OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

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Meli-2006
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

ich kenne mich juristisch nicht aus, aber ich würde niemals einem Termin zustimmen, bei dem ich nicht dabei sein kann!
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

@ Meli,

Du hast natürlich recht wenn Du da hingehen wolltest. Ich könnte auch an dem Termin auftauchen aber mein Anwalt sagte ich muss das nicht. Wenn ich nicht so labil wäre im Moment würde ich das auch tun. Aber ich habe Angst das da wieder so übles Zeug über mich gesagt wird wie bei der Anhörung 2016 .Das würde ich nicht schaffen im Moment da ich kürzlich erst einen Zusammenbruch hatte und nicht wieder in der Psychatrie landen will .Zum Glück habe ich einen sehr guten Anwalt dem ich vertrauen kann und der diesen Termin für mich wahrnimmt.
Grundsätzlich finde ich Deine Einstellung aber richtig Meli ,denn man sollte immer wissen was da bei solchen Terminen gesagt wird und man kann dann eventuell auch noch was dazu beitragen das es so ein Termin gut abläuft. Da ärgere ich mich auch über mich selbst das ich das im Moment nicht so gut hinbekomme.

Gruss Bruni
Meli-2006
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

In der Gestalttherapie gibt es den Begriff "Aktuelle Gestalten haben Vorrang", also, das war einen aktuell am meisten beschäftigt, ist momentan wichtiger als grundsätzliche Überlegungen, und wenn du dich nicht stabil genug fühlst, ist es sehr wichtig, darauf zu hören. Schön, dass du einen super Anwalt hast, das tut so gut!!!

Liebe Grüße
Meli
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

Hallo ihr Lieben,

ich hatte meinen Erörterungstermin vor Gericht . Ich wurde endlich nach 11 Jahren Kampf anerkannt und werde jetzt demnächst zum Gutachten wegen der Schädigungsfolgen geschickt. Ich freue mich über diesen Erfolg gerade sehr :D :D


Lg Bruni
Meli-2006
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Wie wunderbar. Ich freue mich sehr für dich! Ist das toll, dass auch mal jemand anerkannt wird!

Herzlichen Glückwunsch!
Meli
Samtpfote

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Samtpfote »

Hallo an alle,

ich bin neu hier im Forum und bin mir nicht ganz sicher, ob ich hier im richtigen Thread bin.
Ich will versuchen mal meine aktuelle Situation grob zu erklären: In meinem "Fall" ist das gerichtliche Verfahren gegen den Täter seit Mai abgeschlossen. Das Ergebnis war ein Täter-Opfer-Ausgleich, den ich mit sehr viel Bauchschmerzen dann akzeptiert habe. Das bedeutet, es gibt ein Geständnis des Täters, das mal vorweg. Vor einiger Zeit (während das Verfahren noch lief) habe ich meinen OEG-Antrag eingereicht. Gestern bekam ich nun Post, dass ich Anfang September zu einem Gutachtertermin erscheinen soll. Jetzt habe ich Angst. Ich habe die (vermutlich irrationale) Angst, dass mir, trotz Geständnis, nicht geglaubt wird; dass meine Beeinträchtigungen auf andere Ursachen geschoben werden und nicht als Tatfolge anerkannt werden. Ich habe Angst vor dem Gutachter, der männlich ist, ich habe nicht zufällig bisher nur weibliche Therapeutinnen gehabt.
Ich soll zu dem Termin Befunde/Berichte mitbringen. In vielen Arztberichten stehen aber einfach völlig falsche Sachen über mich. (Beispiel: Ein Neurologe, der mich wegen Verdacht auf Epilepsie untersuchen sollte, fügte den Vordiagnosen einfach Borderline hinzu, obwohl ich ihm im Gespräch erklärt habe, dass ich keine Borderlinerin bin. Er hatte nur Narben auf meinen Armen gesehen und damit war der Fall für ihn klar) Ich fühle mich so hilflos und ohnmächtig. Als hätte ich keinerlei Handhabe und müsste einfach nur dabei zugucken, wie fremde Menschen irgendwie über mich urteilen und das auf Basis falscher Tatsachen.

Kann mir jemand erzählen, wie das so abläuft bei so einem Gutachter? Meinen Ängsten irgendwie etwas Wind aus den Segeln nehmen?

