Alternative Therapie: Psychedelika/ LSD

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Laura
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Alternative Therapie: Psychedelika/ LSD

Beitrag von Laura »

Ich möchte an dieser Stelle Mal ein Thema bedienen, dass etwas alternativ ist und von manchen gewiss auch massiv abgelehnt wird. Ich bitte einen möglichen Shitstorm zu unterlassen und sich wenn nur konstruktiv zu äußern.

Erstmal vorneweg: ich rufe hier niemanden zum Konsum von irgendwelchen Substanzen auf! Das hier ist keine Handlungsempfehlung. Und es ist auch NICHT illegal. Alle Substanzen sind frei verkäuflich und unterliegen nicht dem BTM Gesetz.

Ich möchte aber gerne Erfahrungen teilen, da es im deutschsprachigen Raum auch einfach nur sehr wenig Informationen hierzu gibt. In USA ist man da schon ein Stück weiter.

Warum LSD?

Vor einiger Zeit bin ich bereits über therapeutische Studien mit MDMA und LSD gestoßen. Beide Substanzen bieten eine enorme Möglichkeit einen Kontakt zum Unterbewussten herzustellen und bieten grosses Potenzial für grundlegende Veränderungen. Auch ein deutsches Buch (Kompass für die Seele) beschäftigt sich mit dem Thema. Zudem habe ich einen Bekannten, der ungefähr gleichzeitig mit mir die Erinnerung an den MB zurück erlangt hatte. Er hat sich selbst mit MDMA therapiert. In seiner Vergangenheit hatte er schon LSD konsumiert, jedoch ohne therapeutischen Nutzen.

Es gibt Hinweise in den Studien, dass MDMA und LSD Depressionen und PTBS nachhaltig auflösen können. MDMA ist nun auch in vielen Ländern auf dem Weg zur Zulassung als Therapeutisches Mittel. MDMA ist die chemische Substanz, die in Ecstasy mit vorkommt.

Nach intensiver Beschäftigung mit der Thematik habe ich mich persönlich für das Experiment mit LSD entschieden. Die Gründe hierfür waren, dass man es legal online kaufen kann und ich mich damit nicht strafbar mache. Es handelt sich hierbei um eine Prodrug von LSD, die im Körper zur aktiven Substanz verstoffwechselt wird. Außerdem hat MDMA für mich den Nachteil, dass es den Hirnstoffwechsel nachhaltig verändert. Die Serotoninspeicher werden schlagartig ausgeschüttet und benötigen etwa 4 Wochen zur Regeneration. Mit ME-CFS wäre das ein ziemlich hohes Risiko. Außerdem bestehen Risiken der Überdosierung und Abhängigkeit, die bei LSD nicht existieren. Ein mögliches Risiko bei LSD wären Psychosen. Das passiert aber wohl sehr selten. Das Risiko habe ich für mich persönlich in Kauf genommen. Der Cannabiskonsum in meiner Vergangenheit hat mir bei der Risikoabwägung geholfen.

Ich habe den Selbstversuch keinesfalls unüberlegt gestartet, sondern mich sehr intensiv mit der Substanz beschäftigt. Intensiv gelesen und mich mit besagtem Bekannten hierzu ausgetauscht. Set und Setting sind die Basis für den Konsum jeder Substanz und können den Effekt massiv beeinflussen.
Konkret bedeutet das: schlechte Stimmung, schlechtes Umfeld = sehr hohes Risiko für eine schlechte Erfahrung. (Das ist die Kurzform für diejenigen, die sich noch nie mit der Thematik beschäftigt haben, oder Substanzen konsumiert haben.) Man kennt es aber vielleicht bei Alkohol, dass so manch einer dann hyper-emotional wird. Da haben dann Set und Setting nicht gestimmt. Wenn Set und Setting positiv sind, dann wird die Erfahrung auch positiv. Ausschließlich dann ist ein Konsum sinnvoll. Das gilt bspw. Auch für Alkohol.

