ich darf endlich... *t*

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Evenstar
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von Evenstar »

und heute im Wald bei der Hunderunde versucht die Schuld wieder dahin zu geben, wo sie hingehört. Und auch die Verantwortung.

Sie haben versagt. Sie haben versagt, als sie auf das Kind aufpassen sollten, als sie auf das kleine Mädchen aufgepasst haben. Nicht ich als Kind, nicht dieses kleine Mädchen. Sie sind ihrer Aufgabe nicht nachgekommen. Ihr eigenes über das der Fürsorge gestellt.
Sie sind schuld. Nicht dieses Mädchen.
Wir müssen uns daran gewöhnen, dass die
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(Max Herre-Fremde)
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von Aufatmende »

Wenn du die Arsch Retten Falle erkannt hast, könntest du morgen deiner Schwiegermutter sagen, dass du keine Geschenke mehr besorgen wirst oder nur bis spätestens 4 Wochen vor dem Geburtstag. Oder ihr macht eine Familienrunde und beschließt, dass ihr euch nichts mehr schenkt.

Hast du mal versucht, etwas extra nicht perfekt zu machen? Z.B. Tippfehler nicht zu korrigieren, Schlieren auf Fenstern zu lassen, Spinnweben hängen zu lassen usw. Natürlich etwas, was dich nervt und was "gar nicht geht".

Wie kriegst du den Boden denn wieder? Evtl. buchstäblich? Ich versuche dann, die Bodenbeläge so lange zu wechseln: Parkett, Fliesen, Teppich.... bis ich mich wieder spüre und geerdet bin.
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lara64unl

Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von lara64unl »

Hallo Even,
ich kenne so was auch, egal ob Schwiegermutter oder im Job…irgendwann konnte und wollte ich das nicht mehr. Ich habe an dem Klassiker „Weihnachten“ kommuniziert, dass ich keine Lust mehr auf „Konsumrausch“ habe. Ich selber nichts mehr brauche und/oder will.
Das hat bei der SchwieMu damals für echt Ärger gesorgt 😁 das war’s mir damals wert..
Im kleinen Kreis wird „gemeinsame Zeit“ verschenkt…

Und was den Perfektionismus angeht hilft hier immer mal „ Miss Perfekt“ in Urlaub zu schicken…
Dann kann ein Brief ans Amt losgeschickt werden, im Wissen dass evtl. Unterlagen nachgefordert werden…

Shalom-lara64
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von Evenstar »

Hallo Ihr,

Danke für eure Antworten. Tatsächlich habe ich auch meiner Thera gegenüber gesagt, ich werde dieses Jahr erklären, dass ich weder zu Weihnachten, noch zum Geburtstag haben möchte. Und die Thera dann wie du, dass "gemeinsame Zeit" auch ein Geschenk ist, oder auch mal unter dem Jahr, wenn man was entdeckt und denkt... oh, das wäre was für XY.
Also prinzipell, wie du, Aufatmende beschreibst, wäre für mich auch vollkommen okay!

Thera meinte auch, ich bin dann in die Falle getappt. Und ob ich das die nächsten Jahre immer so haben möchte... Nein, will ich nicht. Alternativ schon ein kleines Geschenk vorrätig haben. Naja, finde gar nichts vollkommen okay.
Kenne es aus meiner Familie eher so, dass schon unter dem Jahr geschaut wird, was man manchmal toll findet und es dann zu den Feierlichkeiten geschenkt wird.

Aktuell viel Familie, es waren nun einige Geburtstage und aktuell ist Weinlese, da sind wir noch mehr mit allen gemeinsam am ernten.

Nun habe ich nächste Woche Termin mit der Professorin. Wegen dem neuen Semester. Und wenn da nächste Woche nicht Klarheit herrscht, muss ich sie mir nun einfach holen. Ich hoffe, ich kann da gut für mich einstehen. Im Projekt ist eine ganz gute und nette Persönlichkeit gegangen. Das ist sehr schade. Und lässt auch mich immer straucheln. Muss mir also da vorher einen Plan machen und etwas in die Hand legen, zum dran bleiben.

Euch allen einen schönen Abend

Even
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(Max Herre-Fremde)
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von Evenstar »

So, war heute dort in der Nähe. Bin zum Haus und zur vorherigen Wohnung von ihm gefahren und weiter zum Haus des Kumpels.

