Gedankenraum - zu mir selbst finden
-
- Beiträge: 1426
- Registriert: Sa Nov 12, 2016 10:53 am
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Vielen Dank für deine Nachricht herzkrank. Ich freue mich sehr über deine Sichtweise und deine Worte.
Auch dir liebe Aufatmende danke für die Nachfrage.
Ja, ich habe es geschafft, die OP sowie den stationären Aufenthalt. Es war deutlich besser als beim letzten Mal. Sowohl der Verlauf an sich als auch mein Umgang mit all dem.
Es war tatsächlich von Vorteil, dass ich inzwischen diese Erinnerungen zurück habe und in den letzten Jahren so viele schlimme und sehr schmerzhafte Gefühle angeschaut und erlaubt und durchlebt habe.
Es ist jetzt natürlich noch nicht alles gut. Weder körperlich noch seelisch. Aber doch im Moment ist es zumindest seelisch insgesamt besser als noch vor ein paar Jahren, sogar als vor einem Jahr.
Das haben mir vor allem die letzten Wochen gezeigt. Ich konnte mit für mich sehr schwierigen und sehr triggernden Situationen umgehen.
Vielleicht gilt es das erstmal wertzuschätzen.
Leider ist körperlich noch immer nicht alles gut, was sich gleichzeitig belastend auf die Seele auswirkt. Ich hoffe, dass ich damit noch einen Umgang finde. Denn ich merke, dass die Schmerzen und alles schon so lange sind und mich langsam zermürben. Auch die Angst darum, dass es jetzt vielleicht noch nicht alles war. Es besteht nun aber auch gleichzeitig die Hoffnung auf Besserung. Wenn es noch nicht alles gewesen sein sollte, muss eben in kleinen Schritten weiter geschaut werden. Das wurde mir aber auch schon vorher gesagt.
Auf meine Vergangenheit bezogen weiß ich, dass es so viele Erinnerungen und Situationen, so viele Erlebnisse gibt, an die ich mich nicht erinnere. Manchmal denke ich, dass ich das auch nicht muss. Dann wiederum kommt die Angst, was, wenn sich so manches doch noch erinnert werden will. Dann drängt es vielleicht zurück an die Oberfläche und dann stehe ich damit vielleicht ohne Unterstützung da.
Aber alles zu seiner Zeit. So versuche ich mich zumindest zu beruhigen.
Ich möchte noch an einigen Dingen dringend arbeiten und üben.
Vor allem sind das meine Geduld und mein Mitgefühl für mich selbst, nicht mehr ganz so streng zu mir zu sein.
Da ist immer das Gefühl nicht genug zu tun, nicht liebenswert zu sein, noch mehr tun zu müssen, um endlich ein bisschen Zuneigung, Mitgefühl, Trost zu bekommen. Aber selbst, wenn ich so etwas im Außen bekomme, kann ich es nicht zulassen, es nicht annehmen, es mir selbst nicht erlauben.
Das ist nämlich der Punkt. Es hängt in mir selbst noch.
Ich weiß rational wo es her kommt. Ein kleines bisschen durfte ich es auf meine Geschwister bezogen auch schon fühlen.
Es war genug. Nur die Umstände waren absolut ... Es gab keine guten Alternativen. Alles wäre auf seine Weise schlimm und tragisch gewesen. Und so ist es auch jetzt noch. Aber es liegt nicht daran, dass ich nicht genug getan hätte.
So 100 Prozent fühle ich das noch nicht. Aber ein bisschen. Immerhin. Was für ein Fortschritt.
Ich hoffe, dieses Gefühl trägt mit der Zeit dazu bei, dass ich mir Pausen und Ruhe erlauben kann.
Das ist ja auch jetzt so wichtig. Dass der Körper ganz viel Pausen und Ruhe bekommt, um sich zu erholen, um zu heilen.
Es ist aber auch danach noch wichtig. Nicht ständig und immer wieder über eigene Grenzen zu gehen, ohne danach Pausen und Ruhe zur Regeneration zuzulassen.
A.Rhiannon
Auch dir liebe Aufatmende danke für die Nachfrage.
