich zusammengerissen, obwohl ich echt Schwierigkeiten hatte, mich daran zu halten. Am Ende hat es dann aber doch geklappt. Gestern wurde ich dann entlassen, weil auch M. aus dem Urlaub kam. Ich war dann nicht mehr alleine. Und gestern hatte ich auch einen Termin bei meiner Therapeutin, mir war es wichtig, diesen Termin wahrzunehmen, zumal der Termin schon länger stand. Der Arzt meinte, dass das eigentlich nicht geht, aber die haben mich dann um 10:30 Uhr entlassen, damit ich um 11 Uhr dorthin gehen konnte. Das Gespräch war gut. Sie hat mir keine Vorwürfe gemacht und nochmal gesagt, dass meine Psychiaterin sehr stolz auf mich war, dass ich wieder zurückgekommen bin und mich an das Versprechen gehalten habe. Dann haben wir darüber gesprochen, dass ich mich halt einfach nicht mehr aushalten kann, dass ich mir zu viel bin. Und dann fragte sie, was genau mir zu viel ist und was das bedeutet. Das hat nochmal viel ausgemacht.
Naja..jedenfalls bin ich seit gestern wieder Zuhause, aber es ist schwierig. Ich soll nächste Woche noch nicht arbeiten gehen, ich soll also in die Ambulanz und mir einen Krankenschein holen. Das doofe ist, dass meine Psychiaterin erst wieder Mittwoch da ist, ich also zu dem muss der sagte, dass ein Therapieabbruch sinnvoll wäre. Ich habe jetzt schon total panik dahinzugehen, bei meiner Hausärztin kann ich mich aber auch nicht blicken lassen.

Ich fühle mich gerade einfach nur leer. Ohnmächtig. Nicht als ein Mensch. Sondern als Ding. Das beseitigt werden muss.
Und ich weiß immer noch nicht was mit mir los ist. Muss mich einfach so extrem zusammenreißen keinen Scheiß mehr zu machen, kein Versuch mehr, keine Selbstverletzungen, nichts anderes. Das fällt mir gerade so schwer, weil ich mich am liebsten einfach nur zerstören möchte.

Meine Psychiaterin möchte jetzt auch einen Termin mit ihr und einer Sozialarbeiterin (die kennt mich auch schon ganz viele Jahre) machen und den Therapiebeginn in einer anderem Klinik zu besprechen. Ich soll erstmal in eine, in der 3 Monate hauptsächlich DBT gemacht wird, um mich einigermaßen zu stabilisieren. Und der Termin soll so schnell wie möglich erfolgen. Da gibt es wohl auch 2 bis 3 Vorbereitungstermine die ich wahrnehmen muss. Sonst kann man nicht in diese Klinik.

Mit meinen Lehrern habe ich auch geschrieben. Mein Prüfungstermin wäre in 2 Wochen gewesen. Aber den soll ich nicht wahrnehmen. Ich soll erstmal wieder einigermaßen fit werden, die Prüfung würde dann voraussichtlich im August stattfinden. Das nervt mich auch alles. Ich will fertig werden, aber das kann ich nicht, wenn es mir so geht wie jetzt. Aber da bin ich auch selbst dran schuld. Und gleichzeitig bin ich total froh und erleichtert, dass die Prüfung verschoben werden kann und die Ausbildung nicht gefährdet ist. Auch meine Chefin sagte, ich soll mir keine Gedanken um die Arbeit machen. Ich bin also irgendwie "abgesichert".

Aber..und das frage ich mich gerade..was bedeutet das alles? Alles was passiert ist in dieser Woche..und wie gehe ich damit jetzt um?
Hm..ich bin einfach nur...kaputt. Erschöpft. Ausgelaugt. Müde. Alles zusammen.
Irgendwas ist seitdem in mir gestorben.
Eli

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Eli »

Hallo whisper

Das tut mir sehr sehr leid whisper.
Und ich bin sehr froh dass du es nicht ges hafft hast. Versteh aber auch das gefuhl sich nicht zu ertragen.

