Gedankenraum - zu mir selbst finden
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A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Vielen Dank für deine Nachricht herzkrank. Ich freue mich sehr über deine Sichtweise und deine Worte.
Auch dir liebe Aufatmende danke für die Nachfrage.
Ja, ich habe es geschafft, die OP sowie den stationären Aufenthalt. Es war deutlich besser als beim letzten Mal. Sowohl der Verlauf an sich als auch mein Umgang mit all dem.
Es war tatsächlich von Vorteil, dass ich inzwischen diese Erinnerungen zurück habe und in den letzten Jahren so viele schlimme und sehr schmerzhafte Gefühle angeschaut und erlaubt und durchlebt habe.
Es ist jetzt natürlich noch nicht alles gut. Weder körperlich noch seelisch. Aber doch im Moment ist es zumindest seelisch insgesamt besser als noch vor ein paar Jahren, sogar als vor einem Jahr.
Das haben mir vor allem die letzten Wochen gezeigt. Ich konnte mit für mich sehr schwierigen und sehr triggernden Situationen umgehen.
Vielleicht gilt es das erstmal wertzuschätzen.
Leider ist körperlich noch immer nicht alles gut, was sich gleichzeitig belastend auf die Seele auswirkt. Ich hoffe, dass ich damit noch einen Umgang finde. Denn ich merke, dass die Schmerzen und alles schon so lange sind und mich langsam zermürben. Auch die Angst darum, dass es jetzt vielleicht noch nicht alles war. Es besteht nun aber auch gleichzeitig die Hoffnung auf Besserung. Wenn es noch nicht alles gewesen sein sollte, muss eben in kleinen Schritten weiter geschaut werden. Das wurde mir aber auch schon vorher gesagt.
Auf meine Vergangenheit bezogen weiß ich, dass es so viele Erinnerungen und Situationen, so viele Erlebnisse gibt, an die ich mich nicht erinnere. Manchmal denke ich, dass ich das auch nicht muss. Dann wiederum kommt die Angst, was, wenn sich so manches doch noch erinnert werden will. Dann drängt es vielleicht zurück an die Oberfläche und dann stehe ich damit vielleicht ohne Unterstützung da.
Aber alles zu seiner Zeit. So versuche ich mich zumindest zu beruhigen.
Ich möchte noch an einigen Dingen dringend arbeiten und üben.
Vor allem sind das meine Geduld und mein Mitgefühl für mich selbst, nicht mehr ganz so streng zu mir zu sein.
Da ist immer das Gefühl nicht genug zu tun, nicht liebenswert zu sein, noch mehr tun zu müssen, um endlich ein bisschen Zuneigung, Mitgefühl, Trost zu bekommen. Aber selbst, wenn ich so etwas im Außen bekomme, kann ich es nicht zulassen, es nicht annehmen, es mir selbst nicht erlauben.
Das ist nämlich der Punkt. Es hängt in mir selbst noch.
Ich weiß rational wo es her kommt. Ein kleines bisschen durfte ich es auf meine Geschwister bezogen auch schon fühlen.
Es war genug. Nur die Umstände waren absolut ... Es gab keine guten Alternativen. Alles wäre auf seine Weise schlimm und tragisch gewesen. Und so ist es auch jetzt noch. Aber es liegt nicht daran, dass ich nicht genug getan hätte.
So 100 Prozent fühle ich das noch nicht. Aber ein bisschen. Immerhin. Was für ein Fortschritt.
Ich hoffe, dieses Gefühl trägt mit der Zeit dazu bei, dass ich mir Pausen und Ruhe erlauben kann.
Das ist ja auch jetzt so wichtig. Dass der Körper ganz viel Pausen und Ruhe bekommt, um sich zu erholen, um zu heilen.
Es ist aber auch danach noch wichtig. Nicht ständig und immer wieder über eigene Grenzen zu gehen, ohne danach Pausen und Ruhe zur Regeneration zuzulassen.
A.Rhiannon
Auch dir liebe Aufatmende danke für die Nachfrage.
Ja, ich habe es geschafft, die OP sowie den stationären Aufenthalt. Es war deutlich besser als beim letzten Mal. Sowohl der Verlauf an sich als auch mein Umgang mit all dem.
Es war tatsächlich von Vorteil, dass ich inzwischen diese Erinnerungen zurück habe und in den letzten Jahren so viele schlimme und sehr schmerzhafte Gefühle angeschaut und erlaubt und durchlebt habe.
Es ist jetzt natürlich noch nicht alles gut. Weder körperlich noch seelisch. Aber doch im Moment ist es zumindest seelisch insgesamt besser als noch vor ein paar Jahren, sogar als vor einem Jahr.
Das haben mir vor allem die letzten Wochen gezeigt. Ich konnte mit für mich sehr schwierigen und sehr triggernden Situationen umgehen.
Vielleicht gilt es das erstmal wertzuschätzen.
Leider ist körperlich noch immer nicht alles gut, was sich gleichzeitig belastend auf die Seele auswirkt. Ich hoffe, dass ich damit noch einen Umgang finde. Denn ich merke, dass die Schmerzen und alles schon so lange sind und mich langsam zermürben. Auch die Angst darum, dass es jetzt vielleicht noch nicht alles war. Es besteht nun aber auch gleichzeitig die Hoffnung auf Besserung. Wenn es noch nicht alles gewesen sein sollte, muss eben in kleinen Schritten weiter geschaut werden. Das wurde mir aber auch schon vorher gesagt.
Auf meine Vergangenheit bezogen weiß ich, dass es so viele Erinnerungen und Situationen, so viele Erlebnisse gibt, an die ich mich nicht erinnere. Manchmal denke ich, dass ich das auch nicht muss. Dann wiederum kommt die Angst, was, wenn sich so manches doch noch erinnert werden will. Dann drängt es vielleicht zurück an die Oberfläche und dann stehe ich damit vielleicht ohne Unterstützung da.
Aber alles zu seiner Zeit. So versuche ich mich zumindest zu beruhigen.
Ich möchte noch an einigen Dingen dringend arbeiten und üben.
Vor allem sind das meine Geduld und mein Mitgefühl für mich selbst, nicht mehr ganz so streng zu mir zu sein.
Da ist immer das Gefühl nicht genug zu tun, nicht liebenswert zu sein, noch mehr tun zu müssen, um endlich ein bisschen Zuneigung, Mitgefühl, Trost zu bekommen. Aber selbst, wenn ich so etwas im Außen bekomme, kann ich es nicht zulassen, es nicht annehmen, es mir selbst nicht erlauben.