Ja, ich habe es geschafft, die OP sowie den stationären Aufenthalt. Es war deutlich besser als beim letzten Mal. Sowohl der Verlauf an sich als auch mein Umgang mit all dem.
Es war tatsächlich von Vorteil, dass ich inzwischen diese Erinnerungen zurück habe und in den letzten Jahren so viele schlimme und sehr schmerzhafte Gefühle angeschaut und erlaubt und durchlebt habe.
Es ist jetzt natürlich noch nicht alles gut. Weder körperlich noch seelisch. Aber doch im Moment ist es zumindest seelisch insgesamt besser als noch vor ein paar Jahren, sogar als vor einem Jahr.
Das haben mir vor allem die letzten Wochen gezeigt. Ich konnte mit für mich sehr schwierigen und sehr triggernden Situationen umgehen.
Vielleicht gilt es das erstmal wertzuschätzen.
Leider ist körperlich noch immer nicht alles gut, was sich gleichzeitig belastend auf die Seele auswirkt. Ich hoffe, dass ich damit noch einen Umgang finde. Denn ich merke, dass die Schmerzen und alles schon so lange sind und mich langsam zermürben. Auch die Angst darum, dass es jetzt vielleicht noch nicht alles war. Es besteht nun aber auch gleichzeitig die Hoffnung auf Besserung. Wenn es noch nicht alles gewesen sein sollte, muss eben in kleinen Schritten weiter geschaut werden. Das wurde mir aber auch schon vorher gesagt.
Auf meine Vergangenheit bezogen weiß ich, dass es so viele Erinnerungen und Situationen, so viele Erlebnisse gibt, an die ich mich nicht erinnere. Manchmal denke ich, dass ich das auch nicht muss. Dann wiederum kommt die Angst, was, wenn sich so manches doch noch erinnert werden will. Dann drängt es vielleicht zurück an die Oberfläche und dann stehe ich damit vielleicht ohne Unterstützung da.
Aber alles zu seiner Zeit. So versuche ich mich zumindest zu beruhigen.
Ich möchte noch an einigen Dingen dringend arbeiten und üben.
Vor allem sind das meine Geduld und mein Mitgefühl für mich selbst, nicht mehr ganz so streng zu mir zu sein.
Da ist immer das Gefühl nicht genug zu tun, nicht liebenswert zu sein, noch mehr tun zu müssen, um endlich ein bisschen Zuneigung, Mitgefühl, Trost zu bekommen. Aber selbst, wenn ich so etwas im Außen bekomme, kann ich es nicht zulassen, es nicht annehmen, es mir selbst nicht erlauben.
Das ist nämlich der Punkt. Es hängt in mir selbst noch.
Ich weiß rational wo es her kommt. Ein kleines bisschen durfte ich es auf meine Geschwister bezogen auch schon fühlen.
Es war genug. Nur die Umstände waren absolut ... Es gab keine guten Alternativen. Alles wäre auf seine Weise schlimm und tragisch gewesen. Und so ist es auch jetzt noch. Aber es liegt nicht daran, dass ich nicht genug getan hätte.
So 100 Prozent fühle ich das noch nicht. Aber ein bisschen. Immerhin. Was für ein Fortschritt.
Ich hoffe, dieses Gefühl trägt mit der Zeit dazu bei, dass ich mir Pausen und Ruhe erlauben kann.
Das ist ja auch jetzt so wichtig. Dass der Körper ganz viel Pausen und Ruhe bekommt, um sich zu erholen, um zu heilen.
Es ist aber auch danach noch wichtig. Nicht ständig und immer wieder über eigene Grenzen zu gehen, ohne danach Pausen und Ruhe zur Regeneration zuzulassen.
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
-
- Beiträge: 2035
- Registriert: Mi Jul 17, 2013 10:26 pm
- Wohnort: hinter den Bergen bei den sieben Zwergen
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Du musst nicht mehr funktionieren und dir selbst und deiner Umwelt vorgaukeln, dass alles gut ist. Du darfst krank sein und dich erholen! Du darfst sogar jammern oder weinen und Trost annehmen. Es gibt tatsächlich Menschen, die es nur gut meinen und nicht manipulieren.