Wenn Set und Setting bei Halluzinogenen Substanzen nicht stimmen, kann man einen Bad Trip bekommen. Der Film "Fear & Loathing in Las Vegas" gibt einen eindrücklichen Einblick. Eine Exit Möglichkeit ist Diazepam. Zudem wäre ein nüchterner Tripsitter empfehlenswert. Besser wäre es jedoch, wenn Set und Setting stimmen. Dann ist man nämlich relativ sicher.

Ich hatte keinen Tripsitter, aber ich wollte das auch nicht. Hätte ich früher nicht jahrelang Cannabis konsumiert, hätte ich das jedoch anders entschieden. Ich hatte mich seeeeeehr langsam an das LSD herangetestet und erst im 4. Versuch tatsächlich eine umfassendere Wirkung verspürt. Safer Use hat Priorität!

LSD und die Missbrauch Erinnerungen

Ich habe jahrelang intensiv Therapie gemacht. Habe kognitiv unglaublich viel umstrukturiert und aufgeräumt. Durch Tiefenhypnose haben wir im Unterbewusstsein aufgeräumt. Der Zugang zu meinen Emotionen & Anteilen & die Erkenntnis, dass der MB im Körper gespeichert ist, haben zu unzähligen heftigen Abreaktionen geführt. Es war also schon sehr viel gelöst. SG und Depressionen waren kein Thema mehr.

Und trotzdem habe ich mir die Frage gestellt, warum ich eigentlich nicht gesund werde? Was hält mich immer noch zurück? Warum lässt mich auch ME-CFS nicht los? Ich hatte den großen Wunsch mit meiner Vergangenheit in Frieden zu gehen und meine Vergangenheit abzuschließen.

Wenn man mit so einer konkreten Frage in einen LSD Trip geht, dann dreht sich der Trip darum. Gute 6 Std - dessen sollte man sich bewusst sein. Ich hatte im letzten Jahr 5 therapeutisch wertvolle LSD Erfahrungen. Alle waren geprägt von stundenlangen Abreaktionen. Stundenlang weinen und Zittern. Und danach ist der Druck abgebaut. Ich habe tiefes Mitgefühl und tiefe Liebe für mich empfunden. Das ist geblieben und hat sich immer mehr verstärkt. Ich bin innerlich immer aufgeräumter und das Trauma ist immer mehr verarbeitet. Ich spüre, wie es immer weniger Teil von mir ist.

Ich hatte diverse grundlegende Erkenntnisse und "Knoten", die geplatzt sind

- das Verständnis: mir ist das passiert. Und zwar tief in mir drinnen. Ich bin das gewesen. Das ist ein Teil meiner Geschichte. Und ich kann es loslassen
- Das alles ist Vergangenheit. Es Ist vorbei! Ich bin in Sicherheit!
- ich werde geliebt. Meine Familie liebt mich. Ich bin nicht alleine!
- ich kann nichts dafür. Ich habe nichts falsch gemacht! Ich habe keine Schuld
- es tut mir so unendlich leid, was mir angetan worden ist. Ein tiefes Mitgefühl mit mir selbst.
- wer solche Emotionen hat, der hat etwas Grausames erlebt. Das kann man sich nicht einbilden.
- ich vergebe: mir selbst, dem Täter, meiner Familie

Das ist so die Zusammenfassung von grundlegenden Veränderungen in mir drinnen.

Der MB ist im Körper gespeichert. Unglaublich viel davon war im Psoas gespeichert. Es ist Sau anstrengend das rauszulassen. Der Vorteil beim LSD Trip war, dass man das Zeitgefühl verliert. Bei einem Trip hatte ich die "großartige" Idee vorher schriftlich das Ziel aufzuschreiben "ich möchte alles Loslassen, was mich daran hindert gesund zu werden". Da wer sich das wünscht, hat Spass. 4 Std Abreaktionen. zittern in den Beinen, 3 T-Shirts nassgeschwitzt, 3/4 Zewa Rolle.

Danach war ich fix und fertig. Und am nächsten Tag ging es mir plötzlich ausgesprochen gut. Da war so viel blockierte, gespeicherte, gefrorene Energie in meinem Körper. Kein Wunder, dass ich so krank bin, wenn da noch so viel ist.

