OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Hier können Betroffene über ihre Erlebnisse diskutieren.
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

@Muemmel1988,


Dein Anwalt muss Widerspruch gegen das Gutachten einlegen wenn Dir Fehler aufgefallen sind.Den Widerspruch muss Dein Anwalt begründen.Er muss eine Überprüfung von z.B. einem Psychiater oder Psychologen veranlassen der die Fehler erkennt und beschreibt.Gegebenenfalls lass Dir vom Weißen Ring helfen.Die kennen kundige Fachleute.Wenn Dein Anwalt so erscheint als wäre er jetzt schon überfordert solltest Du vielleicht einen neuen suchen der sich sehr gut mit OEG auskennt.Es gibt nichts schlimmeres als einen Anwalt der keine Ahnung von dem Prozedere hat.Ich selbst musste auch 2 Anwälte gehen lassen bevor ich an meinen jetzigen geraten bin ( glücklicherweise). Was für ein Gutachten war es bei Dir ? Glaubwürdigkeitsgutachten oder GdS Gutachten?


Lg Bruni
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

Hallo ,

in meinem OEG Verfahre wurde anscheinend ein Entscheidung gefällt.Der Termin für die mündliche Verhandlung war am 10.08.20 angesetzt worden wurde aber auf Antrag meines Anwaltes abgesagt.Er denkt das ich ein negatives Ergebnis bekommen werde und wollte für das gelabere nicht extra zum Gericht fahren.Also wurde vom Gericht beschlossen das es eine dann nur eineschriftliche Entscheidung gibt.Jetzt warte ich schon wieder seit 2 Wochen was jetzt für eine Entscheidung gefällt wird.So wie es aussieht werde ich nur 20 GdS erhalten obwohl der Gutachter gesagt hat das meine Schädigungsfolgen : Zwangserkrankung ,mittlere Anpassungsstörung auf der Schwelle zur schweren Anpassungsstörung ,rezidivierende Depressionen im Moment mittelschwer,verschiedene Phobien habe.Aber er hatte mir ja schon als ich noch nichtmal im Zimmer war gesagt das ich nur 20 GdS von ihm erhalten werde. Aber egal..... Kann mir jemand sagen wie lange ich warten muss bis ich das Urteil erfahre? Ich möchte endlich mit dem ganzen abschliessen und werde auch nicht mehr weitermachen mit dem Prozeß. Ich schaffe es gesundheitlich und psychisch nicht mehr gegen die anzukämpfen.

Lg Bruni
Meli-2006
Beiträge: 375
Registriert: Do Nov 23, 2006 5:52 pm

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Ach je, Bruni5, das tut mir echt leid. Ich würde einfach mal beim Gericht anrufen, und nachfragen. Sie können dir ja nicht vorwerfen, dass du zumindest einen zeitlichen Rahmen hören möchtest. Deinen Anwalt allerdings, den würde ich auf den Mond schießen - und auch dem Weißen Ring deine Erfahrungen mit dem schildern, ich finde das ein Unding, was er gebracht hat. Ich würde dir so gerne Kraft schicken und eine gehörige Portion Wut... Wut gibt Kraft... ist das alles ein Mist, aber echt... es tut mir so leid!!!
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

Danke Meli auch für alle guten Ratschläge und Tips die Du immer gibst.


Lg Bruni
Sasi

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Sasi »

Bruni5 hat geschrieben: Mi Aug 19, 2020 11:30 am So wie es aussieht werde ich nur 20 GdS erhalten obwohl der Gutachter gesagt hat das meine Schädigungsfolgen : Zwangserkrankung ,mittlere Anpassungsstörung auf der Schwelle zur schweren Anpassungsstörung ,rezidivierende Depressionen im Moment mittelschwer,verschiedene Phobien habe.Aber er hatte mir ja schon als ich noch nichtmal im Zimmer war gesagt das ich nur 20 GdS von ihm erhalten werde. Aber egal..... Kann mir jemand sagen wie lange ich warten muss bis ich das Urteil erfahre? Ich möchte endlich mit dem ganzen abschliessen und werde auch nicht mehr weitermachen mit dem Prozeß. Ich schaffe es gesundheitlich und psychisch nicht mehr gegen die anzukämpfen.
Ist das nicht eine Schweinerei?

Wie der Staat hier mit den Schwächsten der Gesellschaft umgeht und hohe Hürden setzt, die man niemals erreichen kann. Daran ändert auch die Gesetzgebung ab 2024 nichts.

Ca. 40 Millionen Euro gibt der Bund zusammen mit den Ländern jährlich im Rahmen des OEG für Betroffene aus.

Ein Witz bei 360 Milliarden Ausgaben im Bundeshaushalt (ohne Ausgaben der Länder).
Buster88

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Buster88 »

Dem kann ich nur zu stimmen, die Hürden sind extrem hoch um an die Leistung zu komme, wie soll man Beweise beibringen wenn man diese nicht bekommt das ist das Opfer. gezwungen sich auf Fragwürdige Gutachten die ggf. oftmals zum Nachteil des Betroffenen ausgehen.