Vertrau bitte auf Klinik und Therapie. Das wird besser. Bald.
Gut mit dem Termin.
Du kannst zu einem anderen Hausarzt.mit m.bloss nicht zu dem Arsch in der Klinik.
Da würde ich mich dem Chefarzt schreiben. So was geht gar nicht. Der hat fahrlässig gehandelt und unprofessionell. Der hätte dich nicht niemals entlassen dürfen.


Und nunja was da los ist... Ich denk es wäre gut mal nach innen hin zu spüren...was da genau los ist. Die Antwort liegt in dir. Aber nicht allein schauen. Sondern mit m oder der psych.
Meine Vermutung ist dass es bestimmten Anteilen sehr schlecht geht
Die nicht mehr können.
Aber das ist nur eine vage Vermutung.

Pass bitte auf dich auf. Es wird besser. Wirklich.

Eli
Whisper..
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Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Whisper.. »

Danke liebe Eli für die Worte!

Ja..ich bin selbst auch total geschockt von mir selbst. Vor allem weil ich nicht gedacht hätte, dass solche Kurzschlussreaktionen so unvorhersehbar sind. Ich hatte die Gedanken schon länger..aber es gab doch immer irgendetwas..oder jemand..der mich daran gehindert hat. Und dann von jetzt auf gleich..zwei Mal ind nur zwei Tagen. Das hat mich wirklich aus der Bahn geworfen.

Hm..muss morgen ohne M. zu diesem doofen Arzt. Würde gerne bis Mittwoch warten, weil meine Psychiaterin dann da ist. Aber ich brauche morgen schon eine AU..aber mit ganz, ganz viel Glück komme ich zu einer anderen Ärztin. Wenn sie da ist und Zeit hat. Das werde ich dann aber erst morgen sehen. Aber dieser Arzt macht mich jetzt schon total nervös und ängstlich. Bei ihm fühl ich mich immer so klein, wertlos und..nichts wert. Also er gibt es mir das Gefühl, dass ich nichts wert bin. Hm..naja..ist nur dieses eine Mal. Werde morgen meiner Psychiaterin auch eine Mail schreiben und nach einem Termin fragen. Vielleicht hat sie diese oder nächste Woche Zeit.

Das Wochenende jetzt war ziemlich schwierig. Weil ich letzte Woche in der Klinik nur 10h geschlafen hab, hatte ich dieses Wochenende einiges nachzuholen. Das habe ich auch extrem gemerkt, viel geschlafen..wenig anderes gemacht. Mal mit M. zusammengesessen. Oder einen Film geschaut. Aber sonst eher nichts.

Ich glaube auch, dass es im Innen viele gibt, denen es sehr sehr schlecht geht. Und weil ich alleine nicht nach Innen schauen mag, hat sich das wohl angestaut. Ich selbst fühle jedenfalls im Moment gar nichts. Es ist einfach nur Leere da, keine Traurigkeit, kein Glück, kein was auch immer. Ich kann gerade nicht lachen und nicht weinen. Es gibt nichts, was ich mal lustig finde, was vorher schon noch da war. Und dieses nicht fühlen können empfinde ich als so so gefährlich. Es gibt kein "Zeichen"..falls etwas ganz stark kippt oder eben nicht kippt. Und dieses Ungewisse macht mich furchtbar nervös. Schlimm..

Werde jedenfalls gleich ins Bett gehen und dann mal schauen, was da morgen auf mich zukommt. Versuche das nicht so krass an mich ran zu lassen, lenke mich ab. Es ist nur dieses eine Mal, danach muss ich nicht mehr zu ihm. Vielleicht hilft der Gedanke um einigermaßen gut über die Nacht zu kommen.

