Der ewiglich langanauernde Kreis

Hier können Betroffene über ihre Erlebnisse diskutieren.
~SteinHart~
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Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von ~SteinHart~ »

Immer wieder das selbe. Immer und immer wieder...

Hoffentlich nicht für immer, immer.

Ihn habe ich ja auch, so mehr oder weniger vollständig, hinter mir gelassen.

Der derzeitige Mensch der er ist, ist für mich weder Vater, noch Täter, noch??? Also er ist quasi nicht existent in meinem Leben. Weg und ich will wieder Kontakt, noch Rasche, oder Wiedergutmachung, oder Versöhnung.... oder irgendwas.

Einfach gar nichts, er existiert irgendwo und ich hier.

Was damals war belastet noch und daran arbeite ich noch. Aber das ist voneinander getrennt.

Lange Einleitung 🙄

Die Geschehnisse in der (schlechtesten Klinik für Trauma überhaupt - die ich kenne) Hohe Mark und die federführenden Protagonisten auf F4 sind nicht vorbei.... bzw. Dich natürlich vorbei. Aber ich will... noch irgendwas.
Aussöhnung, Rache, Aussprache, Strafe, Erklärung.... irgendwas. IRGENDWAS!



Irgendwie sind wir noch immer im Prolog 🤔

Mir ging es nicht so gut... es kam nach der vorletzten Therapiesitzung (zur Zeit, wegen Wartezeit nur alle 4-6 Wochen) zu vermehrtem Telefonkontakt. Krankmeldung... regelmässig anrufen... lange Telefonate...

Nun... sie macht ja SE mit mir. Und das auch bei einem der Telefonate und nun ja..

Sie sagte "ENDLICH" nach nun fast fünf Jahren... endlich hatte ich losgelassen. Ehrlich gesagt fand ich das in den Moment sehr irritierend und ich hatte Angst... aber sie hat's erklärt... danach und später nochmal.... und gegoogelt habe ich auch.

Zittern...

Führt jetzt aber zu weit... vielleicht mal ein eigener Thread dazu. Wäre interessant ob das noch jemand hier macht.

Nun. Wie gesagt. Lange Telefonate. Intensiver Kontakt.

Am Freitag dann nochmal vor Ort darüber und was es gehabt hat geredet...

Und da kam sie wieder. Die WUT.
Diese verzweifelte Wut auf Dr. dM und so langsam bin ich sowas von extrem sauer dass ich ihren Namen an liebsten mindestens in dieses Forum brüllen würde. Besonders wegen dem blöden Gelaber von jemand mit DIS die ich dort kennen lernte, hier bei mir Zuhause hatte... und die Reaktion auf eine ihrer Infos, die ich hier schrieb... den Aufruhr der folgte.

SIE muss ja geschützt werden... ich natürlich das Arschloch in der Situation. Anderes Thema...


Sie hat Scheiße gebaut. So sehr ich sie mochte, ja mag. Ihr Elfenhaftes Auftreten, das sanfte Wesen, die Zugewandtheit, das Interesse... all das liebe...
Schön und gut... aber dann fachlich so einen Scheiß abliefern und sich aus der Affäre ziehen...

Dr. T die selbst gefällige Oberärztin, die ihre Assistenzärztin natürlich geschützt hat, natürlich.

Ich, natürlich, das Arschloch in der Situation...



Sie war ja weg. Ein Weilchen. Dann die Leitung der Traumabulanz.
Als ich das erfahren habe hätte ich kotzen können. Ohne die hinterlassenen Trümmerfelder aufzuräumen eine leitende Stelle in so einem sensiblen Bereich. Frechheit!

Jetzt nicht mehr... aber noch immer in der Hohe Mark.
Wahrscheinlich wieder dort...


In meiner Wut nach Erfahrungsberichten gesucht. Und jeder negative traf mitten ins Herz.
Die positiven auch, aber ins Schwarze Herz sozusagen. Diese Klinik scheint wirklich nur von religiösen Spinnern gut empfunden zu werden..
Joa, an religiösem Schnickschnack gibt's ja genug dort.... und wenn man das will hat man dadurch tatsächlich einen gefüllten Tag und hoffentlich auch Ansprechpartner...

Ohne den Scheiß ist das Angebot aber mehr als dürftig...




Was will ich?

