OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Hier können Betroffene über ihre Erlebnisse diskutieren.
bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von bruni5 »

Wie lange hat es bei Euch anderen ungefähr gedauert bis ihr das Ergebnis für euer Glaubhaftigkeitsgutachten erfahren habt? Ich warte jetzt seit 3 Monaten ist das noch im '' normalen'' Bereich ? Beim ersten Gutachten hat mir das Gericht bereits nach 5 Wochen bescheid gesagt.

lg Bruni5
Cafe

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Cafe »

Hallo Bruni5, um es besser zu verstehen, warum musstest du gleich zwei Glaubwürdigkeitsgutachten durchlaufen ?
Drei Monate auf ein Gutachten zu warten sind für den Betroffenen lang, liegt aber noch im grünen Bereich, denke ich. Ich musste immer längere Zeitspannen auf mich nehmen. Ja, das ist alles zermürbend, weil man nicht weiss woran man ist.

Hallo Gast02, das Gericht wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit an den Aussagen des Gutachters halten, selbst wenn der LVR anderer Meinung ist. Ich kenne es so, dass der LVR im Nachhinein das Urteil gern auch wieder aushebeln, den Weg in die nächst höhere Instanz eröffnen möchte.
Auch ich bin bereits über 10 Jahre dabei, diesen beschwerlichen Weg zu gehen, nur um an mein Recht zu gelangen. Warum sich das alles so ellenlang hinziehen muss, ist für mich unbegreiflich.

LG
bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von bruni5 »

Weil das erste Gutachten einige Fehler aufgewiesen hatte ,die der Psychologe vom Weissen Ring und mein Anwalt gefunden hatten. Genaueres weiss ich nicht da mein Anwalt ,Therapeutin und ich entschieden hatten das es besser für mich ist dieses Gutachten nicht zu lesen. Mir wurde dazu geraten ein Gegengutachten zu machen da diese Fehler wohl ziemlich eindeutig gewesen waren. Deswegen das zweite Gutachten .

Ich denke die lange Dauer des OEG Verfahrens dient einzig und alleine dazu das Opfer zu entmutigen ( eventuell mit der Hoffnung das der ein oder andere in der Zwischenzeit verstirbt und das Problem sich von alleine loest. Das ist auch nicht abwegig gedacht sondern es gibt ja einige die koerperlich und psychisch so geschädigt und krank sind das dies wirklich passiert )

lg Bruni5
Gast02

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Gast02 »

Cafe hat geschrieben: So Aug 12, 2018 2:42 pm Hallo Bruni5, um es besser zu verstehen, warum musstest du gleich zwei Glaubwürdigkeitsgutachten durchlaufen ?
Drei Monate auf ein Gutachten zu warten sind für den Betroffenen lang, liegt aber noch im grünen Bereich, denke ich. Ich musste immer längere Zeitspannen auf mich nehmen. Ja, das ist alles zermürbend, weil man nicht weiss woran man ist.

Hallo Gast02, das Gericht wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit an den Aussagen des Gutachters halten, selbst wenn der LVR anderer Meinung ist. Ich kenne es so, dass der LVR im Nachhinein das Urteil gern auch wieder aushebeln, den Weg in die nächst höhere Instanz eröffnen möchte.
Auch ich bin bereits über 10 Jahre dabei, diesen beschwerlichen Weg zu gehen, nur um an mein Recht zu gelangen. Warum sich das alles so ellenlang hinziehen muss, ist für mich unbegreiflich.

LG
Da die erst Gutachterin etwas behauptet hat was sich Ihrer Urteilsfähigkeit entziehen dürfte und so einen Fehler gemacht hat der sich wie ein roter Faden durch das ganze Gutachtenziehen kann im übrigen kann die Gutachterin nicht behaupten das ich Namen von Schädigen aus einem Kinderbuch hätte nur weil es zufällig ein derartigen Buch mit gleichem Namen gibt. Meinerseits wird jetzt Beantragt das erst Gutachten zu verwerfen
auf Grund des Nachgewiesenen Fehlers seitens der Beklagten wurde versucht ein Folge Gutachten anfertigen zu lassen was ich untersagt habe.

Durch Ihre Weigerung zu ermitteln was Ihre Pflicht ist, werde ich Beantragen der Beklagten aufzuerlegen den Beweis anzutreten das die von mir gemannten Sachverhalte nicht geschehen sind durch die weigerung kann es zu einer Beweislast Umkehr kommen und die Beklagte muss mich ggf. so stellen als währe mir als Anspruchsteller die Beweisführung gelungen, so steht es in einer Randziffer eines Kommentars zum § 20 SGB X exakt daran halte ich mich.

viel Kraft erfolg und Glück

Gast02
Gast x

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Gast x »

Wie verhält es sich mit dem Anspruch nach OEG nach Eintritt des Rentenalters?