Ich wünsche gute Besserung.
Ich habe mal eine Zeit lang kleine glitzernde Perlen auf ein Stoffherz gelegt, wenn ich gemerkt habe, dass ich traurig bin und eigentlich weinen könnte. Inzwischen ist das kein Problem mehr. Auch die Angst, nie mehr aufhören zu können, hat sich gelegt. Mein Trauerraum am sicheren inneren Ort ist nach wie vor sehr wichtig. Ich könnte ihn dir per PN beschreiben, glaube aber, du könntest ihn selbst erschaffen.
Vielleicht hilft es, aufzuschreiben, was du am Tag geschafft hast, um es zu würdigen und dir die Ruhe erlauben zu können?
Ich wünsche gute Besserung.
Ich habe mal eine Zeit lang kleine glitzernde Perlen auf ein Stoffherz gelegt, wenn ich gemerkt habe, dass ich traurig bin und eigentlich weinen könnte. Inzwischen ist das kein Problem mehr. Auch die Angst, nie mehr aufhören zu können, hat sich gelegt. Mein Trauerraum am sicheren inneren Ort ist nach wie vor sehr wichtig. Ich könnte ihn dir per PN beschreiben, glaube aber, du könntest ihn selbst erschaffen.
Vielleicht hilft es, aufzuschreiben, was du am Tag geschafft hast, um es zu würdigen und dir die Ruhe erlauben zu können?
Rückfälle sind Vorfälle!
-
- Beiträge: 1426
- Registriert: Sa Nov 12, 2016 10:53 am
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Liebe Aufatmende,
deine Worte kamen gestern genau zur richtigen Zeit, da vorher dann doch ein paar Tränchen geflossen sind und das in dem Moment erstmal ganz schwer war und nicht so wirklich anerkannt werden wollte. Das ging dann mit deiner Nachricht schon etwas besser. Danke.
Einen imaginativen Trauerraum habe ich auch bereits. Das war vor allem vor einiger Zeit sehr wichtig als die Trauer im Alltag überhaupt nicht auszuhalten war.
Mein Körper zeigt mir sehr deutliche Grenzen momentan. Vielleicht kann ich das auch als Chance und Lernfeld nutzen. Auch wenn es schwer fällt.
Aber vielleicht ist es zumindest vorübergehend möglich und lässt sich mit der Zeit irgendwie ausweiten, dass ich es auch langfristig und insgesamt besser schaffe auf Signale und Grenzen rücksichtsvoller und fürsorglicher zu achten.
A.Rhiannon
deine Worte kamen gestern genau zur richtigen Zeit, da vorher dann doch ein paar Tränchen geflossen sind und das in dem Moment erstmal ganz schwer war und nicht so wirklich anerkannt werden wollte. Das ging dann mit deiner Nachricht schon etwas besser. Danke.
Einen imaginativen Trauerraum habe ich auch bereits. Das war vor allem vor einiger Zeit sehr wichtig als die Trauer im Alltag überhaupt nicht auszuhalten war.
Mein Körper zeigt mir sehr deutliche Grenzen momentan. Vielleicht kann ich das auch als Chance und Lernfeld nutzen. Auch wenn es schwer fällt.
Aber vielleicht ist es zumindest vorübergehend möglich und lässt sich mit der Zeit irgendwie ausweiten, dass ich es auch langfristig und insgesamt besser schaffe auf Signale und Grenzen rücksichtsvoller und fürsorglicher zu achten.
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
-
- Beiträge: 1426
- Registriert: Sa Nov 12, 2016 10:53 am
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Ich habe mich in den letzten Tagen nochmal versucht mit meinem Überforderungsgefühl und meinem Anspruch an mich selbst auseinander zu setzen.
Mir ist dabei unter anderem (nochmal) bewusst geworden, dass es kindliche Teile gibt, die das Gefühl haben, nie gut genug zu sein, immer noch mehr tun zu müssen, Pausen und Sicherheit nicht verdient zu haben.