Morgen mag ich was über M. schreiben, was mir letzte Woche so geholfen hat. Das möchte ich nicht vergessen..aber für heute ist es zu spät..
Irgendwas ist seitdem in mir gestorben.
Whisper..
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Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Whisper.. »

Dienstag war ich in der Klinik und ich hatte einfach so ein großes Gluck. Ich war bei der Anmeldung und musste im Wartezimmer warten. Nach etwa 20 Minuten voller Panik und Angst hab ich mitbekommen, dass dieser doofe Arzt krank ist. Das wurde dann allen Leuten gesagt, weil es dadurch zu längeren Wartezeiten kommt. Nach 1 1/2 Stunden war ich dann dran. Ich kam zu der Ärztin die mich auch schon ganz gut kennt, sie ist auch die Oberärztin der Tagesklinik. Da war ich ja schon zwei mal. Und sie hat mich vor ein paar Jahren mal für eine gewisse Zeit behandelt. Ich kannte sie und die kennt mich. Sie hat mir ein paar Fragen gestellt, dann alles im Computer mitgeschrieben und dann konnte ich schon gehen. Ich hab jetzt noch eine AU bis Mittwoch, dann muss ich wieder in die Klinik, hab aber einen Termin bei meiner Psychiaterin. Das ist ganz gut. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob ich mich für die Arbeit bereit fühle, ob ich diese Verantwortung übernehmen kann. Für mich und vor allem für die Kinder.
Mir geht es ehrlich gesagt immer noch ziemlich schlecht. Und ich habe Angst, dass meine Psych mich in der Klinik behält, weil mich da so so so viel triggert..das würde es alles nur noch schlimmer machen..glaub ich..aber es wäre absolut kontraproduktiv wenn ich ihr nicht die Wahrheit sage.
Ich weiß einfach nicht, wie ich das alles schaffen soll. Hm..bin einfach verzweifelt. Hin und hergerissen. Mir darf es nicht schlecht gehen. Mir darf es aber auch nicht gut gehen..
Puuh.. :(
Irgendwas ist seitdem in mir gestorben.
Eli

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Eli »

Hi whisper

Gut mit der ärztin.

Was ist denn "alles schaffen"? So weiter machen und so tun als sei nichts und dann am Ende den nächsten Suizid Versuch? Oder was ist alles?

Ich denke der meiste Druck ist doch gerade auszuhalten dass du nicht mehr funktioniert und die Gründe dass es dir so schlecht geht oder?

Also an den Gründen kannst du ja nur langfristig etwas verändern..aber dieser Druck den kannst du ein bisschen regulieren. Und sagen: Akzeptanz. Es ist jetzt so. Es ist eh schon ewig dran dass du Mal zusammen brichst. Also finde ich.
Und auch wichtig ist: mit m reden. Mit der psych. Solang du alles mit dir ausmachst findet sich keine Lösung. Außer vielleicht der nächste Suizidversuch.
Veileicht wäre Klinik gerade gut. Man kann doch besprechen welche Station evtl gehen würde. Mit welchen Voraussetzungen sonder regeln etc... Nur dafür muss man drüber reden. Vielleicht findet sich eine andere Lösung als immer nur aushalten.
Wenn keine Verantwortung dann nicht arbeiten.
Allein zu Hause sein und dann zu viel grübeln ist aber sicher auch nicht gut. Was triggert denn an Klinik?

Also erster Schritt: ehrlich mit der psych und m reden und Lösungen und Absprachen suchen. Nicht allein im eigenen Quark bleiben. Wozu das führt wissen wir ja...
Nö gut gehen kann es dir auch gerade nicht. Da besteht gar keine "Gefahr" finde ich. Das wäre immer ein falsches gut gehen. Dazu ist zu viel passiert und nichts davon ist verarbeitet.
Und schlecht gehen darf es dir whisper. Es passiert nichts. Es ist wirklich OK. Einem Krebs kranken verbietez man das schlecht gehen auch nicht. Und du bist echt schwer krank.

Pass auf dich auf
Eli
Whisper..
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Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Whisper.. »

Danke Eli.

Mit alles schaffen meine ich eigentlich alles, wan mein Leben betrifft. Wie soll ich die Ausbildung schaffen? Wie soll ich Arbeiten schaffen? Wie soll ich es schaffen, mich um mich selbst zu kümmern? Wie soll ich es schaffen, zu sprechen? Wie soll ich es schaffen, mein Leben auf die Kette zu kriegen. Wie soll ich all das schaffen?

Übermorgen hab ich den Termin in der Klinik. Langsam werde ich sehr nervös. Ich hab mir vorgenommen, was ich sagen möchte. Das schreibe ich auch noch auf.

