eigen Begrenzungen

Hier können Betroffene über ihre Erlebnisse diskutieren.
Wildwuchs
Beiträge: 211
Registriert: Mi Jun 26, 2013 12:33 pm

eigen Begrenzungen

Beitrag von Wildwuchs »

Hallo,
ich bin sehr wenig hier und eigentlich seit 2005 angemeldet. Seitdem lese ich hin und wieder mal mit.
Wollte mal etwas schreiben, weil ich überhaupt nicht mehr weiß, wohin mit mir. Es ist alles eine Sackgasse.
Wir sind Viele und etwas autistisch oder auch nur schwer hospitalisiert.

Mir werden immer wieder in letzter Zeit meine Begrenzungen bewusst. Dass ich nicht mithalten kann.
Bewusst geworden, dass ich seit 37Jahren durchgängig in stationären Einrichtungen war, 30Jahre davon in der stationären Jugendhilfe tätig. Seit 6Jahren nun EM RentnerIn.

Kindheit und Jugend auch von der 6. Lebenswoche an ab und zu in solchen Einrichtungen.

Vor 6Jahren hatte ich nun versucht, irgendwas aufzubauen, was eigenes, also Privatsphäre aufzubauen. Hatte während der Rente eine Weiterbildung gemacht, um da irgendwas zu machen.

Doch ich bin immer wieder völlig überfordert von den Menschen, mit Beziehungen überfordert. Kann nicht reden, bzw. mich verständlich auszudrücken. Bekomme zuviel mit, erahne, erspüre zu viel zu schnell. Nehme alle Schuld auf mich und komme wie jetzt ins Jammern.

Versuch, ein Hobby aufzubauen, schlugen alle durch Ängste fehl und die Therapie scheint nun auch wieder zu scheitern, weil ich nicht zusammenhängend mich äußern kann, Anteile vorn sind, die ich noch nicht kenne.

Allein zu Hause wohnen kostet genausoviel Kraft, wie im Job. Den ganzen Tag draußen rumrennen geht körperlich nicht.

Das einzige, wo ich mich auskenne, war im Job. Da war alles noch hochfunktional, brauchte mit keinem irgendeine Nähe aufbauen und kannte alle Abläufe. Nur war es dann nicht mehr machbar, Schichten und ausgebrannt,viele Triggerpunkte, deshalb Rente. Therapeut und jetzige Therapeutin verstehen es nicht, weil sie mich noch anders kannten.

Und das kann ich schwer überwinden, dieses nicht mehr funktionieren können. Dieses nicht mehr in den Anteil können. Manchmal kommt dieser Anteil (erwachsenste) in der Nacht und macht seine Nachtschichten, Kaffeetrinken und so.

Das macht ziemlich depressiv, so von 200 auf null und so bindungslos und unfähig zu sein.

Sorry, geht auch wieder ins Leere, merk ich grad.

Aber für das Altersheim bin ich doch noch viel zu jung.
Programm.
Eli

Re: eigen Begrenzungen

Beitrag von Eli »

Hallo ihr

Mmh ich fang mal hinten an: ganz direkt gefragt (müsst ihr natürlich nicht beantworten..) meint ihr mit programm es ist so gewollt wie es jetzt ist? Eben nicht mehr hochfunktional? Oder mögt ihr sagen was das meint?

Wir fühlen da sehr mit. Wir sind (noch) hochfunktional und wir würden auch sehr depressiv werden wenn das nicht mehr ginge. Kann sich jeden tag ändern...das wissen wir. Und bis zur rente werden wir es auch niemals schaffe .

Mmh sagt die thera es scheitere? Oder macht ihr eigentlixh fortschritte jetzt und seht das aber zu wenig?
Finde nicht dass man kohärent reden muss. Wenn neue anteile sich zeigen ist das ein gutes zeichen finde ich
Vieleicht mögen andere ihre sicht auch sagen? Zur jetzigen situation? (Habt ihr ein kommunikations buch? )

Ihr jammert nicht. Das ist ja auch total traurig dass so eim scherbenhaufen über ist.

Ihr seid auch nicht unfähig.
Und wieso geht eurer text ins leere. Ihr nehmt euch hier platz, das ist doch gut und wichtig und vollkommen okay.

Wünsch euch eine ruhige nacht
Eli (für alle bei euch für die das wichtig ist und die das nicht wissen: wir haben auch eine pdis)
Wildwuchs
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Re: eigen Begrenzungen

Beitrag von Wildwuchs »

Hallo Eli,
die richtigen Fragen am richtigen Ort, danke dir, hat uns gleich mal berührt.
Ich meine ja, es ist so gewollt, nicht gehen dürfen. Massivste Loyalitätskonflikte mit unaushaltbarer Schuld.
Dadurch eben auch heftige Verstrickungen mit Therapie, wo es Parallelen in den Strukturen gibt.

Antrag Rentenverlängerung vorletzte Woche gestellt, also kein Wunder, dass da einige dagegen sind, die müssen das alte System wieder herstellen.
Es soll nur wie Depression erscheinen, ist tatsächlich was anderes. Massive Flashbacks.


Denke, die Therapeutin ist schon gut, kennt sich aus. Eben so gut, dass sie sich nicht kontrollieren lässt. Oh, grad Erkenntnis.

Glaub, jetzt wird es kompliziert. Soll erstmal gut sein.