Ich will eine Erklärung...ich will Offenheit...
Informationen.


Fachlich absoluter Müll was da gelaufen ist.



Meine Therapeutin meinte mit mir kann EMDR nicht funktionieren... OK.


Sobald ich aber (egal wem) davon erzählt habe wie genau diese EMDR gemacht wurde... alle waren entsetzt. Unprofessionell. So nicht richtig, nicht erlaubt.

Behandlungsfehler...


Tja... und weißt ihr was? Ich aka Arschloch wollte nicht anzeigen, wollte keinen Ärger machen...
Ich wollte dir Trümmer wieder aufräumen, mit ihrer Hilfe.
Ich wollte privat zahlen und hinfahren... obwohl ich zu dem Zeitpunkt noch nicht Mal wusste was da so unwichtig falsch gelaufen war. Dass das überhaupt falsch gelaufen war.

Ich wollte aufräumen was kaputt gegangen war.

Manches war vor de EMDR so nicht, wie es danach war. Und genau das wollte ich aufräumen...

Das hätte dich funktionieren können (?)

Aber nein, sie waren nur damit beschäftigt zu blocken und sich zu schützen. Den eigenen Arsch retten, statt aufräumen


Dokumentiert wurde übrigens beschissen. Aber das ist wahrscheinlich überall so. Ich dokumentiere an der Arbeit auch oft so. Nämlich nicht, oder nur extrem kurz.
Keine Zeit...


Diese Klinik ist nicht empfehlenswert!!! Sie sind viel zu unflexibel.

Es gibt nur sehr wenig Therapien, die sich teilweise auch noch überschneiden. Für die Organisation ist der Patient selbst verantwortlich. Genauso wie für den Müll 🤣 schon lustig, irgendwie 🙄

Manche Therapien sind nachgewiesen eher kontraproduktiv bei (k)ptbs

Dissoziieren führt zu (angedrohtem) Rauswurf

Suizidalität wird kaum ernst genommen (ich habe es bei Mitpatienten erlebt)

Religiöse werden offen bevorzugt

Wiederkehrende Patienten ebenso (weniger Wartezeit bis zur Kunsttherapie zum Beispiel. Oder auch zusätzliche Angebote)

Die dokumentieren sowas von wenig...

"Heimlich" ist dort so viel. Sei es dir Nachtschwester, die bewusst nicht dokumentiert dass sie sich umfangreich um einen nachts kümmert (auch bei DISlern)
bis zu geheimen Therapiesitzungen, inklusive EMDR


Es gäbe noch mehr Punkte



Mittlerweile gibt es dort nicht mal mehr "Frau Wolle"und "Herr Perle" aber dafür kann die Klinik ja nichts. Erwähne ich nur weil die ein so wichtiger Ankerpunkt dort war.


Es geht auch anders...
Meine Therapeutin hat bedauert und um Verzeihung gebeten, für die Zeit damals als ich 18 war... und auch in der Klinik durften die Fehler von damals Thema sein.
Schlimm sei es gewesen und geschockt sei man wie mit mir ungegangen wurde.

Auch der Aufenthalt selbst... natürlich gab es Dinge die mir nicht gut taten, oder einfach schwierig waren. Nicht alles kann geändert werden. Vieles hat auch Sinn.... aber es wurde sich damit auseinander gesetzt.

Und nichts heimliches gab es dort.
Ich habe die Dokumentation von dort nicht (irgendwann hole ich mir die aber mal) aber es wussten gefühlt immer alle Bescheid. Wenn die Nacht schwierig war... wenn eine Therapie etwas ausgelöst hat...

Und viele, viele, viele Therapien.... und achtsam (mit mir) sein
Ich durfte manches was die anderen in der Gruppe hatten lange Zeit nicht mitmachen. Das wäre zu viel...



Es geht also besser


Für die armen Schweine die in die Hohe Mark gehen, weil es da angeblich so super ist bei Trauma kann man wirklich nur beten 🤣 ich war ja auch so ein armes Schwein, dass beim Googlen aus einer handvoll Kliniken gewählt hat.
Dabei gibt es sicherlich noch mehr Kliniken die besser sind.




Und jetzt? Ist die Wut zurück im Körbchen und ich würde am liebsten einfach nur weinen. Weil es keine Absicht war. Weil sie helfen wollte, sicherlich. Aber eben auch weil ich falsch behandelt und mit den Konsequenzen allein gelassen wurde.