Das ist nämlich der Punkt. Es hängt in mir selbst noch.
Ich weiß rational wo es her kommt. Ein kleines bisschen durfte ich es auf meine Geschwister bezogen auch schon fühlen.
Es war genug. Nur die Umstände waren absolut ... Es gab keine guten Alternativen. Alles wäre auf seine Weise schlimm und tragisch gewesen. Und so ist es auch jetzt noch. Aber es liegt nicht daran, dass ich nicht genug getan hätte.
So 100 Prozent fühle ich das noch nicht. Aber ein bisschen. Immerhin. Was für ein Fortschritt.
Ich hoffe, dieses Gefühl trägt mit der Zeit dazu bei, dass ich mir Pausen und Ruhe erlauben kann.
Das ist ja auch jetzt so wichtig. Dass der Körper ganz viel Pausen und Ruhe bekommt, um sich zu erholen, um zu heilen.
Es ist aber auch danach noch wichtig. Nicht ständig und immer wieder über eigene Grenzen zu gehen, ohne danach Pausen und Ruhe zur Regeneration zuzulassen.
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
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Aufatmende
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Du musst nicht mehr funktionieren und dir selbst und deiner Umwelt vorgaukeln, dass alles gut ist. Du darfst krank sein und dich erholen! Du darfst sogar jammern oder weinen und Trost annehmen. Es gibt tatsächlich Menschen, die es nur gut meinen und nicht manipulieren.
Ich wünsche gute Besserung.
Ich habe mal eine Zeit lang kleine glitzernde Perlen auf ein Stoffherz gelegt, wenn ich gemerkt habe, dass ich traurig bin und eigentlich weinen könnte. Inzwischen ist das kein Problem mehr. Auch die Angst, nie mehr aufhören zu können, hat sich gelegt. Mein Trauerraum am sicheren inneren Ort ist nach wie vor sehr wichtig. Ich könnte ihn dir per PN beschreiben, glaube aber, du könntest ihn selbst erschaffen.
Vielleicht hilft es, aufzuschreiben, was du am Tag geschafft hast, um es zu würdigen und dir die Ruhe erlauben zu können?
Ich wünsche gute Besserung.
Ich habe mal eine Zeit lang kleine glitzernde Perlen auf ein Stoffherz gelegt, wenn ich gemerkt habe, dass ich traurig bin und eigentlich weinen könnte. Inzwischen ist das kein Problem mehr. Auch die Angst, nie mehr aufhören zu können, hat sich gelegt. Mein Trauerraum am sicheren inneren Ort ist nach wie vor sehr wichtig. Ich könnte ihn dir per PN beschreiben, glaube aber, du könntest ihn selbst erschaffen.
Vielleicht hilft es, aufzuschreiben, was du am Tag geschafft hast, um es zu würdigen und dir die Ruhe erlauben zu können?
Rückfälle sind Vorfälle!
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A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Liebe Aufatmende,
deine Worte kamen gestern genau zur richtigen Zeit, da vorher dann doch ein paar Tränchen geflossen sind und das in dem Moment erstmal ganz schwer war und nicht so wirklich anerkannt werden wollte. Das ging dann mit deiner Nachricht schon etwas besser. Danke.
Einen imaginativen Trauerraum habe ich auch bereits. Das war vor allem vor einiger Zeit sehr wichtig als die Trauer im Alltag überhaupt nicht auszuhalten war.
Mein Körper zeigt mir sehr deutliche Grenzen momentan. Vielleicht kann ich das auch als Chance und Lernfeld nutzen. Auch wenn es schwer fällt.
Aber vielleicht ist es zumindest vorübergehend möglich und lässt sich mit der Zeit irgendwie ausweiten, dass ich es auch langfristig und insgesamt besser schaffe auf Signale und Grenzen rücksichtsvoller und fürsorglicher zu achten.
A.Rhiannon
deine Worte kamen gestern genau zur richtigen Zeit, da vorher dann doch ein paar Tränchen geflossen sind und das in dem Moment erstmal ganz schwer war und nicht so wirklich anerkannt werden wollte. Das ging dann mit deiner Nachricht schon etwas besser. Danke.
Einen imaginativen Trauerraum habe ich auch bereits. Das war vor allem vor einiger Zeit sehr wichtig als die Trauer im Alltag überhaupt nicht auszuhalten war.
Mein Körper zeigt mir sehr deutliche Grenzen momentan. Vielleicht kann ich das auch als Chance und Lernfeld nutzen. Auch wenn es schwer fällt.
Aber vielleicht ist es zumindest vorübergehend möglich und lässt sich mit der Zeit irgendwie ausweiten, dass ich es auch langfristig und insgesamt besser schaffe auf Signale und Grenzen rücksichtsvoller und fürsorglicher zu achten.
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A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Ich habe mich in den letzten Tagen nochmal versucht mit meinem Überforderungsgefühl und meinem Anspruch an mich selbst auseinander zu setzen.
Mir ist dabei unter anderem (nochmal) bewusst geworden, dass es kindliche Teile gibt, die das Gefühl haben, nie gut genug zu sein, immer noch mehr tun zu müssen, Pausen und Sicherheit nicht verdient zu haben.
Sie haben verinnerlicht, dass sie sich noch mehr anstrengen müssen, um dann endlich Liebe und Fürsorge sowie auch Ruhe und Pausen verdient zu haben. Erst, wenn sie sich genug anstrengen, werden die Eltern sie endlich gern haben und sie nicht mehr "dort" hinschicken. Erst dann sind Pausen erlaubt. Erst dann sind Ruhe und Sicherheit möglich.
Ich habe versucht nach Innen zu geben, dass es heute anders ist. Dass Ruhe und Pausen erlaubt sind und keine Gefahr mehr bedeuten. Ich habe auch erklärt, dass früher leider auch noch mehr anstrengen nichts geändert hätte. Auch habe ich versucht vor Augen zu führen, was es alles für positive Eigenschaften gibt und das trotz all des Grauens. Im Sinne von "Wir sind gut so." Weiterhin habe ich versucht zu erklären, dass Pausen und Ruhe nicht verdient werden müssen, sondern dass es sie quasi gratis gibt.
Das kommt aber nur ganz schwer Innen an. Also es wird dort noch nicht gefühlt.