Aber weißt du, Eli, einige wissen schon, dass du damit auch ziemlich zu kämpfen hast. Find ich auch mutig von dir, dich hier öfter zu zeigen.
Wildwuchs
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Re: eigen Begrenzungen

Beitrag von Wildwuchs »

Ja, vllt. doch Entwicklung, es zeigt sich was.
Eli

Re: eigen Begrenzungen

Beitrag von Eli »

Hallo wildwuchs

Danke für eure antwort. Hab mich gefreut dass es ganz gut ankam.

Manchmal tut ein blick von aussen ja auch ganz gut wenn man so im eigenen hamsterr*d ist. Tut uns auch oft gut.

Mmh hoffe die thera weiss welche parallelen und ähnlichen stellen da triggern?!
Und dass ihr nicht laufen könnt und sei es auch "nur" symbolisch gemeint tut mir leid..

Ja wir sind auch oft zerrissen von hellem und dunklen und was wie ist ist ja auch manchmal nicht klar... oder nicht verstanden.
Aber freut uns mit thera und dass es erkenntnisse gab.

Soweit erstmal. Hab das gefühl sonst wird es (für euch?) zu viel..
Freu mich aber weiter von euch zu lesen. Gerne auch per pn.

Liebe grüsse
Eli

Ps ihr habt uns gerade auch mit dem satz zur depression sehr geholfen. Geht bei uns um etwas anderes als depression aber hat gerade echt was angestossen. Danke.
Wildwuchs
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Re: eigen Begrenzungen

Beitrag von Wildwuchs »

Hallo Eli, bin grad ziemlich geschafft, da im außen grad viel Konflikte im innen gelöst werden wollen. Antworte später, wenn es okay ist.
Wildwuchs
Beiträge: 211
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Re: eigen Begrenzungen

Beitrag von Wildwuchs »

Glaube, ich muss in eine Klinik oder irgendwohin. Man hält viel zu viel aus wie immer, eigentlich geht's gar nicht.
Jeder Kontakt ist zuviel. Oder das Alleinsein den ganzen Tag ist wie Folter.
Konnte all die Jahre vermeiden in eine Psychiatrie zu gehen. Weil Tabletten ging noch nie. Nur, wenn man in eine Psychiatrie geht, muss man doch Tabletten nehmen, denke ich.
Sollte eigentlich letztes Jahr in eine psychosomatische Klinik zur Intervalltherapie, wo ich vorher schon zweimal war.

Sorry, muss mich immer rausschreiben. Das Problem ist grad mit den Frauen. Ich hab so eine Angst vor der Therapeutin, wo ich jetzt die Therapie machen kann, da der Fond die 5000€ bewilligt hat.

In der Klinik hatte ich 3 Einzelstunden bei einer Frau ( das erste Mal seit über 10Jahren. Diese brach nach 2 Wochen weg, dann eine andere. Aber es war zuviel, brach einiges auf.

Bei der jetzigen Therapeutin brach Anfang Januar, wie sagt man, die Büchse der Pandorra auf und " nur" 1 Termin im Monat.

Es sind schwere Bindungstraumatas mit Frauen, die grad hochkommen dazu noch, was es erschwert, überhaupt zu kommunizieren. Es dreht sich alles, stündlich ist es anders.
Jetzt hat jemand einen Termin gemacht bei der Opferberatung, wo ich 3xmal im Jahr bin. Nur um die Angst vor der Therapeutin ....

So stop jetzt. Steht nur hier, damit ich mich mal wieder lesen kann.
Jetzt weiß ich es, ich möchte einfach mal in eine Klinik, wo sich jemand auch auskennt.
Eli

Re: eigen Begrenzungen

Beitrag von Eli »

Hallo wildwuchs

Du musst in der psych keine tabletten nehmen. Also bei unserer ist das so. Toll ist es aber nicht. Oft aggressive patienten die sehr triggern...

Mmh tut mir sehr leid. Klingt extrem aanstrengend mit den frauen...1mal im monat ist viel zu wenig...

Eli
Wildwuchs
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Re: eigen Begrenzungen

Beitrag von Wildwuchs »

Hallo Eli!
Ab und zu klappt es, imaginär den Anteil in die Psychiatrie zu bringen, dann beruhigt sich das ganze etwas. Gut, dass du gesagt hast, dass es da auch aggressive Leute gibt. Umgekehrt also, ich möchte/muss diesen inneren Anteil imaginativ dahin bringen zum Schutz für uns.

Ja, es ist so, dass da mit dem Wechsel von Therapeut zu Therapeutin neue alte Anteile vorgekommen sind. Schwierig, weil ich zwei davon überhaupt nicht kenne und auch nicht mitkriege, was die in der Therapiestunde machen/sagen. Zumindest weiß ich von der Thera, dass sie vernichten wollen.
Das macht Angst vor der nächsten Stunde.
Eli

Re: eigen Begrenzungen

Beitrag von Eli »

Okay das klingt doch gut mit der imagination.
Vielleicht kann da ein netter arzt fragen wieso er so krass wütend ist? Vielleicht im der therapie?

Das mit der neuen thera klingt anstrengend aber auch so als sei einiges wichtiges in bewegung..ich versteh sehr dass das angst macht aber dass sie sich zeigen ist ja auch ein ganz gutes zeichen.
Wünsche euch dass ihr verstehen könnt worum es den anteilen geht und sie sich auf gewisse einschränkungen ihre "wünsche" einlassen können.

Ich hoffe ich hab jetzt nichts unpassemdes oder triggerndes geschrieben. War nicht so gemeint.

Eli
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