Wohnung von Aussen, ja, so hab ich es auch in Erinnerung gehabt. Das Haus vom Kumpel, ja, sofort gefunden, aber die Hasenställe sind nicht mehr da. Beruhigend, einfach beruhigend. Dann zum Haus von ihnen. Wow, das ist dolle zugebaut worden. Es versinkt inmitten all den anderen Häusern. Bin zum Klingelschild hoch. Ja, der Name steht noch da. Schade, hätte mir so sehr gewünschr, dass sie weg sind. Vermute es beim Kumpel, sah umgebaut aus.

Auf dem Weg dorthin. Von den vermuteten großen Tatorten zum Haus, fährt man so 15 min. Hab die ganze Zeit ein Waldstück rechts gesucht, aber hatte nur Weinberge links und rechts den Fluß. Dachte dann, OK. Es stimmt also nicht. Falsch im Kopf. Und dann Zack einen km vor der Abfahrt zu dem Ort taucht der Wald auf. Und auch die Einfahrt dort rein. Doch wahr. Doch nicht geirrt.
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von Aufatmende »

Das würde mich komplett aus der Bahn werfen, mir Tatorte anzuschauen.
Kannst du dir selbst nicht glauben? Sind Details wichtig?
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lara64
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von lara64 »

Boa ich würde die Krise bekomen
Ich lebe seit 20 Jahren wieder in der Region, nachdem ich viele viele Jahre eher weiter weg und drum rum gezogen bin...in einen Teil der Tatorte kann ich bis heute nicht oder nur sehr selten fahren. Obwohl es eine wunderschöne Urlaubsregion ist..

Hier in der Region vermeide ich es zu Nahe an heikle Orte zu fahren bzw. nehme auch mal einen Umweg in Kauf..

wozu war dir das wichtig?

Puh, alleine die Vorstellung gruselt mich.

Ich hoffe, die anderen Themen an der Uni mit der Professorin konntest du gut klären.

Shalom-lara64
Evenstar
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von Evenstar »

hm, was es nochmal gebracht hat. Hm. Bestätigung. Und leider auch Bedauern, dass sie noch so fit sind, dass sie da noch wohnen können.
Davor habe ich mich mit einer Freundin in der Nähe getroffen und die ganze Zeit gedacht, fuck, was ist, wenn er auch da ist.
Vorgestern aber im Gespräch mit meiner Schwester erfahren, dass sie da auch jemanden kennt und die Dame mal fragen wird, ob sie sich einfach meldet, wenn es da eine Todesanzeige gibt.

Termin mit der Professorin habe ich morgen. Theratermin von morgen auf Wunsch der Thera auf Montag verschoben.

Gestern kam Männe heim und hat von den Vorwürfen der Schwiegermutter erzählt. Oh, gar nicht gut, war danach eine Stunde mit dem Auto wegfahren. Warum bin ich denn gerade so empfänglich für Vorwürfe? Er meinte es ja nur rein infotechnisch und wie er das abgebügelt hat, ich aber den Appell der Schwiegermutter im Ohr habe... aber die Sandra, die.... warum muss man denn vergleichen. Schön, wenn die jede Woche ihren Vater besucht mit dem Kleinkind, die haben aber auch eine andere Strecke zu fahren. Uns sieht man ja so wenig. Finde einmal im Monat jetzt nicht wenig.
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von Aufatmende »

Dann besuch sie doch einfach gar nicht mehr. Lass deinen Mann allein fahren. Oder verbinde es mit Luxus. In eine Therme gehen, Luxhen im Café essen......
Genauso viel Zeit, wie du deinen Schwiegermutter besucht hast, .... deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von Evenstar »

Puh, so gar nicht die Zeit und auch den Kopf, mich mit mir zu beschäftigen. So viel in der Außenwelt, was um uns herum passiert. So viel Gutes und so viel trauriges und alles drum herum. Mein Tag könnte einfach mehr Zeit haben und ich auch noch viel mehr Schlaf.
Auf Arbeit so viel Entwicklung und ich komme gar nicht hinterher, Begleitung Mann in zwei Wochen steht in den Sternen, Umbau Haus. Und so viel Trauer, so viele Abschiede, so viele Menschen aus dem Leben gerissen. Dieses Jahr zeigt sich so sehr von dieser Seite. Seit Tagen sehe ich mir keine Nachrichten mehr an. Komme nicht dazu, wahrscheinlich geht vieles an mir vorbei.

