Meine „liebe“ Familie *Trigger*

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(b)Engelchen
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Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von (b)Engelchen »

Ich weiß, das Thema Familie ist für viele hier sehr schwer. Und eigentlich ist meine gar nicht so schlecht. Aber manches stört mich schon an ihnen.
Vielleicht sehe ich auch einiges falsch.
Ich mag sie (mir) auch nicht schlechtreden.

Seit 30 Jahren bin ich nun verheiratet.
Mein Mann, na ja, hat viele „Fehler“ gemacht, zum Teil unwissend, zum Teil aber auch bewusst. Sein Alkoholproblem sieht er immer noch nicht. Ok, ist seins, auch wenn’s bei mir viel antriggert.

Meine Schwiegerm. ist da tatsächlich schon eine andere „Hausnummer“. Sie macht ihre Schwiegerkinder, also meinen Schwager und mich, ständig schlecht. Und sie mischt sich immer ein.
Seit 30 Jahren meint sie, sie muss unsere Wäsche waschen und meinen Haushalt machen. Nur ein einziges Mal „durfte“ ich selbst, auch nur, weil sie krank war. Und ich hab’s „falsch“ gemacht, in ihren Augen. Und aufräumen, putzen und kochen kann ich ja schon mal gar nicht. (Sarkasmus) Bin ja auch „nur“ gelernte Hauswirtschafterin.
Inzwischen sag ich mir: „Soll sie doch, wenn sie meint.“
Und meinem Mann, wenn er mal wieder was sucht „Frag mal deine Mutter, die räumt ja hier auf“.
Am meisten ärgert mich aber, dass es bei den beiden IMMER schlimmer ist, als bei anderen. Egal, um was es geht.

Meine Kinder hab ich wohl ganz gut „hinbekommen“. Sie sind erwachsen, gehen ihre eigenen Wege, fast. Manchmal kommt aber doch schon mal „Mama, kannst du?“
Selbst mein Sohn, den ich ja zur Arbeit fahre (ist gut so für mich) ist selbstständig, wenn man ihn lässt.

Meine Geschwister sind beide mit ihrem Leben „überfordert“. Kann ich nicht anders sagen.
Aber wie sagte mir jemand?
„Es gibt die Kinder fürs Grobe und die fürs Feine. Du bist das Kind fürs Grobe!“ (wie sie auch)
Und nun was sehr positives zu den beiden. Sie kümmern sich jetzt doch mehr.

Und da kommt mein Vater ins „Spiel“.
Er ist ein sehr ruhiger, lieber Mensch. Doch wenn ihm was nicht „gefällt“, kann er sehr stur werden.
Wenn’s nach ihm ginge, wäre ich rund um die Uhr da. Weil ich ruhig bleibe, meist jedenfalls.
Und wenn er merkt, dass es mir nicht gut geht, versucht er mir was abzunehmen. Hm, mit Parkinson und Pflegegrad 4 echt nicht leicht.

Meine Mutter fehlt mir.

Vielleicht kann ich hier meinen „Frust“ lassen, auch wenn er manchmal nicht gerechtfertigt ist.

Ich mag niemanden mit meinen Problemen belasten. Sie haben es alle nicht leicht. Nur manchmal brauch ich einfach mal Luft.

Sorry!
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Silberlicht
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Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von Silberlicht »

Mein erster Gedanke... schmeiß das Schwiegermonster raus...

Schicke dir noch ganz viel Kraft.
Bitte keine Gastbeiträge nichtregistrieter UserInnen in meinem Thread. Danke.
(b)Engelchen
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Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von (b)Engelchen »

Wenn das so leicht ginge. :roll:

Na ja, ich bin von morgens 8 Uhr bis nachmittags 16.30 Uhr bei meinem Vater. Das kreidet sie mir ja auch an.
Aber ehrlich, ist normale „Arbeitszeit“ nur ohne Lohn. (Ich weiß, stimmt nicht ganz). Und ich bin so froh, die Zeit eben nicht da zu sein. Soll mein Mann sich doch mit ihr beschäftigen oder zoffen oder was auch immer.
Meine Eltern waren und sind keine Täter!
Birgit unl.

Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von Birgit unl. »

Liebe (b)Engelchen

Ich mag dir hier lassen, das ich es großartig finde, wie positiv du deine Habenseite reflektierst.
Das alles hast du geschafft, obwohl es dir durch so toxische Menschen schwer gemacht wurde.
Das zeugt von sehr viel Liebe die du dir und dem Leben mit deinen Menschen entgegenbringst.

Das Universum weiß das zu schätzen und wird dir immer Kraft geben.

Liebe Grüße
(b)Engelchen
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Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von (b)Engelchen »

Danke Birgit.
Meine Eltern waren und sind keine Täter!
(b)Engelchen
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Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von (b)Engelchen »

Können die nicht eben Bescheid sagen, wenn sie gehen? :evil:
Aber nö, merke ich ja, wenn keiner reagiert.

Ich könnte sie grad alle, wirklich alle aus meiner Familie, an die Wand klatschen.