Um den Alltag zu schaffen hab ich wieder angefangen zu kiffen. Und ich kiffe deutlich mehr als vorher. Das will ich in jedem Fall auch ansprechen. Im Moment merke ich einfach nur, dass mir das gut tut. Aber das soll es gar nicht. Ich weiß das es nicht gut ist, wahrscheinlich mach ich das gerade genau deswegen. Ich weiß wie es sich auswirken kann, mir sind die Nebenwirkungen bekannt und ich weiß, das es alles noch schlimmer macht. Und da ist wieder diese Selbsthassanteil der sich denkt: "Schädlich?? Ouh ja. Auf gehts."
Und es gibt keine Ausnahme..
Irgendwas ist seitdem in mir gestorben.
Eli

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Eli »

Hallo whisper,

wieso Ausbildung schaffen? Die ist doch so gut wie geschafft. Die letzten Schritte gehst du wenn es dir besser geht. Nach klinik etc.

Wie sollst du arbeiten schaffen? Du hast keine Ahnung wie es dir gehen kann nach einer guten längeren Intervall Therapie. Also brauchst du das auch nicht zergrübeln. Das ist wie ständig überlegen wie es wohl in Japan ist. Das kannst du gerne zehn Jahre machen. Aber solange du nicht da warst weißt du es eben nicht. Ja ist nicht leicht auszuahlten. Aber vom grübeln erfährst du es auch nicht. Hast du Mal overthinking gegoogelt oder bei Instagram was zu geschaut? Du fällst mir dabei immer ein wenn ich dazu was lese. :mrgreen:
Also was du weisst: viele schaffen arbeiten nach einer guten langen Therapie. Du wirst immer einen Job finden angesichts der Job Lage. Und du kannst auch Teilzeit arbeiten. Oder zwischendurch krank sein. Auch das ist kein Problem. Es gibt hundert Optionen wenn du mal aus deinem: ich muss jetzt 100 Prozent bis ich 68 bin arbeiten. Das ist Quatsch. Das musst du nicht und das verlangt heute auch niemand mehr.
Versuch da bitte mal etwas lockerer und flexibler im denken zu werden. Vielleicht hilft es mit deinem Schwerbehinderten Vertreter in eurer kita zu sprechen...vielleicht ist der nett und entspannt dich etwas...

Wie soll ich schaffen zu sprechen? Du sprichst doch immer besser. in der Klinik meinst du? Wenn die Person nett ist geht das sicher leichter als du denkst. Du kannst Zettel schreiben...und du musst auch nicht alle Details aus packen. Es gilt dein Tempo. Und wenn die Person blöd ist kann man um einen Wechsel bitten. Du wirst nicht die erste und letzte sein die darum bittet. Und wenn das nicht geht ist es halt die falsche klinik. Dann findet sich eine neue...

Wie dein Leben auf die Kette kriegen? Puuh sorry ich weiss nicht was ich zu solchen fragen sagen soll. Du hattest zwei SV . Du bist zehn Schritte zu weit mit der Frage...was heißt denn auf die Kette kriegen? Was heißt das genau? Arbeiten? Eine Familie? Das kannst du jetzt nicht sagen. Siehe oben. Du weißt nicht was Therapie schafft. Was deine Therapie schafft.
Und die Frgae kann am Ende kein Mensch beantworten. Wie ich mein Leben auf die Kette kriege? Keine Ahnung. Ich lebe. Und das ist wichtig. Deine Frage ist: wie überlebe ich das Jahr? Das ist deine Frage! Der Rest ist viel zu groß und das ergibt sich...
Ich weiss dazu dass ich lebe und sich Lösungen finden wenn es zu krass wird. Was leben auf die Kette kriegen bedeutet...keine Ahnung. Wie gesagt. Du hast auch genug damit zu tun erstmal zu schauen was du auf die Kette bekommen willst und wer in dir eben auch gar nicht. Siehe Suizidversuche... Mit der Frage bist du wie gesagt zehn Schritte zu weit.