Dann ist mir noch bewusst geworden, dass es neben diesen kindlichen Teilen auch Jugendliche gibt, die ohne Gnade und ohne Rücksicht antreiben und auch keine Pausen und Ruhe akzeptieren. Sie machen das, um zu schützen. Sie gehen dabei aber auch mit den Kleinen sehr grob um und die haben dann natürlich Angst. Auch kein Wunder, dass sie dann nicht glauben können, dass Pausen heute erlaubt und sicher sind. Fühlt sich für sie eben wirklich nicht so an.
Ich habe dann versucht mich bei den Jugendlichen für ihren Schutz zu bedanken und dass das früher so auch ganz wichtig war und fürs Überleben gesorgt hat. Dass sich das heute aber geändert hat. Dass wir dennoch dankbar für ihre Warnungen sind, aber Ruhe und Pausen genauso überlebenswichtig sind und sie heute auch daran erinnern dürfen.
Mal schauen, ob das einen Unterschied macht.
Ich habe das Gefühl, dass es bei den Jugendlichen schon eine kleine Veränderung in der Wahrnehmung gibt. Aber bei den Kleinen nicht.
Vielleicht braucht es Zeit. Vielleicht braucht es Wiederholungen. Vielleicht braucht es auch mehrere positive sichere Erfahrungen in dieser Richtung.
Ich weiß es nicht.
Ich brauche jedenfalls Geduld...
A.Rhiannon
Mir ist dabei unter anderem (nochmal) bewusst geworden, dass es kindliche Teile gibt, die das Gefühl haben, nie gut genug zu sein, immer noch mehr tun zu müssen, Pausen und Sicherheit nicht verdient zu haben.
Sie haben verinnerlicht, dass sie sich noch mehr anstrengen müssen, um dann endlich Liebe und Fürsorge sowie auch Ruhe und Pausen verdient zu haben. Erst, wenn sie sich genug anstrengen, werden die Eltern sie endlich gern haben und sie nicht mehr "dort" hinschicken. Erst dann sind Pausen erlaubt. Erst dann sind Ruhe und Sicherheit möglich.
Ich habe versucht nach Innen zu geben, dass es heute anders ist. Dass Ruhe und Pausen erlaubt sind und keine Gefahr mehr bedeuten. Ich habe auch erklärt, dass früher leider auch noch mehr anstrengen nichts geändert hätte. Auch habe ich versucht vor Augen zu führen, was es alles für positive Eigenschaften gibt und das trotz all des Grauens. Im Sinne von "Wir sind gut so." Weiterhin habe ich versucht zu erklären, dass Pausen und Ruhe nicht verdient werden müssen, sondern dass es sie quasi gratis gibt.
Das kommt aber nur ganz schwer Innen an. Also es wird dort noch nicht gefühlt.
Dann ist mir noch bewusst geworden, dass es neben diesen kindlichen Teilen auch Jugendliche gibt, die ohne Gnade und ohne Rücksicht antreiben und auch keine Pausen und Ruhe akzeptieren. Sie machen das, um zu schützen. Sie gehen dabei aber auch mit den Kleinen sehr grob um und die haben dann natürlich Angst. Auch kein Wunder, dass sie dann nicht glauben können, dass Pausen heute erlaubt und sicher sind. Fühlt sich für sie eben wirklich nicht so an.
Ich habe dann versucht mich bei den Jugendlichen für ihren Schutz zu bedanken und dass das früher so auch ganz wichtig war und fürs Überleben gesorgt hat. Dass sich das heute aber geändert hat. Dass wir dennoch dankbar für ihre Warnungen sind, aber Ruhe und Pausen genauso überlebenswichtig sind und sie heute auch daran erinnern dürfen.
Mal schauen, ob das einen Unterschied macht.
Ich habe das Gefühl, dass es bei den Jugendlichen schon eine kleine Veränderung in der Wahrnehmung gibt. Aber bei den Kleinen nicht.
Vielleicht braucht es Zeit. Vielleicht braucht es Wiederholungen. Vielleicht braucht es auch mehrere positive sichere Erfahrungen in dieser Richtung.
Ich weiß es nicht.
Ich brauche jedenfalls Geduld...
A.Rhiannon
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elefantenkind
- Beiträge: 628
- Registriert: So Feb 19, 2012 9:26 pm
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Liebe A.Rhiannon,
tatsächlich war das bei mir in den letzten Wochen auch ein großes Thema. Ich habe einen „inneren Antreiber“ entdeckt, als ich versucht habe zu verstehen, warum ich immer so angespannt und gehetzt bin und es so schwer ist, zur Ruhe zu kommen. Dass ich nicht in der Lage bin, Pausen zu machen. Und dass ich das nicht so einfach ändern kann.
Mein innerer Antreiber möchte mich vor schlimmem bewahren. Vor dem kontrollverlust. Vor Verlust von arbeit und Wohnung. Vor dem Verlust von Freundschaften. Leider setzt er sehr hoch an. Also ich werde permanent mit to dos beschossen. Nie ist etwas gut genug. Und jedesmal geht es quasi gleich ums ganze. Es steht also immer eine massive Existenzangst dahinter .
Ich würde ihn auch so ein jugendliches Alter geben, vielleicht jung erwachsen.
Habe versucht zu kommunizieren, dass ich die wichtigen Dinge im Blick habe und sie von unwichtigen unterscheiden kann. Dass ich hier und heute in Sicherheit lebe
.
Ich denke, dass es bei mir lange dauert, bis eine so tief sitzende, früh geprägte und lang anhaltende Verhaltensweise sich ändern kann. Leider bin ich im Moment so viel getriggert, dass es schwer ist, Stabilität zu vermitteln. Aber sobald es mir besser geht, lege ich wieder los…
Ich hoffe, dass deine Jugendlichen es annehmen können, dass sie da nicht mehr so gebraucht werden und zur Ruhe kommen können.
tatsächlich war das bei mir in den letzten Wochen auch ein großes Thema. Ich habe einen „inneren Antreiber“ entdeckt, als ich versucht habe zu verstehen, warum ich immer so angespannt und gehetzt bin und es so schwer ist, zur Ruhe zu kommen. Dass ich nicht in der Lage bin, Pausen zu machen. Und dass ich das nicht so einfach ändern kann.