Musste (mal wieder) raus
Die Zeit bewegt sich in eine Richtung, die Erinnerung in eine andere.
(William Gibson)
Pekka

Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von Pekka »

Bist du sicher, dass sich nicht die Wut und die Verzweiflung über nicht anerkanntes Leid bei dir vermischt?

Bei deinem Vater ein tick zu wenig, bei der HM ein tick zu viel davon festhalten?

Könnte man reinlesen bei dir....

Hast du schon deine Wut in Form einer Google rezension ausgedrückt?

Hatte das ganze auch irgendwas Gutes? Also für dich, als sekundärfolge sozusagen.
Was ich meine ist, gibt es eine perle in der Sch**sse?

LG Pekka
~SteinHart~
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Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von ~SteinHart~ »

Oh ich war wütend auf ihn. Wollte ihn umbringen...

Dieses Desinteresse an ihm finde ich deutlich angenehmer. Er ist mir egal.
Das fühlt sich so endgültig abgehakt an, aber eben auch "intensiv" mir fehlen die passenden Worte.... wie als wäre es eine ultimative Abgrenzung von ihm.

Er könnte morgen sterben, es wäre egal.

Es soll nur bloß niemand auf die Idee kommen ihn am Leben zu halten und womöglich in eine Pflegeeintichtung bringen, zu der ich womöglich noch zuzahlen müsste 🤬


Gleichgültigkeit ist, finde ich "schlimmer" als Wut.

Die miese Erfahrung in der Hohe Mark ist mir nicht egal. Die betreffenden Personen sind mir nicht egal.

Selbst die überhebliche Oberärztin Dr. T. Fachlich war die super. Die Psychoreduktionsstunde bezüglich Medi kamenten war genial.
Außerdem hat sie sich sehr erfolgreich und felsenfest hinter ihr Assistenzärztin gestellt (sie dachte wohl ich hätte schaden wollen, wäre da gewesen um Anzeige Material zu sammeln :( )

Dr.dM ist nochmal deutlich komplizierter... sie wollte helfen, war bemüht und zugewandt...
Ich bin mega enttäuscht dass sie hinterher nur noch ihren Arsch retten wollte.


Sie hat mir geschadet (und hätte es besser wissen müssen) und nur weil ich das eben nicht anzeigen, sondern nur wieder aufräumen wollte stehe ich allein mit dem Scheiß da.
Zu sehen dass sie dann auch noch, zumindest zeitweise die Leitung der Traumaambulanz hatte ... macht fassungslos, wütend, sprachlos... traurig.

Selbst wenn sie aus dem Mist etwas gelernt haben sollte (ich hoffe die ganze Station hat etwas daraus gelernt, es lief ja mehr schief) wo bleibe da ich als "Geschädigte"?

Werder wollte ich ihre Karriere versauen, noch Geld, oder sonst was. Selbst jetzt nicht (höchstens mal kurz, aus der Wut heraus) was ich will ist ein offenes Eingeständnis und vielleicht, wenn dann noch Zacken in der Krone übrig sind ein "verzeihen sie mir"


Mehr jetztige Thera hat sich entschuldigt, nein mehr, sie hat um Verzeihung gebeten. Weil damals als ich 18 war und sie kennen lernte auch einiges nicht gut lief während sie die Verantwortung trug. Weiß nicht ob du meine Geschichte kennst.
Auch in der Klinik hat ein Arzt, in einer Gruppentherapie zu Anfang gesagt dass er sich zuvor die alten Unterlagen angesehen hätte und bestürzt wäre wie es damals abgelaufen ist.
Du glaubst gar nicht wie gut das tat.
Ich meine, er war damals nicht mal in der Klinik und er hätte sich da gar nichts raus suchen müssen....

Es tat gut. Anerkennung von Leid tut gut.


Und nur weil es noch andere (größere?) Baustellen und Traumata gibt, sind wir doch kein Freiwild. Patienten sollten Wiedergutmachung erfahren, wenn, warum auch immer, etwas nicht richtig gelaufen ist.

Schwierig bin ich, ein Arsch. Aufmüpfig und aufdringlich. Laut und tollpatschig. Ein Dickkopf und Besserwisser.
Mit mir umgehen ist schwer und frustrierend. Nicht zuletzt verletze ich oft Menschen.