Wie soll ich all das schaffen? Viel zu grosse unspezifische Frage? Dazu gibt es keine Antwort weil die Frage viel zu unklar ist. Willst du das denn schaffen? ich denke ein grosser Teil auch nixht. Was wollen die und wäre es nicht wichtig erstmal daran zu arbeiten dass alle leben wollen? Was meint all das genau? Arbeiten? Wie lange? Wo?

Dein nächster Schritt ist zu überleben und zu schauen ob und wenn ja wie die Klinik hilft...das sind die nächsten Schritte. Den Rest kannst du und niemand beantworten. Stopp das. Mit dem Löwen oder wie auch immer. Aber mit so fragen würde ich auch durch drehen und ich glaube gesunde Menschen auch. Schritt für Schritt. Du denkst maximal bis Ende des Jahres. Mehr kann eh niemand wissen.

Und zu dem kiffen sag ich nichts. Das macht auch depressiv.
Ja drüber reden und die Frage ist: wie kann ich die Anteile die schädigen wollen begrenzen? Das ist mal eine wichtige Frage an der du arbeiten kannst. :wink:

Pass auf dich auf und alles gute für das Gespräch in der Klinik

Alles liebe
Eli
herzkrank
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Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von herzkrank »

die fragen, die du dir stellst, sind sehr beunruhigend und lösen stress aus. weil du grad keine sicheren antworten finden kannst. die dir helfen würden und hoffnung geben?
ich kann mir vorstellen, dass das stellen von unbeantwortbaren fragen aber auch eine art innerer boykotteur ist. damit es dir nicht gut geht.
oder aber auch ein schutzmechanismus. wenn du dir die fragen stellst und dich damit stresst, kannst du nicht gleichzeitig angst, schmerz, trauer, verzweiflung fühlen. von denen du denkst, sie nicht aushalten zu können.

ich fand gedanken wertneutral beobachten sehr anstrengend, aber irgendwann hilfreich, um sie zu reduzieren. und war erleichtert, entspannter zu sein. aber auch gefordert, die dann auftauchenden gefühle auszuhalten.

kiffen hilft dir gerade in dieser stressigen situation um den alltag zu bewältigen, mal runter zu kommen, überhaupt grad leben zu können? so wie andere psychopharmaka nehmen. auch wenn du es aufgrund der nebenwirkungen nicht immer nehmen willst, ist es grad für dich eine unterstützung.

wie lief dein kliniktermin?
Whisper..
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Registriert: Sa Okt 10, 2015 4:26 pm

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Whisper.. »

Ich danke euch beiden für eure Antworten.

Tatsächlich habe ich mir mal ein bisschen was zu Overthinking durchgelesen und immer gedacht, dass es das ja gar nicht gibt und es man gar nicht zu viel über etwas nachdenken kann. Bis es dann irgendwann so war, dass es auf mich zwanghaft rüberkam. Das es ein Fluchtort ist, vor meinen Gedanken, die so schlimm sind, dass man die nicht haben will. Vielleicht hab ich das ja einfach so übernommen..in der ganzen Zeit, aber genau sagen kann ich es nicht.

Hm..ich habe immer noch das Gefühl, dass ich nicht gut sprechen kann. Mir ist das gestern im Gespräch aufgefallen, ich habe eigentlich überwiegend mit den Schultern gezuckt oder "das ist eine gute Frage" gesagt, die dann aber eigentlich nicht beantwortet. Oder wenn die Frage kam "Was brauchen Sie" und ich auf diese Frage zwei mal mit "Einen neuen Kopf" geantwortet habe. Als ich darüber nachgedacht habe, kam mir direkt der Gedanke "Oh man..wie sarkastisch war das bitte?! Sie kommt sich jetzt bestimmt auch total verarscht vor". Also es tat mir dann auch echt leid wie ich geantwortet habe, weil ich weiß, dass sie mir nur helfen möchte und ich komme dann mit solchen dummen Antworten dahergelaufen. Wie schlimm..oder ich warte immer mit Sprechpausen darauf, dass mir dir Antwort von meinem Gegenüber in den Mund gelegt werden, damit ich das einfach nur bestätigen und nicht aussprechen muss. Das ist halt auch nicht Sinn der Sache..puuh..das nervt mich halt auch extrem an mir.