Sie haben verinnerlicht, dass sie sich noch mehr anstrengen müssen, um dann endlich Liebe und Fürsorge sowie auch Ruhe und Pausen verdient zu haben. Erst, wenn sie sich genug anstrengen, werden die Eltern sie endlich gern haben und sie nicht mehr "dort" hinschicken. Erst dann sind Pausen erlaubt. Erst dann sind Ruhe und Sicherheit möglich.
Ich habe versucht nach Innen zu geben, dass es heute anders ist. Dass Ruhe und Pausen erlaubt sind und keine Gefahr mehr bedeuten. Ich habe auch erklärt, dass früher leider auch noch mehr anstrengen nichts geändert hätte. Auch habe ich versucht vor Augen zu führen, was es alles für positive Eigenschaften gibt und das trotz all des Grauens. Im Sinne von "Wir sind gut so." Weiterhin habe ich versucht zu erklären, dass Pausen und Ruhe nicht verdient werden müssen, sondern dass es sie quasi gratis gibt.
Das kommt aber nur ganz schwer Innen an. Also es wird dort noch nicht gefühlt.
Dann ist mir noch bewusst geworden, dass es neben diesen kindlichen Teilen auch Jugendliche gibt, die ohne Gnade und ohne Rücksicht antreiben und auch keine Pausen und Ruhe akzeptieren. Sie machen das, um zu schützen. Sie gehen dabei aber auch mit den Kleinen sehr grob um und die haben dann natürlich Angst. Auch kein Wunder, dass sie dann nicht glauben können, dass Pausen heute erlaubt und sicher sind. Fühlt sich für sie eben wirklich nicht so an.
Ich habe dann versucht mich bei den Jugendlichen für ihren Schutz zu bedanken und dass das früher so auch ganz wichtig war und fürs Überleben gesorgt hat. Dass sich das heute aber geändert hat. Dass wir dennoch dankbar für ihre Warnungen sind, aber Ruhe und Pausen genauso überlebenswichtig sind und sie heute auch daran erinnern dürfen.
Mal schauen, ob das einen Unterschied macht.
Ich habe das Gefühl, dass es bei den Jugendlichen schon eine kleine Veränderung in der Wahrnehmung gibt. Aber bei den Kleinen nicht.
Vielleicht braucht es Zeit. Vielleicht braucht es Wiederholungen. Vielleicht braucht es auch mehrere positive sichere Erfahrungen in dieser Richtung.
Ich weiß es nicht.
Ich brauche jedenfalls Geduld...
A.Rhiannon
Mir ist dabei unter anderem (nochmal) bewusst geworden, dass es kindliche Teile gibt, die das Gefühl haben, nie gut genug zu sein, immer noch mehr tun zu müssen, Pausen und Sicherheit nicht verdient zu haben.
Sie haben verinnerlicht, dass sie sich noch mehr anstrengen müssen, um dann endlich Liebe und Fürsorge sowie auch Ruhe und Pausen verdient zu haben. Erst, wenn sie sich genug anstrengen, werden die Eltern sie endlich gern haben und sie nicht mehr "dort" hinschicken. Erst dann sind Pausen erlaubt. Erst dann sind Ruhe und Sicherheit möglich.
Ich habe versucht nach Innen zu geben, dass es heute anders ist. Dass Ruhe und Pausen erlaubt sind und keine Gefahr mehr bedeuten. Ich habe auch erklärt, dass früher leider auch noch mehr anstrengen nichts geändert hätte. Auch habe ich versucht vor Augen zu führen, was es alles für positive Eigenschaften gibt und das trotz all des Grauens. Im Sinne von "Wir sind gut so." Weiterhin habe ich versucht zu erklären, dass Pausen und Ruhe nicht verdient werden müssen, sondern dass es sie quasi gratis gibt.
Das kommt aber nur ganz schwer Innen an. Also es wird dort noch nicht gefühlt.