Ein anderes Mal hatte ich das Ziel, dass ich gerne auch ein bisschen Spass haben möchte und etwas von den interessanten Halluzinationen erleben möchte. Das war dann auch so. Ich hatte einen anstrengenden Teil, aber auch einen sehr faszinierenden und lustigen.

Generell hat LSD für mich aber aktuell den Charakter einer Substanz zum Loslassen des Traumas. Das ist das Ziel. Und so kann ich die Trips auch ganz klar beeinflussen, weil ich das als Ziel habe.

Es macht keinerlei Spass! Es ist für mich null eine Substanz für Unterhaltung, so faszinierend das beim einen Mal auch gewesen sein mag. Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, LSD zum Feiern oder so zu nehmen. Und Suchtpotenzial ist bei 4-6 Std Abreaktionen auch gleich null. 😅
LSD erhöht die Neuroplastizität des Gehirns. Die Wochen danach sind Veränderungen leichter möglich. Ich hatte als nettes Beiwerk noch jede Menge Emotionen. Und die habe ich zugelassen. Immer und immer wieder.

Die Substanz hat mir geholfen mehr und mehr zu mir selbst zu finden und das Trauma auf einer intensiven Zielgerade immer mehr loszulassen. Ich fühle mich freier, als ich das jemals in meinem Leben gefühlt habe. Mein Rucksack ist deutlich leichter geworden.

Ich liebe das Leben. Ich liebe mich selbst. Ich bin davon überzeugt, dass ich ganz gesund werde. Und damit meine ich alles: Körper, Geist und Seele.

Noch habe ich Einschränkungen durch ME-CFS, aber meine Psyche ist gesünder, als sie das den Großteil meines Lebens gewesen ist. Meine zersplitterte Seele und abgespaltenen Anteile sind wieder zusammengewachsen. Ich fühle mich innerlich nicht mehr zerrissen, sondern eins. Ich empfinde tiefes Mitgefühl für mich selbst und eine grosse innere Stärke. Meine Vergangenheit ist ein Teil von mir und ich nehme ihn liebevoll an.
Wut, Hass, Angst, Traurigkeit, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit, Scham sind einem Gefühl der inneren Stärke gewichen. Und ich habe wirklich vergeben.

Das alles war KEIN Spaziergang! Auch LSD legt keinen Schalter um. Es war schon krass. Schlimm! Anstrengend! Aber es war mit ein Schlüssel zur Veränderung!!

Ich freue mich auf ein gutes Leben! Ich bin gespannt, was die Zukunft mir bringen wird!

Alles Liebe
Laura
Wildi
Beiträge: 504
Registriert: Fr Feb 09, 2018 4:32 pm

Re: Alternative Therapie: Psychedelika/ LSD

Beitrag von Wildi »

Hallo Laura,
das klingt interessant. Hast du ein Netzwerk, das evtl. Kontakte in meine Gegend macht? Gerne pn.
Atmen.
Luisa

Re: Alternative Therapie: Psychedelika/ LSD

Beitrag von Luisa »

Ich weiß nicht, ob mein Beitrag erwünscht ist (falls nicht, gerne löschen). Ich will auch gar nicht viel dazu schreiben, weil mir das Thema nicht gut tut. Ich möchte nur gerne eine andere Perspektive beschreiben, für alle, die das lesen.

Ich hatte in der Wohngruppe (für seelisch behinderte Jugendliche und junge Erwachsene) viele Mitbewohner, die MDMA und alle möglichen anderen Drogen genommen haben. Manche davon mit einer Missbrauchsvergangenheit. Eine Mitbewohnerin war tatsächlich davon überzeugt, sie würde sich mit den Drogen selbst therapieren. Vielleicht hat sie das auch lediglich als Ausrede für sich selbst gebraucht. Sie ist übrigens mittlerweile völlig psychotisch geworden durch die Drogen. Eine Diagnose, die sie vorher nie hatte.