Ich merke auch, dass ich mit meinen Fragen nicht weit komme, weil es eben keine Antworten gibt. Vielleicht ist das aber auch genau was ich will. Fragen stellen, auf die es keine Antworten gibt, damit ich mich nicht mit Fragen auseinandersetzen muss, auf die es möglicherweise Antworten gibt. Alleine auf solche Fragen zu schauen macht mir unheimlich Angst. Und das schlimme ist, dass es mir auch Angst macht, selbst wenn ich solche Fragen nicht alleine beantworten muss.
Oh man..was ein durcheinander.

Und herzkrank, genau das ist der Grund weswegen ich momentan so viel kiffe. Ich komm runter, kann den ganzen Gedanken nicht folgen, weil es die Konzentration nicht zulässt und ich nach kurzer Zeit gar nicht mehr genau weiß, worüber ich gerade überhaupt nachdenke. Und ich kann schlafen. Ich nehme zwar auch ganz normal meine Abendmedikation ein, die wieder angesetzt wurde, aber ich komme generell einfach besser zur Ruhe. Ich denke weniger darüber nach, wie ich mir das Leben nehmen möchte. Stattdessen denke üch darüber nach, was ich als nächstes essen möchte. Vorgestern habe ich so viel gegessen, dass ich mich sogar davon übergeben musste. Ich konnte einfach nicht stoppen. Mir fällt es leichter den Tag zu überstehen weil ich das Gefühl habe, dass der Tag einfach unheimlich schnell vergeht. Durch das Kiffen schlafe ich auch tagsüber sehr viel, insgesamt bin ich vielleicht 8 - 10 Stunden wach und den Rest verschlafe ich. Auch dann muss ich mich nicht mit meinen Gedanken befassen. Ich bekomme nicht mit, was meine Mitmenschen am Tag so machen und finde das gar nicht schlimm. Ich beschäftige mich gedanklich nicht mit der Arbeit oder den Arbeitskolleginnen. Das kommt alles nicht vor und das ist eben auch so ein Punkt über den ich sehr dankbar bin.
Auch wenn viele sagen, es macht vieles schlimmer und es schädigt viel mehr als man denkt, mir hilft es gerade enorm und die Nebenwirkungen sind aushaltbarer als das Leben zu spüren.

Das Gespräch gestern war sehr holprig. Abgesehen von meinen Antworten schien es von Beginn an direkt in eine bestimmte Richtung zu gehen. Meine Psychiaterin hat mich immer wieder gefragt, was ich brauche, oder was mir helfen könnte. Und ich konnte das einfach nicht sagen, weil dieser Selbstzerstörungsanteil mich nicht gelassen hat. Keine Hilfe, weil ja eh nicht verdient. Und dann stand in dem Raum noch ein leerer Stuhl da. Und meine Psychiaterin sagte, ich soll den Anteil auf den Stuhl setzen und ihm keine Beachtung schenken. Der hält einfach mal die Klappe. Am Anfang ging es nicht. Aber sie hat mich ermutigt bis ich irgendwann nur gesagt hab "Vermutlich etwas stationäres". Das war ganz ganz furchtbar als ich das gesagt habe. Danach war ich erstmal ruhig und mein Gedanke war nur "Scheiße Whisper..auf was für nen Bullshit kommst du denn hier gerade?" Und es hat keine Minute gedauert, da nahm sie das Telefon in die Hand und sagte, ich melde Sie als dringlich auf die Warteliste und rufe eben beim Case Management an. Das hat sie dann auch gemacht, ohne das ich dabei etwas unternehmen konnte. Ich war wie gelähmt. Jetzt hat sie mich eben auf dir Warteliste gesetzt. Entweder für die Depressionstation, oder für die zwei allg. Psychiaterischen Stationen. Besonders bei der einen werden auch viele Borderliner behandelt. Als ich dann gestern Zuhause war, hab ich erstmal geschlafen. In dieser Zeit wurde ich vom Case Management angerufen, die sprachen dann auf die Mailbox, dass ich eben auf der Warteliste stehe und dann vermutlich nächste Woche aufgenommen werde.
Tja..jetzt hab ich den Salat und kann das nicht mehr rückgängig machen. Meine Psychiaterin möchte mich morgen nochmal anrufen und schauen, wie es mir geht. Wenn es schlimmer wird, soll ich wieder auf die geschützte Station gehen. Aber das werde ich nicht machen. Ich finde den Gedanken, in die Klinik zu gehen, ganz ganz furchtbar und weiß noch nicht genau, wie ich damit umgehen soll. Vor allem mit der Ungewissheit, wann der Anruf kommt in dem gesagt wird, dass ich direkt am nächsten Morgen in der Klinik sein soll. Das macht vieles ganz unerträglich..