Mein innerer Antreiber möchte mich vor schlimmem bewahren. Vor dem kontrollverlust. Vor Verlust von arbeit und Wohnung. Vor dem Verlust von Freundschaften. Leider setzt er sehr hoch an. Also ich werde permanent mit to dos beschossen. Nie ist etwas gut genug. Und jedesmal geht es quasi gleich ums ganze. Es steht also immer eine massive Existenzangst dahinter .
Ich würde ihn auch so ein jugendliches Alter geben, vielleicht jung erwachsen.
Habe versucht zu kommunizieren, dass ich die wichtigen Dinge im Blick habe und sie von unwichtigen unterscheiden kann. Dass ich hier und heute in Sicherheit lebe
.
Ich denke, dass es bei mir lange dauert, bis eine so tief sitzende, früh geprägte und lang anhaltende Verhaltensweise sich ändern kann. Leider bin ich im Moment so viel getriggert, dass es schwer ist, Stabilität zu vermitteln. Aber sobald es mir besser geht, lege ich wieder los…
Ich hoffe, dass deine Jugendlichen es annehmen können, dass sie da nicht mehr so gebraucht werden und zur Ruhe kommen können.
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A.Rhiannon
- Beiträge: 1456
- Registriert: Sa Nov 12, 2016 10:53 am
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Liebe Elefantenmädchen,
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Auf damals bezogen ergab es ja auch irgendwie Sinn. Die Aufgabe der hochfunktionalen Anteile war die Kontrolle zu behalten (zumindest scheinbar) und zu funktionieren. Um für die Eltern und nach Außen am besten mit Höchstleistung zu funktionieren - nie war es gut genug. Um keinen Preis auffallen, sondern brav weiter funktionieren.
Gleichzeitig die Angst die "Liebe" und "Fürsorge" der Eltern zu "verlieren". Die im Alltag funktionierenden Anteile haben das so wahrgenommen.
Dann gab es noch Anteile, die im anderen Setting funktionieren mussten, um dort zu überleben. Für sie ging es tatsächlich um Leben und T*d. Daher durfte es keine Gnade geben. Das wurde von Außen ja auch gnadenlos eingetrichtert bis endlich funktioniert wurde ohne Gefühle zu zeigen. Das war ein harter Weg.
Für diese Anteile war es wichtig nicht zu fühlen, keine Schwäche zu zeigen und immer weiter zu machen um jeden Preis.
Im Heute möchte ich rücksichtsvoller mit mir umgehen. Ich möchte meine Sachen zwar weiterhin gut machen, aber nicht mehr zu jedem Preis. Denn was wäre denn der Preis? Wahrscheinlich meine Gesundheit oder gar langfristig mein Leben.
Der Funktionsmodus, der früher mein Leben beschützen sollte, würde es heute auch irgendwie gefährden.
Gleichzeitig sehe ich für mich ein Teil-Funktionieren auch irgendwie wichtig. Das kann und möchte ich (noch?) nicht aufgeben. Es scheint mir auf anderer Ebene auch das Überleben oder zumindest eine gewisse Unabhängigkeit zu sichern. Also ist das auch wichtig für mich.
Dennoch geht das nicht um jeden Preis. Denn ansonsten ist auch irgendwann das Teil-Funktionieren nicht mehr möglich, weil dafür auch keine Energie mehr da ist.
Somit komme ich zurück auf meinen Wunsch nach Balance. Dass es auch Phasen der Entspannung gibt und geben darf. Schwierig dabei ist, dass sich vor allem in Entspannungsphasen Traumata verstärkt zeigen. Also entspannt es auch nicht wirklich oder zumindest erstmal nicht.
Vielleicht ist es längerfristig für irgendwann mal in ein paar Jahren eine Möglichkeit die Anforderungen/Aufgaben/Pensum insgesamt ein bisschen zu reduzieren. Derzeit ist das für mich keine Option, aber irgendwann vielleicht ja doch.
Davon abgesehen möchte ich auf folgende Dinge achten. (Ob es in der Umsetzung klappt, ist eine andere Frage. )
- Perfektionismus/ eigenen Anspruch an mich selbst etwas reduzieren
- mich im Mitgefühl mit mir/uns üben
- kleine Pausen einplanen
- kleine Freuden einbauen
- mir/uns regelmäßig etwas Gutes tun (Kleinigkeiten)
- regelmäßige Innenkommunikation oder -wahrnehmung
- mich selbst mehr loben für das, was ich schaffe
- positive Routinen schaffen, ohne darauf zu beharren (also nur, wenn es gerade gut tut)
- Änderungen und Fehler erlauben
Klingt so schön, wenn es so da steht. Nur, dass das noch nicht so umgesetzt wurde...
Nun, einen Versuch ist es jedoch wert. Denn fest steht, so wie bisher kann es auch nicht dauerhaft weitergehen.
Vielleicht hilft es entsprechende Zettel als Erinnerung zu verteilen.
A.Rhiannon
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Ja, das kann ich so unterschreiben. Auf heute bezogen sind es die gleichen Themen.Mein innerer Antreiber möchte mich vor schlimmem bewahren. Vor dem kontrollverlust. Vor Verlust von arbeit und Wohnung. Vor dem Verlust von Freundschaften. Leider setzt er sehr hoch an. Also ich werde permanent mit to dos beschossen. Nie ist etwas gut genug. Und jedesmal geht es quasi gleich ums ganze. Es steht also immer eine massive Existenzangst dahinter .
Auf damals bezogen ergab es ja auch irgendwie Sinn. Die Aufgabe der hochfunktionalen Anteile war die Kontrolle zu behalten (zumindest scheinbar) und zu funktionieren. Um für die Eltern und nach Außen am besten mit Höchstleistung zu funktionieren - nie war es gut genug. Um keinen Preis auffallen, sondern brav weiter funktionieren.
Gleichzeitig die Angst die "Liebe" und "Fürsorge" der Eltern zu "verlieren". Die im Alltag funktionierenden Anteile haben das so wahrgenommen.
Dann gab es noch Anteile, die im anderen Setting funktionieren mussten, um dort zu überleben. Für sie ging es tatsächlich um Leben und T*d. Daher durfte es keine Gnade geben. Das wurde von Außen ja auch gnadenlos eingetrichtert bis endlich funktioniert wurde ohne Gefühle zu zeigen. Das war ein harter Weg.
Für diese Anteile war es wichtig nicht zu fühlen, keine Schwäche zu zeigen und immer weiter zu machen um jeden Preis.
