Wann hört das endlich auf

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Summaimperii

Wann hört das endlich auf

Beitrag von Summaimperii »

Hallo
Bin neu hier und möchte meine Geschichte endlich einmal aufarbeiten.
Ich bin Männlich 41 Jahre alt und lebe seit 25 Jahren mit meiner Freundin zusammen.
Wir haben eine gemeinsame Tochter 22 die leider seit der Geburt Geistig behindert ist.

Ich möchte kurz erläutern welche vorfälle es gab.
Als ich ca 7 Jahre alt war, war meine ältere Cousine 14 bei uns besuch um auf mich und meine kleine Schwester aufzupassen, weil meine Eltern ausgehen wollten. Es war Abends als meine Cousine in Mein Zimmer kam, und sich zu mir ins Bett gelegt hat.
Sie hat sich dann auf mir drauf gelegt und sich dann gerieben.

Als ich ca 10 war bin ich in den Ferien gerne bei meinem Opa (Vater meiner Mutter) gewesen.
Wir durften bei ihm gerne mal länger Wach bleiben und er war auch immer sehr großzügig hat uns oft Geld gegeben um zb Süßigkeiten zu kaufen ect.
Am Wochenende liefen ja damals noch Softpornos im Fernsehen die hat er dann immer mit uns geguckt.
Ich habe mit ihm zusammen in einem Bett geschlafen. Eines Morgens bin ich Wach geworden und spürte seine Hand in meiner Unterhose wo er an Meinem Penis gespielt hat und auch auf und ab bewegungen gemacht hat. Soweit ich mich erinnern kann kam das nicht nur einmal vor.

Als ich 11 war habe ich bei meiner Tante übernachtet (Schwester von meinem Stiefvater) die haben ein Adoptitochter die auch ca 14 Jahre alt war.
Auch Sie hat mich in der Nacht sexuell bedrängt und sich auf mich drauf gelegt.

Ich möchte euch kurz erläutern wie es in meinem Leben so lief.
Meine Mutter war 18 als sie mit mir Schwanger war. Partys und Alkohol standen an der Tagesordnung und auch als sie Schwanger mit mir war hat sie
Alkohol getrunken. Als ich geboren wurde war mein Vater schon weg. Ich kam dann in ein Umfeld wo Alkoholismus Gewalt und auch SMB quasi an der Tagesordnung stand. Als kleines Kind merkt man das ganze natürlich erstmal nicht und denkt das sei alles Normal.
Die ersten Gedanken an die ich mich erinnere waren das ich mit meiner Mutter alleine gewohnt habe, sie aber viele wechselnde Männerbekanntschaften hatte und auch Partys nicht selten waren. Meine Mutter war mir gegenüber auch gewalttätig. Sie brauchte nur auf den Unterschrank in der Küche gucken wo der Handfeger drin lag und ich wusste sofort das ich zu parieren hatte.
Sie hat mich auch in mein Zimmer eingeschlossen und ist dann in Diskos gegangen. Ich wurde Manchmal Nachts wach und konnte nicht auf die Toilette gehen, ich habe geschrien und geweint weil ich nicht aus meinem Zimmer kam.

Irgendwann brachte meine Mutter wieder einen Mann mit nach Hause, woraus dann auch eine Beziehung entstand und er bei uns eingezogen ist.
Er hatte eine sehr gut bezahlten Job und konnte mir und Meiner Mutter etwas bieten. Wir waren im Urlaub und auch so hat es an nichts gefehlt.
Da er jeden Tag 150km Pendeln musste mit dem Auto sind wir in eine andere Stadt umgezogen. Kurz danach wurde meine Mutter wieder Schwanger
Und die beiden haben geheiratet. Mein Stiefvater ist einer der herzlichsten Menschen die mir in meinem Leben begnet sind. Er hat sich um mich gekümmert wie um sein eigenes Kind, vorallem hat er mich vor den Schlägen und Erniedrigungen meine Mutter beschützt, bzw sich für mich eingesetzt.
Das änderte sich allerdings als meine Schwester zur Welt kam. Die Aufmerksamkeit galt dann überwiegend ihr.

Als ich eingeschult wurde gab es exreme Schwierigkeiten. Ich wusste überhaupt nicht was ich da sollte, und hab da überwiegend den Klassenclown
gegeben. Etliche blaue Briefe später kam ich dann auf eine Sonderschule wo es dann besser wurde.
Meine Eltern haben dann ein Haus gebaut und wir sind dann dort eingezogen. Das war eine sehr schöne Zeit, wir waren weg von dem Toxischen Umfeld Finanziell bzw Materiell hat es an nichts gefehlt. Allerdings hat meine Mutter enorme emotionale Gewalt an mir ausgeübt. Sie nahm sich Grundlos meine Schultasche, kippte diese auf den Tisch aus und guckte ob sie irgendwas findet wo mit ich ihr wieder einen Grund liefere mich zu drangsalieren.
Auch wenn ich mein Zimmer nicht nach Ihren Vorstellungen aufgeräumt hatte, hat sie sämtliche Gegenstände inklusive Kleiderschrank auf den Boden auf eine Haufen geworfen, und mich dazu verdonnert innerhalb einer Stunde alles wieder aufzuräumen. Dazu kam natürlich auch körperliche Gewalt.
Mit 12 Jahren war ich schon so abgestumpft das ich sie nur noch ausgelacht habe, wenn sie mir mal wieder einen Besen auf den Rücken zerschmettert hat. (den Besen musste ich dann natürlich von meinen Taschengeld bezahlen) mein Stiefvater hat davon nur sehr wenig mitbekommen ich durfte ihm auch nichts sagen sonst gab es gleich die nächste Sanktion.

Lieder hat mein Stiefvater gerne mal was getrunken. Was mir aber nie negativ aufgefallen war. Meine Mutter hat sich dann von ihm getrennt als ich 13
war, und wir sind mit meiner Schwester in eine Wohnung gezogen. Das Haus wurde verkauft und mein Stiefvater der das nicht verkraftet hat ist schließlich komplett dem Alkohol verfallen und hat sich bis zur unzurechnungsfähigkeit gesoffen. Meine Mutter hatte wieder wechselnde Männerbekantschaften und hat unter anderem Männer dabei gehabt die mit Drogen gedealt haben und diese auch in meiner Anwesenheit konsumieren.
Irgendwann kam die Polizei und hat alle festgenommen.