Und jetzt, ein paar Jahre später… keinem einzigen davon geht es gut oder besser als vorher. Viele sind drogenabhängig auf der Straße. Oder in der forensischen Psychiatrie. Oder im Gefängnis. Oder in anderen Wohngruppen. Oder Dauergast in der Klinik. Alle, zu denen ich noch ab und zu Kontakt habe, sind psychisch komplette Wracks.
Manche sind gestorben (durch Suizid oder aufgrund des Drogenkonsums). Ich habe unter anderem meine beste Freundin durch die Drogen verloren. Sie ist mit gerade einmal 19 Jahren gestorben.

Ich bin mir absolut sicher: Hätte ich nicht die schwere Entscheidung getroffen, keine Drogen anzufassen, wäre ich jetzt eine von diesen armen Seelen.

Ich will, wie gesagt, nicht mehr zu dem Thema schreiben und diesen Thread wahrscheinlich auch nicht mehr lesen, weil mir das nicht gut tut. Es ist mir aber wichtig, diese Gegendarstellung hier zu lassen. Bevor das jemand unüberlegt nachmacht.

Luisa
Gast Samstag

Re: Alternative Therapie: Psychedelika/ LSD

Beitrag von Gast Samstag »

Hallo Laura,

auch wenn Du um "keinen Shitstorm" gebeten hast: es ist unverantwortlich Drogen (in welcher Form auch immer)
zu verherrlichen; dies schafft neue Abhängigkeitsproblematiken und ist somit kontraindiziert.
Dies gilt genauso für die Cannabis-Legalisierung seit 2023 hier in Deutschland.

Dies schafft nur eine Symptomverschiebung und damit ist nun wirklich Niemandem gehlofen.

Selbst wenn dies für Dich persönlich geholfen haben mag, halte ich Dein Posting bezüglich
LSD unverantwortlich anderen gegenüber, die daraufhin vielleicht in eine Sucht
schlittern (könnten), und die Gefahr ist nicht gering.

Hier im Forum sind Menschen in Lebenskrisen und in größter Not, die häufig nach
jedem Strohhalm greifen. Dies als Basis zu nehmen um Andere in Substanzmittel-
Missbrauch zu treiben ist nicht in Ordnung und es hat einen guten Grund, warum
(trauma)kliniken eben nicht mit LSD, Pilzen o.ä. arbeiten.

Grüße
Gast Samstag
Eli

Re: Alternative Therapie: Psychedelika/ LSD

Beitrag von Eli »

Hallo Laura

Mmh ich würde sagen jedem das seine bzw ihre.
Habe da vor einigen Wochen mit einem psychiatrischen Oberarzt aus der Forschung gesprochen der meinte er würde grundsätzlich nicht viel davon halten, gibt ja zb auch Ansätze extasy für die PTBS Behandlung zu nutzen, bzw es müsste sich erst in Forschungen durchsetzen was es bisher eben nicht getan habe. Was nicht heißt dass es nicht einzelnen hilft.
Er hielt das ähnlich wie Ketamin bei Depressionen für eine Medikamenten Mode die es immer mal gebe bei neuen Ideen.
Finde aber toll, dass du es versuchst und dir das hilft.
Wobei ich noch nicht ganz verstehe was der Mehrwert zu den bisherigen zahlreichen Abreaktionen ohne LSD war. Da hattest du ja soweit ich weiss ähnliche Erkenntnisse. Ging das irgendwie tiefer?

Naja und zum me cf wissen wir glaub ich alle dass vieles eben nachweisbare Entzündungen im Körper sind und eben längst nicht allein durch Psyche beeinflussbar. Da entstehen ja auch umbauprozesse etc. Das wäre ja schön und vergleichbar einfach zu beheben für all die schwer kranken Menschen. Wünsche dir da aber weiterhin gute Besserung

Eli
Silberlicht
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Registriert: Di Jun 30, 2020 9:57 pm

Re: Alternative Therapie: Psychedelika/ LSD

Beitrag von Silberlicht »