Nicht jeder hat die Nerven sich über Jahre hinweg mit einer derartigen Sache zu Beschäftigen, die zu ständigen Behörden spielen auf Zeit und Zermürben das Opfer so das es notgedrungen aufgibt.
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

Hallo,

ihr habt ja so recht mit dem was ihr sagt.

Ich habe mein Urteil inzwichen erhalten.Ich habe fast 13 Jahre für nichts gekämpft.Mir wurden 20 GdS gegeben der Richter hat sich noch nichteinmal die Mühe gemacht nochmal ein Gegengutachten zuzulassen.Er wollte mich endlich vom Tisch haben.
Angeblich sind meine Gene schuld das ich all die Störungen entwickelt habe. Wie immer sind es nicht etwa die Täter und die Taten die schuld an meinem Zustand sind ,sondern die schuld wurde indirekt mir und meinen verkorksten Genen zugeschrieben.
Das schlimme ist das kein einziger der Täter irgendwie einmal in die Mangel genommen wurde oder gar bestraft.Bestraft und gequält wurde nur ich mit diesem Verfahren.Ich bin durch das OEG Verfahren und den ständigen retraumatisierungen inzwischen zum Pflegefall geworden und es geht mir so schlecht das ich fast nicht mehr das Haus verlassen kann.Und ich kann noch nicht mal mehr in Therapie weil ich jetzt erst recht niemandem mehr trauen kann

Der Richter hat gesagt: Ja aber Sie haben doch einen kleinen Erfolg den wir haben ja festgestellt das Sie Opfer von Gewalttaten sind.

Toll aber ich muss doch jetzt von der Hand in den Mund leben weil ich nicht mehr arbeitsfähig bin und auch nicht mehr werde.Mein Leben ist doch damit vorbei.Das wird jetzt nie mehr besser für mich und es gibt keine Chance mehr das es besser wird.Ich muss vor mich hinsiechen bis zum jüngsten Tag.


Lg Bruni
Meli-2006
Beiträge: 375
Registriert: Do Nov 23, 2006 5:52 pm

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Ach, Bruni, es ist so gemein! Ich wünschte, ich könnte das Urteil ändern. Es ist so schockierend, dass die angeblich unabhängigen Richter sich so gemein machen mit einer schlechten Sache. Aber dahinsiechen musst du nicht! Das ist das einzig Tröstende, das ich dir sagen kann. Leben geht immer weiter und es öffnen sich immer neue Türen. Vielleicht kannst du dich ehrenamtlich engagieren, oder du könntest dich künstlerisch ausdrücken. So lange du lebst, kannst du anderen um dich herum helfen mit deiner Weisheit. Denn die hast du ganz sicher, nach all den Erfahrungen bleibt einem fast nur, ein weiser Mensch zu werden. Und viele Traumatisierte werden dadurch zu "wounded helper", die anderen Menschen sehr viel geben können. Ich möchte dich gern ermutigen darauf zu vertrauen! Meine Gedanken sind sehr bei dir und du kannst mir gern auch ne Privatmail schreiben, wenn du möchtest. Die kriegen uns nicht unter, nicht auf Dauer!!!

Liebe aufbauende Grüße
Meli
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

Ich danke Dir Meli Du bist so stark und findest immer für jeden ein gutes Wort .Vielleicht geht es mir in ein paar Wochen besser und ich kann dann anders damit umgehen.


Lg Bruni
Pusteblume

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Pusteblume »

Das tut mir alles total leid, was dir widerfahren ist.

Sieht dein Anwalt in deiner Angelegenheit eigentlich ein Verfahrensfehler ? Wenn ich zurückdenke sind bei dir ja einige Sachen passiert, die so hätten nicht sein dürfen. Es folgte eine richterliche Aussage wie z.Bsp."einen schnellen Euro machen", Gutachten in der Einkaufspassage, die erste Gutachtenerstellung erst nach 10 Jahren. Vielleicht gibt es noch viel mehr Hinweise dafür, die man als Aussenstehender so auch erstmal gar nicht erkennen kann.

Und dann ist es natürlich auch wichtig zu wissen, dass man sich nicht immer auf seinen Anwalt verlassen kann. Man sollte sich möglichst mit Gerichtsschreiben sprich Postverkehr selbst beschäftigen. Erfahrungsgemäss, der Anwalt verwaltet meistens nur die Akte.

Du hast doch jetzt noch die Möglichkeit in die zweite Instanz zu gehen oder ? Vielleicht kann dir hier der VdK helfen.
Buster88

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Buster88 »

Naben

Auch ich kämpfe jetzt schon fast 12 Jahre um Anerkennung, die frühere Beklagte verlangte von mir das ich schwarz auf weis vor legen soll das dass was ich geschildert habe auch der Wahrheit entspricht wenn man die Beweisführenden Unterlagen nicht erhält gelingt das vorlegen nicht.