Dann ist mir noch bewusst geworden, dass es neben diesen kindlichen Teilen auch Jugendliche gibt, die ohne Gnade und ohne Rücksicht antreiben und auch keine Pausen und Ruhe akzeptieren. Sie machen das, um zu schützen. Sie gehen dabei aber auch mit den Kleinen sehr grob um und die haben dann natürlich Angst. Auch kein Wunder, dass sie dann nicht glauben können, dass Pausen heute erlaubt und sicher sind. Fühlt sich für sie eben wirklich nicht so an.
Ich habe dann versucht mich bei den Jugendlichen für ihren Schutz zu bedanken und dass das früher so auch ganz wichtig war und fürs Überleben gesorgt hat. Dass sich das heute aber geändert hat. Dass wir dennoch dankbar für ihre Warnungen sind, aber Ruhe und Pausen genauso überlebenswichtig sind und sie heute auch daran erinnern dürfen.
Mal schauen, ob das einen Unterschied macht.
Ich habe das Gefühl, dass es bei den Jugendlichen schon eine kleine Veränderung in der Wahrnehmung gibt. Aber bei den Kleinen nicht.
Vielleicht braucht es Zeit. Vielleicht braucht es Wiederholungen. Vielleicht braucht es auch mehrere positive sichere Erfahrungen in dieser Richtung.
Ich weiß es nicht.
Ich brauche jedenfalls Geduld...
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
-
- Beiträge: 583
- Registriert: So Feb 19, 2012 9:26 pm
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Liebe A.Rhiannon,
tatsächlich war das bei mir in den letzten Wochen auch ein großes Thema. Ich habe einen „inneren Antreiber“ entdeckt, als ich versucht habe zu verstehen, warum ich immer so angespannt und gehetzt bin und es so schwer ist, zur Ruhe zu kommen. Dass ich nicht in der Lage bin, Pausen zu machen. Und dass ich das nicht so einfach ändern kann.
Mein innerer Antreiber möchte mich vor schlimmem bewahren. Vor dem kontrollverlust. Vor Verlust von arbeit und Wohnung. Vor dem Verlust von Freundschaften. Leider setzt er sehr hoch an. Also ich werde permanent mit to dos beschossen. Nie ist etwas gut genug. Und jedesmal geht es quasi gleich ums ganze. Es steht also immer eine massive Existenzangst dahinter .
Ich würde ihn auch so ein jugendliches Alter geben, vielleicht jung erwachsen.
Habe versucht zu kommunizieren, dass ich die wichtigen Dinge im Blick habe und sie von unwichtigen unterscheiden kann. Dass ich hier und heute in Sicherheit lebe
.
Ich denke, dass es bei mir lange dauert, bis eine so tief sitzende, früh geprägte und lang anhaltende Verhaltensweise sich ändern kann. Leider bin ich im Moment so viel getriggert, dass es schwer ist, Stabilität zu vermitteln. Aber sobald es mir besser geht, lege ich wieder los…
Ich hoffe, dass deine Jugendlichen es annehmen können, dass sie da nicht mehr so gebraucht werden und zur Ruhe kommen können.
tatsächlich war das bei mir in den letzten Wochen auch ein großes Thema. Ich habe einen „inneren Antreiber“ entdeckt, als ich versucht habe zu verstehen, warum ich immer so angespannt und gehetzt bin und es so schwer ist, zur Ruhe zu kommen. Dass ich nicht in der Lage bin, Pausen zu machen. Und dass ich das nicht so einfach ändern kann.
Mein innerer Antreiber möchte mich vor schlimmem bewahren. Vor dem kontrollverlust. Vor Verlust von arbeit und Wohnung. Vor dem Verlust von Freundschaften. Leider setzt er sehr hoch an. Also ich werde permanent mit to dos beschossen. Nie ist etwas gut genug. Und jedesmal geht es quasi gleich ums ganze. Es steht also immer eine massive Existenzangst dahinter .
Ich würde ihn auch so ein jugendliches Alter geben, vielleicht jung erwachsen.
Habe versucht zu kommunizieren, dass ich die wichtigen Dinge im Blick habe und sie von unwichtigen unterscheiden kann. Dass ich hier und heute in Sicherheit lebe
.