Ja, ich habe es ähnlich versucht und sehe bei mir auch, dass es sehr wahrscheinlich ein (lebens)langer Prozess sein wird.Habe versucht zu kommunizieren, dass ich die wichtigen Dinge im Blick habe und sie von unwichtigen unterscheiden kann. Dass ich hier und heute in Sicherheit lebe
.
Ich denke, dass es bei mir lange dauert, bis eine so tief sitzende, früh geprägte und lang anhaltende Verhaltensweise sich ändern kann.
Im Heute möchte ich rücksichtsvoller mit mir umgehen. Ich möchte meine Sachen zwar weiterhin gut machen, aber nicht mehr zu jedem Preis. Denn was wäre denn der Preis? Wahrscheinlich meine Gesundheit oder gar langfristig mein Leben.
Der Funktionsmodus, der früher mein Leben beschützen sollte, würde es heute auch irgendwie gefährden.
Gleichzeitig sehe ich für mich ein Teil-Funktionieren auch irgendwie wichtig. Das kann und möchte ich (noch?) nicht aufgeben. Es scheint mir auf anderer Ebene auch das Überleben oder zumindest eine gewisse Unabhängigkeit zu sichern. Also ist das auch wichtig für mich.
Dennoch geht das nicht um jeden Preis. Denn ansonsten ist auch irgendwann das Teil-Funktionieren nicht mehr möglich, weil dafür auch keine Energie mehr da ist.
Somit komme ich zurück auf meinen Wunsch nach Balance. Dass es auch Phasen der Entspannung gibt und geben darf. Schwierig dabei ist, dass sich vor allem in Entspannungsphasen Traumata verstärkt zeigen. Also entspannt es auch nicht wirklich oder zumindest erstmal nicht.
Vielleicht ist es längerfristig für irgendwann mal in ein paar Jahren eine Möglichkeit die Anforderungen/Aufgaben/Pensum insgesamt ein bisschen zu reduzieren. Derzeit ist das für mich keine Option, aber irgendwann vielleicht ja doch.
Davon abgesehen möchte ich auf folgende Dinge achten. (Ob es in der Umsetzung klappt, ist eine andere Frage. )
- Perfektionismus/ eigenen Anspruch an mich selbst etwas reduzieren
- mich im Mitgefühl mit mir/uns üben
- kleine Pausen einplanen
- kleine Freuden einbauen
- mir/uns regelmäßig etwas Gutes tun (Kleinigkeiten)
- regelmäßige Innenkommunikation oder -wahrnehmung
- mich selbst mehr loben für das, was ich schaffe
- positive Routinen schaffen, ohne darauf zu beharren (also nur, wenn es gerade gut tut)
- Änderungen und Fehler erlauben
Klingt so schön, wenn es so da steht. Nur, dass das noch nicht so umgesetzt wurde...
Nun, einen Versuch ist es jedoch wert. Denn fest steht, so wie bisher kann es auch nicht dauerhaft weitergehen.
Vielleicht hilft es entsprechende Zettel als Erinnerung zu verteilen.
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
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Aufatmende
- Beiträge: 2047
- Registriert: Mi Jul 17, 2013 10:26 pm
- Wohnort: hinter den Bergen bei den sieben Zwergen
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Die Zettel könnten auch nach hinten losgehen, schon wieder einen neuen Anspruch an dich selber erzeugen.
Wie wäre es mit einem 90% Versuch? Da, wo es nicht wichtig ist, etwas mit erheblich weniger Zeit bewusst mit Fehlern lassen, z.B. Schlieren beim Fenster Putzen oder Buhcstabendreher beim Schreiben.
Und du könntest aufschreiben oder abends gedanklich sammeln, wo dir etwas von deinen vielen Plänen gelungen ist.
Als ich angefangen habe, mich selbst zu loben, kamen augenblicklich relativierende Einwände. Es hat lange gedauert, das nebeneinander stehen zu lassen und zu sagen, ja, der innere Antreiber hat mir geholfen zu überleben, aber heute kann ich mich sogar für etwas loben, was ich bewusst eben nicht perfekt gemacht habe.
Wie wäre es mit einem 90% Versuch? Da, wo es nicht wichtig ist, etwas mit erheblich weniger Zeit bewusst mit Fehlern lassen, z.B. Schlieren beim Fenster Putzen oder Buhcstabendreher beim Schreiben.
Und du könntest aufschreiben oder abends gedanklich sammeln, wo dir etwas von deinen vielen Plänen gelungen ist.
Als ich angefangen habe, mich selbst zu loben, kamen augenblicklich relativierende Einwände. Es hat lange gedauert, das nebeneinander stehen zu lassen und zu sagen, ja, der innere Antreiber hat mir geholfen zu überleben, aber heute kann ich mich sogar für etwas loben, was ich bewusst eben nicht perfekt gemacht habe.
Rückfälle sind Vorfälle!
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elefantenkind
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Die Liste ist prima, aber wie schon geschrieben, darf es keine neue To do Liste geben. Vielleicht kannst du es anders denken, als Erlaubnis:
ich darf mit Gefühle mit mir haben.
Ich darf Pausen machen…
Ich finde, du hast das gut gesagt, mit dem Teil- funktionieren. Es kann sehr viel bewirken, dass man noch zum Teil funktioniert und deswegen in dieser Gesellschaft auch besser für sich selbst sorgen kann.
Meine Idee dabei ist es, dass dieser Anteil, der mich noch am funktionieren hält, so nach und nach durch eine gesunde Erwachsene ergänzt wird. Denn gesunde Erwachsene können doch diese Balance, ihre Aufgaben erfüllen und funktionieren aber auch Zeit für sich finden und die Grenzen kennen und einhalten.
ich darf mit Gefühle mit mir haben.
Ich darf Pausen machen…
Ich finde, du hast das gut gesagt, mit dem Teil- funktionieren. Es kann sehr viel bewirken, dass man noch zum Teil funktioniert und deswegen in dieser Gesellschaft auch besser für sich selbst sorgen kann.
Meine Idee dabei ist es, dass dieser Anteil, der mich noch am funktionieren hält, so nach und nach durch eine gesunde Erwachsene ergänzt wird. Denn gesunde Erwachsene können doch diese Balance, ihre Aufgaben erfüllen und funktionieren aber auch Zeit für sich finden und die Grenzen kennen und einhalten.