Ich hatte in der Zeit Kontakt zu meinem Leiblichen Vater das war über die Jahre immer mal der Fall aber eine wirkliche Beziehung konnte ich nie zu ihm aufbauen. Auch er war ein Lebemann der sei Leben nur schwer im Griff hatte. Er hatte eine ganz Tolle Frau die sich um ihn gekümmert hat. Mein Vater hat mich dann zu sich nach Berlin eingeladen über Weihnachten und Silvester. Leider hatte er kurz vorher eine Banscheiben Operation wodurch er seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte. Als ich dann bei ihm war, hat er mich mit seiner Frau
richtig bearbeitet. Ich solle doch zu ihm ziehen wenn es mir bei meiner Mutter so schlecht ginge. Sie würden dann eine neu Wohnung suchen ich würde mehr Taschengeld bekommen usw.

Ich habe dann mit meiner Mutter darüber gesprochen, sie war nicht mehr in der Lage mir vorzuschreiben was ich zu tun hatte.
All ihre Mittel die sie so angewendet hat um mich zu beherrschen waren inzwischen wirkungslos, zumal ich ihr auch körperlich deutlich überlegen war.
Sie wollte mich zwar nicht gehen lassen, konnte es aber nicht verhindern. Ich zog dann mit 14 von einer Kleinstadt nach Berlin zu meinem Vater.
Es zeichnete sich schon früh ab das die getätigten Versprechungen nicht eingehalten werden. Mein Vater war fast nur in Kneipen unterwegs und hat gesoffen. Überwiegend hat sich dann seine Frau um mich gekümmert. Eigentlich hat es mir auch ganz gut gefallen. Wenn ich aufgestanden bin machte sie mir Frühstück gab mir Frühstück für die Schule mit, und nach der Schule stand das Essen auf den Tisch. Das alles gab es bei meiner Mutter nicht.

Leider hat mein Vater dann bei seinen Kneipentouren eine andere Frau kennengelernt und meine seine Frau betrogen. Die hat uns dann als sie das erfahren hat rausgeschmissen. Mein Vater war bei seiner neuen Freundin, ich war bei Bekannten untergekommen die auch einen Sohn in meinem Alter hatten. Nach ca 3 Monaten hatte mein Vater dann endlich eine Wohnung gefunden in die wir dann eingezogen sind.
Leider wa er aber überwiegend bei seiner Freundin und ich fast immer alleine zu Hause. Wenn ich Geld zum Einkaufen brauchte musste ich ihn erstmal suchen und dann gab er mir 20 Mark womit ich dann eine Woche auskommen sollte. Inzwischen bin auch ich auf die schiefe Bahn geraten.
Mit 15 fing ich an zu Kiffen. Für die Beschaffung habe ich dann mit Freunden angefangen Fahrräder zu klauen. Kurz darauf kamen auch Raubüberfall dazu. Mein Vater hatte durch seine neue Freundin zu seinem Alkohom auch noch Drogen genommen. Das ging soweit das er mich losgeschickt hat für ihn und seine Freundin Kokain und Cannabis zu besorgen weil ichbentsprechende Kontakte hatte. Mit 16 habe ich dann selber angefangen zu dealen.

Als ich in der Schule die 10 Klasse besuchte habe ich meine heutige Freundin kennengelernt. Nach ca 1 Jahr hatte sie ihren Freund verlassen, und wir kamen zusammen. Es war meine erste Große Liebe. Ich kam auf andere Gedanken, hörte auf zu Kiffen usw.
Eine Abends kam mein Vater nach Hause und ist völlig durchgedreht. Er schlug aus dem Nichts auf mich ein und Würgte mich fast bis zur Bewusstlosigkeit. Da ich Körperlich inzwischen ziemlich kräftig war konnte ich mich daraus befreien und habe ihn so einen Schlag verpasst das er direkt
zu Boden ging und einen Zahn verloren hat. Er schrie dann rum ich solle sofort meine Sachen packen und verschwinden. Das habe ich dann auch getan.
Da ich nicht wusste wohin ich gehen sollte, rief in der Verzweiflung meine Mutter in einer Telefonzelle an. Sie hat das natürlich nicht interessiert, und ich wäre selber schuld. Angehörige hatte ich in Berlin keine. Als ich auflegt und mir klar wurde das ich jetzt ein Problem habe. Hatte ich mir gewünscht
Meine Freundin wäre jetzt hier. Genau in dem Moment klopfte es ander Scheibe und meine Freundin stand da, sie wollte mich eigentlich zu Hause überraschen mit ihren Besuch. Als hätte mir der Liebe Gott einen Engel geschickt. Wir haben dann die Polizei gerufen, die haben uns dann zu meiner Freundin gefahren wo ich erstmal 2 Nächte schlafen konnte. Danach musste ich in eine Einrichtung für obdachlos Kinder und Jugendliche.
Damit nahm das unheil seinen Lauf.

Dort waren überwiegend Kinder und Jugendliche die am Bahnhof Zoo zugegen waren. Es dauerte natürlich nicht lange, bis ich dann auch da zugegen war. Der Kontakt zu meiner Freundin wurde immer weniger bis er ganz abbrach. Ich fing wieder an zu kiffen, danach kamen dann auch Harte Drogen wie Heroin Kokain Crack ect. Um das zu finanzieren habe ich begonnen mich zu Prostituieren so ging ich mit Wildfremden Männern nach Hause, ohne zu überlegen auf was ich mich da eigentlich einlasse. Als ich zunächst die Drogen nur Geraucht bzw Nasal konsumiert habe, kam dann intravenöser Konsum dazu.