Ich denke, dass es bei mir lange dauert, bis eine so tief sitzende, früh geprägte und lang anhaltende Verhaltensweise sich ändern kann. Leider bin ich im Moment so viel getriggert, dass es schwer ist, Stabilität zu vermitteln. Aber sobald es mir besser geht, lege ich wieder los…
Ich hoffe, dass deine Jugendlichen es annehmen können, dass sie da nicht mehr so gebraucht werden und zur Ruhe kommen können.
-
- Beiträge: 1426
- Registriert: Sa Nov 12, 2016 10:53 am
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Liebe Elefantenmädchen,
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Auf damals bezogen ergab es ja auch irgendwie Sinn. Die Aufgabe der hochfunktionalen Anteile war die Kontrolle zu behalten (zumindest scheinbar) und zu funktionieren. Um für die Eltern und nach Außen am besten mit Höchstleistung zu funktionieren - nie war es gut genug. Um keinen Preis auffallen, sondern brav weiter funktionieren.
Gleichzeitig die Angst die "Liebe" und "Fürsorge" der Eltern zu "verlieren". Die im Alltag funktionierenden Anteile haben das so wahrgenommen.
Dann gab es noch Anteile, die im anderen Setting funktionieren mussten, um dort zu überleben. Für sie ging es tatsächlich um Leben und T*d. Daher durfte es keine Gnade geben. Das wurde von Außen ja auch gnadenlos eingetrichtert bis endlich funktioniert wurde ohne Gefühle zu zeigen. Das war ein harter Weg.
Für diese Anteile war es wichtig nicht zu fühlen, keine Schwäche zu zeigen und immer weiter zu machen um jeden Preis.
Im Heute möchte ich rücksichtsvoller mit mir umgehen. Ich möchte meine Sachen zwar weiterhin gut machen, aber nicht mehr zu jedem Preis. Denn was wäre denn der Preis? Wahrscheinlich meine Gesundheit oder gar langfristig mein Leben.
Der Funktionsmodus, der früher mein Leben beschützen sollte, würde es heute auch irgendwie gefährden.
Gleichzeitig sehe ich für mich ein Teil-Funktionieren auch irgendwie wichtig. Das kann und möchte ich (noch?) nicht aufgeben. Es scheint mir auf anderer Ebene auch das Überleben oder zumindest eine gewisse Unabhängigkeit zu sichern. Also ist das auch wichtig für mich.
Dennoch geht das nicht um jeden Preis. Denn ansonsten ist auch irgendwann das Teil-Funktionieren nicht mehr möglich, weil dafür auch keine Energie mehr da ist.
Somit komme ich zurück auf meinen Wunsch nach Balance. Dass es auch Phasen der Entspannung gibt und geben darf. Schwierig dabei ist, dass sich vor allem in Entspannungsphasen Traumata verstärkt zeigen. Also entspannt es auch nicht wirklich oder zumindest erstmal nicht.
Vielleicht ist es längerfristig für irgendwann mal in ein paar Jahren eine Möglichkeit die Anforderungen/Aufgaben/Pensum insgesamt ein bisschen zu reduzieren. Derzeit ist das für mich keine Option, aber irgendwann vielleicht ja doch.
Davon abgesehen möchte ich auf folgende Dinge achten. (Ob es in der Umsetzung klappt, ist eine andere Frage. )
- Perfektionismus/ eigenen Anspruch an mich selbst etwas reduzieren
- mich im Mitgefühl mit mir/uns üben
- kleine Pausen einplanen
- kleine Freuden einbauen
- mir/uns regelmäßig etwas Gutes tun (Kleinigkeiten)
- regelmäßige Innenkommunikation oder -wahrnehmung
- mich selbst mehr loben für das, was ich schaffe
- positive Routinen schaffen, ohne darauf zu beharren (also nur, wenn es gerade gut tut)
- Änderungen und Fehler erlauben
Klingt so schön, wenn es so da steht. Nur, dass das noch nicht so umgesetzt wurde...
Nun, einen Versuch ist es jedoch wert. Denn fest steht, so wie bisher kann es auch nicht dauerhaft weitergehen.