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
wie ist es dir mit deinen vorhaben ergangen?
sie klingen wirklich sehr erstrebenswert.
und ich finde sie im alltag so schwer umzusetzen. aber ein bisschen geht irgendwann.
ich fand es grad verbindend und erleichternd zu lesen, dass ihr auch so innere antreiber habt, die mal schutz wollten und jetzt stress verursachen. kurios, wie ähnlich wir uns da sind.
ich hab die auch vor einer weile in der therapie entdeckt und wir haben mit emdr gearbeitet zu dem satz "wenn ich sonntag meine to do listen fallen lasse, wird die welt zusammenstürzen." (es ging um den versuch, einen tag lang mal frei zu machen. ich sah mich in der konsequenz auch im kalten dunklen obdachlos auf der straße)
nächste woche wollen wir weitermachen. in der stunde hatte der satz schon an kraft verloren, mal sehen, wann es dann im alltag vielleicht spürbar wird
sie klingen wirklich sehr erstrebenswert.
und ich finde sie im alltag so schwer umzusetzen. aber ein bisschen geht irgendwann.
ich fand es grad verbindend und erleichternd zu lesen, dass ihr auch so innere antreiber habt, die mal schutz wollten und jetzt stress verursachen. kurios, wie ähnlich wir uns da sind.
ich hab die auch vor einer weile in der therapie entdeckt und wir haben mit emdr gearbeitet zu dem satz "wenn ich sonntag meine to do listen fallen lasse, wird die welt zusammenstürzen." (es ging um den versuch, einen tag lang mal frei zu machen. ich sah mich in der konsequenz auch im kalten dunklen obdachlos auf der straße)
nächste woche wollen wir weitermachen. in der stunde hatte der satz schon an kraft verloren, mal sehen, wann es dann im alltag vielleicht spürbar wird
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elefantenkind
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Ich hoffe, es geht dir gut, liebe A.Rhiannon. Denke an dich.
-
A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Vielen Dank für eure Nachrichten ihr Lieben!
Entschuldigt, dass ich mich jetzt erst melde.
Mir ging und geht es nicht sehr gut. Also es wird besser, aber zwischendurch war es wirklich grenzwertig.
Ich war ungeplant nochmal für mehrere Wochen im Krankenhaus... Die Ursachenforschung geht weiter und ist zermürbend.
Insgesamt liegen sowohl körperlich als auch psychisch sehr anstrengende Monate hinter mir.
Also es wird langsam irgendwie besser, aber gut ist es auch nicht.
Ich versuche aber irgendwie auf mich zu achten, zwischen all dem. Weiterhin oder gerade. Manchmal fällt mir das dann aber auch besonders schwer, weil der Mut, die Kraft und die Zuversicht schwinden. Aber es gelingt mir doch immer wieder irgendwann darauf wieder einen Zugriff zu bekommen.
Ich versuche mir dann zu verzeihen, dass ich nicht so gut auf mich geachtet habe, wie ich es gerne möchte und Verständnis zu zeigen.
Gleichzeitig bin ich schon wieder sehr gut im Funktionieren.
Wobei ich einen Unterschied feststelle. Ich merke viel früher, wenn ich in den Modus reinrutsche, dass ich zu sehr über meine Grenzen gehe. Ich versuche Insgesamt meine Grenzen besser wahrzunehmen und zumindest einigermaßen zu achten.
Das ist noch ein riesiges Übungsfeld, aber doch schon ein gewaltiger Fortschritt.
Lange habe ich die Anzeichen nicht mal wahrgenommen und wenn doch, habe ich sie bewusst ignoriert. Ich bin also bewusst weiter über meine Grenzen gegangen, egal zu welchem Preis. Ich habe es trotz allem ganz bewusst und mit Absicht gemacht. Gleichzeitig hat es sich aber auch so angefühlt als hätte ich gar keine Wahl, als wäre sonst eh alles verloren.
Falls das irgendwie Sinn ergibt...
So habe ich meine Zettel für mehr Selbstfürsorge damals gar nicht mehr geschrieben. Aber ich habe seitdem vor allem auf zwei Sachen geachtet:
Pausen und
Atmen/ kurze Entspannungsübungen und
als drittes eigentlich auch noch fühlen ab und zu.
(Ist dann eigentlich so wie du es mal geschrieben hattest, Elefantenmädchen. Fällt mir jetzt erst auf.)
Damit fahre ich insgesamt glaube ich ganz gut.
Denn ohne diese Dinge und diese Wahrnehmung für mich selbst wüsste ich gar nicht wo ich momentan wäre...
Also versuche ich es als Fortschritt zu sehen, auch wenn es mir derzeit nicht gut geht.
Danke auf jeden Fall nochmal für eure lieben Nachrichten, Tipps und Nachfragen, Aufatmende, Elefantenmädchen und herzkrank. Das bedeutet mir wirklich viel, auch wenn ich jetzt etst darauf antworte.
Alles Gute auch für dich jedenfalls!
Alles Liebe,
A.Rhiannon
Entschuldigt, dass ich mich jetzt erst melde.
Mir ging und geht es nicht sehr gut. Also es wird besser, aber zwischendurch war es wirklich grenzwertig.
Ich war ungeplant nochmal für mehrere Wochen im Krankenhaus... Die Ursachenforschung geht weiter und ist zermürbend.
Insgesamt liegen sowohl körperlich als auch psychisch sehr anstrengende Monate hinter mir.
Also es wird langsam irgendwie besser, aber gut ist es auch nicht.
Ich versuche aber irgendwie auf mich zu achten, zwischen all dem. Weiterhin oder gerade. Manchmal fällt mir das dann aber auch besonders schwer, weil der Mut, die Kraft und die Zuversicht schwinden. Aber es gelingt mir doch immer wieder irgendwann darauf wieder einen Zugriff zu bekommen.
Ich versuche mir dann zu verzeihen, dass ich nicht so gut auf mich geachtet habe, wie ich es gerne möchte und Verständnis zu zeigen.
Gleichzeitig bin ich schon wieder sehr gut im Funktionieren.
Wobei ich einen Unterschied feststelle. Ich merke viel früher, wenn ich in den Modus reinrutsche, dass ich zu sehr über meine Grenzen gehe. Ich versuche Insgesamt meine Grenzen besser wahrzunehmen und zumindest einigermaßen zu achten.
Das ist noch ein riesiges Übungsfeld, aber doch schon ein gewaltiger Fortschritt.