Zudem Zeitpunkt war ich 17 Jahre alt. Ich flog aus der Einrichtung und war vortan Odachlos. Ich schlief mal bei Freiern, andere Leidensgenossen
Oder in der U und S Bahn oder auch mal im Bus oder im Park. Das ging dann ca 7 Monate bis ich völlig am Boden war und den ersten Suizid versuch unternahm. Auch wenn es dumm klingt leider hat man mich gefunden und ich kam ins Krankenhaus. Ich hatte dann drei weitere Versuche unternommen die alle scheiterten, man hat mich 3 mal an einem Tag wiederbelebt. Danach wurde ich in die geschlossene Psychatrie eingewiesen wo ich zunächst entgiften hatte. Irgendwie muss meine Freundin davon erfahren haben. Jedenfalls kam sie mich in der Psychatrie Besuchen. Als sie mich gesehen hat ist sie zusammengebrochen, ich war inzwischen nur noch ein Wrack. Ich hatte über 30 Kilo abgenommen und wog nur noch 60 Kilo hatte überall Pflaster
Verband usw. Sie kam mich dann öfters besuchen brachte mir Klamotten und was man sonst so benötigt. Sie hatte inzwischen ihre eigen Wohnung mit einer Freundin zusammen und ich konnte dann erstmal zu ihr ziehen.ich hatte mich dann einigermaßen gefangen. Wo es dann wieder zu Rückfällen kam.

Meine Freundin machte mir klar das es so nicht weitergehen kann, und sie mich verlassen würde wenn ich nicht die Kurve bekomme, da auch sie sehr darunter gelitten hat. Sie wurde dann Schwanger von mir. Und wir erwarteten unser erstes Kind. Ich bin dann tatsächlich zur Besinnung gekommen und habe mich dann endlich im Griff gehabt lediglich ab und zu mal Cannabis konsumiert. Wir haben uns dann eine neue Wohnung gesucht, und ich habe versucht beruflich auf die Beine zu kommen. Dadurch das ich kein Abschluss hatte musste ich natürlich von vorne Anfangen.
Ich ging dann in die Abendschule, und habe meine Hauptschulabschluss nachgeholt, und eine Lehre als Maler angefangen.
Als dann unsere Tochter zur Welt kam war ich wie im Rausch ich konnte garnicht fassen was da passiert. Noch vor einem Jahr lag ich mit der Spritze im Arm in meinen eigenen Fäkalien im Dreck und jetzt bin ich Vater einer Tochter der eine Perspektive hat.

Inzwischen hatte ich mit Niemanden mehr aus meiner Familie Kontakt auch meine Freundin hatte zu ihrer Familie keinen Kontakt mehr weil es auch bei ihr nicht einfach war was die Familie betrifft. Wir waren trotzdem Glücklich und haben all unsere Energie in unsere Zukunft und unsere Tochter gesteckt.
Als unsere Tochter 2 war haben wir festgestellt das ihre Entwicklung nicht so verlief wie es eigentlich üblich ist. Wir waren dann bei Ärzten aber die sagten das es alles in Ordnung war. Als sie dann in den Kindergarten kam, dauerte es nicht lange als die Leiteren auf uns zu kam und uns um ein Gespräch gebeten hat. Dort hat sie den Verdacht geäußert das unsere Tochter sich komisch verhält und sie vermute das evtl eine Behinderung vorliegen könnte. Wir sind aus allen Wolken gefallen und haben uns dann umgehend in eine Klinik begeben. Dort hat man uns dann vorgeschlagen sie in die Tagesklinik zur Beobachtung zu geben. Dort wurde wochen später eine Entwicklungsverzögerung mit Intelligenzminderung diagnostiziert.
Man hat uns dort auch offenbart das sie nie ein eigenständiges Leben führen können wird, und immer auf Hilfe angewiesen sein wird.

Unser Leben was wir uns mit aller Kraft aufgebaut haben ist komplett in sich zusammen gebrochen, ich brach meine Ausbildung ab, meine Freundin war auch nicht mehr in der Lage arbeiten zu gehen, und so kam was kommen musste ich wurde wieder rückfällig so stolperte ich in eine hochgradig Kokain sucht. Um das zunfinanzieren fing ich wieder an mich zu Prostituieren, begann Raubüberfälle und fing auch wieder an zu dealen. Anstatt meiner Freundin zur Seite zu stehen und mich um meine Kleine Familie zu kümmern war ich wieder voll auf Drauf. Das ging dann 5 Jahre so. Bis die Polizei mich gepackt hat. Ich hatte Glück und kam um eine Hafstrafe rum da ich eine Therapie machen wollte. Das scheiteret aber daran das ich meine Freundin
Und meine Tochter nicht alleine lassen wollte. Ich hab es dann nach einigen Anläufen geschafft ohne Therapie drogenfrei zu bleiben. Seit dem ist unser Leben die Hölle. Egal was wir versuchen wir schaffen es nicht mehr zurück ins Leben immer wieder werden wir durch unsere eigene Dummheit zu Boden gedrückt. Ich weiter mich konsequent Hilfe in Anspruch zum einem ich renne seit Jahren vor mir selbst davon. Immer wieder konsumiere ich in unregelmäßigen Abständen Drogen meine Freundin ist inzwischen auch gesundheitlich angeschlagen hatte mit 39 ihren ersten Herzinfarkt und ist inzwischen auch leicht Pflegebedürftig. Aktuell Pflege ich meine Tochter und meine Frau und bin am absoluten Tiefpunkt angekommen.
Ich kann einfach nicht mehr, ich würde am liebsten einfach gehen aber ich kann meine Familie nicht alleine zurücklassen.

Ich schaffe es einfach nicht mich in ärztliche Behandlung zu geben. Ich schäme mich so unendlich dafür wie das alles gelaufen ist.
Dort wird man mich ja konfrontieren mit meiner Vergangenheit.
Dazu kommt das ich Angst habe nicht ernstgenommen zu werden. Ich sehe mich nicht mehr in der Lage einer Beschäftigung nachzugehen.
Das Amt drängt mich permanent zum Arbeiten, was ja auch verständlich ist. Aber ich schaffe es einfach nicht. Ich habe auch Angst vor einer Medikation
Aufgrund meiner ausgeprägten Suchterkrankung. Ich bin jetzt an einem Punkt angekommen wo ich nur unter größter Anstrengung den Alltag bewältigen kann. Ich hab einfach keine Lust mehr immer häufiger kommen Suizidgedanken.