Wie sorgt ihr, falls euch das trotz Erwerbsfähigkeit möglich, ist für später vor?
lara64unl.

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von lara64unl. »

Hallo gast x,

Ansprüche nach OEG bleiben auch nach Eintritt in das Rentenalter bestehen. Sie werden auch nicht auf die Altersrente bzw. auf die EU-Rente angerechnet.
Leistungen nach OEG sind Entschädigungsleistungen und somit keine Einkünfte, müssen auch in der Steuererklärung etc. nicht angegeben werden bwz. dürfen nicht als Einkommen berechnet werden.

zu deiner zweiten Frage:
Wie sorgt ihr, falls euch das trotz Erwerbsfähigkeit möglich, ist für später vor?
ich verstehe das "trotz" der Erwerbsfähigkeit nicht. Denn gerade wenn ich Erwerbsfähig bin, oder Teilerwerbsfähig bin, kann ich doch in private Renten einzahlen z.B. Riesterrenten, oder ähnliche Modelle...wobei das natürlich auch davon abhängt wie hoch das Nettoeinkommen ist, und ob da dann je nach Ausgaben noch etwas übrig bleibt.
du kannst dann ja die OEG Leistungen als quasi zusätzliche Leistungen sehen.

Shalom - lara64
Meli-2006
Beiträge: 375
Registriert: Do Nov 23, 2006 5:52 pm

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Das mit dem, dass OEG-Leistungen keine Einkünfte seien und nirgendwo angerechnet werden, stimmt meines Laienwissens nach nicht unbedingt. Sollte man Grundsicherung bekommen, ziehen sie einen Teil davon ein.
lara64
Beiträge: 2692
Registriert: Sa Mai 12, 2012 2:36 pm

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von lara64 »

Hallo Meli-2006,

das mit der Anrechenbarkeit von OEG Leistungen (da kommt es ja auch darauf an, ob OEG Grundrente oder OEG Ausgleichszahlungen) ist bei der Grundsicherung nicht so einfach...teilweise wird sie angerechnet kommt auf die Höhe der jeweiligen Leistungen an..

in der Regel jedoch sind die OEG Leistungen nicht anrechenbares Einkommen, auch bei ALG II nicht...

mir ging es ja in erster Linie ohne hin um das Erwerbseinkommen..und um die reguläre Alterente bzw. die Erwerbsminderungsrente..

Shalom - lara64
Gast

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Gast »

Die Grundrente / OEG ist anrechnungsfrei !

Sie wird nirgendswo angerechnet.
Gast02

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Gast02 »

Guten Abend

Soweit mir Bekannt ist werden Leistungen nach dem OEG / BVG nicht angerechnet auch das Job Center rechnet nicht an geschwiegen den die Deutsche Rentenversicherung für Empfänger nach dem SGB II dürfte § 82 SGB XII anwendbar sein die Rechtsgrundlage beim SGB II und oder den Leistungen der Deutschen Rentenversicherung aussieht weis ich leider nicht.

Gruß

Gast02
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

Hallo ihr lieben,


ich habe endlich ein Ergebnis von meinem Glaubhaftigkeitsgutachten erhalten. Es war ja das Zweite das ich machen musste. Der Gutachter hat mich für Glaubhaft befunden und mir eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung ,dissoziative Stoerung usw bestätigt. Ich bin so glücklich das endlich jemand gesagt hat das mir nicht alles eingeredet worden ist das es so ist wie ich es gesagt habe. Das nimmt eine grosse Last von mir und endlich mal was positives in dem OEG Verfahren. :)
Natürlich weiss ich das damit noch nichts sicher ist .Jetzt muss das Versorgungsamt Stellungnahme dazu machen und wie lange das wieder dauert bis ich da was höre und wie es dann weitergeht ,keine Ahnung. Nach 10 fast 11 Jahren merke ich das ich sehr ungeduldig werde und meine Kraft langsam ausbrennt. Ich habe halt Angst das es nochmal ein paar Jahre in Ungewissheit werden könnten und das verkrafte ich gerade nicht so gut . Sorry wenn ich hier herumjammere ,ich hoffe ich ärgere damit niemanden.
Wie lange musstet ihr durchschnittlich warten bis es nach dem Glaubhaftigkeitsgutachten weiterging und ihr zum Gutachter musstet um euren GdS festzustellen der durch die Taten verursacht wurde.Bisher hat das Versorgungsamt immer gesagt das ich nicht durch die Smb Fälle krank wurde sondern durch mein Umfeld. Ich weiss das die das meistens sagen auch wenn man Atteste und Gutachten hat die was anderes Beweisen. :cry: :cry:

Lg Bruni
Gast v.