Du hast die Möglichkeit das zulässige Rechtsmittel einzulegen bzw. zu erheben hier die der Berufung Begründung wirst du nachreichen und das schnellstmöglich. dann an den VDK oder den Weisen Ring wenden und um Hilfen bitten.
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

Hallo,

mein Anwalt wird Berufung einlegen er hat mir dazu geraten.Meine Chancen stehen aber laut ihm sehr schlecht .

Es ist wahr bei mir ist sehr viel schief gelaufen aber das interessiert niemanden on den Richtern usw.Man will und ist dazu angewiesen dem Staat unbedingt Kosten zu sparen. Und ich als kleine Nummer habe da keine Chance dagegen anzukommen.Die haben ja zuerst versuucht mich jahrelang so hinzustellen als wenn ich zwar Oppfer von Gewalt bin aber eben nicht geschädigt.Und das obwohl ich bis dahin noch nicht einmal ein GdS Gutachten gemacht hatte. Dann irgendwann fing das Amt und der fiese Richter( er ist inzwischen in Pension) an mich trotz Zeugenaussagen,Verurteilung eines Täters und Zeugenaussage der Verbandsgemeinde, als unglaubwürdig darzustellen.Deswegen musste ich 2 Glaubwürdigkeitsgutachten machen. Dann war ich wieder als glaubwürdig eingestuft und erneut als Opfer von Gewalt anerkannt und jetzt mit dem GdS Gutachten und dem Richterspruch ist es wieder so wie am Anfang das mir der Smb und die anderen Gewalttaten laut denen nichts ausgemacht haben. Die sitzen leider am längeren Hebel und man hat da gar keine Chance dagegen anzukommen.Die können das endlos so weiter führen habe ich das Gefühl.Es belastet die ja nicht und ich geh dabei zugrunde.Ich hab da auch ans Fernsehen geschrieben und um Hilfe gebeten.Aber die lehnen einen Beitrag ab.Dazu habe ich noch an Malu Dreyer geschrieben aber wie ich die Staatskanzlei kenne wird da nur wieder so ein doofer Brief von wegen Es tut uns sehr leid was Ihnen wiederfahren ist ABER blablabla.Das kennt man ja
In die Berufung werde ich noch gehen.Ich denke mal das dies ein schnelles Ende nehmen wird ,mein Anwalt hat gesagt je schneller das jetzt geht um so geringer sind meine Chancen. Ich rechne mit nichts gutem mehr aber wenigstens weiß ich das ich alles versucht habe.

Lg Bruni
Pusteblume

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Pusteblume »

Hast du das Gefühl, das dein Anwalt alles für dich gemacht hat ? Ist er motiviert genug ? Überlässt du dein Anwalt sämtliche Schreiben zum Gericht oder kannst du vorab die Schreiben einsehen und gegebenenfalls gewisse Dinge mit einbringen ?

Wenn du jetzt in der zweiten Instanz gehst wirst du neue Richter bekommen. Damit du mit deiner Berufung aber durchkommst, musst du /dein Anwalt möglichst präzise das Fehlverhalten der ersten Instanz nahelegen.

Bitte nicht so schnell resignieren. Abwarten.
Meli-2006
Beiträge: 375
Registriert: Do Nov 23, 2006 5:52 pm

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Hast du schon ein Gutachten nach § 109 in der ersten Instanz gehabt, Bruni? Falls nicht, kannst du das in der zweiten Instanz beantragen, für die Gutachtenvorauskosten könnte der Weiße Ring helfen. Ich finde gut, dass du in die Berufung gehst, du machst ihnen zumindest Arbeit :-)

Herzliche Grüße!
Meli :-)
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

@Pusteblume und Meli,


danke fürs Mut machen.Ich fühle mich im Moment total aufgebraucht und totmüde da geben Eure Worte mir ein bisschen aufwind.

Mein Anwalt hat gesagt das er mir verspricht alles zu tun was er kann für mich.Ich sehe nicht alle Schreiben die er wegschickt habe aber von jetzt von ihm erfahren das er versucht so viel unangenehmes wie möglich von mir fern zu halten.Ich habe ihm erklärt das es besser ist mich zu informieren damit ich immer weiss was gerade los ist weil sonst die Anspannung zu groß wird.
Er ist wirklich ein sehr guter Anwalt und weil er zuvor beim Weissen Ring gearbeitet hat kennt er sich sehr gut aus. Wenn er mir nicht immer wieder Mut machen würde weiter zukämpfen hätte ich schon vor langem aufgegeben.Er gibt mir immer die Option das ich jederzeit sagen kann das Schluss ist wenn es nicht mehr geht.

Ich werde deshalb auf jeden Fall noch in die Berufung gehen.
@Meli, mein Anwalt hatte ein Gutachten nach Paragraph 109 beantragt aber der Richter wollte nicht mehr darauf engehen. Ich hatte in der ersten Instanz ein 109 er Glaubwürdigkeitsgutachten.


Lg Bruni
Antworten