Liebe Grüße,
Samtpfote
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

Danke Dir Meli aber es war auch ein sehr harter,langer Weg bis dahin. Und ganz bin ich ja noch nicht auf sicherem Boden denn das Versorgungsamt behauptet das Msb und andere Gewalttaten die mir zugestossen sind können nicht die Ursache für meinen Zustand sein. Sie finden die Sachen nicht so schlimm da es ja immer schnell vorbei war...... Ich bin angeblich so krank geboren ,die PTBS usw ist genetisch bedingt. Mal sehen was die Gutachterin für die GdS Ermittlung meint.


@ Samtpfote: wenn Du in Therapie bist/warst frage Deine Therapeutin ob sie Dir ein Attest schreibt das besagt das Du nur zu einer weiblichen Gutachterin gehen kannst. So habe ich es gemacht und es hat geklappt.

Wegen der Glaubwürdigkeit denke ich nicht das Du da Probleme bekommen wirst. Eher damit das Dir geglaubt wird das die Schädigung von der Tat herkommt. Oder Du hast Glück und es klappt alles Problemlos das gibt es auch oft genug. Ich drücke Dir die Daumen :

Lg Bruni
Samtpfote

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Samtpfote »

Danke für die Antwort, Bruni! An wen müsste ich denn das Attest schicken, falls ich eines bekomme? Weißt du das? Ich hab leider erst am Dienstag wieder einen Termin bei meiner Therapeutin und soll aber bis Montag schon den Termin telefonisch bestätigen.
Zum Thema, ob die Schädigung von der Tat kommt: Da frag ich mich auch, können die nicht grundsätzlich immer behaupten, dass sie keinen Beweis sehen, dass es damit zusammenhängt? Ich denke mal ich bin nicht die Einzige, bei der auch eigentlich nicht einfach eine Tat für alles verantwortlich ist, sondern, dass viele kleinere oder größere Probleme zu den heutigen Beeinträchtigungen geführt haben. Verstehst du, was ich meine? Ich hab das Gefühl ich ertrinke gerade in meinen kreisenden Gedanken. Sowas muss aber auch immer genau einen Tag nach der Therapiestunde ankommen...

Tut mir Leid, ich hab grade einfach nur Schiss und bin überfordert.

Zu deinem Thema: Das können die doch nicht ernst meinen, dass die PTBS genetisch bedingt ist? Genau vor solchen Aussagen fürchte ich mich. Mich würde das absolut fertig machen. Wie gehst du mit sowas um?

LG Samtpfote

Ergänzung: Was mir noch eingefallen ist. Ist das Standard-Prozedere, dass da ein Gutachten gemacht werden soll? Ich wurde da irgendwie reingeschmissen und allein gelassen und hab einfach keine Ahnung was auf mich zukommt.
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

@ Samtpfote,


ja ein Gutachten wird immer gemacht weil die ja sehen müssen was Du für Schäden hast und welche durch die Tat bedingt sind.

Hast Du keinen Anwalt der Dir hilft?
Kannst Du versuchen Deine Therapeutin telefonisch zu erreichen? Vielleicht kann sie Dir ein Attest geben vor Dienstag.
Oder Du rufst bei der Stelle an die Dir den Termin zugeschickt haben und verlegst ihn nach hinten .Dabei kannst Du ihnen schon mal den Grund nennen das es Dir nicht möglich ist bei einem Mann ein Gutachten zu machen .Dann kannst Du das Attest nachreichen.


Lg Bruni
silan
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von silan »

Hallo Ihr,
eigentlich baucht man kein Attest, um einen Gutachter wegen des Geschlechts abzulehnen. Man kann sogar den Gutachter ablehnen, auch wenn es nichts geschlechtsspezifisches ist, z.B weil man negatives gehört hat, der Name einem nicht gefällt oder der Ort... wir haben in Deutschland freie Ärztewahl und das bezieht sich auch auf Gutachter. Man kann sogar eigene Gutachter vorschlagen, wenn das VA die nicht für voreingenommen erachtet, hat man da sogar chancen, dass die genommen werden.
Was allerdings passieren kann, ist dass das VA lange braucht, um einen neuen Gutachter zu bestellen und dass bei nichtgefallen des Gutachtens ein Gegengutachten erstellt wird. Aber auch da kann man wieder Einfluß nehmen auf den vom Amt bestellten Gutachter...
Anderl02