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Gast v. »

Natürlich darfst du dir dein Unmut von der Seele schreiben, du ärgerst doch damit niemanden. Wir alle, die einen Antrag nach dem Opferentschädigungsgesetz gestellt haben, wissen doch ganz bestimmt von dem Leid, der uns noch zusätzlich vom Versorgungsamt zusetzt bzw. zugesetzt wird. Jeder darf jammern, solange und so oft er will . . . . . dies hier zu. :)

Es freut mich sehr für dich, das du wieder einen Schritt voran gekommen bist, zumal dieser Schritt ein sehr grosser war. Super ! Ja, das Versorgungsamt ist immer dein Feind, gerade bei Fällen wo es um mehr geht. Da wird hart gekämpft. Bedauerlicherweise. Mein Fall zieht sich trotz positiver Gutachten auch ellenlang hin.

Natürlich ist das Versorgungsamt mit seinen Sachverständigen ein ernst zunehmender Gegner, aber trotzdem solltest du dich davon nicht zu stark beeinflusen lassen. Diese Sachv. kann man nicht als unabhängige Gutachter betrachten, denn dies sieht man schon daran, das sie unheilsame Begründungen "erfinden" bzw. vorwerfen.

Wichtig ist, immer einen kühlen Kopf bewahren und weiterkämpfen. Du bist jetzt 11 Jahre dabei - du wirst es schaffen. :D
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

Lieber Gast,

vielen Dank für Deine Antwort und Dein Mutmachen. Es ist schön zu sehen das man hier auch mal jammern darf wenn einem alles zu viel wird.
Es iist halt eine wirklich schlimme Zeit die man mit dem OEG Antrag mitmachen muss und ich denke das Gefühl kennen nur diejenigen die sich dem ganzen aussetzen bzw. ausgesetzt haben.

Evtl. Trigger:



Mir geht es so als ob ich mit den Tätern im Kampf stehe und darum habe ich auch immer diese Angst davor was jetzt als nächstes passiert. Es ist ein Gefühl als wären sie noch da und es geht darum wer gewinnt.Ich oder wieder sie... Während meines Lebens vor dem Antrag war es doch immer so .Jeder hat ihnen geglaubt sie bewundert mich verachtet .Darum habe ich bis jetzt weitergemacht denn ich kann damit nicht Leben das sie am Ende gewinnen und sie in der Gesellschaft mit weisser Weste dastehen während ich einfach die bekloppte bleibe für alle bis zum Schluss. Kann sein das ich da eine verrückte denkweise habe aber vielleicht geht es dem einen oder anderen hier ja auch so.




Ich denke die Versorgungsämter wissen nicht was sie uns damit antun. Die denken nur an die paar Euros die sie ausgeben müssten.Dabei geht es sicherlich vielen noch mehr um das gewinnen des Kampfes gegen die Täter( dafür Stellverteten vom Versorgungsamt) damit man wieder die Macht über das eigene Leben haben kann. Sorry aber das musste ich mal loswerden :(

Lg Bruni
Meli-2006
Beiträge: 375
Registriert: Do Nov 23, 2006 5:52 pm

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Hi, Bruni, ich freu mich für dich, dass das Gutachten gut ausgegangen ist. Dagegen kommt - glaub ich - kein Antragsgegner an! Und, was du zu dem Gefühl geschrieben hast, dass du mit den Tätern im Kampf stündest, das geht mir leider genauso. Ich hab jedes Mal so viel Angst, wenn Post von meinem Anwalt kommt, dass es mir schwer fällt, die Briefe überhaupt zu öffnen. Glücklicherweise ist mein Anwalt echt nett, aber die Angst ist jedes Mal da, als ob man komplett vernichtet würde, also so eine Grund-Gewaltangst. Es hat auch sehr lang gedauert, bis ich mich überhaupt getraut hab, den Antrag zu stellen, weil es genau dieses Gefühl eben gab.

Alles Gute für dich!
Meli
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

Hi Meli,

ja es ist genau so wie Du es sagst ,genau so geht es mir auch. Ich hab hier viele Antworten von Dir gelesen die Du an die Nutzer geschrieben hattest und versucht hast den anderen zu helfen obwohl Du ja selbst sicherlich auch selbst mit vielen Problemen zu kämpfen hast. Und Du scheinst ja auch schon ein paar Jahre zu kämpfen. Ich hoffe sehr das Du Deinen Kampf gewinnen kannst ich würde es Dir von ganzem Herzen gönnen.

Lg Bruni
Antworten