lirms hat geschrieben:chaoskopf hat geschrieben:
darf ich dich dazu etwas fragen? also bitte nur antworten, wenn das ok ist für dich......also ich frage mich: beruhigt es dich, suizid als ausweg, der immer geht und offen gehalten werden kann, zu sehen? ist das gut für dich? oder willst du eigentlich leben?
denn, wenn es beruhigt und man es sich offen hält, ist dann ein gegensteuern überhaupt möglich?
Liebe Chaoskopf... wie ist es denn bei dir?
Ich habe an diesem Tag mit meiner Thera über Suizidgedanken gesprochen, weil es mich belastet. Mich belastet und erschreckt, irgendwie in einer anderen Qualität. Also, es gibt sowohl ein "Ich will nicht mehr", wie auch ein "Wie krass, dass ich nicht mehr will, geht es mir echt so schlecht? Ich will nicht, dass es mir so schlecht geht." Die Frage, ob ich leben will, stelle ich mir gar nicht erst.
Und in einem "Ich will das nicht / es belastet mich" macht es Sinn, oder? Schwierig nur eben mit diesem dummen depressiven Teufelskreis, der es so schwer macht irgendwie aktiv zu werden.
Und aber, wenn man genau diese Sicherheit mit dem Ausweg braucht.. hm..wenn es beruhigt.. ist es dann nicht ok?
Hat man denn dann mit den eigenen Suizidgedanken einen Leidensdruck? Oder haben den die anderen?hm
wie das bei mir ist? also: meine thera machte mir dazu einen vorschlag, also den kann ich hier nicht so reinschreiben, weil ja beschreibungen und ideen nicht erlaubt sind hier. aber es ging im grunde darum, die möglichkeit sichtbar zu hause offen zu halten. ich lehnte dies ab, denn das hätte mir - so vermutete ich - die erlaubnis zum suizid gegeben. für mich wäre es vermutlich zu verlockend gewesen und ich hätte es womöglich tatsächlich gemacht. sie erzählte mir von jemandem, dem das geholfen hätte, also sich diese möglichkeit immer vor augen zu halten....
daher: für mich ist es eher kontraproduktiv, mir suizid als möglichen ausweg immer offen zu halten. ich habe in den akuten phasen immer wieder auf neue einen vertrag mit meiner thera, wo ich verspreche, dass ich es nicht mache. für mich ist es wichtig, bei der thera einen sicheren ort zu haben, an dem über dieses thema gesprochen werden darf. wo ich auch genauere gedanken dazu äußern kann, ohne dass mir was passiert
und lirms, ich finde, egal, wie man es handhabt, ich würde das nie bewerten oder als "nicht ok" bezeichnen. ich denke, egal, wie man damit umgeht, wenn es einem hilft machts wohl sinn. und ich hab in meinem bekanntenkreis schon mehrere suizide "miterlebt". ich bin traurig darüber, aber ich könnte diese menschen niemals verurteilen. ich kann sie irgendwie verstehen und finde es traurig, dass sie so aus dieser welt gehen mussten. dass niemand dazu in der lage war, ihnen zu helfen.
ich kann deine gedanken nachvollziehen. zu deiner frage bezgl. leidensdruck: ja, ich denke schon, dass man den hat. es fällt nun mal nicht leicht, sich mit diesen gedanken auseinanderzusetzen und sie können extrem einvernehmend sein. ich denke man selbst hat den sehr stark, aber auch die anderen haben starken druck.....wirklich ein schwieriges thema...