Hm..ansonsten..weiß nicht. Bin ich mit der gesamten Situation gerade sehr überfordert. Mich macht das alles unfassbar traurig und ängstlich.
Irgendwas ist seitdem in mir gestorben.
Eli

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Eli »

Hi whisper

Was mir auffällt...Suizid macht dir keine Angst. Dich zerstören macht dir keine Angst...aber zu sagen ich brauche einen Schutz ich höre auf zu funktionieren das macht dir Angst.

Vielleicht ja auch nur dir als funktionierendem anteil aber andere Anteile finden das wichtig damit aufzuhören.
Es hat Gründe weshalb du das gesagt hast. Respektiere das.

Und was soll so schlimm sein? Menschen mit borderline sind nicht per se blöd und wenn es schwierig wird wechselst du die Station. Du bist nicht der Station oder bestimmten Menschen ausgeliefert.

Finde auch gut dass du das alles merkst was passiert in den Stunden wie du dann antwortest. Statt immer bei der ach der ach so armen thera zu sein (wieder eine Ablenkung von dir selbst!) überlege doch mal wieso das passiert und was dagegen helfen konnte und vor allem nach das selbst zum Thema...dass es eben gerade passiert und du dir Hilfe wünschst. Hat die thera ja auch gut gemacht mit dem leeren Stuhl.

Überfordert sein ist ok. Versteh ich. Es ist neu und ungewohnt und macht Angst. Aber es wird sicher ein guter Weg. Es ist total dran.
Du kannst Zettel schreiben...nur wichtig sprich irgendwie über deine Angst. Vielleicht war Hilfe annehmen und Zusammenbruch einfach immer verboten. Klar entsteht da innerer Druck wenn es jetzt anders läuft. Aber sprechen und beruhigt werden darf sein.

Statt zu kiffen kannst du diese Sätze mal nach innen sagen.
Kiffen macht nur neue Probleme und dann lass dich lieber auf a ndere Medis einstellen...wenn die jetzigen nicht reichen.
Wie oft glaube ich dass ein grosses Problem ist dass du allein bleibst.
Es ist OK über schlimme Fragen und Suizid Ideen zu reden. Es ist nur nicht OK sie auszuführen. Und sich in andere Fragen zu vergraben hilft auch nicht. Aber ich glaube das verstehst du auch immer mehr dass das nur eine schlechte Strategie ist um nicht voranzukommen, um dich in Dingen zu verlieren...

Vielleicht magst du hier auch schreiben was du für schlimme Gedanken hast. Ich halte die sicher aus. Vielleicht haben wir sogar ähnliche. Ich glaube der Gedanke ist gar nicht so abwegig. Gerne auch per PN.

Ja das glaube ich auch. Dass es dir Angst macht Fragen zu stellen, vielleicht wie meine oben, auf die es antworten gibt bzw die du suchen musst einfach um weiter zu leben.
Und das heisst dann vielleicht Veränderung und auch "Wegnahme" von Symptomen...und dann eben die Frage was ist dann eigentlich? Was ist unter den ganzen Symptomen von hungern kiffen svv etc? Ich glaube das ist das Problem. Dass du ein wenig weisst, vieles erahnsz oder eben unbewusst weißt und das wahnsinnig Angst macht.. was ich sehr gut verstehe.

Was ist denn so schlimm an stationär? Ich finde schlimm dass du das schlimm findest...denn ohne Klinik ist der nächste sv mehr oder weniger schnell da. Leider. Bin ich ziemlich sicher.