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Anderl02 »

Man kann einen Gutachter eine Gutachterin wegen der Besorgnis der Befangenheit Ablehnen bzw. zurückwweisen (§ 17 SGB X) wesen Brot ich ess desen Lied ich Pfeif, es besteht eine eine Abhängigkeit zur Auftraggeberin in diesem Fall zum VA egal was die sagen oder schreiben das der Gutachter bzw. die Gutachterin nicht befangen sind das ist m.E. Unsinn. weuil von weiteren Aufträgen der Behörde Abhängig und kein Gutachter bzw. keine Gutachterin verschärzt es sich mit einen derartigen Auftraggeber.

mit freundlichen Grüßen


Anderl02
silan hat geschrieben: Fr Aug 23, 2019 5:38 pm Hallo Ihr,
eigentlich baucht man kein Attest, um einen Gutachter wegen des Geschlechts abzulehnen. Man kann sogar den Gutachter ablehnen, auch wenn es nichts geschlechtsspezifisches ist, z.B weil man negatives gehört hat, der Name einem nicht gefällt oder der Ort... wir haben in Deutschland freie Ärztewahl und das bezieht sich auch auf Gutachter. Man kann sogar eigene Gutachter vorschlagen, wenn das VA die nicht für voreingenommen erachtet, hat man da sogar chancen, dass die genommen werden.
Was allerdings passieren kann, ist dass das VA lange braucht, um einen neuen Gutachter zu bestellen und dass bei nichtgefallen des Gutachtens ein Gegengutachten erstellt wird. Aber auch da kann man wieder Einfluß nehmen auf den vom Amt bestellten Gutachter...
silan
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von silan »

Hallo Anderl02,
ja, auch aus dem Grund kann man einen Gutachter ablehnen.
Allerdings sollte man nicht pauschal davon ausgehen, dass Gutachter ausnahmslos nur für ihre Auftraggeber schreiben. Ich habe genau das Gegenteil erlebt und auch schon viele Menschen kennengelernt, die sich ebenfalls korrekt begutachtet gefühlt haben.
Aber natürlich gibt es auch diejenigen, von denen du schreibst... nur eben nicht ausnahmslos
suse.suse.suse

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von suse.suse.suse »

Guten Morgen,
mein OEG Antrag läuft und läuft...
Ich war mitlerweile bei zwei GA beide hatten keine Traumatherapeutische Zusatzausbildung und konnten somit gar keine PTBS Diagnose erstellen.
Dafür haben sich beide meine Erlebnisse bestätigt, damit nur niemand zahlen muss, wird kein % für den SBA empfohlen und neue Diagnosen haben sie dafür auch erfunden. Was ich nicht verstehe ist, wie soll der GA einen unmittelbaren Zusammenhang mit meinen Erlebnissen erbringen, wenn es die Wissenschaft nicht kann? Würde dann nicht der GA für den Nobelpreis vorgeschlagen werden?


Ich konnte mir nie vorstellen, was Gustl Mollath erfahren haben muss, langsam erfahre ich dieses System leider selbt.
So muss sich niemand der Politik wundern, dass die Menschen auf der Straße einen Rechtsdruck versprüren.

Danke Eure Suse!
silan
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von silan »

Hallo Suse,
gerade wir Überlebende von Gewalt sollten davon absehen, den derzeit stattfindenden "Rechtsruck" erklären zu wollen mit dem was uns passiert ist und der teilweisen Nichtreaktion von Politikern oder auch Ämtern. Ein Rechtruck der Gesellschaft bedeutet noch mehr Gewalt und noch mehr Nichtreaktion darauf.
Liebe Grüße
Silan
suse.suse.suse

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von suse.suse.suse »

Gast hat geschrieben: Di Jan 15, 2019 5:20 pm Im Hilferuf Forum hat ein User (Weltenbummler25), unter der Rubrik "Gewalt" eine Zusammenfassung gestellt, indem es um die kommende Reform im Jahr 2022 kommen soll, mit dem Thema "geplante Veränderung des Opfer-Entschädigung-Gesetzes", soll heissen das bestehende OEG Gesetz soll neu reformiert werden. ....
Ich kann den Beitrag nicht finden ;-(
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