Lange habe ich die Anzeichen nicht mal wahrgenommen und wenn doch, habe ich sie bewusst ignoriert. Ich bin also bewusst weiter über meine Grenzen gegangen, egal zu welchem Preis. Ich habe es trotz allem ganz bewusst und mit Absicht gemacht. Gleichzeitig hat es sich aber auch so angefühlt als hätte ich gar keine Wahl, als wäre sonst eh alles verloren.
Falls das irgendwie Sinn ergibt...
So habe ich meine Zettel für mehr Selbstfürsorge damals gar nicht mehr geschrieben. Aber ich habe seitdem vor allem auf zwei Sachen geachtet:
Pausen und
Atmen/ kurze Entspannungsübungen und
als drittes eigentlich auch noch fühlen ab und zu.
(Ist dann eigentlich so wie du es mal geschrieben hattest, Elefantenmädchen. Fällt mir jetzt erst auf.)
Damit fahre ich insgesamt glaube ich ganz gut.
Denn ohne diese Dinge und diese Wahrnehmung für mich selbst wüsste ich gar nicht wo ich momentan wäre...
Also versuche ich es als Fortschritt zu sehen, auch wenn es mir derzeit nicht gut geht.
Danke auf jeden Fall nochmal für eure lieben Nachrichten, Tipps und Nachfragen, Aufatmende, Elefantenmädchen und herzkrank. Das bedeutet mir wirklich viel, auch wenn ich jetzt etst darauf antworte.
@Elefantenmädchen: Das klingt nach einer sehr schönen Idee. Ich hoffe so oder so ähnlich gelingt es mir auch irgendwann. Zumindest für große Zeitabschnitte.Meine Idee dabei ist es, dass dieser Anteil, der mich noch am funktionieren hält, so nach und nach durch eine gesunde Erwachsene ergänzt wird. Denn gesunde Erwachsene können doch diese Balance, ihre Aufgaben erfüllen und funktionieren aber auch Zeit für sich finden und die Grenzen kennen und einhalten.
@herzkrank: Das ist auch für mich beruhigend zu lesen, danke. Konntest du in der Therapie inzwischen den Satz, der antreibt und Pausen verbietet, noch lösen? Was hat da noch geholfen?ich fand es grad verbindend und erleichternd zu lesen, dass ihr auch so innere antreiber habt, die mal schutz wollten und jetzt stress verursachen. kurios, wie ähnlich wir uns da sind.
Alles Gute auch für dich jedenfalls!
Alles Liebe,
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
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-
Eli
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Liebe a.rhiannon,
Das klingt echt anstrengend und tut mir leid.
Mehrere wochen krankenhaus mit anderen in eine raum mkt wenig privatssphäre...puuh find ihr könnt stolz auf euch sein wie ihr das gemeistert habt
Ich hiffe es geht weiterhin aufwärts und hoffe ihr habt empathische ärzte und ein gutes achtsames gefühl für den körper und die nötigen pausen.
Alles liebe
Eli
Das klingt echt anstrengend und tut mir leid.
Mehrere wochen krankenhaus mit anderen in eine raum mkt wenig privatssphäre...puuh find ihr könnt stolz auf euch sein wie ihr das gemeistert habt
Ich hiffe es geht weiterhin aufwärts und hoffe ihr habt empathische ärzte und ein gutes achtsames gefühl für den körper und die nötigen pausen.
Alles liebe
Eli
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A.Rhiannon
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- Registriert: Sa Nov 12, 2016 10:53 am
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Liebe Eli,
ja, das stimmt, das war wirklich alles andere als einfach. Danke für die lieben Worte und fürs Sehen!
Diese Woche habe ich nochmal gespürt, was für Einschränkungen meine Vergangenheit auch heute noch für mich hat. Natürlich. Aber ich meine, dass ich auch bei für andere banalen Dingen nicht einfach so entscheiden kann, weil unter Umständen so viel anderes - Bewusstes oder Unbewusstes - davon abhängt.
Das hat mich traurig gemacht. Zu spüren wie viel kaputt gemacht wurde und wie viele heftige Auswirkungen das einfach bis ins Heute hat, in so viele Bereiche.
A.Rhiannon
ja, das stimmt, das war wirklich alles andere als einfach. Danke für die lieben Worte und fürs Sehen!
Diese Woche habe ich nochmal gespürt, was für Einschränkungen meine Vergangenheit auch heute noch für mich hat. Natürlich. Aber ich meine, dass ich auch bei für andere banalen Dingen nicht einfach so entscheiden kann, weil unter Umständen so viel anderes - Bewusstes oder Unbewusstes - davon abhängt.
Das hat mich traurig gemacht. Zu spüren wie viel kaputt gemacht wurde und wie viele heftige Auswirkungen das einfach bis ins Heute hat, in so viele Bereiche.
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
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Eli
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Mmh ja mamnchmal scheint die trauer uferlos...ist ja auch okay.
Geht uns ähnlich. Bei allem was auch geht und gut läuft.
Könnt ihr das in der therapie besprechen? Oder sonst wo? Vielleicht würde euch eine gruppe mit dis betroffemen gut tun..?
Darf denn auch wut sein?
Ganz liebe grüsse. Ihr seid nicht allein.
Eli
Geht uns ähnlich. Bei allem was auch geht und gut läuft.
Könnt ihr das in der therapie besprechen? Oder sonst wo? Vielleicht würde euch eine gruppe mit dis betroffemen gut tun..?
Darf denn auch wut sein?
Ganz liebe grüsse. Ihr seid nicht allein.
Eli
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A.Rhiannon
- Beiträge: 1456
- Registriert: Sa Nov 12, 2016 10:53 am
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Liebe Eli,
ja, noch können wir es in der Therapie besprechen. Aber nicht mehr lange. Wir haben noch 3 Sitzungen, dann ist die Therapie vorbei. Zu einer anderen Therapeutin möchte ich erstmal nicht. Vielleicht irgendwann schon, aber erstmal nicht.
Für danach habe ich auch schon an eine Gruppe gedacht. Eventuell. Weiß noch nicht. Aber DIS Betroffene klingt gut. Wusste gar nicht, dass es das im Speziellen gibt. Muss ich mal nach suchen. Danke für den Tipp!