Das rechtfertigt aber nicht, mich falsch zu behandeln und das dann im Sande verlaufen lassen zu wollen.

Ich meine ja nicht das zwischenmenschliche (dazu gleich mehr) sondern das fachlich falsche Handeln.

Eine EMDR macht man nicht heimlich und schon gar nicht herzlich und unprofessionell. Ich kann gerne schildern wie es abgelaufen ist.


Sie taten dort so nett und verständnisvoll. Da passte ich nun wirklich kaum rein.

Als ich zu einer der Schwestern ging (die mochte und mag ich noch immer, bitte nicht falsch verstehen) und sie wegen "dem inneren Kind" fragte wie und wann das entsteht... sagte sie, bei jeder traumatisches Erfahrung entsteht ein neues.
Daraufhin ich "dafür habe ich nicht genug Platz" woraufhin sie an mir herunter schaute und sagte dass ich ja für Genug Platz gesorgt habe.

Ich bin es gewohnt missbilligend angeschaut zu werden. Bei jedem Eis, jeder Tüte Chips, in der Umkleide... das ist nicht neu und auch nicht sonderlich schlimm.

Was ich schlimm finde, ist dass mir jede Trampeligkeit negativ ausgelegt wurde, ich um Verzeihung bitten sollte.... aber soooo toll mega korrekt waren die ja selber nicht.
Werder den Patienten gegenüber noch innerhalb des Teams.

Mag sein, dass ich mit Elefanten geworfen habe. Sie selbst haben aber zumindest Kieselsteine geworfen.


Es gab dort drei Menschen, wo ich mir bei zweien sicher bin, die auch noch mochten. Also die keine Ablehnung empfanden und ehrlich zugewandt waren, unabhängig ihrer Rolle und Aufgabe.

Eine davon war Dr.dM muss ich nun aber akzeptieren dass ich falsch behandelt wurde (objektiv) nur weil sie mich, meiner Meinung nach nicht verurteilt, oder abgelehnt hat?

Nummer zwei war die Nachtschwester Fr.P
Ach was war die lieb und ich durfte einfach nachts bei ihr sitzen und nichts sagen.
Habe sie vor ein paar Monaten hier Zuhause getroffen, sie wohnt nur wenige Orte weiter. Und sie hat sich so offenherzig und ehrlich gefreut.

Es war nicht alles schlecht. Das meiste dort aber definitiv nicht gut für Traumapatienten.
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~SteinHart~
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Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von ~SteinHart~ »

Außerdem stimmt es nicht... es bindet sich nicht bei jedem neuen traumatischen Ereignis ein neues übers Kind :!:

Wollte ich noch anhängen
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Eli

Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von Eli »

Hallo sh

Wegen der Hohe Mark...

Ich frage mich was du dir wünschst oder was das Anliegen ist wenn du das hier -wie du ja selbst schreibst- immer wieder sehr ausführlich mit allen Personen beschreibst.
Kein Angriff, einfach eine Frage.

Hoffst du das durch Bestätigung von aussen, wie schlimm es war, die Gefühle von Wut Trauer etc irgendwann besser werden ? Dass es genug gesehen wurde...?

Ich wünsche dir dass du es irgendwann loslassen kannst so wie deinen Erzeuger.
Denn wie ich schon einmal gesagt habe: du wirst von der hm nie mehr etwas bekommen. Nie mehr. Keine Entschuldigung. So wenig wie vom Erzeuger.
Wenn du darauf wartest dann bleibst du da noch ewig gebunden. Aber ich glaube das weißt du auch alles.

Ich glaube das war eine ganz schlimme retraumatisierung eben weil es von einer Seite war, an einem Ort, wo du Schutz und Hilfe zu Recht erwartest hast. Und dann noch du, die eh kaum vertraut... ich glaube das hat dich auf eine Art tiefer erschüttert als das mit dem Erzeuger. Da wusstest du schnell was blüht...aber dort hast du vertraut. Es nochmal versucht mit dem Vertrauen und wurdest so bitter enttäuscht.

Trotzdem: die Suche im aussen hilft nicht...du bist abhängig von denen...es geht darum das zu beweinen..ja auch die Tatsache dass andere das eben ganz anders erleben als gute oder sehr gute Klinik...dass dort AUCH gute Menschen sind...die sich aber auch nicht vor dich stellen.