Vielleicht hilft es entsprechende Zettel als Erinnerung zu verteilen.
A.Rhiannon
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Ja, das kann ich so unterschreiben. Auf heute bezogen sind es die gleichen Themen.Mein innerer Antreiber möchte mich vor schlimmem bewahren. Vor dem kontrollverlust. Vor Verlust von arbeit und Wohnung. Vor dem Verlust von Freundschaften. Leider setzt er sehr hoch an. Also ich werde permanent mit to dos beschossen. Nie ist etwas gut genug. Und jedesmal geht es quasi gleich ums ganze. Es steht also immer eine massive Existenzangst dahinter .
Auf damals bezogen ergab es ja auch irgendwie Sinn. Die Aufgabe der hochfunktionalen Anteile war die Kontrolle zu behalten (zumindest scheinbar) und zu funktionieren. Um für die Eltern und nach Außen am besten mit Höchstleistung zu funktionieren - nie war es gut genug. Um keinen Preis auffallen, sondern brav weiter funktionieren.
Gleichzeitig die Angst die "Liebe" und "Fürsorge" der Eltern zu "verlieren". Die im Alltag funktionierenden Anteile haben das so wahrgenommen.
Dann gab es noch Anteile, die im anderen Setting funktionieren mussten, um dort zu überleben. Für sie ging es tatsächlich um Leben und T*d. Daher durfte es keine Gnade geben. Das wurde von Außen ja auch gnadenlos eingetrichtert bis endlich funktioniert wurde ohne Gefühle zu zeigen. Das war ein harter Weg.
Für diese Anteile war es wichtig nicht zu fühlen, keine Schwäche zu zeigen und immer weiter zu machen um jeden Preis.
Ja, ich habe es ähnlich versucht und sehe bei mir auch, dass es sehr wahrscheinlich ein (lebens)langer Prozess sein wird.Habe versucht zu kommunizieren, dass ich die wichtigen Dinge im Blick habe und sie von unwichtigen unterscheiden kann. Dass ich hier und heute in Sicherheit lebe
.
Ich denke, dass es bei mir lange dauert, bis eine so tief sitzende, früh geprägte und lang anhaltende Verhaltensweise sich ändern kann.
Im Heute möchte ich rücksichtsvoller mit mir umgehen. Ich möchte meine Sachen zwar weiterhin gut machen, aber nicht mehr zu jedem Preis. Denn was wäre denn der Preis? Wahrscheinlich meine Gesundheit oder gar langfristig mein Leben.
Der Funktionsmodus, der früher mein Leben beschützen sollte, würde es heute auch irgendwie gefährden.
Gleichzeitig sehe ich für mich ein Teil-Funktionieren auch irgendwie wichtig. Das kann und möchte ich (noch?) nicht aufgeben. Es scheint mir auf anderer Ebene auch das Überleben oder zumindest eine gewisse Unabhängigkeit zu sichern. Also ist das auch wichtig für mich.
Dennoch geht das nicht um jeden Preis. Denn ansonsten ist auch irgendwann das Teil-Funktionieren nicht mehr möglich, weil dafür auch keine Energie mehr da ist.
Somit komme ich zurück auf meinen Wunsch nach Balance. Dass es auch Phasen der Entspannung gibt und geben darf. Schwierig dabei ist, dass sich vor allem in Entspannungsphasen Traumata verstärkt zeigen. Also entspannt es auch nicht wirklich oder zumindest erstmal nicht.
Vielleicht ist es längerfristig für irgendwann mal in ein paar Jahren eine Möglichkeit die Anforderungen/Aufgaben/Pensum insgesamt ein bisschen zu reduzieren. Derzeit ist das für mich keine Option, aber irgendwann vielleicht ja doch.