Dieses egoistische Pack.
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(b)Engelchen
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Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von (b)Engelchen »

Na ja, was soll ich dazu noch sagen?
Letzten Herbst nagte „etwas“ in unserem Vorratsraum. Ich vermutete etwas größeres, aber ne, waren doch „nur“ Mäuse. Ok, die haben wir jeden Herbst.
Und nun?
Keine Mäuse, eine Ratte. Bingo!
Meine Eltern waren und sind keine Täter!
(b)Engelchen
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Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von (b)Engelchen »

Und was sagt Schwiemu?
„Jetzt haben wir den Salat. Aber du musst ja immer alles verharmlosen.“
Ja klar, ich mal wieder.
Immer ich, schuldig.
War so, ist so, wird immer so bleiben.
Wozu dann noch dagegen reden oder versuchen es zu ändern?

Ich bin auch schuld, wenn in China ein Sack Reis umfällt.
Meine Eltern waren und sind keine Täter!
(b)Engelchen
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Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von (b)Engelchen »

„Oh wie schön ist..“, ach ne, falscher Film.
Panama nicht, meine Familie, mal wieder, oder wie immer?
Ich bin verantwortlich, für alles. Auf dem Papier natürlich nicht, aber was ist Papier schon, ausser geduldig?
Mache die Pflege bei Vater, seinen Haushalt (wenn denn Zeit dafür), beschäftige ihn, übe mit ihm Laufen, kümmer mich um Medikamente und Arzttermine. Dann zu Hause, das selbe in grün. Alles hängt von mir ab.

Ich mache, so gut ich kann. Versuche ich wenigstens.
Schlafen geht kaum noch, Kraft ist weg, Krämpfe sind da, dazu „neuerdings“ Wechseljahressymptome. Zum Glück gibt’s da ja homöopathische Medikamente, die wirken.

Vielleicht sollte ich tatsächlich mal nichts tun? Oder nur für mich was?
Hm, kann ich garnicht. Stell ich grad fest. Die Bedürfnisse der anderen gehen immer vor.
Gelernt ist gelernt.
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Dorie
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Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von Dorie »

Ich setze mich mal zu dir.

Du bist nur für dich verantwortlich.
Für dich und deine Bedürfnisse.

Lass dir liebe Grüße hier und eine Schulter zum anlehnen.
Träume nicht dein Leben,sondern lebe deinen Traum


Gib mir die Gelassenheit,Dinge hinzunehmen,die ich nicht ändern kann.
Gib mir den Mut,Dinge zu ändern,die ich ändern kann.
Gib mir die Weisheit,das eine vom anderen zu unterscheiden.
(b)Engelchen
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Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von (b)Engelchen »

Danke Dorie.

Und zack, gestern der nächste „Schlag“ ins Gesicht.
Samstag ausnahmsweise mal frei gehabt. Na ja, nicht wirklich, da bei mir zu Hause was wichtiges zu erledigen war.
Gestern dann zu hören bekommen, dass es mit Vater ja so anstrengend und eine absolute Katastrophe war. Dank Wetterwechsel ging bei Vater nicht viel. Hatte ich aber schon freitags gesagt, da bemerkt.
Resultat davon?
Aus meiner Gitarre wurde eine Puzzlegitarre.
Sie ist hin! Nicht mehr zu retten.
Mein Hinweis „dann ruf mich doch an“ wurde beantwortet mit „wenn er zwischen Rollstuhl und Bett hängt, kann ich nicht anrufen“. Ok, seine Frau auch nicht.
Gestern dann viel Besuch.
Und heute? Vater hängt noch durch, alle müssen wieder arbeiten und ich hab keine Hilfe.
Nur gut, dass ich es immer allein hinbekomme.
Na ja, ich halt!!
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Aufatmende
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Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von Aufatmende »

Ich wiederhole mich: so geht das nicht! Du kannst nicht so viel Verantwortung für deinen Vater ohne Entlastung tragen! Was ist denn mit Tagespflege? Gibt es wenigstens schon einen Platz auf einer Warteliste im Altenheim? Was wäre, wenn du krank bist?
Mein Mann würde sagen: du lässt dich immer noch in den A..... treten und missbrauchen.
Ich lerne, daraus auszusteigen ( auch ihm gegenüber!)
Mich macht das wütend, was du schreibst. Weil du anderen das Recht gibst, über dich zu verfügen. Weil du selber an allerletzter Stelle kommst.
Freundlicher kann ich es gerade nicht ausdrücken.
Rückfälle sind Vorfälle!
(b)Engelchen
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Re: Meine „liebe“ Familie *Trigger*

Beitrag von (b)Engelchen »

Bitte nicht wütend sein. :(

Ich weiß, dass es so klingt, als ob sie es ausnutzen. Dem ist aber nicht so.
Denn, ich biete es an, bis auf kleine Ausnahmen, wie am Samstag.
Meinem Vater soll es gut gehen, er soll sich wohlfühlen. Und da er über 80 ist und schwer krank, sollte er in seinem Zuhause bleiben. Das ist nun mal meine Meinung.

Mich ärgert halt nur manchmal, wenn sie es hinstellen, als wenn mein Vater bei mir „reibungslos funktioniert“ und nur bei ihnen Schwierigkeiten auftreten. Das ist bei mir auch. Aber, im Gegensatz zu meinen Geschwistern, kenne ich das ja von meiner (früheren) Arbeit.

Vielleicht sehe ich manches nicht, was andere da sehen würden, aber mein Handeln fühlt sich richtig an. Zumindest für mich.
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