Brauche eine Einschätzung

Hier können Betroffene über ihre Erlebnisse diskutieren.
stillewaesser
Beiträge: 5
Registriert: Di Sep 06, 2022 8:51 am

Brauche eine Einschätzung

Beitrag von stillewaesser »

Hallo zusammen,

vor drei Jahren fing es bei mir mit den Erinnerungen an, da war ich 32 Jahren alt.
Erinnerungen kamen "DIREKT", unerwartet in mir hoch und mein Körper hat angefangen verrückt zu spielen, teilweise bis kurz vor dem Kontrollverlust/ Zusammenbruch.

Heute lebe ich irgendwie damit und weiss seit drei Jahren überhaupt nicht, was mit mir los ist und wie ich weiterkommen soll, aber es geht und ich glaube an mich. Sicher überspringe ich jetzt einiges, aber mir geht es aktuell um ein bestimmtes Thema und zwar meine Mutter.

Mein leiblicher Vater hat sich wahrsch. auch auf Grund seiner Schuldgefühle "kaputtgesoffen". Er ist seit 23 Jahren schon nicht mehr da.
Aber meine Mutter, der ich es vor sechs Monaten anvertraut habe, scheint wie erstarrt und geschockt?

Jedenfalls redet sie nicht mehr mit mir, nachdem ich mich geöffnet habe und an Weihnachten kam auch keine Einladung.
Ich weiss nicht was ich machen soll. Sie möchte mit mir anscheinend keinen Kontakt mehr?

In meinen Erinnerungen war es immer mein Vater, aber langsam frage ich mich was mit meiner Mutter los ist.
Sie sagte mir immer, es sei nichts passiert und mit allem hätte sie längst abgeschlossen.

Lieben Gruss
Gast Kalter Winter

Re: Brauche eine Einschätzung

Beitrag von Gast Kalter Winter »

Hallo stillewasser,

ich sags ja nicht gerne, aber so reagiert keine liebende Mutter.
Für mich stellt sich die Lage so dar, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass sie (Mit-)täterin ist oder war.

Auch kann es sein, dass ihr früher soetwas auch passiert ist und Du damit etwas angetriggert hast, womit
sie sich icht auseinander setzen will.

Möglich auch, dass sie einfach nur egoistisch ist, ihre Ruhe haben will, so nach dem Motto
dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

Man muss halt immer mit solchen Reaktionen rechnen, auch oder gerade im engsten
Familienkreis und oftmals noch wird -als ob die Lage nicht schon schlimm gernug ist-

Täter-/Opfer-Umkehr betrieben.

Viele Grüße,
Gast Kalter Winter
Eli

Re: Brauche eine Einschätzung

Beitrag von Eli »

Hallo

Ich kann mir verschiedene Gründe vorstellen wieso deine Mutter so reagiert.

Ich kann mir vorstellen dass sie es bewusst oder unbewusst wusste und nun enorm Schuldgefühle hat.
Oder sie hatte dafür auch eine Amnesie dass sie es wusste und nun kam es hoch.
Oder eben sie war auch Täterin.
Ich denke das kann dir hier niemand sagen was genau der Grund ist. Jedenfalls erscheint sie lieblos und/oder sehr überfordert mit deiner Situation.

Ich denke du weisst es tief drinnen was stimmt. Hast du da mal nach innen gespürt, vielleicht mit einer Therapeutin zusammen?

Wenn du trotz der Reaktion von ihr nochmal versuchen willst in Kontakt zu gehen, würde ich ihr glaube ich einen Brief schreiben. Mit fragen. Ohne Vorwürfe sonst macht sie dicht. Macht sie ja jetzt eigentlich schon.
Aber das musst du für dich entscheiden, auch was Wunsch oder Ziel eines Briefs an sie wäre. Das ist nur eine Idee.

Ich wünsche dir alles Gute
Eli
stillewaesser
Beiträge: 5
Registriert: Di Sep 06, 2022 8:51 am

Re: Brauche eine Einschätzung

Beitrag von stillewaesser »

Sehe gerade, dass dieses Thema leider viel zu groß ist und ich war mal wieder der, der es auf die Schnelle nicht einschätzen konnte.
Ich habe dazu teilweise enorme Schwierigkeiten mich auszudrücken.

Werde daher mal nach einer psych. Beratung schauen, die mich begleiten kann.
Das scheint mir derzeit die beste Lösung für mein Problem.

Tut mir leid, aber ich möchte mich auch bedanken für die Unterstützung.
Wir haben jetzt halb sieben und mir geht es schon viel besser als heute Mittag!
Fühle mich außerdem nicht so alleine.

Eure Ideen sind soweit wie meine, recht tiefgehend.
Ich denke auch, dass Briefe geeignet sind und soweit habe ich mit meiner Mutter auch keine andere Option mehr.
Sie kam nach den sechs Monaten wo wir das Gespräch hatten ja nicht mehr auf mich zurück und Weihnachten war eine klare Ansage.

Was sie betrifft und meine Gefühle... ist schwer zu sagen. Im Prinzip gibt mir meine Partnerin und ihr (eig. fremden Menschen) mehr Mutterliebe als meine leibliche Mutter, obwohl man als Erwachsener nicht viel fordert außer akzeptiert zu werden, wie man ist.

Auch stand immer etwas zwischen uns und ich konnte mir das bis vor der Therapie zwischen 2018 und 2020, in der dann vieles hoch kam, nicht erklären.

Werde dann mal weiter meinen Weg gehen und schauen, wie ich erstmal meine Situation am besten löse.
Das sie mit mir nicht mehr spricht ist ja ihre Entscheidung und ich respektiere sie.

Danke Euch und ebenfalls viele Grüße
Antworten