Genau, ansonsten haben genau diese Gefühle noch Raum in der Therapie. Durch zwei verschiedene EMDR Sitzungen konnte ich da im letzten halben Jahr etwa nochmal einen guten Zugang zu meiner Traurigkeit bekommen. Endlich. Und zum Glück.
Ja, da kam auch Wut. Die darf auch inzwischen da sein. Dennoch ging es explizit um die Traurigkeit. Die Therapeutin wies auch darauf nochmal hin, denn die Wut überdeckt teilweise auch die Traurigkeit. Also in dem Fall war es bei mir zumindest so. Die Wut war in dem Fall sogar leichter auszuhalten. Aber die unendliche Traurigkeit hinter dieser Wut... So schlimm... fühlte sich erstmal unaushaltbar an...
Aber irgendwie bin ich da ran gekommen.
Da stand unter anderem der Glaubenssatz, "ich hätte nie genug getan" im Weg. Ja, ich konnte nie genug beschützen, weder mich selbst noch andere. Aber ich hatte nie zu wenig dafür getan. Es waren die Umstände, die es unmöglich gemacht haben...
Es lag nicht an mir...
Selbst die Umstände, die bis heute zu spüren sind, sind weder meine Schuld, noch habe ich zu wenig getan...
Und der Schmerz darüber gehört dazu. Er darf endlich da sein und nach und nach gesehen und gezeigt und gefühlt werden. Es ist nicht mehr verboten wie früher. Es ist auch nicht mehr ganz so unaushaltbar wie früher, weil ich/wir es heute eben doch irgendwie gemeinsam halten können.
Da hat auch nochmal die zweite EMDR Sitzung geholfen zu einem inneren Gespräch oder Meinungsverschiedenheit. Innere Glaubenssätze.
Ja, aber dann gibt es immer wieder auch Situationen, in denen es sich noch anders anfühlt. Dann kippt es wieder. Dann ist der Zugriff auf das Gute manchmal einfach weg.
Und dann kommt da noch der Körper dazu, der über Jahrzehnte inzwischen all den Mist, all das Schlimme, all das Verdrängte, jedes ungefühlte Gefühl ja doch in sich gespeichert hat. Ja, ich glaube, das spüre ich jetzt auch noch zusätzlich.
Deshalb ist es umso wichtiger, auf mich, meine Bedürfnisse und Grenzen zu achten. Es wird besser, aber ist alles andere als leicht. Und jeder kleine gefühlte Rückschritt zieht mir direkt erstmal wieder den Boden unter den Füßen weg...
Es ist so ein langer Weg...
Es ist so anstrengend. Es ist so ein Kampf. Immer noch. Aber gegen wen eigentlich?
Vielleicht einfach innerlich.
Teilweise gehen die Empfindungen, die Wünsche so auseinander. Aber da muss ich schauen, was sich doch am sichersten anfühlt. Auch wenn es innerlich zerreißt.
Ja, es ist so kräftezehrend...
Auf so vielen Ebenen...
A.Rhiannon
ja, noch können wir es in der Therapie besprechen. Aber nicht mehr lange. Wir haben noch 3 Sitzungen, dann ist die Therapie vorbei. Zu einer anderen Therapeutin möchte ich erstmal nicht. Vielleicht irgendwann schon, aber erstmal nicht.
Für danach habe ich auch schon an eine Gruppe gedacht. Eventuell. Weiß noch nicht. Aber DIS Betroffene klingt gut. Wusste gar nicht, dass es das im Speziellen gibt. Muss ich mal nach suchen. Danke für den Tipp!
Genau, ansonsten haben genau diese Gefühle noch Raum in der Therapie. Durch zwei verschiedene EMDR Sitzungen konnte ich da im letzten halben Jahr etwa nochmal einen guten Zugang zu meiner Traurigkeit bekommen. Endlich. Und zum Glück.
Ja, da kam auch Wut. Die darf auch inzwischen da sein. Dennoch ging es explizit um die Traurigkeit. Die Therapeutin wies auch darauf nochmal hin, denn die Wut überdeckt teilweise auch die Traurigkeit. Also in dem Fall war es bei mir zumindest so. Die Wut war in dem Fall sogar leichter auszuhalten. Aber die unendliche Traurigkeit hinter dieser Wut... So schlimm... fühlte sich erstmal unaushaltbar an...
Aber irgendwie bin ich da ran gekommen.
Da stand unter anderem der Glaubenssatz, "ich hätte nie genug getan" im Weg. Ja, ich konnte nie genug beschützen, weder mich selbst noch andere. Aber ich hatte nie zu wenig dafür getan. Es waren die Umstände, die es unmöglich gemacht haben...
Es lag nicht an mir...
Selbst die Umstände, die bis heute zu spüren sind, sind weder meine Schuld, noch habe ich zu wenig getan...
Und der Schmerz darüber gehört dazu. Er darf endlich da sein und nach und nach gesehen und gezeigt und gefühlt werden. Es ist nicht mehr verboten wie früher. Es ist auch nicht mehr ganz so unaushaltbar wie früher, weil ich/wir es heute eben doch irgendwie gemeinsam halten können.
Da hat auch nochmal die zweite EMDR Sitzung geholfen zu einem inneren Gespräch oder Meinungsverschiedenheit. Innere Glaubenssätze.
Ja, aber dann gibt es immer wieder auch Situationen, in denen es sich noch anders anfühlt. Dann kippt es wieder. Dann ist der Zugriff auf das Gute manchmal einfach weg.
Und dann kommt da noch der Körper dazu, der über Jahrzehnte inzwischen all den Mist, all das Schlimme, all das Verdrängte, jedes ungefühlte Gefühl ja doch in sich gespeichert hat. Ja, ich glaube, das spüre ich jetzt auch noch zusätzlich.
Deshalb ist es umso wichtiger, auf mich, meine Bedürfnisse und Grenzen zu achten. Es wird besser, aber ist alles andere als leicht. Und jeder kleine gefühlte Rückschritt zieht mir direkt erstmal wieder den Boden unter den Füßen weg...
Es ist so ein langer Weg...
Es ist so anstrengend. Es ist so ein Kampf. Immer noch. Aber gegen wen eigentlich?
Vielleicht einfach innerlich.
Teilweise gehen die Empfindungen, die Wünsche so auseinander. Aber da muss ich schauen, was sich doch am sichersten anfühlt. Auch wenn es innerlich zerreißt.
Ja, es ist so kräftezehrend...
Auf so vielen Ebenen...
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
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