Was macht denn traurig? Dass du Hilfe bekommst? Dass erst immer ein SV sein muss bevor sich jemand kümmert...sorry aber so nehme ich das irgendwie wahr. Dass du nicht mehr funktioniert?
Ich kann nur sagen du hälst schon so viele Jahre durch. Es ist echt dran endlich endlich gute Hilfe zu bekommen.
Eli
Whisper..
Beiträge: 1281
Registriert: Sa Okt 10, 2015 4:26 pm

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Whisper.. »

Danke Eli.

Es ist schon etwas paradox, das stimmt. Und trotzdem ist der Gedanke, lieber tot zu sein, erträglicher als der Gedanke zu Wissen, dass einem jetzt geholfen wird. Dieser Gedanke macht mir unfassbar doll Angst. Wenn ich länger darüber nachdenke, bekomme idt fast Panik. Weil ich weiß, was mit Hilfe zusammenhängt. Oder zusammenhängen kann. Das ist furchtbar.

Solche Antworten gebe ich meistens nur, wenn ich Angst vor etwas habe, oder eben total verärgert oder wütend bin. Mittwoch was das der Fall von Angst. Und meine Psychiaterin kennt das von mir, geht damit auch ganz einfach um. Manchmal gibt sie Kontra, manchmal steigt sie ein. Je nach dem, was die Situation gerade hergibt. Und sie weiß mittlerweile zum Glück, dass das auch eine Art von Selbstschutz ist. Nicht weiter auf etwas einzugehen, was gerade ganz schwer für mich ist. Das lockert auch oftmals dann die Gesamtsituation. So empfinde ich das jedenfalls.

Nächste Woche geht es dann in die Klinik. Ich wurde gestern angerufen, dort hieß es dann ich komme auf die Kognitionsstation und soll Dienstag aufgenommen werden. Auf dieser Station werden vorrangig psychotische Erkrankungen behandelt. Und ich dachte mir zu "Oh. Mein. Gott. Was?" Puuh..das hat mir direkt Panik gemacht. 40 Minuten später wurde ich nochmal angerufen, es gab eine Verwechslung. Ich würde auf die Depressionsstation kommen und soll Montag kommen. Und nach nochmal 30 Minuten hat mich meine Psychiaterin angerufen. Das war so vereinbart. Sie hat das mit der Kognitionsstation gesehen, ihr wurde das per Mail mitgeteilt. Dann hat sie das nochmal geklärt, dass wäre die total falsche Station und ich würde dort untergehen.
Und dann hat sie gefragt, was der Gedanke jetzt macht und ob ich das Wochenende schaffe. Naja..und sie sagte dann: "Und falls es Ihnen zu viel wird und sich entlassen wollen, dann rufen Sie mich bitte an. Wir finden dann eine Lösung und schauen, was Sie brauchen. Können wir das vereinbaren?" Und puuh..ich fand das schwierig. Aber hab zugesagt. Sie weiß, dass ich mich einfach entlassen würde. Von jetzt auf gleich. Wenn es mir zu viel wird. Oder ich überfordert bin. Jetzt hab ich ihr zugesichert. Doof nur, dass sie bloß Mittwochs und Freitags da ist. Dann müsste ich unter Umständen einige Tage warten. Das wird hart..
Hab auch noch gar nicht angefangen zu packen. Muss ich unbedingt morgen machen.
Jedenfalls habe ich Angst. Angst vor einer neuen Station, die ich nicht kenne. Vor neuen Leute. Sowohl Mitpatienten. Als auch Angestellte. Neue Ärzte. Neue Psychologen. Neue Pflegekräfte. Neue Therapeuten. Alles neu. Furchtbar. Ich darf da gar nicht dran denken. Absolut nicht..
Irgendwas ist seitdem in mir gestorben.
Pianolullaby
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Registriert: Mo Mär 14, 2022 8:07 pm

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

Beitrag von Pianolullaby »

Hast Du Dir überlegt warum Dir das "Neue" so Angst macht?
Für mich zbsp. ist das immer eine Chance, dass etwas anders gemacht werden kann,
als das was vllt bisher nicht so erfolgreich war
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