Ich denke aber im innen muss irgendwann (!) ein loslassen passieren. Dass es so war.
Wie ein weiteres Trauma woanders ..

Und ja es war keine Absicht..und trotzdem sch und trotzdem kannst du weinen.
Freu mich aber dass es ambulant weiterhin Recht gut zu laufen scheint.

Eli
~SteinHart~
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Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von ~SteinHart~ »

Was mir das hier gibt ist wahrscheinlich einfach die Genugtuung dass es weitergetragen wird. So auf der bösen rachesuchenden Ebene 🤬


Aber auch dass es dem ein oder anderen zeigt, dasses dort eben NICHT GUT ist, bzw sein muss... es gibt deutlich bessere Settings.


Bei meinem bisherigen Erfolg wird es wohl noch das ein oder andere Jahrzehnt brauchen, bis ich die Hohe Mark hinter mir lassen kann.

Bis dahin werde ich es immer und immer wieder herausschrei(b)en.

Die haben meiner Meinung nach nur durch für religiösen Spinner einen so guten Ruf und tun auch nur sehr religiösen Menschen gut, weil die eben die Zusatzangebote nutzen.

Für sich gesehen, ohne die Konzerte, die Gottesdienste, die Seelsorge...ist es ein echt beschissenes Setting und Angebot das die Klinik da hat.

Gemäß dem Fall sie haben nichts geändert... und warum sollten sie?



Ambulant läuft es tatsächlich. Langsam, aber es läuft.
Nur die Finanzierung ist mir schleierhaft. Die Thera rechnet irgendwas anderes ab... bis wir dann neu beantragen...
Damit bin ich Semi-zufrieden, aber das ist ein anderes Thema ;)
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~SteinHart~
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Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von ~SteinHart~ »

Es tut tatsächlich auch einfach gut, mir vorzustellen wie jemand ins Straucheln gerät bei meinen Schilderungen... wie dieser, ach so tolle Ort und die Erinnerung daran Risse bekommt.

Mieser Charakter SH, ganz mies...
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~SteinHart~
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Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von ~SteinHart~ »

Vielleicht auch nicht durch und durch mies... vielleicht hilft es ja sogar... falls es jemand nicht so gut mit dem geht was dort war/ist.

Bei all der selbstherrlichen Lobhudelei um die Hohe Mark muss man ja als vorgeschädigte die Schuld bei sich selbst suchen 🤷🏼‍♀️
Da tut ein negativer Bericht vielleicht gut(?)

Ist ja nicht so als wäre ich dir einzige mit heimlichen Sitzungen gewesen... oder der einzig übergewichtige Mensch (gut damals war ich die einzige wirklich dicke :( )
Ich meine es ist soooo schrecklich normal dass man mit Übergewicht eher aus Abneigung trifft, oder unterdrückten Ekel sogar. Das merken alle Beteiligten oft schon gar nicht mehr.


Oder dass einem PMR eben nicht gut tut... ist ja nun auch echt nicht ungewöhnlich dass das bei komplexen Traumata eher nicht mehr so Mittel der Wahl ist... das darf man dann ruhig Mal kritisieren, oder zumindest schlecht finden. Denn nur weil eine (ach so gute 😖) Klinik das als einzigste Angebot hat muss das nicht gut, oder richtig sein.


Oder dass dort eben ganz offen gesagt wurde (nicht nur mir) dass man bei anhaltender Dissoziation entlassen wird, weil das so nicht geht.

Also Mal ehrlich?! Man geht in eine Fachklinik, weil die Auswirkungen so schlimm sind, dass es ambulant "nicht mehr geht" um dann in eben dieser Institution zu hören, das sei zu schlimm 😵‍💫
Ja nun, mit einem einfachen Schnupfen bleibt man daheim. Schon klar. Aber mit einer ausgewachsenen Lungenentzündung und Komplikationen möchte ich dann aber bitte im Krankenhaus nicht weg geschickt werden, weil es überfordert (!)


Ich meine mal ganz ehrlich.... um es mal konkreter zu machen...

Ich bin da einmal umgekippt. Das erste Mal nach JAHREN. (Das hat mich tatsächlich sehr, sehr verunsichert, den diese Dissoziation Anfälle glaubte ich hinter mir gelassen zu haben) das war aber nicht Thema. Nein.... mit wurde gesagt, wenn ich nochmal umkippe, werde ich entlassen.

