War überfordert, als Jungs sich vor mir entblössten - Würde ein Therapeut mich dafür auslachen oder Verständnis haben

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Ulena

War überfordert, als Jungs sich vor mir entblössten - Würde ein Therapeut mich dafür auslachen oder Verständnis haben

Beitrag von Ulena »

Hallo zusammen,

In der Kindheit wurde ich (weiblich) öfters zu nen Jugendlichen hingebracht der auf mich aufpassen sollte (quasi als Babysitter, wo ich so 6 Jahre alt war, obwohl er dafür kein Geld bekam).

Vorgeschichte

Am Anfang mochte ich ihn sehr, mit der Zeit fing es an, das er überwiegend zwar noch nett war, aber es nicht lassen konnte, zwischendurch zu äussern das ich dumm sei, das ich hässlich sei usw. Immer wenn er das sagte, sagte ich das er damit aufhören soll, daraufhin sagte er den beleidigenden Satz erneut.

Ich weiss das ich dann immer traurig war, und auch nicht mehr lachte, daher denke ich, neben meinen Äusserung müsste er auch an der Mimik erkannt haben, das mir das nicht gut tut, weshalb ich jetzt im Nachhinein denke, es gefiel ihm mich ab und zu auf diese Weise traurig zu machen, mich traurig zu sehen.

Später gabs ein Ereignis wo mich total verstörte.

Ich wurde wieder zu ihm gebracht, und er sollte auf mich aufpassen.

Er war diesmal nicht allein zuhause, sondern es waren noch 9 Jungs da, die so alt waren wie er.

Jedenfalls war zuerst das gemeinsame zusammensein ganz okay, alles war normal und dann gingen sie auf die andere Seite des Zimmers, und ich ging dann halt (nichtsahnend) auch mit.
Die zehn Jungs standen nebeneinander und ich stand gegenüber, so das ich sie alle von vorne gesehen habe.

Jedenfalls haben die zehn Jungs dann ein paar Sekunden später gleichzeitig ihren Schxxxz rausgeholt, und an ihrem eigenen SChxxxz rummanipuliert.
Ich kann noch nicht mal sagen das sie sich selbst befriedigt haben, weil sie kamen nicht zum Höhepunkt, es kam kein Sperma raus.
Jedenfalls haben sie ihr Ding ein paar Minuten später wieder eingepackt, aber mich hat es trotzdem total verstört.

In den paar Minuten weiss ich noch das ich gedacht habe, hoffentlich verlangen die nicht nicht das ich ihr Ding anfasse, hoffentlich muss ich denen danach nicht die Hand geben.

Ich habe seitdem nen Waschzwang, wasch mir die Hände, wenn ihc einen Mann die Hand reichen muss (wie bsp. wegen Geburtstagsgratulation etc.,)

Ich weiss auch das sie kein Wort zu mir sagten, und ich nix zu ihnen sagte, sondern total verstummte.

Rückwirkend frage ich mich auch warum ich nicht einfach in ein anderes Zimmer gegangen bin. Sie haben nicht gesagt das ich hinschauen oder bleiben muss. Sie haben aber auch nicht gesagt, das ich raus gehen soll, wegschauen soll etc.

Es kam mir eher so vor, das sie mich ignorierten, und ich mir unklar war, ob sie mich wahrnehmen, ob ihnen klar ist, das ich noch im Zimmer bin und das sehe (weil ich mir dachte, das muss denen doch voll peinlich sein das ich das sehe etc.).

Daher weiss ich nicht, irgendwie wars so als ob ich nicht existiere, obwohl ich ihnen gegenüber stand. Ich habe sie von vorne gesehen, sie haben mich von vorne gesehen, daher wussten sie das ich es sehe.

Ich weiss das ich in den Moment eben total überfordert war, und mir eine Anleitung gewünscht hätte, wo drin steht wie ich mich verhalten soll. Soll ich hinschauen oder wegschauen, bleiben oder rausgehen.

Ich wusste jedenfalls nicht wie ich mich verhalten soll, habe mich aber auch nicht getraut mein Babysitter zu fragen, "Wollt ihr das ich hinschaue oder nicht, soll ich bleiben oder soll ich raus gehen etc" .

Ich kann gar nicht sagen, vor was ich Angst hatte, was ich dachte, das passiert, wenn ich das sage.

Was klar ist, hätte ich was gesagt, wäre ich vermutlich spätestens da auch für die anderen nicht mehr unsichtbar gewesen, bzw. man hätte ab da nicht mehr gegenseitig so tun können, als wäre der andere nicht da.

Und ich glaube, ich hatte einfach Angst, das sie ausrasten und wütend werden, wenn ich was sage.

Ich glaube, sie wollten das es mich nicht gibt, sie wollten ihr Ding machen, und hatten auf mich Anhängsel kein Bock, aber das ich Anhängsel leider doch noch existiere, hätten sie dann nicht mehr leugnen können, wenn ich was sage, und somit mich wieder sichtbar mache.

