.einfach Gedanken.

Hier können Betroffene über ihre Erlebnisse diskutieren.
anonym00
Beiträge: 147
Registriert: Di Jun 12, 2018 6:00 pm

Re: .einfach Gedanken.

Beitrag von anonym00 »

Jetzt erfolgt die Aufnahme in der Klinik. :arrow:
anonym00
Beiträge: 147
Registriert: Di Jun 12, 2018 6:00 pm

Re: .einfach Gedanken.

Beitrag von anonym00 »

ggf. Trigger.



Ich versuche etwas in Worte zu fassen, wieder fehlen zumutbare und sprechbare Worte.
Keinen Satz bilden.
Sind vielleicht die Tabletten.
Der Kopf ist voll, vernebelt.
Die Bewegungen schwerfällig.
Der Körper ist kraftlos.
Andauernder Schwindel.
Alpträume.
Ständige Körperschmerzen.
Sehnsucht die Schmerzen zu überlagern.
Angespannt.
Allein.
Bao

Re: .einfach Gedanken.

Beitrag von Bao »

Hallo anonym,

in deinen Beiträgen geht es viel und oft um das Wort Schuld. Deine mutmaßliche Schuld, die du bei der Thera wahrnimmst, im Freundeskreis und deinen Gedanken selbst. Ich finde das Wort Schuld an sich schon vollkommen unangebracht im Zusammenhang mit traumatischen Erlebnissen. Natürlich haben wir als Erwachsene eine Mitverantwortung an der Gestaltung von Situationen und unserem Leben. Das bedeutet aber doch nicht, dass wir schuld sind, wenn jemand uns etwas antut. Selbst dann nicht, wenn wir uns erneut in die Situation begeben. Bin nicht sicher, ob es so etwas bei dir ist, zwischen den Zeilen liest es sich so.

Aber ganz gleich, was dein Anteil an der Situation ist, sicher ist es keine Schuld. Ich drücke das mal so aus: selbst wenn mich jemand bitten würde etwas zu tun, liegt es in meiner Verantwortung ob ich es mache. Der andere kann also keine Schuld tragen für mein Tun. Natürlich hat derjenige einen Anteil an der Situation die entstanden ist, aber niemals Schuld an meiner Handlung und auch nicht die Verantwortung für mein Tun. Ob seine Handlung sinnvoll für ihn selbst ist, ist etwas das man sehen kann und hinterfragen warum, wie und so weiter. Aber sicher nicht, ob er Schuld hat an dem was ich draus mache. Und deshalb möchte ich dir sicher sagen, ohne zu wissen, wie deine Situation genau ist: Schuld hast du keine. Auch keine Mitschuld. Bitte streiche das unbedingt, denn das verhindert sich erst überhaupt sich ansehen zu können, wo die Selbstwirksamkeit liegt etwas zu verbessern.

Zur Thera fällt mir noch das ein: ich verstehe gut, dass du froh bist überhaupt einen Platz zu haben. Leider ist das Angebot so begrenzt. Und es muss ja auch keine sofortige Entscheidung für oder gegen deine jetzige Thera sein. Aber du könntest versuchen parallel zur jetzigen noch einen Platz oder beratende Gespräche wo anders zu bekommen. Einfach um auch festzustellen, ob dir etwas anderes besser helfen kann. Es gibt ja auch Therapeuten, die bieten Erstgespräche an, bevor man in die Warteliste aufgenommen wird. Vielleicht wäre das eine Gelegenheit einfach mal einen Eindruck neben die jetzigen Sitzungen zu stellen?

Pass auf dich auf.
Bao.
Eli

Re: .einfach Gedanken.

Beitrag von Eli »

Hallo anonym

Erst einmal: ich wünsche dir alles gute für die Klinik!
Ich wünsche dir empathische und geduldige Therapeuten und einen guten Weg für dich ohne zuviel Anspruch und Ehrgeiz.

Dann noch etwa zur Thera: ich bin der gleichen Meinung wie Boa, hatte vor meinen Gedanken ihre Antwort noch gar nicht gelesen.
Wenn du eine gute thera bekommst merkst du erst wie sehr schlechte Therapeuten deine Kraft und deine Zeit verschwenden. Und diese Kraft ist leider begrenzt und je mehr Lebenszeit mit leiden vergeht umso schlimmer.

Wieso ist sie ungeduldig? Wieso hat sie da keine Ruhe?
Frag sie da nach wenn du dich traust. Finde die Frage legitim.
Wenn sie nicht abwarten kann ist es der falsche job. Punkt.
Du musst dich wohl und sicher fühlen bei ihr. Sonst ist es nur zwang. Wieso sollte man bei einer fremden das intimste und schmerzhafteste, was es gibt im eigenen Leben, erzählen wollen oder müssen, wenn sie ungeduldig und unfreundlich ist...?
Also finde das sehr gesund, das nicht zu tun. Dann wäre aber die Frage was generell bei ihr Ziele sein können, auch in einer Kurzzeittherapie.

Ich wüsste an deiner Stelle ehrlich gesagt nicht was ich mit so jemanden besprechen wollen würde...wie soll sich da ein inneres Kind wohl fühlen und vertrauen können?

Vielleicht wäre eine tiefenpsychologin, die Traumatherapeutin ist, etwas. Die haben oft andere "Macken" als Verhaltenstherapeuten, können aber Gefühle von Patienten etc oft besser aushalten und empathischer reagieren. Das liegt an ihrer Grundausbildung die anders läuft. Aber ja...es gibt überall gute und schlechte Therapeuten. Ist nur eine Idee.

Ich würde das nochmal echt gut überdenken. Deine Stunden gehen drauf, die die Kasse zahlt. Ich würde bei guten Therapeuten nerven, die müssen doch erst Gespräche anbieten. Und wenn sie nett und kompetent wirken im erst Gespräch sagen du wartest...und liest Bücher gehst zur Beratungsstelle, gehst in die Selbsthilfe Gruppe.
Therapie kann auch schaden und das Leiden sehr verlängern und verschlimmern.
Eine Kurzzeittherapie bringt dir eh nichts, da auch viel zu wenig

Vielleicht gibt es in der Klinik auch nochmal die Option das zu besprechen.
Nun aber erstmal viel Kraft für die Klinik. Und tue Bitte nichts was dir zuviel ist. Im hauruck verfahren, du weißt schon.

Alles gute
Eli
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