Hi turtle!
*michmaleinmische*, auch wenn ich gestehen muss, dass ich nícht alles gelesen hab.
Ich hänge bei dem Bild, dass deine Abwehr hochfährt, wenn du dich mit einem bestimmten Thema auseinandersetzen willst, gleichzeitig sucht sich dieser Anteil aber immer wieder Wege, sich Gehör zu verschaffen - hab ich das richtig verstanden?
Ich denke, grundsätzlich ist Abwehr schon eine gar nicht so schlechte Schutzfunktion von unserer Seele...eigentlich ne geniale Sache, um uns wirklich vor Dingen zu schützen, die uns im Moment überfordern würden. Ich hab mal einen schönen Vergleich gelesen: gerade bei mb schützen Angst, Scham und Schuldgefühl das "Geheimnis" wie Wassergraben, Burgmauern und Zugbrücke eine Burg. Manchmal ist es einfacher, den Graben, die Burg und die Zugbrücke zu inspizieren, als gleich die Burg zu stürmen...kannst du mit diesem Bild was anfangen? Das heißt: wovor hast du genau Angst? was könnte schlimmstenfalls passieren, wenn du diesem Teil zuhörst?
das ist eine gradwanderung, weil ich es nicht kontrollieren kann.
Was genau kannst du nicht kontrollieren? Den Inhalt, den dieser Teil dir erzählen will? Die Art, wie es eventuell hochkommt? Oder die Grfühle, die damit verbunden sind? Deine Reaktionen darauf?
ich fühle mich machtlos.
er glaubt nur das ihm wieder (noch mehr) weggenommen werden soll und damit er immer mehr an macht/stärke verliert.
Was genau befürchtet dieser Teil, dass ihm weggenommen werden soll? Was kann man diesem Teil wegnehmen? Und vor allem - wie könnte man ihm das wegnehmen?
ich weiß, dass das blödsinn ist, aber ich kann es nicht zusammen bringen/mir klar machen.
Nein, turtle, das ist kein Blödsinn! Kopf und Bauch/Gefühl sind eben oft 2 Paar Schuhe. Ich erzähl immer wieder ganz gern von meinem Standardspruch in der Therapie: "Sagen Sie das nicht meinem Kopf, der weiß das alles schon! Sagen Sie's lieber meinem Bauch...oder lassen Sie ihm ne Nachricht auf dem AB, weil im Moment ist der nicht zu sprechen!"
wieso sollte man dann noch irgendjemanden trauen?
warum sollte man glauben, das es nicht wieder passiert?
Gute Frage. Ich glaube, Vertrauen kann nur ganz langsam entstehen. Das heißt, ich prüfe mein Gegenüber erstmal, schaue ganz langsam, nach und nach, erst mit kleinen Dingen, dann langsam mit größeren, ob ich vertrauen kann. Wenn ich den Eindruck gewinne - ja, das hält, das trägt, dann kann man auch mal etwas mehr riskieren. Aber Vertrauen muss sich mein Gegenüber erstmal verdienen - ich denke, nur so kann langsam Sicherheit entstehen.
Wenn man zu früh, zu schnell vetraut, besteht natürlich wirklich immer die Gefahr, dass man in alte Muster rutscht. Und 100% Sicherheit gibts leider nie. Aber die Alternative ist halt verdammt...einsam, oder?
Also, langsam, Schritt für Schritt.
Ich hoffe, du kannst damit ein bisschen was anfangen!?
Liebe Grüße!
Elfenstäubchen