Rausgehen glaub ich, hab ich mich hauptsächlich nicht getraut, weil es unhöflich ist, als Gast/als Besucher einfach in sämtlichen Zimmern reinzugehen, und so zu tun, als sei man zuhause.

Aber ein Stuck weit vielleicht auch deshalb, weil ich eben dachte, wenn ich wie gelähmt stehen bleibe, falle ich nicht so auf (kann ich mich unsichtbar machen), wenn ich gehe mache ich mich sichtbar, und vielleicht werden sie dann sauer.

Peinlich ist mir zu sagen, das ich wohl nicht weggeschaut habe, weil ich hinsehen wollte.

ich würde sagen hinsehen wollte ich in dem Sinne wie es immer so schön heisst "Es ist wie ein Autounfall, man kann nicht hinsehen, aber auch nicht wegsehen", weil einem irgendwas dazu verleitet hinzusehen.

Rückwirkend würde ich sagen, am Anfang wo sie sich dort unten auszogen haben, war ich so perplex, das ich gar nicht so schnell wegsehen konnte, das ich von hausaus nix sehe.

Nachdem ich es kurz gesehen hatte, kämpfte ich aber bereits mit meinen Ekelgefühl.

Daher denke ich rückwirkend, vielleicht dachte ich unterbewusst (Stelle dich nicht so an, daran ist nix ekliges etc, das bildest du dir nur ein). Und vielleicht habe ich drum wieder hingesehen, weil ich dachte, dann werde ich sehen das es nicht eklig, nicht schlimm usw. ist und ich kann dann wegsehen und meine Ekelgefühle verschwinden wieder.

Aber leider konnte ich es letztendlich nicht lassen immer wieder hinzusehen, aber beim hinsehen habe ich jedes mal wieder erneut festgestellt, das ich es nur eklig fühle, mich total unwohl und ausgeliefert fühle usw. Und am liebsten wäre ich in diesen Minuten einfach im Erdboden verschwunden, und hätte mir aufgrund meines Scham- und Schuldgefühls gewünscht, diesen Jungs nie mehr wieder in die Augen schauen zu müssen.

Oftmals frage ich mich, warum es für mich zu so einen Horror geworden ist, wo ich doch nichtmal gegen mein Willen angefasst wurde, und mich auch keiner gezwungen hat hinzusehen?

War das Hauptproblem, weil ich nicht wusste, ob ich für sie noch existiere, bzw. ob ich in ihrer Welt in diesen Moment noch existieren darf oder nicht, weil falls nicht, hätte es fatal sein können, sich dennoch zu zeigen, bemerkbar zu machen.

Oder war das Hauptproblem, das zu den Babysitter aufgrund der Beleidigungen mein Vertrauen schon sehr angeknackst war, und ich mir darum nix mehr sagen traute, mich nicht mehr sichtbar machen traute.

Er war nie wütend mir gegenüber, hat mich nie angeschrien, sondern nur im Normalton halt eben leider manchmal diese beleidigende Dinge gesagt, aber trotzdem hat ich vor irgendwas anderes unerklärliches Angst.

Die anderen Jungs machten zuvor schon immer, was er sagte, er war derjenige wo bestimmte und die anderen Jungs gehorchten ihm.

Daher hat ich lustigerweise vor den anderen (für mich fremden) Jungs nicht so viel Angst, wie vor ihm, weil ich wusste, wenn der keine Befehle erteilt, werden die Jungs weiterhin nix tun, ausser mich eben ignorieren und kein Wort mit mir reden.

Daher sah ich bei ihm die Hauptgefahr, das er wütend wird, und ist er sauer auf mich, dann werden auch die anderen Jungs sich gegen mich auflehnen.

In der Realität komme ich leider nicht gut klar.

bin schon über 20 Jahre alt.

Habe seitdem Vorfall eben Zwänge.

Habe seitdem Vorfall, nie mehr wieder ein männliches Wesen nackt gesehen.

Beziehungen oder Kuscheln mit Männern wollte ich noch nie, weil ich auf Frauen stehe.

Leider ist es trotzdem so, das ich mir manchmal wünschen würde unter anderen Bedingungen einen Mann nackt zu sehen, will diesen aber nicht anfassen und nicht von diesen angefasst zu werden.

Glaube das liegt daran, das ich mich Frage, ob die Konfrontation mit dem Angstobjekt helfen könnte zu heilen.

Ich habe nur noch Ekelgefühle gegenüber Männern.

Ich frag mich oft, wenn ich ein Mann nackt sehen würde, der mich mag, den ich soweit vertrauen kann, das ich es nicht mehr nötig habe mich währenndessen unsichbar zu machen, würde das dazu führen das die Ekelgeühle gegenüber Männern weniger werden, und ob das Geschehene dadurch etwas verarbeitet wird?

Weil letztendlich habe ich ja mit Männern diesbezüglich keine guten Erfahrungen gemacht, nur einmal diese schlechte, und seitdem klammere ich das Thema nackte Männer aus und bin diesbezüglich wohl im Standpunkt einer 6 Jährigen stehen geblieben. Könnte eine Konfrontation helfen, das ich in diesem Punkt auch mal erwachsen werde?

