das sind nun viele Fragen. Ich glaube nicht, dass ich es grade schaffe auf alle einzugehen. Daher sprich es ruhig noch einmal an, wenn ich etwas wichtiges nicht aufgegriffen habe. Vielleicht habe ich dazu in dem Moment nichts zu sagen (oder weiß nichts), vielleicht unterschätze ich da aber auch deine Dringlichkeit.
Was Kliniken angeht, kann ich Imagicas Aussage unterstützen. Kliniken sind ganz banal ausgedrückt, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass man sich auf sich konzentrieren kann. Daher ist es gut, wenn Essen etc. und andere Notwendigkeiten übernommen werden. Auch ist es gut, wenn alternative Dinge angeboten werden, damit man nicht in seinem Trauma gefangen bleibt, sondern zwischen Altem und Neuem pendeln kann.
Du hast - denke ich - bereits dein Ziel im Kopf

Für mich persönlich ist Traumaexposition sehr wichtig! Auch, weil ich es noch nie gemacht habe. Daher habe ich mir eine Thera ausgesucht, die hier sehr konfrontativ rangeht! Kann ich leider noch nicht komplett zulassen (grade Gefühle), aber ich sehe schon mehr als vorher. Daher wird es etwas bringen. Somit wäre deine Klinik für meine Zwecke momentan nicht so gut geeignet, da ich wütend werden würde, wenn Hemmungen bezüglich Traumaexposition auftreten würden. Dann fühlte ich mich überhaupt nicht sicher und hätte kein Vertrauen mehr. Da das aber nicht dein Ziel ist, denke ich, dass die Klinik durchaus für dich passt! Denn du konntest Vertrauen in die Klinik aufbauen!



Ja, ich denke auch, dass wenn EMDR nicht gut gemacht wird und unbewusstes dann nur unbewusst erlebt wird UND MAN DAMIT ALLEINE GELASSEN WIRD, schlimm ist. Falls du dies also in Erwägung ziehst, würde ich mir an deiner Stelle vorher eine Liste machen und die in die erste Sitzung mitnehmen. Ich würde klar formulieren, was ich erwarte. Dazu könntest du schauen, was das letzte mal schlimm war und warum.
- Warum hast du dich alleine gelassen gefühlt?
- Was hättest du gebraucht? (Näheres Hinschauen? Abstand nach der Expo? Gesprächsthera im Anschluss?)
- Absprache und Austausch mit ambulanter Thera zum Auffangen nach der Klinik oder bereits ein Austausch davor?
- Willst du deiner thera vlt auch ein Tagebuch weiterleiten, um auch Kleinigkeiten aufzuzeigen, die sooo schnell wieder vergessen gehen?
Das sind nun die Fragen, die mir spontan einfallen. Aber es gibt sicherlich noch viel mehr. Da könntest du mal in dich reinhorchen.
Zu der Wut nochmal kurz:
Ich finde es auch gut, wenn du Wut erleben kannst. Oftmals liegen da ja noch Gefühle drunter?
Mir fiel eben beim Drüberlesen auf, dass deine Thera (glaube ich aus der Klinik) schrieb, dass sie wüsste, dass du ihr nicht lange sauer bist und ihr verzeihst.
Das finde ich ABSOLUT UNPROFESSIONELL! Denn: dies manipuliert. Ich gehe stark davon aus, dass sie dies geschrieben hat, weil sie ein schlechtes Gewissen hat und unbewusst! von dir verlangt, dass du dies tust, damit es ihr mit ihrer Aktion besser geht. Und das ist unprofessionell und gerade für uns sehr schädlilch. Im Gegensatzu zu anderen sind solche Verhaltensweisen für uns soo normal, dass wir es nicht gleich durchblicken. Andere wären direkt wütend und würden sagen; was für ein .... Verhalten! Wären wütend, hätten eine Trauerphase und würden dann damit abschließen und die Person nicht mehr in den Vertrauenskreis lassen. Dies fällt mir zumindest unheimlich schwer und vielen anderen ja auch.
Samhain:

Ich liebe das Fest. Klar kannst du an deine Urarnen denken. Sie werden da auch klassicherweise gedacht. Aber das Fest geht weit darüber hinaus, weil man im keltischen Kreis auch Familie und ferne Bekannten zu Ahnen zählt. Es gibt im irirschen sogar drei Wörter für Familie (einmal die biologische, einmal Freunde, und das dritte Wort bezieht sich auf alle, mit denen man persönliche DInge ausgestauscht hat oder schöne Dinge erlebt hat. Dies kann zum Beispiel auch ehemalige Feinde inkludieren, mit denen man sich ausgesprochen hat; aber noch nicht beste Freunde ist). Daher könntest du den Begriff einfach weiter fassen, als wir das in unserem Kulturkreis tun... falls du das möchtest. Das wäre sogar viel näher am Original dran als das, was hier daraus gemacht wird

Job:
Wenn du für dich die Entscheidung getroffen hast, dass es mit der Ausbildung jetzt nicht geht, ist das doch völlig in Ordnung. Vielleicht könntest du - falls das geht!?! - die Frage mit der Ausbildung, dem geringeren Gehalt etc. - erstmal wegpacken. Thera kostet ja schließlich auch Geld und das - finde ich - sollte nun vorgehen. Und auch wenn es ungewöhnlicher ist in einem höheren Alter noch eine Aus- oder Weiterbildung zu machen, stehen dir da alle Türen offen! Das heißt faktisch, dass du dir da gar keinen emotionalen Druck machen musst. Ist natürlich schwer umzusetzen. Das kenne ich nur zu gut

Die allgemeine Situation ist bescheiden. In wie fern ist deine Angst arbeitslos zu sein denn realistisch? was mir dann hilft, ist einn Best-case Scenario und ein Worst.-Case Scenario aufzuschreiben und komplett zu druchdenken.
best-case brauche ich bestimmt nicht erklären. Worst case: wichtig dabei ist nicht in negative Gedanken zu geraten, sondern dies eher wie ein Manger zu betrachten.
Ok, wenn der Job weg ist? was bringt mir das positives? Wo will ich hin? Will ich die Arbeit weiter machen oder will ich den Bereich ändern? Was könnte ich tun? Dann schreibst du am besten ein paar Alternativen auf, die du machen könntest. Falls das noch nicht reicht, schaust du, was müsste ich dafür tun? Welche Schritte müsste ich für jede Alternative gehen? Und wenn du das hast, packst du den Zettel in einen "Tresor" oder Schublade etc., so dass du daran nicht mehr denken musst. Denn du kannst dich dann im Ernstfall auf deine vorbereiteten Pläne verlassen, sie nochmal überarbeiten oder wenn sich die Situation geändert hat, was völlig anderes tun. Wichtig ist hierbei: dass du handlungsfähigkeit erlebst und durch den Plan erleben kannst, dass du auch den Mist meisterst; wäre ja gelacht

GLG Aoí