Es tut mir Leid das ich euch hier nun auch noch belästige, aber ich musste mir mal alles von der Seele schreiben. Es musste einfach raus.
Eli

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Eli »

Hallo summaimperii,

schön dass du da bist. Willkommen im Forum. Du belästigst hier niemanden und ich finde es echt gut dass du das alles mal erzählst und hier raus lässt. Das ist eine grosse Ressource die dir auch in Therapien helfen kann.

Das klingt nach einer ganz ganz schlimmen Kindheit mit Menschen denen du immer nur egal warst und die sich einen Dreck um dich und deine Bedürfnisse gekümmert haben. So sollte wirklich kein Kind aufwachsen.
Ganz schlimm finde ich dass es immer wieder auch liebe Menschen gab aber du die durch die sch anderer Menschen immer wieder verloren hast.
Kaum hast du vertraut und etwas war mal schön, brach es immer wieder zusammen.
Das mit der Zwangsprostitution stelle ich mir auch unfassbar schlimm vor.
Und dann das Schicksal mit deiner Tochter...was soll man dazu sagen außer der Teufel sch manchmal immer auf den selben Haufen. So ein Mist einfach nur...

Und ich entschuldige dich nicht aber ich verstehe dich mit den Drogen. Wie soll man so viel Schmerz ertragen, so viel sch und Enttäuschung durch das Schicksal. Du wurdest Clean hast dich so angestrengt und dann passiert das mit deiner Tochter...ich kenne Wut auf das Schicksal sehr gut und wenn ich das so lese denke ich dass es sein kann dass du auch extrem Wut in dir haben musst die du durch die Drogen vielleicht versuchst runter zu drücken und indirekt darüber auch ausdrückst. Denn Drogen zerstören dich ja und das ist extrem selbst destruktiv.

Ich kenne deine genaue Situation nicht und ich verstehe sehr gut dass du keinen Bock mehr hast irgendwas zu tun, irgendeinen Therapie versuch zu starten. Dass du keine Kraft mehr hast.

Du kannst kämpfen für dich deine Frau und dein Kind. Oder du kannst eben Suizid begehen, direkt oder indirekt durch die Drogen. Kannst so enden wie deine Eltern
Die Wahl hast du. Oder die musst du auch über kurz oder lang treffen.

Du hast schonmal geschafft Clean zu werden! Weißt du wo du Hilfe diesbezüglich bekommst? Es gibt auch "Trauma und sucht" Stationen zb in der Asklepios Klinik in Göttingen. Die machen Entzug und schauen danach auf die Traumata.
Habt ihr Hilfe vom Jugendamt für deine Tochter?
Es gibt wirklich gute Therapien um die ganze sch zu bearbeiten aber dafür musst du Clean sein.
Und du hast zwei Menschen die dich lieben und für die du Verantwortung hast. Vielleicht hilft das zu sagen: ich will eben nicht so sein wie früher meine Eltern...und dich verpissen auf gut deutsch.

Und es ist nicht deine Dummheit die dich immer wieder zu Boden drückt...es ist der Schmerz von früher und über das Schicksal deiner Tochter. Es ist auch sicher die sucht, das craving, aber eben auch der Schmerz und der Hass auf so viele Menschen, die dich immer wieder in die sch reiten. Davon bin ich überzeugt. Diese Gefühle muss man sich ansehen und sie verarbeiten.

Du hast echt ein hartes Schicksal aber vielleicht kannst du es annehmen. Willst du es annehmen. Mit Hilfe. Das kannst und musst nur du entscheiden.niemand kann und wird dich vom Suizid abhalten.

Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft und Unterstützung.
Und noch etwas: du kannst stolz drauf sein dass du ganz anders bist als deine Eltern. Dass du es allein raus aus den Drogen geschafft hast. Dass du dein Kind nicht schlägst etc.
Ich kann mir nicht vorstellen wie schlimm das gewesen sein muss allein aus den Drogen zu kommen. Das ist mir wichtig zu sagen. Dh es gibt da auch einen grossen Lebenswillen in dir sonst hättest du die ganze sch vorher gar nicht überlebt.
Und es gab auch immer wieder gute Menschen. Die Freunde die in die Klinik kamen. Die Freundin. Vielleicht lohnt es sich für die weiter zu leben.

Eli

PS und es besteht kein Grund sich zu schämen! Wirklich nicht. Du hast überlebt und das ist eine Meisterleistung. Das hätten viele andere nicht. Du darfst und musst dir aber Hilfe suchen. Bitte Versuch dich nicht zu schämen. Dazu besteht wirklich kein Grund.

PS du schreibst wann hört es endlich auf? Was genau ist es? Wirklich das ganze Leben? Der Schmerz? Der Hass? Ich denke es wäre wichtig zu schauen was genau aufhören soll...
LunaSue
Moderator
Beiträge: 12791
Registriert: Mi Jun 14, 2006 8:57 pm
Wohnort: ZUHAUSE ;o)

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von LunaSue »

Hallo Summaimperii,

Willkommen hier im Forum!
Es ist für dich da, also kannst du den Gedanken jemanden zu belästigen direkt ablegen.

Wann hört es endlich auf?
Es hört nicht von allein auf und das weißt du eigentlich auch.
Du hast deine Geschichte hier aufgeschrieben und an vielen Punkten beschrieben, wie du dich aus Situationen heraus gekämpft hast. Du hast so manches beendet und dich den Herausforderungen gestellt.

Dass deine Kräfte jetzt nicht abrufbar sind und du dich völlig überfordert fühlst - das ist aktuell dein großes Problem.
Du trägst Ängste in dir, die dich abhalten dir Hilfe zu suchen.

Ich denke aber, dass es jetzt weder nötig ist, noch sinnvoll dein zurück liegendes Leben aufzuarbeiten.
Deine gegenwärtige Lage ist sicher davon deutlich beeinflusst, nur wäre es ja dringend, die Gegenwart zunächst mal in stabile Bahnen zu bekommen.

Es gibt ganz pragmatische Dinge, die du erstmal angehen könntest, um dir und deiner Familie etwas Luft zu verschaffen.