Einerseits sehe ich ja an meinem Geschreibe, das es mich sehr belastet, und ich wohl diesbezüglich in Therapie gehen muss.

Andererseits habe ich Angst das die Therapeutin mich auslacht, wenn ich sage, das mich das total verstört hat.

Weil letztendlich ist ja nix passiert, ausser das ich zu blöd war, um einfach rauszugehen.

Und neben dem macht es mir viel Angst der Therapeutin sagen zu müssen, das ich hingesehen habe, weil ich neugierig war, bzw. hinsehen wollte, mit welchen Zweck auch immer.

Und mir ist es auch peinlich zugeben zu müssen, das ich auf Frauen stehe, und trotzdem ein Teil von mir gerne mal einen Mann nackt sehen würde. Obwohl ich evtl. diesen Wunsch nur habe, weil es dieses Vorkommnis gab, und ein Teil evtl. denkt das könnte Heilung bringen.

Denkt ihr das ein Therapeut dafür Verständnis hat, und das nachvollziehen kann, das ich mich nicht einfach von der Situation befreien konnte, obwohl es keinen Zwang gab, im Zimmer zu bleiben?

Und findet ihre meine Text, mein Fragen, meine Sichtweisen nachvollziehbar, oder findet ihr das da Sachen dabei sind, wofür mich jeder (auch jeder Therapeut) nur noch hassen kann, oder nur noch den Kopfschütteln kann, und mich für total bescheuert halten muss?


Wäre dankbar für eure Ansichten, Meinungen
Brightside

Re: War überfordert, als Jungs sich vor mir entblössten - Würde ein Therapeut mich dafür auslachen oder Verständnis habe

Beitrag von Brightside »

Ich möchte dir zwei Sachen hierlassen.

Oder Nein, es sind drei..
Ich will dir mitteilen, dass ich männlich bin.


Jede/r Therapeut oder Therapeutin wird das Verstehen. Wird dich nicht als blöd bezeichnen oder dich hassen. Bitte streiche solche Vorurteile aus deinem Denken.
Ich verstehe es auch, und habe für all deine Handlungsweisen, heute wie damals absolutes Verständnis.

Auch dass du Frauen anziehender findest, mag an diesem Erlebnis liegen, denn sowas ist prägend, wie man ja deinem Waschzwang erkennen darf - sogar verstörend.

Aber die Heilung findet an allererster Stelle in dir selbst statt, deshalb solltest du nicht zu harsch oder streng mit dir und deinem Ich, aus der Vergangneheit umgehen. Habe selbst auch dafür Verständnis. Weil der Horizont und die Sichtweisen, sowie das Wissen und die Auswahlmöglichkeiten die du jetzt als erwachsenen Frau über all die Jahre dir angeeignet hast, hattest du als 6 jährige nicht.

Dieses Erlebnis war eindeutig missbräuchlich und übergriffig, also mildere es nicht ab, in dem du versuchst nach Lösung aus erwachsenener Sicht für dich als 6-jährige zu suchen und warum du nicht einfach das Zimmer verlassen hast. Sowas würdest du jetzt tun, weil du schon einiges anderes erlebt hast und dementsprechend gehandelt hast, auch weil du von den Handlungsmöglichkeiten aus deiner Vergangnenheit gewusst hast, aber damals..


Also abschließend und als Antwort: Jeder Therapeut/in sollte dafür Verständnis zeigen und dich nicht auslachen. Tu es und suche dir Hilfe und Heilung..! :wink:
Eli

Re: War überfordert, als Jungs sich vor mir entblössten - Würde ein Therapeut mich dafür auslachen oder Verständnis habe

Beitrag von Eli »

Hi brightside,

Eine Frau steht meistens nicht auf Frauen als Frau nur wegen Gewalt Erfahrungen mit Männern.
Du hast kein Recht das so zu interpretieren.
Wäre es so wird sie es selbst irgendwann raus finden.
Es kann aber auch sehr gut nicht aus diesen Gründen sein und sie ist -man höre und staune- einfach lesbisch und findet Männer nicht attraktiv.
Ich stehe zum Beispiel auf Männer obwohl wir viel Gewalt von Männern erfahren haben. So viel erstmal dazu.

Liebe ulena

Such dir eine Traumatherapie..keine ich laber nur jahrelang Therapie. Die bringt gar nichts. Sondern jemand der spezialisiert auf Trauma ist bzw Emdr kann. Auch wenn die Wartezeit lang ist und die von Traumatherapeutinnen noch länger.
Der MB den du schilderst klingt schlimm aber auch gut durch zb Emdr behandelbar. Dir kann es nach einigen Sitzungen Emdr sicher schon viel besser gehen.
Was das ist und auf was du bei der Wahl der Therapeutin achten solltest kannst du googeln.
Und ja Emdr ist Konfrontation und das kann sehr gut helfen!

Und auch hands Off Delikte ohne Körper Kontakt können schlimm sein. Es ist dein leid und das ist okay so. Jeder Mensch reagiert anders. Das hängt von vielen Faktoren zb der Vorgeschichte ab.

Alles gute dir
Eli
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