Ja super... also die stehen Ängste und Unsicherheiten wegen des Vorfalls runterschlucken und sich absolut bemühen, bloß nicht wieder umzukippen...

Mir ging es oft schlecht und ich war oft dissoziiert. Ich spüre dass ja manchmal, bis oft an diesem "wolkigen" Gefühl...
Mir war schwindelig, ich hatte Flashbacks... blöd nicht zeigen...


Umgekippt bin ich übrigens nach einer, für mich, sehr stressigen Situation und das war auch bekannt...


Aber hey... offensichtlich habe ich danach tatsächlich die Tische gedeckt. Ist doch super 🙄
Gehört ja zum Konzept. So Lebensnah und so...

Fantastisch nicht wahr? Hoch traumatisierte bringen den Müll raus, decken den Tisch, verteilen Wäsche. Fantastisch.


Sowas gehört in Konzepte von Rehaeinrichtungen, oder in Wohneinrichtungen für chronisch erkrankte..
Aber doch nicht in die Akutphase....


Oder die eine Stunde in der die eine Stationstherapeutin Mal so eben die halbe Station in die Dissoziation gekickt hat, den Raum verließ und das war es dann.
Wer wäre auch davon ausgegangen dass es kritisch werden könnte, wenn zum Großteil in der frühen Kindheit und mehrfach schwer traumatisierte Frauen sich ihre"inneren Kinder" vorstellen sollen.

Kann man schon machen, ist dann halt kacke 😂


Vielleicht sollte ich auch einfach wieder anfangen zu beten. Offensichtlich kann man sich diese Klinik schön beten. Anders kann ich mir das nicht erklären.
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Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von ~SteinHart~ »

Letztendlich waren sie mit einer so hohen Anzahl von "High need" Patienten überfordert.


Wäre wohl jeder....

Sollte aber Anlass sein etwas zu ändern (?)
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(William Gibson)
~SteinHart~
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Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von ~SteinHart~ »

Vielleicht kann ich ihn mittlerweile hinter mir lassen weil er ein heruntergekommener Penner mit starken körperlichen Beeinträchtigungen ist. Der versifft im Elektrorolli herumfährt und wohl sehr viel Alkohol trinkt.

Er ist keine Gefahr mehr. Weder für mich, noch für sonst wen.
Welcher normale Mensch würde ihm ein Kind anvertrauen?

Ja, es gab Lügde... aber er hat kein Pony, oder sonstige interessanten Dinge. Er ist einfach nur heruntergekommen.


Soooo jetzt gaaaaanz dünnes Eis und Minenfeld:

Irgendwie sind die in der Hohe Mark "Täter" und ich "Opfer" (Betroffene, oder wie auch immer man es nennen mag)
Und NEIN ich vergleiche das nicht mit dem was er getan hat. Es ist grundsätzlich anders.


Ich kann das schlecht in Worte fassen.
Ja, sie wollten helfen. Aber es sind Fehler passiert. Fehler die ich als solche auch teilweise erst mal erkennen musste.

Da pilgern nun aber jährlich viele hundert weitere hin. Denken dass das gut ist, hilfreich...


Ich gehe zwar davon aus dass es im Team besprochen wurde. Aber sicherlich nicht extern supervidiert.... und die haben mich vergessen. Ich finde der Betroffene gehört dazu. Angehört, gefragt, beteiligt....


Vielleicht haben sie aber auch einfach gar nichts gemacht... fahren weiter ihren Stiefel. Sortieren nicht passende Patienten aus und fertig.


Ach man :(
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Eli

Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von Eli »

Ja sh aber du bist keine Retterin
Musst keine sein für all die Patienten.

Das passiert jeden Tag an hunderten Orten in Deutschland die eigentlich Schutz räume sein sollten. Wieviele Menschen werden in Kliniken vergewaltigt...

Es ist nicht deine Verantwortung.
Vermutlich ist das am schwersten hilflos zu sein.
Und gekränkt vielleicht auch. Dass es dir passiert ist und anderen nicht.
Oder
..ich weiss es nicht.

Nur so viel: jeder Gedanke daran raubt dir Kraft für anderes.
So ein bisschen wie bei der Ex thera bei mir.
Die hat mir acht Jahre gestohlen wo ich immer weiter traumatisiert wurde.
Sollte auch so nicht sein.
Hat sie auch nur gut gemeint.
Hat viel verschlimmert und kaputt gemacht..