Hast du einen Hausarzt, der dich krank schreiben kann?
Es klingt ja nach einem burn out, was du schilderst.
Hat deine Frau einen Pflegegrad? Gibt es eine Chance, dass sie einen beantragt?
Würde es Sinn machen einen Grad der Behinderung zu beantragen?
Was hältst du von dem Gedanken dich an eine Suchtberatung zu wenden?
Magst du dich mit dem sozial-psychiatrischen Dienst mal auseinander setzen?

Es gibt sicher einige Möglichleiten, die ich gar nicht nennen kann, weil ich mich nicht gut genug auskenne.

Was ich nur sagen möchte: um deine Situation jetzt akut in den Griff zu bekommen ist es sicher nicht notwendig deine komplette Geschichte zu offenbaren.
Das muss dich nicht grundsätzlich abhalten Hilfen in Anspruch zu nehmen.

Viele Grüße
LunaSue
Das Leben selbst ist es, das dem Menschen Fragen stellt.
Er hat nicht zu fragen, er ist vielmehr der vom Leben her Befragte,
der dem Leben zu antworten - das Leben zu ver-antworten hat.

Viktor Frankl
Jens1972
Beiträge: 48
Registriert: Mo Sep 20, 2021 10:15 pm

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Jens1972 »

Dat is sehr bedauerlich wah du erleben mustest. Bis du in Therapie?
Ich bin ohbe Eltern aufgewachsen und kam von Amt zu einer Pflegemutter als ich 10 Jahre alt war. Diese Frau war etwa 40-50 Jahre alt. Genau weiß ich es nicht. Sehr bald begann sie an mir rumzimachen und zum Beispiel beim Unterwäsche probieren am Penis angefasst. Gleichzeitig sollte ich sie mit det Hand oder Gegenstände ihre Scham anfassen. Mit Geschlechtsteifen wurde immer schlimmer. Ich musst mit ihr schlafen. Dabei trug sie am Oberkörper imer ein Shirt oder Oberteil das sie wegen einer Krankheit die Brüste amputiert haben musste.
Weil ich stoottere konnte ich keine Freunde finde. Ein Mann im Nachbarhaus bot mir Hilfe an für Freunde kennen zu lern. Er lud mich ein in seine Haus und da waren Mädchen die ich aber nicht kannte und der Sprache nicht verstanden. Er dagte er kenn keine Pflegemuti sehr gut und mit Namen und ich vetraute ihm. Dann fragte er ob ich Pflegemutti schon mal ohne Kleidung gesehen habe, aber ich wuste nich was Antwort. Er wollte von mir Portraits Bilder machen mit den Mädchen auf dem Sofa und es war Sommer. Ich sass zwischen der Mädchen und det Nachbarmann sagte wir Kinder sollen mal etwas Kleider ablegen. Aber der Mann redete so lange auf uns ein, bis wir Kinder nackt und det Mann filmte weiter und wollte dat wir sexuelle Handlungen machen gegenseitig. Es is heute sehr bescamend und ich mach Therapie
Gast

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Gast »

Jens, du hast doch einen eigenen Thread. Daher verstehe ich nicht, warum du deins in diesem Thread wiederholst.
Das ist in meinen Augen respektlos Summaimperii gegenüber.

Und worum ich bitten würde, setzt doch bitte bei solchen Beschreibungen eine Triggerwarnung. Es gibt Personen hier, die arge Probleme damit haben und dann quasi ins offene Messer laufen.
Summaimperii

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Summaimperii »

Hallo Zusammen

Zunächst möchte ich mich für eure aufmunternden Worte bedanken,das hat mir in den letzten Tagen viel Kraft und auch Zeit zum Nachdenken gegeben.
Und natürlich habt ihr Recht,ich weiß genau was ich eigentlich zu tun hätte,aber schaffe es im moment noch nicht den Schritt zu gehen.
Ich habe 2018 schonmal einen anlauf gewagt, was allerdings gezwungenermaßen nötig war, da ich sonst existenzielle Probleme bekommen hätte.
Ich war bei einem Gutachter des Psychatrischen Dienst. Es wurde eine minder Belastbarkeitsstörung festgestellt. Durch die Diagnose hatte ich dann erstmal Ruhe. Ich musste danach zum Sozialmedizinischen Dienst für eine neue Begutachtung. Die Dame hat mich nicht angehört, sondern nur fragen gestellt. Ich durfte nur mit Ja oder Nein Antworten. Zum Ende musste ich eine Urinprobe abgegeben die natürlich Positiv auf Kokain und Cannabis war.
Das ergebniss war dann, das ich Vollschichtig arbeitsfähig wäre. Ich hab mich dem dann gefügt, ich hatte einfach nicht die Kraft dagegen an zu kämpfen.

Zu meiner Aktuellen Situation.
Im moment ist es so das wir hier einigermaßen zurechtkommen. Mein Drogenkonsum ist inzwischen auf ein Minimum heruntergefahren.
Gelegentlich 1-2 mal im Monat konsumiere ich Cannabis. Unserer Tochter geht es gut sie ist in einer Behindertenwerkstatt, und hat sich trotz ihrer Einschränkungen so gut entwickelt, das sie vieles inzwischen alleine kann. Sie hat auch schon den Wunsch geäußert gerne in eine Einrichtung für Betreutes Wohnen zu gehen. Wir halten das eigentlich auch für eine gute Idee da wir dadurch auch entlastet werden würden.

Wir haben für meine Frau beim Landesamt für Soziales auch einen Antrag gestellt um zu prüfen in wie weit eine Behinderung vorliegt.
Leider wurde der Antrag abgelehnt, wir habe dagegen Wiederspruch eingelegt, und warten noch auf Antwort.
Aktuell haben wir noch keinen Pflegegrad für Sie beantragt,dar wir noch abwarten wollen bis es eine endgültigen Entscheidung vom Landesamt vorliegt.
Das Ziel im moment ist das meine Frau Erwerbsminderungsrente bekommt, das ist ein langer steiniger weg der zusätzlich viel Energie kostet.
Leider bleibe ich da jetzt komplett auf der Strecke was mir natürlich auch zu schaffen macht.

