mehrere Täter

[Aufatmende]

Wenn ich jetzt schreibe, eine Dreijährige ist zu schwer für mein Knie, obwohl es nur imaginativ wäre, ist das ja wohl mehr als schräg. Aber es ist in der Tat so, dass ich heute abrupt gebeugter laufe und mehr humpele.
Mein Enkel ist fast vier. Er schaut bei möglichst nichts nur zu. Er will selber tun, vor allem das, was seine Brüder schon können.
Ich glaube, ich muss sie gedanklich mitwirken lassen. In diesem Fall dürfte es wohl auch so sein, dass sie nicht plötzlich ganz nach vorne kommt und ich etwas entsprechend nicht mehr kann.

[(b)Engelchen]

Habe es gelesen und verstehen.
Ist bei mir grad ähnlich, daher kaum hier.
Aber denke an dich/euch und reiche mal meinen Kuschelteddy zum trösten.

[A.Rhiannon]

Liebe Aufatmende,

ich habe dich gelesen. Es tut mir Leid, dass es sich immer wieder wie von vorne anfangen anfühlt.
Ein bisschen kenne und empfinde ich es auch so, wenn sich neue Anteile zeigen. Gleichzeitig bin ich froh, es insgesamt inzwischen besser einordnen zu können und einen Umgang zu finden. Das scheint dir auch gut zu gelingen. Auch wenn es natürlich sehr kräftezehrend ist.

Beim Lesen dachte ich, ob der Kleinen vielleicht auch Kuscheldecken und Lichter, die Wärme und Sicherheit vermitteln, gut tun würden. Vielleicht auch eine sichere Kuschelhöhle ganz in deiner Nähe. Vielleicht auch Vorlesen und Hörspiele oder Musik. Auf jeden Fall Unterschiede zum Keller.

Mir hilft es zusätzlich zu der eigenen Auseinandersetzung und das eigene Kümmern auch innere Helfer zu haben. Also zusätzlich zum Einbringen in den Alltag die Kleine/n an einem inneren sicheren Ort bei einer ganz lieben Person zu wissen und sich genau vorzustellen wie sie dort die Zeit verbringen und wie sich das anfühlt. Damit die Erwachsene im Außen auch Pausen von all dem haben kann und sich z.B. Alltagsthemen zuwenden kann.

Ich weiß nicht, ob irgendwas davon für dich hilfreich war. Aber manchmal vergisst man für den Moment etwas, was man schon oft gemacht hat und dann tut es vielleicht gut es nochmal zu lesen. Mir geht es zumindest oft so.

Alles Liebe für dich und für die Kleine,
A.Rhiannon

[Aufatmende]

In "meinem" Keller sind anscheinend nur Splitter von Erinnerungen, die mit dem Leben nicht vereinbar waren. Unaushaltbare Gefühle. Jetzt kann ich sie integrieren, aber es kostet immens viel Energie und ich bin schon wieder krank, erkältet. Warnung wohl auch, nicht zu schnell eine neue Aufgabe zu übernehmen.

[(b)Engelchen]

Liebe Aufatmende,

ich sende dir viel Kraft und gute Besserung.

[Aufatmende]

Danke bengelchen

[Evenstar]

Gute Besserung! Ich wünsche dir, dass die unaushaltbare Gefühle aushaltbar werden. Dir ganz viel Energie für deine Schritte.

[Aufatmende]

Was ich "im Keller" noch finde, ist fast leblos, bewegungsunfähig, ohne jeden Kontakt mit meinem Alltags Ich. Auch mit viel Übung ist es extrem aufwändig und kräftezehrend, meinen Alltag dorthin zu transportieren, alle Sinneswahrnehmungen wiederzufinden, den Kontakt mit den anderen im Innen herzustellen, das nicht vorhandene Selbstwertgefühl zu verändern. Unzählige Dialoge, Körperübungen, kurze Nächte.
Die Therapie immer ein Schritt über eine Schwelle, die eigentlich unüberwindlich ist und ebenso entsprechend anstrengend. Schlappe 10 Stunden hat der Gutachter bewilligt. Das reicht nicht lange, auch wenn es nur alle 2 Wochen ist. Ich bin total erschöpft, obwohl ich seit fast einem halben Jahr nicht mehr arbeite. Aber ich habe mich noch nie so vollständig und mit allem und allen in mir verbunden gefühlt.
Was tot in mir war, wird auch jetzt noch, nach so langer Therapiezeit, in winzigen Schritten lebendig.

[Eli]

Wohoo wieso in 5 Monaten bekommst du das doch sicher geregelt...Ironie off.

Tut mir echt leid. Finde es toll wie du das machst und dich anstrengst. Du hättest mehr Hilfe verdient.

Alles Liebe und viel Kraft
Eli

[Sayeda]

Hallo Aufatmende,

ich habe immer wieder in deinem Thread gelesen.

Ich weiß selbst, wie man durch diese beschränkte Stundenzahl innerlich unter Druck gerät und das hemmt ganz viel. Gäbe es denn die Möglichkeit Stunden selbst zu finanzieren?

Es ist hart, was du durch machst und es ist bewunderswert, wie du dich durchkämpfst.

Ich wünsche dir noch viel mehr Lebendigkeit, denn genau das macht den Kampf so wichtig.

Herzliche Grüße,
sayeda