Laura hat geschrieben: Fr Feb 02, 2024 10:18 pm - das Verständnis: mir ist das passiert. Und zwar tief in mir drinnen. Ich bin das gewesen. Das ist ein Teil meiner Geschichte. Und ich kann es loslassen
- Das alles ist Vergangenheit. Es Ist vorbei! Ich bin in Sicherheit!
- ich werde geliebt. Meine Familie liebt mich. Ich bin nicht alleine!
- ich kann nichts dafür. Ich habe nichts falsch gemacht! Ich habe keine Schuld
- es tut mir so unendlich leid, was mir angetan worden ist. Ein tiefes Mitgefühl mit mir selbst.
- wer solche Emotionen hat, der hat etwas Grausames erlebt. Das kann man sich nicht einbilden.
- ich vergebe: mir selbst, dem Täter, meiner Familie
In einer guten Traumatherapie lernst du überwiegend genau das, ohne "Drogen-Selbstversuch", mit klaren Einschränkungen bei Art und Umfang der Vergebung.

U.a. in den USA wird an der Behandlung von ptbs mit Psychedelika geforscht.
Bei medizinischen Forschungen jeglicher Art werden in der klinischen Erprobung bevorzugt jünger Männer einbezogen. Der Zyklus der Frau passt seltenst bis gar nicht.

Mir wurde diese Art der Behandlung tatsächlch kontrolliert von meinem Psychiater als Off-Level-Behandlung angeboten, mit der Maßgabe, dass ich die Psychedelika direkt in seinem Beisein einnehme und dann direkt zum Termin bei meinem Therapeuten gehe, der nur wenige Menter weiter seine Praxis hat. - Ich habe abgelehnt, weil die Methode ausschließlich mit Männern "erprobt" wurde.

Zumal ich gar nix von halte, dissoziative Barrieren mit Gewalt - und nichts anderes passiert dabei - abzureißen.
Nicht umsonst wurde EMDR für komplextraumatisierte Menschen und Menschen mit Dissoziative Störungen entsprechend modifiziert. Warum sollte es dann ausgerechnet bei dem medizinischen Gebrauch von Drogen anders sein?
Bitte keine Gastbeiträge nichtregistrieter UserInnen in meinem Thread. Danke.
Laura
Beiträge: 628
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Re: Alternative Therapie: Psychedelika/ LSD

Beitrag von Laura »

Hallo Silberlicht,

Deine Meinung dazu kann ich gut nachvollziehen. Und sicherlich birgt gerade das Feld der dissoziativen Störungen ein größeres Risiko.

In der Traumatherapie bin ich unglaublich weit gekommen. Das Experiment habe ich erst nach 7 Jahren ziemlich intensiver Therapie gestartet. Aus einem Zustand der Instabilität heraus, wäre es mit Sicherheit ziemlich unklug und extrem unberechenbar gewesen.

So hat es das rund gemacht, woran ich so lange gearbeitet habe. Auf einer tiefen inneren Ebene ist das nachgezogen, was einfach noch gefehlt hatte. Zudem war es unglaublich nützlich, die gespeicherte Traumaenergie aus dem Körper zu bekommen. Gerade der Psoas Muskel hatte bei mir krasse Dimensionen gespeichert. Das hatte sich nochmal gelöst. Aber auch da war es nicht das erste Mal, dass ich an dem Thema dran war. Es war mehr der Abschluss.

Alles Liebe
Laura
Laura
Beiträge: 628
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:06 am

Re: Alternative Therapie: Psychedelika/ LSD

Beitrag von Laura »

Eben erst gesehen, dass ja über Silberlicht auch schon Beiträge stehen.

Erstmal vorneweg: ich verherrliche keine Drogen. Ich denke das kommt aus meinem Beitrag auch ganz gut raus. Ich versuche eine Lücke zu füllen, die im deutschsprachigen Raum noch nicht oft diskutiert worden ist. Was der Einzelne daraus macht, obliegt ja der freien Entscheidung.

Es kommt immer und ausschließlich auf Set und Setting an. Wenn ich eine Substanz konsumiere, um Spass zu haben, so ist das etwas vollkommen anderes, als diese zu konsumieren, um eine therapeutische Wirkung zu erzielen.