Ich hätte jetzt eigentlich die Möglichkeit zu einem Allgemeinmediziner zu gehen um zu gucken inwieweit der Mich krankschreiben kann.
Die Problematik die mich daran aktuell hindert ist einfach das ich zu 100% vom Amt wieder zu einer Begutachtung geschickt werde um zu ermitteln
Ob ich Arbeitsfähig bin. Wenn diese wieder negativ für mich verläuft bin ich wieder da wo ich 2018 schon war. Das ist es was mich die ganze Zeit blockiert. Ich fühle mich nicht ernstgenommen. Das dürfte wohl auch an meiner Erscheinung liegen, wenn da jemand sitzt der 1,90 ist und 110 Kilo wiegt
Und körperlich fit ist wird einem das einfach nicht zu gestanden. Ich fühle mich dabei einfach schlecht. Ich habe einfach so oft die Erfahrung gemacht
Das mir das nicht zugestanden wird, weil unsere Gesellschaft das nicht akzeptiert wenn man nicht mehr Leistungsfähig ist.
Die Problematik ist einfach das ich mich davon eben beeinflussen lasse, weil ich so gerne auch meinen Teil zu unserer Gesellschaft beitragen würde.

Ich weiß eigentlich genau das Nichtstun absolut keine Lösung ist. Aber ich denke das es auch meiner Vergangenheit geschuldet ist. Wann immer ich den Kampf aufgenommen habe um mich ins Leben zurück zu kämpfen,ist das mit einer krachenden Niederlage gescheitert. Ich geb mir grundsätzlich
an allem alleine die Schuld,geparrt mit dem Sozialen Druck aus der Gesellschaft ist das eine unerträgliche Situation für mich.
An manchen Tagen schaffe ich es mein Schicksal anzunehmen, und bin stolz darauf das ich es geschafft habe zumindest für meine Frau und Tochter da zu sein. Ohne Drogensucht ohne Gewalt ohne Kriminalität, und das nun seit über 13 Jahren. Ich sehe das als eine Große Ressource an.
Leider hat ein Großteil unsere Gesellschaft überhaupt kein verständnis dafür.

Ich melde mich zubgegebener Zeit wieder und halte euch auf dem laufenden.

@Jens1972
Es tut mir sehr Leid was dir passiert ist, aber ich hoffe das du Verständnis dafür das ich mich selbst in einer Lage befinde wo ich keine klugen Ratschläge geben kann. Ich finde es Toll das du es geschafft hast und in Therapie bist. Ichb ünsche dir alles erdenkliche Gute auf deinem Weg und hoffe das du dein Ziel erreichst.
Eli

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Eli »

Hallo summa

Hab nicht so viel Kraft gerade wollte dir aber da lassen dass mich deine Antwort freut und du gerade wieder ein wenig besser klingst. Klingt wirklich ganz gut mit deiner Tochter und was ihr überlegt bzgl deiner Frau.

Ich versteh das Problem mit der äußeren Erscheinung und dass du denkst es hat eh keinen Zweck..glaub bei Männern ist das tabu noch so viel größer denen zu glauben dass sie schwer MB wurden...und erst Recht bei 190cm und 110 kg... :roll: oh Mann. Tut mir echt leid für dich. Bekomme da gerade ganz viel Mitgefühl mit dir. Stelle mir diesen riesigen Körper vor (sorry soll gar nicht abwertend klingen bin nur eher klein und schlank) und da drin aber eben das Herz eines sehr verletzten kleinen Jungen, den niemand sieht...
Kann dir das Buch von weik: Kraftquelle inneres Kind empfehlen. Vielleicht wäre das etwas für dich.

Mmh kannst du dir vorstellen den Text von hier im Forum auszudrucken und dem Gutachter bzw erstmal Hausarzt zu zeigen? Evtl noch ein paar Details rein zu schreiben auch von deinen Symptomen gerade (flashbacks etc)?
Dass eben sehr viel Fassade ist wie du wirkst und es nicht drum geht dass du nicht arbeiten willst...

Vielleicht kann dich der VdK beraten?
Wenn du zb mal in der Klinik in Göttingen anrufst (wenn deine Tochter ins betreute wohnen geht ginge das evtl ja sogar) und so könntest du sagen du willst eben die Behandlung xyz gegen die Traumata bzw wegen der ptbs machen. Und in Kombi mit deinem Text hilft das hoffentlich.

Vielleicht kannst du dir auch eine ambulante Traumatherapie suchen (etwas cannabis ist jetzt kein contra bei Traumatherapie denke ich) falls das familiär gerade eher geht.
Die Person könnte dann auch nochmal etwas für den Gutachter schreiben. Googel mal deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie. Dort findest du gute ambulante traumatherapeuten.

Du musst nicht allein da durch.
Und ja nochmal: du kannst da sehr stolz drauf sein. Das ist härter als die härteste arbeit das nicht zu wiederholen, die Gewalt etc.
Auch wenn das die Gesellschaft nicht anerkennt du weißt es und wir wissen es.

@gast: ich glaube Jens hat das nicht extra gemacht und wusste es nicht besser. Das kann mal passieren.


Alles Gute lieber Summa
Eli
Bugs
Beiträge: 233
Registriert: Do Jul 06, 2017 2:56 pm

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Bugs »

"Wann hört das endlich auf?"

Wie wärs denn mit gar nicht?
Still unsigned
Summaimperii

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Summaimperii »

Hallo
Ich wollte mich mal melden und ein Update geben.
Ich hab es endlich geschafft mir Hilfe zu suchen. Derzeit bin ich in einem Coaching wo man mich begleitet den Weg zu gehen den ich solange gemieden habe.

Ich hätte eigentlich gestern meinen ersten Termin für ein Erstgespräch bei einer Therapeutin gehabt. Leider wurde dieser seitens der Praxis abgesagt.
Es ist unbeschreiblich niederschmetternd gewesen, weil ich soviel Hoffnung darin gesetzt habe,und auch irgendwie stolz auf mich war endlich diesen Schritt zu gehen. Ca 30 Minuten nachdem ich von der Absage erfahren habe ist etwas passiert was ich so noch nie erlebt habe.