Mmh seit sie mir egal ist ist es besser aber Rückfälle gibt es und leicht ist es auch nicht.
Aber ich würde fokussieren wie es jetzt ist. Bei der anderen Thera.
Und finde es gut es auch wieder und wieder zu schreiben. Aber aufpassen dass du dich nicht rein drehst. Wie Kinder in ein traumatisches Spiel..das ist auch schlecht und bietet keine Erleichterung
Eli
Pekka

Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von Pekka »

Liebe SH,
ich finde, die theorie, dass du was von deinem vater auf due HM projezierst hast du plausibel ausgeräumt. ;-)
Ich wünschte ich könnte bei meinem vater so weit komnen.
Könnte vielleicht EMDR oder TRIMB noch eine idee sein?
EMDR kann man ja auch bei Sucht und Trauer z.b. anwenden.
Ich lese schon lange hier, vor viiiielen jahren hier aktiv, und wie du sporadisch hier. wir kennen uns quasi ;-) nur dass du fairer weise weißt, dass ich nicht irgendein fremder gast bin.

Liebe Grüße
Pekka
Aufatmende
Beiträge: 1857
Registriert: Mi Jul 17, 2013 10:26 pm
Wohnort: hinter den Bergen bei den sieben Zwergen

Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von Aufatmende »

Du könntest dich entscheiden, aus dem Kreis heraus zu treten. Was geschehen ist, kannst du nicht mehr ändern. Das bindet nur Energie, die du woanders sinnvoller einsetzen kannst!
Rückfälle sind Vorfälle!
Peach
Beiträge: 213
Registriert: Di Sep 27, 2016 12:55 pm

Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von Peach »

Hallo SH,

es tut mir leid, wie du dich da drehst und drehst und vllt zwischenrein auch mal durchdrehst?
Ich hatte überlegt, ob du hier vllt auch postest, weil du hofft jmd anders schreibt noch "war da, fand es auch kacke"?

Ich war nicht dort. Würde auch nie dorthin gehen wg dem ganzen frommen Zeug. Allein schon das Angebot von Seelsorge würde mich massiv triggern.
Zwei Menschen kenne ich, die dort waren und es total gut fanden: tief Gläubige.
Ich kann gut verstehen, dass du dir als Patientin 2ter Klasse vorkamst. Ich kenne beide Seiten: wie es ist zu denken, man selbst sei erlöst und muss die anderen bekehren und wie es ist, die "Abtrünnige" zu sein.

Das war nun nicht dein Hauptproblem, aber ich wollte dir trotzdem etwas hier lassen.
LG
Eli

Re: Der ewiglich langanauernde Kreis

Beitrag von Eli »

Halli

Keine Ahnung ob es sinnvoll ist hier zu schreiben..
Mmh also eine Freundin war in der hm und die hat mit glaube nichts am Hut und fand es sehr gut.

Ich schreibe das hier so -provokant?- weil ich glaube dass es wichtig ist zu sehen: für mich war es sch...aus sehr klaren und nachvollziehbaren Gründen.
Und für andere ist es aber gut. Mittel. Auch sch...super etc etc

So wie es vermutlich in jeder Klinik in Deutschland ist.
In Kliniken wo Patienten wissentlich verg waltigt werden wird Menschen das Leben gerettet...

Es kann nicht das ziel sein allen Menschen zu vermitteln wie sch die Klinik ist.
Das wird nie funktionieren.

Ja du hast eine sch Erfahrung gemacht. Andere tun das nicht.

Meine Therapeutin war acht Jahre beschissen zu mir.
Im Internet steht wie toll sie für andere war...

So ist das Leben so hart das auch ist.
Es gibt keinen Ausweg außer: verarbeiten, trauer, Wut aber dann auch: loslassen... akzeptieren dass es so war...

So etwas kann verbittern und von den eigentlichen Themen ablenken.
Du hättest auch ohn hm eine retraumatisierung durch xyz gibt erfahren können. Vielleicht noch dreimal schlimmer... wer weiß das schon...

Mmh also: ich glaube die Wut lenkt ab von eigentlichen Themen...von Trauer etc.

Alles gute dir
Eli
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