Beim Spass passiert nämlich null Komma null. Und ja MDMA hat ein hohes Suchtpotenzial. Außerdem beeinflusst es den Hirnstoffwechsel massiv. Habe ich glaube ich auch beschrieben. Aus diesem Grund wäre das für mich auch ein no go.

Was meine persönliche Erfahrung mit dem therapeutischen Einsatz von LSD betrifft, so kann ich sagen, dass ich absolut kein Bedürfnis verspüre, das in einer gewissen Regelmäßigkeit zu nehmen. Das ist einfach nur anstrengend! Die Abstände waren immer 1-2 Monate. Ich habe dabei auch keinen Spass Faktor gehabt, weshalb für mich sich die Sucht ausschließt.

Tatsächlich habe ich eher den Eindruck, dass es sich sogar positiv auf mein Cannabis Laster auswirkt. Das hatte ich ja mittlerweile sehr gut um Griff. Von Zeit zu Zeit gibt es Menschen, die in meiner Gegenwart konsumieren. Oft habe ich einfach abgelehnt. Das hat mich keine Überwindung mehr gekostet und ich hatte auch kein "oh lecker, ich will auch" Gefühl. Das eine Mal, das ich Cannabis konsumiert habe, hatte ich kein wirkliches Bedürfnis es nochmal zu tun. Google sagt, dass LSD wohl auch darauf einen Einfluss haben kann. Mir soll's Recht sein! 😅

@Eli
Ja die Forschung ist noch dünn. Aber wie gesagt MDMA macht im Hirnstoffwechsel Party. Das wäre nix für mich. Tatsächlich hatte ich vor 10 Jahren einmal eine Berührung damit. Set und Setting hat gestimmt. Ich war von Menschen umgeben, denen ich vertraut habe, es gab einen Tripsitter, der und mit Orangensaft und Wasser versorgt hatte, alle hatten Erfahrung, das ganze Umfeld war meeeeega entspannt und gut. Eine ausgesprochen positive Erfahrung. und danach war mein Serotonin Level am Arsch. Also diejenigen, die das jedes Wochenende konsumieren, tun sich wirklich keinen Gefallen, weil der Stoffwechsel ca. 4 Wochen braucht, um sich zu regenerieren.

Die Erkenntnisse waren alle nicht neu. Die gab es vorher schon. Es ist einfach nochmal deutlich tiefer gegangen. Hmm es ist schwer diese Wirkung zu beschreiben. Ich versuche es Mal. Es war ein Gefühl, dass jetzt alles Sinn macht. Eine tiefe umfassende Verständnis von allem. Wie als ob das Puzzle die ganze Zeit sortiert vor mir liegen würde, die Puzzleteile aber noch nicht zusammen gesteckt sind.
Was die körperlichen Abreaktionen betrifft, so muss es halt aus dem Körper raus. Und das war echt entspannter mit "Zeitverlust". Wenn der Psoas zittert ist es unendlich anstrengend, auch die Oberschenkel Muskulatur. Normal hätte ich das nicht so lange durchgehalten. Schon gar nicht mit meiner gesundheitlichen Situation.

Ja ME-CFS ist nicht nur Psyche. Auf gar keinen Fall! Das ist etwas sehr sehr handfestes. Eine Multisystem Erkrankung mit Entzündungen im Körper und dem Gehirn, autoommun Prozessen usw. Ziemlich Scheisse und laut aktuellem Stand unheilbar. Leider lassen sich die Entzündungen mit den herkömmlichen Methoden in den allermeisten Fällen nicht nachweisen. Die Diagnostik, die es gibt ist Sau teuer und wird nicht übernommen.
Aber Körper, Geist und Seele hängen ja zusammen. Und wenn man nicht permanent in Fight or flight feststeckt, dann wird weniger Cortisol ausgeschüttet und Entzündungen werden reduziert.
Georgesal

Alternative Therapie: Psychedelische Therapien.