Ich fing an zu weinen, und habe völlig die Kontrolle verloren ich lag am Boden und hab mich völlig verkrampft und nahezu geschrien vor inneren Schmerzen, dazu sehr heftig und schwer geamtmet. Es war als bliebe mir die Luft weg und musste die ganze Zeit Tief einatmen mit hoher frequenz. Es war gerade zu ein hecheln. Dazu dieses verkrampfen. In mir stieg eine Wut und Hilflosigkeit auf die ich bisher nicht kannte. Nach ca 10 Minuten hatte ich mich beruhigt und bin dann vor Erschöpfung eingeschlafen.

Hatte das schon mal jemand von euch, und kann mir sagen was das war?
Ich wäre sehr Dankbar wenn mir hier jemand erklären könnte was das gestern war. Vielen Dank.
Eli

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Eli »

Hallo summa

Das klingt für mich nach Nervenzusammenbruch plus evtl hyperventilieren.
Das passiert in einer extremen Krisensituation bzw bei extremen Stress. Kannst du ja nochmal googeln. Das kann auch etwas gefährlich werden das hyperventilieren. Am besten immer eine kleine Brot Tüte mitführen und reinatmen wenn du spürst du atmest in so einer Situation anders als sonst bzw du atmest zu viel ein. Klingt für mich sehr nach hyperventilieren ehrlich gesagt. Das hilft aber mit der Tüte. Und achte dann bewusst drauf ausreichend lange auszuatmen. Es hilft auch sich selbst ruhig den Satz zu sagen: es ist alles okay oder: ich werde ganz ruhig. Was ja nicht ganz stimmt, aber beruhigt trotzdem etwas. Näheres gibt es bei Google. :wink:

Das tut mir wirklich sehr sehr leid für dich und ich kann den Zusammenbruch auch verstehen. Du bist einfach sehr am Limit und dann noch diesen frust und diese Enttäuschung nachdem du da Hoffnung reingesetzt hattest und es so schwer sich das zu trauen, einen Termin zu bekommen etc.

Gibt es einen Ersatz Termin und wann ist der?
Beratungsstelle? Telefonseelsorge? Hausarzt und Medis?

Wünsch dir weiterhin ein gutes Coaching..toll dass du dir Hilfe suchst bzw es versuchst.
Pass bitte auf dich auf ja? Es gibt Hoffnung.

Ganz liebe Grüße
Eli
Summaimperii

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Summaimperii »

Hallo Eli

Zunächst danke für deine Erklärung. Hatte eher an eine Panikattacke gedacht, aber hab das jetzt mal gegoogelt und und das war wohl Tatsächlich ein Nervenzusammenbruch mit Hyperventilieren. Darum hatte ich mich auch so verkrampft.
Einen folgetermin habe ich noch nicht,werde mich aber am Montag darum kümmern.
Da ich ja noch keine Diagnose habe nehme ich noch keine Medikamente, ich würde das ohnehin gerne vermeiden wollen,wenn es irgendwie geht.
Ich muss mich jetzt auch sehr zusammenreißen um nicht wieder einen Rückzieher zu machen. Da ich ja im Coaching bin bekomme ich dort hoffentlich den nötigen Tritt in den Hintern, sollte ich da nachlässig werden. Die kommen auch zu mir nach Hause wenn ich mich nicht mehr melde. Ich werde mich zu gegebener Zeit wieder Melden.

Vielen Dank Eli und alles Gute auch für Dich
Laura
Beiträge: 628
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:06 am

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Laura »

Summaimperii hat geschrieben: Sa Jan 13, 2024 1:00 pm Hallo
Ich wollte mich mal melden und ein Update geben.
Ich hab es endlich geschafft mir Hilfe zu suchen. Derzeit bin ich in einem Coaching wo man mich begleitet den Weg zu gehen den ich solange gemieden habe.

Ich hätte eigentlich gestern meinen ersten Termin für ein Erstgespräch bei einer Therapeutin gehabt. Leider wurde dieser seitens der Praxis abgesagt.
Es ist unbeschreiblich niederschmetternd gewesen, weil ich soviel Hoffnung darin gesetzt habe,und auch irgendwie stolz auf mich war endlich diesen Schritt zu gehen. Ca 30 Minuten nachdem ich von der Absage erfahren habe ist etwas passiert was ich so noch nie erlebt habe.

Ich fing an zu weinen, und habe völlig die Kontrolle verloren ich lag am Boden und hab mich völlig verkrampft und nahezu geschrien vor inneren Schmerzen, dazu sehr heftig und schwer geamtmet. Es war als bliebe mir die Luft weg und musste die ganze Zeit Tief einatmen mit hoher frequenz. Es war gerade zu ein hecheln. Dazu dieses verkrampfen. In mir stieg eine Wut und Hilflosigkeit auf die ich bisher nicht kannte. Nach ca 10 Minuten hatte ich mich beruhigt und bin dann vor Erschöpfung eingeschlafen.

Hatte das schon mal jemand von euch, und kann mir sagen was das war?
Ich wäre sehr Dankbar wenn mir hier jemand erklären könnte was das gestern war. Vielen Dank.
Lieber Summaimperii,

tut mir Leid, dass du das erleben musstest.

Letztendlich ist es über die "Ferndiagnose" nicht so einfach das zu beurteilen.

Ich habe schon oft so etwa ähnliches erlebt.

Mir ist das als "Abreaktion" bekannt. (Google spuckt dazu mittlerweile etwas mehr aus. Auch unter dem Wort "Traumazittern" findet man etwas) Im Prinzip manifestiert sich das ganze emotionale Chaos auf diese Weise ziemlich körperlich. Wie eine Entladung der ganzen Emotionen. Du schreibst ja auch von Wut und Hilflosigkeit. Dieses Verkampfen kenne ich auch. Ich kenne es auch in Kombination mit Weinen und Zittern.

Was hilft? Zulassen. Rauslassen. Nicht bewerten!

Trauma ist im Körper gespeichert. Irgebdwann muss es irgendwie wieder raus.

Alles Liebe
Laura
Summaimperii

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Summaimperii »

Hallo Zusammen.

Zunächst möchte ich auch dir für deine Antwort danken Liebe Laura. Das trifft es doch sehr genau, hab auch danach recherchiert.
Besonders das gestrampel mit den Beinen soll woll dazu dienen den Stress wegzutreten.