Davon abgesehen möchte ich auf folgende Dinge achten. (Ob es in der Umsetzung klappt, ist eine andere Frage. )
- Perfektionismus/ eigenen Anspruch an mich selbst etwas reduzieren
- mich im Mitgefühl mit mir/uns üben
- kleine Pausen einplanen
- kleine Freuden einbauen
- mir/uns regelmäßig etwas Gutes tun (Kleinigkeiten)
- regelmäßige Innenkommunikation oder -wahrnehmung
- mich selbst mehr loben für das, was ich schaffe
- positive Routinen schaffen, ohne darauf zu beharren (also nur, wenn es gerade gut tut)
- Änderungen und Fehler erlauben
Klingt so schön, wenn es so da steht. Nur, dass das noch nicht so umgesetzt wurde...
Nun, einen Versuch ist es jedoch wert. Denn fest steht, so wie bisher kann es auch nicht dauerhaft weitergehen.
Vielleicht hilft es entsprechende Zettel als Erinnerung zu verteilen.
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
-
- Beiträge: 2035
- Registriert: Mi Jul 17, 2013 10:26 pm
- Wohnort: hinter den Bergen bei den sieben Zwergen
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Die Zettel könnten auch nach hinten losgehen, schon wieder einen neuen Anspruch an dich selber erzeugen.
Wie wäre es mit einem 90% Versuch? Da, wo es nicht wichtig ist, etwas mit erheblich weniger Zeit bewusst mit Fehlern lassen, z.B. Schlieren beim Fenster Putzen oder Buhcstabendreher beim Schreiben.
Und du könntest aufschreiben oder abends gedanklich sammeln, wo dir etwas von deinen vielen Plänen gelungen ist.
Als ich angefangen habe, mich selbst zu loben, kamen augenblicklich relativierende Einwände. Es hat lange gedauert, das nebeneinander stehen zu lassen und zu sagen, ja, der innere Antreiber hat mir geholfen zu überleben, aber heute kann ich mich sogar für etwas loben, was ich bewusst eben nicht perfekt gemacht habe.
Wie wäre es mit einem 90% Versuch? Da, wo es nicht wichtig ist, etwas mit erheblich weniger Zeit bewusst mit Fehlern lassen, z.B. Schlieren beim Fenster Putzen oder Buhcstabendreher beim Schreiben.
Und du könntest aufschreiben oder abends gedanklich sammeln, wo dir etwas von deinen vielen Plänen gelungen ist.
Als ich angefangen habe, mich selbst zu loben, kamen augenblicklich relativierende Einwände. Es hat lange gedauert, das nebeneinander stehen zu lassen und zu sagen, ja, der innere Antreiber hat mir geholfen zu überleben, aber heute kann ich mich sogar für etwas loben, was ich bewusst eben nicht perfekt gemacht habe.
Rückfälle sind Vorfälle!
-
- Beiträge: 583
- Registriert: So Feb 19, 2012 9:26 pm
Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden
Die Liste ist prima, aber wie schon geschrieben, darf es keine neue To do Liste geben. Vielleicht kannst du es anders denken, als Erlaubnis:
ich darf mit Gefühle mit mir haben.
Ich darf Pausen machen…
Ich finde, du hast das gut gesagt, mit dem Teil- funktionieren. Es kann sehr viel bewirken, dass man noch zum Teil funktioniert und deswegen in dieser Gesellschaft auch besser für sich selbst sorgen kann.
Meine Idee dabei ist es, dass dieser Anteil, der mich noch am funktionieren hält, so nach und nach durch eine gesunde Erwachsene ergänzt wird. Denn gesunde Erwachsene können doch diese Balance, ihre Aufgaben erfüllen und funktionieren aber auch Zeit für sich finden und die Grenzen kennen und einhalten.
ich darf mit Gefühle mit mir haben.
Ich darf Pausen machen…
Ich finde, du hast das gut gesagt, mit dem Teil- funktionieren. Es kann sehr viel bewirken, dass man noch zum Teil funktioniert und deswegen in dieser Gesellschaft auch besser für sich selbst sorgen kann.
Meine Idee dabei ist es, dass dieser Anteil, der mich noch am funktionieren hält, so nach und nach durch eine gesunde Erwachsene ergänzt wird. Denn gesunde Erwachsene können doch diese Balance, ihre Aufgaben erfüllen und funktionieren aber auch Zeit für sich finden und die Grenzen kennen und einhalten.