Mal ehrlich: was hat Therapie euch gebracht?

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Die.Wolfsfrauen.
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Re: Mal ehrlich: was hat Therapie euch gebracht?

Beitrag von Die.Wolfsfrauen. »

Eli hat geschrieben: Mo Dez 11, 2023 7:36 pm Wir wollen noch was zu dem Thema sagen:

Erstens: viele Therapeuten sind nicht gut ausgebildet und haben vor allem die gegenübertragung die bei traumatisiertem zehnmal krasser ist nicht auf dem Schirm oder sind nicht in der Lage sie reflektieren bei Hochstress oder können Gefühle des Patienten nicht halten. Dann agieren sie uns projizieren ihre überforderung auf die Patientin indem sie ihnen zuschreiben falsch, nicht motiviert oder zu krank zu sein...

Zweitens leben viele schwerst traumatisierte sozial so prekär dass es ein gutes Netz an Menschen bräuchte die sich kümmern und auskennen. Aber meist gibt es das nicht. Weil eben sich die Leute nicht auskennen, man ländlich lebt etc.

Und allein zu spüren die Therapeutin hat ein Leben und all das was wir auch gerne hätten das ist ja eigentlich ein permanenter Trigger und etwas was Schmerz anrührt. Nämlich das man auch gern so ein Leben hätte und ohne eigenes Verschulden das geballte Elend bekommen hat. Aber eben oft mitbekommt indirekt was was sie hat und das man das nie hat sondern eben ausgeliefert ist dass sie Zeit und Kraft investiert, nicht krank wird, nicht müde von all dem Elend... Das allein macht die Beziehung sehr schwer und sehr anfällig für Verletzungen.
Eli
Danke Eli, für Deinen Beitrag!
Diese Themen beschäftigen uns auch immer wieder sehr....
Aktuell "natürlich" mal wieder extrem das unter "Zweitens" benannte... wobei ersteres da vielleicht noch mehr "reinhaut", weil diese Begleiterinnen bzgl. dieser Thematik noch weniger geschult bzw. erfahren sind, als Theras... was wir gelinde gesagt, auch erschreckend finden... :roll:

Dank auch an Aufatmende und Phileas... mehr geht leider wieder mal nicht... :oops: :roll: :|
Die.Wolfsfrauen.
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Re: Mal ehrlich: was hat Therapie euch gebracht?

Beitrag von Die.Wolfsfrauen. »

Die.Wolfsfrauen. hat geschrieben: Do Dez 14, 2023 6:49 pm
Eli hat geschrieben: Mo Dez 11, 2023 7:36 pm Wir wollen noch was zu dem Thema sagen:

Erstens: viele Therapeuten sind nicht gut ausgebildet und haben vor allem die gegenübertragung die bei traumatisiertem zehnmal krasser ist nicht auf dem Schirm oder sind nicht in der Lage sie reflektieren bei Hochstress oder können Gefühle des Patienten nicht halten. Dann agieren sie uns projizieren ihre überforderung auf die Patientin indem sie ihnen zuschreiben falsch, nicht motiviert oder zu krank zu sein...

Zweitens leben viele schwerst traumatisierte sozial so prekär dass es ein gutes Netz an Menschen bräuchte die sich kümmern und auskennen. Aber meist gibt es das nicht. Weil eben sich die Leute nicht auskennen, man ländlich lebt etc.

Und allein zu spüren die Therapeutin hat ein Leben und all das was wir auch gerne hätten das ist ja eigentlich ein permanenter Trigger und etwas was Schmerz anrührt. Nämlich das man auch gern so ein Leben hätte und ohne eigenes Verschulden das geballte Elend bekommen hat. Aber eben oft mitbekommt indirekt was was sie hat und das man das nie hat sondern eben ausgeliefert ist dass sie Zeit und Kraft investiert, nicht krank wird, nicht müde von all dem Elend... Das allein macht die Beziehung sehr schwer und sehr anfällig für Verletzungen.
Eli
Danke Eli, für Deinen Beitrag!
Diese Themen beschäftigen uns auch immer wieder sehr....
Aktuell "natürlich" mal wieder extrem das unter "Zweitens" benannte...da die unter "Erstens" benannte Thematik unter Begleieterinnen jenseits von sog. Therapie u.U. noch mehr "reinhaut", weil diese Begleiterinnen bzgl. dieser Thematik noch weniger geschult bzw. erfahren sind, als Theras... was wir gelinde gesagt, auch erschreckend finden... :roll: Und was auch genuaso andersherum gilt... also wir hatten auch schon Begleiterinnenohne "therapieausbildung", die uns verständiger vorkame, als einige sog. Therapeutinnen... :oops: :roll: :evil: :shock: :shock: :oops: :roll:

Und eben auch die grundsätzliche Frage danach, was Therapie überhaupt kann, wenn der Rest der Grundbedürnisse in Schutt und Aschse liegen... Sprich sogenannte Sozialarbeit von Grund auf erforderlich wäre...

Die *richtigen* Worte fehlen wieder gerade, weil wir uns so "allein" gelassen fühlen wie immer in diesem "Hilfe"system... :oops: :oops:

Dank auch an Aufatmende und Phileas... mehr geht leider wieder mal nicht... :oops: :roll: :|
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