War jetzt bei meinem Hausarzt, hab mir dort eine Krankschreibung und eine Überweisung für Psychatrie/Neurologe geholt.
Ich hatte auch am Montag über die KV einen neuen Termin für ein erstgespräch bei einer Psychotherapeutin vereinbart.
Da es mir immer noch sehr schlecht geht, habe ich den nächstmöglichen Termin genommen. Es ist seit einiger Zeit wohl so das Psychotherapeuten zumindest Termine für die Sprechstunde anbieten müssen.

Also war ich gestern bei einer Psychotherapeutin zum Erstgespräch. Sie musste innerhalb von 50 Minuten meine Biografie erfassen und eine vorläufige Diagnose stellen. Ich fühlte mich dabei sehr unwohl, die Therapeutin wirkte auf mich zerstreut. Einen Moment lang fragte ich mich ob ich gleich wieder gehen sollte, weil das auf mich eher wie eine Abfertigung wirkte als ernsthafte intresse als mir als Menschen teilweise war sie im Gespräch auch Anmaßend. Ich will das jetzt aber nicht weiter bewerten. Sie konnte erstmal nicht mehr für mich tun. Ich habe zumindest jetzt eine vorläufige Diagnose inklusive Empfehlung was für mich ansteht. Zunächst soll ich zum Neurologen um abzuklären inwieweit meine Erkrankung nur Psychisch bedingt ist. Sie hätte es auch gerne gehabt, das ich umgehend in eine Klinik gehe weil sie Sorge hatte das ich umfallen könnte. Keine Ahnung was sie damit meinte.
Zumindest wurde bei mir Jetzt eine mittelschwere Erschöpfungsdepression mit vegetativer Angststörung Diagnostiziert.

Angedacht ist eine Psychotherapie mit Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie und Reha. Am besten mit Stationären Aufenthalt in einer Klinik.
Vorher gehe ich aber erstmal zum Neurologen. Aktuell fühle ich mich als würde ich in der Luft hängen, aber es geht mir schon wieder etwas besser. Es kommt Bewegung in die Sache und es tut sich was.


Liebe Grüße Summaimperii
Eli

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Eli »

Hallo summa

Das klingt ja total furchtbar bei der Therapeutin.
Sicher sind das nicht die einzigen Diagnosen die du hast.
Man kann in einer Stunde gar keine Diagnostik machen. Das müssen die rechtlich aber im Grunde ist das totaler bullshit und früher war das auch nicht so.
Geh da bloß nicht nochmal hin.

Klinik finde ich ne gute Idee. Googel mal Traumaklinik. Zb die Wicker Kliniken oder hohe Mark Oberursel.
Und dann such auf der Seite der deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie nach einem Traumatherapeuten.
Ne andere Gesprächstherapie wo die Person keinerlei Ahnung hast kannst du für den Anfang auch machen ab r langfristig beim Trauma helfen können die nicht. Mich hat das nur aggressiv gemacht und hat mir auch nicht geholfen mich selbst zu regulieren. Das kann eher dazu führen dass man denkt man selbst sei unfähig. Das ist aber nicht der Fall sondern liegt am Therapeuten.

Alles Gute dir
Eli

PS doch bewerte das. Und höre auf dein Gefühl! Sicher nimmst du da vieles sensibel wahr und du musst sie nett finden.. wenn du langfristig mit jemanden arbeiten willst. deshalb ist es wichtig sie zu "bewerten"
Laura
Beiträge: 628
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:06 am

Re: Wann hört das endlich auf

Beitrag von Laura »

Hallo Summaimperii,

sehr gerne. Und gut, wie du das alles nun angehst! Weiter so!

Joa doofe Therapeutin. Das Gefühl muss stimmen. Und wenn du dich von Anfang an nicht richtig aufgehoben fühlst, ist es vielleicht auch nicht die Richtige.

Ich gehöre zu den Menschen, für die eine "Diagnose" letztendlich nicht unbedingt das allerwichtigste ist. Ich hatte Mal ein bisschen deine Geschichte gelesen. Das reicht, um dir ein ganzes Portfolio an ICD10 Diagnosen zu verpassen. Und dann? Geht's dann besser? Nö, ist genauso blöd wie vorher auch. Aber man hat ein Label.

Letztendlich ist es ja ziemlich offensichtlich, dass deine Vergangenheit ziemlich scheisse gewesen ist und im Leben auch nicht immer alles wirklich glatt gelaufen ist. Das hinterlässt Spuren. Und es führt unweigerlich zu Suchtverhalten. Irgendwie muss man das ganze Gefühlschaos ja kanalisieren und schön den Deckel drauf halten.

Ein guter Therapeut ist definitiv wichtig, um ein bisschen Input von aussen zu bekommen. Eine neutrale Sicht. Ein paar Impulse. Aber kein Therapeut dieser Welt wird dich heilen können. Ganz egal wie gut oder qualifiziert er sein mag. Das musst du tun. Und das kannst du auch schaffen! Weißt du warum? Weil du den ganzen Mist schon Mal überlebt hast. Jetzt geht es darum, sich davon zu lösen. Das tut heftigst weh, aber ist möglich!

Von daher hab den Mut an dir selbst zu arbeiten! Auch sich mal mit Dingen wie Glaubenssätzen, Automatische Gedanken etc. zu beschäftigen gilft. Und Techniken wie Gedankenstopp, Positive Selbstverbalisation, ABC der Gedanken & Gefühle, Dankbarkeitstagebuch etc. soooo doof ist die Kognitive Verhaltenstherapie gar nicht. Man muss sich halt drauf einlassen.

Lange Rede kurzer Sinn: du brauchst nicht auf den Therapeuten warten. Du kannst vieles schon selbst schaffen! Und lass sie Emotionen zu. Es hilft auch 2-3 Mal die Woche in den Wald zu gehen. Such dir einen ruhigen Ort und lass Mal zu, was du fühlst. Mein Boxsack hat mir sehr gegen meine Wut geholfen. Auch wenn ich damals dann doch relativ schnell weinend zusammengebrochen bin. Aber der Mist muss halt raus!

Alles Liebe!
Laura
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