Ich mag irgendwie die Stoptaste drücken, in all dem Chaos, doch es gibt sie nicht. Mal Zeit haben, über die Zukunft nachzudenken. Ist nicht. Irgendwie Step by step. Auf Dezember hoffen, durchhalten bis dahin. Mich auch nicht verschlingen lassen von Außen.

und bei vielen Dingen stehe ich vor der Frage des Warum? und das in so vielen Bereichen.
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von A.Rhiannon »

Liebe Even,

das klingt nach sehr viel und es klingt sehr sehr anstrengend. Besonders wenn es auf so vielen verschiedenen Ebenen gleichzeitig passiert.
Das kann ja auch schnell mal destabilisieren.

Du schreibst du hättest keine Zeit und dein Tag bräuchte mehr Stunden.
Gleichzeitig sehe ich gerade in solchen Zeiten die Dinge, die Aufatmende schon oben geschrieben hatte, als besonders wichtig.
Zeit für sich selbst nehmen. Gute Zeit. Ein Gegengewicht schaffen.
Positive Momente, Zeit zum Reflektieren, Durchatmen, Innenkommunikation, Auszeiten. Und zwar regelmäßig. Am Tag ein paar Minuten, in der Woche ein bis zwei Stunden. Im Monat mal einen Tag oder ein Wochenende.

Die erste Reaktion und Gedanken werden wahrscheinlich sein, dass das nicht umzusetzen ist.
Aber vielleicht kann man schauen wie es doch umzusetzen ist. Denn was bedeutet es, wenn es langfristig nicht umgesetzt wird, zu welchem Preis?
Im Endeffekt ist es doch irgendwie (über)lebensnotwendig. Selbstfürsorge, um nicht komplett zusammenzubrechen. Um die Belastungen auf allen Ebenen zumindest ein bisschen besser tragen zu können.
Kurze Phasen mögen vielleicht noch überbrückt werden können. Aber langfristig gesehen...

Viel Kraft für dich.
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."

aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
Aufatmende
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von Aufatmende »

Es ist immer umzusetzen. Weil, zumindestens ich, sonst gar nicht mehr funktioniere. Also ist die Selbstsoege und Ruhe Vorbeugung gegen Destabilisieren oder nur noch Funktionieren und das Innen ignorieren. Das rächt sich (bei mir).
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lara64
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von lara64 »

Hallo Even, vieles haben Aufatmende und A.Rhiannon schon geschrieben.
Wir haben gerade eine ähnliche Situation (ohne SchwieMu) aber halt ähnlich ..
Für mich uns ist die Selbstfürsorge mindestens so wichtig, wie die Sorge um andere Menschen und/oder andere Themen…
Wenn wir uns stabil fühlen oder auch schauen, dass es uns gut geht…dann halten wir auch anstrengende Situationen aus.

Shalom-lara64
Evenstar
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von Evenstar »

Hallo ihr Lieben,

ein Lebenszeichen von mir.

Hier sind so viele Menschen aus meinem Umkreis von der Welt gegangen. Dieses Jahr war es extrem. :cry:
In dieser Zeit gab es gerade nichts, was irgendwie warten konnte.
Und der November ist vorbei. Der schlimmste Monat für mich. Er ist einfach vorbei gegangen.
Und nun ruhiger angehen lassen. Letzte Woche schon arbeitstechnisch runter gefahren. Ruhe finden. So viel ausgehalten, mein Mann war nun auch zwei Wochen zuhause, das hat gut getan, weil doch im Hintergrund jemand da war. Davor war er zwei Wochen weg, aber auch das haben wir gemeistert.

Nun kommt hoffentlich auch weiterhin die ruhigere Zeit. Auf Arbeit so vieles emotionales und ich bin froh, neben der Thera auch noch einen Coach zu haben, der noch eine andere Sichtweise mitbringt. Zumindest klaut mir die Arbeit nun weniger meiner Nächte. Grübeln unterbinden. Den Rücken gestärkt bekommen.

Ein wenig wieder Heimat finden in mir. Schauen wir mal.
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Re: ich darf endlich... *t*

Beitrag von Aufatmende »

Mein Schwiegervater ist im April gestorben. Die Trauerfeier für meine Schwiegermutter war vor 8 Tagen. Drei Nachbarn sind gestorben. Sie fehlen.
Auch bei mir viel zu viel für ein Jahr.

Was heißt denn konkret Heimat finden in dir? Deinen Körper finden? Etwas Schönes tun? Dialoge mit dem Innen? Wunden weiter verheilen lassen?
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