Beitrag von Georgesal »

Wie kann ich mehr über psychedelische Therapien erfahren und welche Erfahrungen haben andere Mitglieder in diesem Forum damit gemacht?
GeorgeGaw

Alternative Therapie: Psychedelische Substanzen.

Beitrag von GeorgeGaw »

Wie wirksam sind psychedelische Substanzen als alternative Therapie bei psychischen Erkrankungen und wie sieht ihre rechtliche Situation aus?
Laura
Beiträge: 628
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:06 am

Re: Alternative Therapie: Psychedelische Therapien.

Beitrag von Laura »

Georgesal hat geschrieben: Mi Feb 14, 2024 10:49 pm Wie kann ich mehr über psychedelische Therapien erfahren und welche Erfahrungen haben andere Mitglieder in diesem Forum damit gemacht?
Google. Speziell auf Englisch.

Bisher gibt es hierzu noch kaum Beiträge. Deswegen habe ich das eröffnet. Es würde mich aber sehr überraschen, wenn ich den einzige wäre.
Laura
Beiträge: 628
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:06 am

Re: Alternative Therapie: Psychedelische Substanzen.

Beitrag von Laura »

GeorgeGaw hat geschrieben: Do Feb 15, 2024 6:12 am Wie wirksam sind psychedelische Substanzen als alternative Therapie bei psychischen Erkrankungen und wie sieht ihre rechtliche Situation aus?
Das ist aktuell Thema der Forschung. In USA laufen hierzu Studien. Auch hierzu empfehle ich Google!

In Deutschland ist LSD erlaubt, da es sich um eine Prodrug handelt. Es darf legal verkauft & gekauft werden. Es wird hierzu jedoch als "Forschungssubstanz" deklariert, damit die Verkäufer auf der sicheren Seite bleiben.

Es wird sich hier einer Gesetzeslücke bedient.

Und noch einmal: ich rufe hier niemanden zum Missbrauch von Substanzen auf!!!

Ein Konsum von jeglicher Substanz sollte ausschließlich immer erst nach intensiver Beschäftigung damit erfolgen und niemals "einfach so". Es gelten die Regeln des "Safer Use", Set und Setting müssen stimmen und am besten gibt es einen nüchternen Trip Sitter, der sich damit auskennt und einen begleiten kann.

Ich finde es aber wichtig, dass es hierzu mehr Informationen gibt.
Eli

Re: Alternative Therapie: Psychedelika/ LSD

Beitrag von Eli »

Hallo

Ich finde es irgendwie doch schwierig wenn das hier steht. :roll:

Weil mal ehrlich: wieviele (junge) Menschen lesen hier und schreiben nie, die einfach krasse Probleme haben und bewusst oder unbewusst etwas suchen was hilft..egal ob destruktiv oder nicht.

Indem man hier Infos gibt oder überhaupt auf das Thema aufmerksam macht zieht es diese Menschen an.
Und die werden sich null drum kümmern dass hier irgendwas von safer use steht.
Hier darf ja auch nicht stehen also abnehmen ist super aber bitte werdet nicht magersüchtig... 8)

Und wie gesagt: es gibt wirksame Traumatherapie.
Man kann sich denken wieviele Menschen wirklich signifikant mehr von den Drogen profitieren als von einer Traumatherapie und wieviele Menschen im Verhältnis dazu im Drogensumpf versinken weil sie irgendeine Hilfe suchen und auf so merkwürdige Weise da reinrutschen. Ich verweise hier auf den guten Post von Luisa...


Eli
Laura
Beiträge: 628
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:06 am

Re: Alternative Therapie: Psychedelika/ LSD

Beitrag von Laura »

Ist es nicht genau dann besser, wenn Dinge klar thematisiert und diskutiert werden?

In der heutigen Zeit haben Menschen Zugang zu allerlei Informationen. Und von dem Thema haben auch schon so einige Wind bekommen.

Das Buch "Kompass für die Seele" hat es sogar in die Spiegel Bestseller Listen geschafft.

