Gynäkologische Untersuchung und die Nachwirkungen

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Gästin

Gynäkologische Untersuchung und die Nachwirkungen

Beitrag von Gästin »

Hallo ihr,

ich hoffe, es ist ok, wenn ich dieses Thema hier anspreche.
Nach meinem letzten Gyn-Besuch wirkt einiges in mir nach und ich bin verwirrt.

Ich möchte jedoch gar nichts Falsches schreiben, ich kenne mich nur einfach nicht aus..

Obwohl ich schon ü30 bin, war ich bisher erst drei Mal beim Gyn, alle drei Besuche fanden jetzt innerhalb eines knappen Jahres statt.

Zu der Ersten konnte ich aufgrund von Terminvergabe nicht mehr, was mir aber ganz recht war, weil ich mich dort nicht so gut aufgehoben gefühlt habe.

Die Zweite soll jetzt meine "feste" Gyn sein, bei ihr war es irgendwie "besser".

Vor ein paar Tagen war sie jedoch im Urlaub und ich musste zu ihrer Vertretung, einem Mann.
Das wollte ich eigentlich nicht, aber ich hatte etwas Akutes und dachte mir, dass ich das schon überstehen würde können.

Jetzt zur Sache:

(An dieser Stelle eine Triggerwarnung, da ich ein bisschen ins Detail gehen muss)


Das Akute sind zwei Zysten an den kleinen Schamlippen (so lautete dann auch die Diagnose).

Ich musste mich auf diesen Stuhl setzen, logisch, und er schaute sich das an, aber er sah nichts.
Was ich schon völlig irritierend fand, denn ich sehe sie im Spiegel sehr deutlich, vor allem die eine und ich bin ja kein Experte.
Er wollte also von mir wissen, wo diese Knubbel denn seien.
Ich zeigte sie ihm, ohne dranzufassen, was mir sehr wichtig war, musste mich dafür aber natürlich nach vorne beugen.

Als ich mich dann wieder zurückgelegt hatte, führte er einen Finger in mich ein.
Nicht komplett, aber ausreichend tief.
Mir war das SO unangenehm; er hatte das nicht angekündigt und ich kenne das generell auch nicht von den beiden Ärztinnen, bei denen ich vorher war.

Außerdem verstand und verstehe ich den Sinn dahinter nicht.

Diese Knubbel sind wirklich sichtbar, der eine ist sogar ein bisschen offen und sie befinden sich absolut nicht im Vagnialeingang.


Das Ganze wirkt wirklich sehr nach bei mir, aber wie gesagt; ich bin gynäkologisch unerfahren.

Ist so eine Vorgehensweise normal?
Dass ein Arzt einfach seinen Finger..naja..?
Obwohl es doch um was ganz anderes geht?

Ich bin natürlich sehr sehr empfindlich aufgrund meiner Vorgeschichte mit diversen Übergriffen, das ist mir bewusst.
Aber es fühlt sich einfach schlimm an für mich.
Silberfee
Beiträge: 989
Registriert: Fr Jul 17, 2015 3:09 pm
Wohnort: Im hohen Norden

Re: Gynäkologische Untersuchung und die Nachwirkungen

Beitrag von Silberfee »

Hallo Gästin,
grundsätzlich ist es schon normal, dass der Arzt dich so untersucht und vielleicht so abklären wollte, ob weiter innen auch noch Zysten sind.
Aber es ist nicht feinfühlig, dass er die Untersuchung nicht vorher ankündigt. Von meiner Gynäkologin kenne ich es auch so, dass sie immer den nächsten Schritt ankündigt. Sie kennt inzwischen meine Geschichte und ist daher besonders vorsichtig.
Es tut mir leid, dass es dir jetzt so schlecht geht damit.
Hoffentlich ist beim nächsten Mal deine Ärztin wieder da.
Viele Grüße
Silberfee
Leben?
Beiträge: 228
Registriert: Mi Okt 02, 2019 1:53 pm

Re: Gynäkologische Untersuchung und die Nachwirkungen

Beitrag von Leben? »

Teile die Erfahrung von Silberfee.

Das Abtasten mit dem Finger ist eine gängige Untersuchungsmethode.

Wenn ich meinen Gynäkologen oder auch andere Ärzte wechselte, sprach ich meine Traumatischen Erfahrungen zumindest kurz an. Alles muss nicht sein. Nur soviel, dass der Arzt weiß, dass es zu Panikattacken kommen kann, wie ich damit umgehe und woher diese kommen.

Manche Gynäkologen besitzen zusätzlich eine therapeutische Ausbildung.

Auch bei nicht traumatisierten Frauen erwarte ich ein feinfühliges Vorgehen vom Arzt.

Wünsche dir ganz viel Kraft dich erneut zu weiteren Untersuchungen zu trauen.

Regelmäßige Untersuchungen sind wichtig. Nicht nur im akuten Fall, sondern auch zur Krebsvorsorge.

Bei einer Bekannten von mir wurde Brustkrebs leider erst viel zu spät entdeckt, da sie nach ihrer Schwangerschaft einige Jahre nicht mehr beim Arzt war.

Dir ganz viel Mut und Kraft.
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