Wenn Menschen offen und ehrlich über Risiken und Chancen aufgeklärt werden, haben sie doch mehr davon, als wenn sie einfach nur ins Blaue hinein etwas ausprobieren?!

Ich habe damals unglaublich davon profitiert, dass ich Austausch dazu hatte. Und ganz ehrlich, egal bei welchem Substanzkonsum - auch Alkohol, wäre es gut, wenn Menschen Mal etwas von "Set und Setting" gehört hätten.

Mir sind in meinem Leben schon Menschen begegnet, die auf Parties einfach blauäugig irgendwas eingeworfen haben, ohne wirklich zu wissen, was sie da nehmen und was für Konsequenzen das nach sich ziehen kann. Das ist gar nicht so selten! Ein mündiger, bewusster, sicherheitsbedachtee Konsum ist allemal einem "ach wird schon gut gehen" Konsum vorzuziehen. Und letzterer passiert ja.

Wenn Menschen die einfachen Regeln von safer use verinnerlichen, würde es definitiv weniger Menschen geben, denen schlimme Dinge passieren.

Dann lieber offen, konstruktiv und von allen Seiten beleuchtet.

Und nein Psychedelika sind kein Allheilmittel. Das war mir sehr wichtig, dass es in diesem Thread nicht so dargestellt wird.

Gerne wiederhole ich das auch ein weiteres Mal!

Psychedelika wie LSD können eine Chance sein. Sie machen aber auch einen Teil der Büchse der Pandora auf. Und das ist alles andere, als ein lustiger Spaziergang!
Und ja es besteht das Risiko eines Bad Trips. Das Risiko ist höher, wenn wenn man sich nicht ausreichend damit beschäftigt hat und keine Erfahrungen mit diesen Substanzen hat. Menschen haben dann Angst und "wehren" sich anstatt loszulassen. Das ist ein Risiko. Aus diesem Grund sind Set und Setting so wichtig, sowie die safer use Regeln und am besten das Vorhandensein eines Tripsitters, der die Situation richtig einschätzt und das ganze in eine positive Richtung begleitet.

Ach ja und das "Im Drogensumpf versinken" bei LSD Konsum ist höchst unwahrscheinlich. Für die meisten ist das tatsächlich eine Art spirituelle Erfahrung. Wenn man das mit unserem Background mit dem Ziel einer therapeutischen Wirkung einsetzt, so wird die Wirkung alles, aber definitiv nicht unterhaltsam! Es gibt am Ende vielleicht etwas mehr Klarheit und Leichtigkeit. Das ist kein Spaziergang!!!
Das Suchtpotenzial bei LSD ist extrem gering. (Ganz anders sieht das bei MDMA aus!) Das liegt auch an der Tatsache, dass die Substanz ca. 14 Tage keinen (deutlich weniger) Effekt mehr hat. Um am Folgetag einen ähnlichen Effekt zu erzielen, wird ein Vielfaches (2-3x) der Dosis benötigt. Das ist schlichtweg dumm und sau teuer. Ist ja nicht gerade ein Schnäppchen! Zudem macht es Sinn, sich mindestens 4 Wochen Zeit zur Integration zu lassen.

Und ja diesen 4 Wochen Zeitraum kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Es wäre mir beim besten Willen auch niemals in den Sinn gekommen, den Ritt schneller zu wiederholen. Das ist verdammt anstrengend und intensiv!
Silberlicht
Beiträge: 461
Registriert: Di Jun 30, 2020 9:57 pm

Re: Alternative Therapie: Psychedelische Substanzen.

Beitrag von Silberlicht »

GeorgeGaw hat geschrieben: Do Feb 15, 2024 6:12 am Wie wirksam sind psychedelische Substanzen als alternative Therapie bei psychischen Erkrankungen und wie sieht ihre rechtliche Situation aus?
Sprich deine* Fachärzt*In darauf an. Diese kennt evtl. die Forschung dazu.
Voraussetzung ist dann aber, dass du in psychotherapeutischer Behandlung bist.
Bitte keine Gastbeiträge nichtregistrieter UserInnen in meinem Thread. Danke.
Antworten