OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Hier können Betroffene über ihre Erlebnisse diskutieren.
acinos

Beitrag von acinos »

danke @wolfsgrau !
wenn Du noch weitere Infos aus Österreich hast-bitte poste sie hier !
LG
acinos

:!: Ich habe leider nur Kenntis über die Rechtslage in der BRD

Wer also user ist, aus anderen Ländern ,kann dies hier bitte posten und so andere user damit unterstützen,die hier auch lesen! :!:
Zuletzt geändert von acinos am Mo Mär 26, 2007 10:18 am, insgesamt 1-mal geändert.
Kira_

Eine Frage

Beitrag von Kira_ »

Ich habe mir diesen Thread soweit jetzt mal durchgelesen und habe ein paar Fragen. Würde euch gerne soweit meine Situation schildern und vielleicht versteht ihr dann besser, wieso ich einem OEG sehr skeptisch gegenüber stehe.

Also ich wurde seit meinem 3 Lebensjahr missbraucht, bis vor ca. fünf Monaten. Sowohl durch meine Eltern, als auch durch derer Bekannte (es geht um rituellen Missbrauch und Kinderpornografie). Die Anzeige entstand, weil es ein Video gab, das wir damals der Polizei gebracht haben. Ich dachte, endlich ein Handfester Beweis und nun mussten sie mir ja glauben. Das Problem war nur, auf dem band waren keine Gesichter zu erkennen und durch die Körperabgleichungen konnte nicht zu 100 % bewiesen werden das ich es bin (Da ich keine sonderlichen Merkmale am Körper habe). Ich habe bei der Polizei ausgesagt, nachdem mir erheblich gedroht wurde. Die Polizei ermittelte auch, der Fall ging zum BKA und jetzt, knapp ein halbes Jahr danach gibt es immer noch keine neuen Erkenntnisse. Meine Eltern bestreiten, die anderen Täter sind nicht auffindbar, da mein Vater schweigt und ich keine direkten Namen kenne. Alle Daten die ich ihnen gesagt habe sind irgendwie nicht nachprüfbar (Mein Anwalt vermutete das sie sich "aus dem Staub gemacht haben"). Die Akte wurde jetzt an die Staatsanwaltschaft geschickt und wird vermutlich geschlossen. Trotz des Kin* porn*s. Dazu kommt, das vor einigen Jahren (ich bin heute 19) Borderline diagnostiziert wurde, da ich nicht gesprochen habe (heute ist die Diagnose wiederlegt, nur die Polizei geht von BL aus). Dem Beamten wurde nun erklärt das es bei dieser Diagnose dazu kommen kann, das die Menschen sich dinge einbilden/Geschichten erzählen etc. . Er meinte zwar, er glaube mir, schließlich habe er gesehen wie ich auf die Standbilder des Videos reagiert habe (mir wurden Standbilder gezeigt, von dem Video und ich hatte einen heftigen Zusammenbruch).
Nur jetzt, ich habe den Opferentschädigungsantrag gestellt, weil die Krankenkasse die Therapie nicht mehr zahlen wollte. Deswegen wäre es zum einen meine einzige Möglichkeit, weiter in Therapie zu bleiben. Dazu bin ich heute nicht mehr arbeitsfähig, vorrausichtlich leide ich auch noch unter einen dissoziativen Identitätsstörung und bekomme nur schwer mein Leben in den Griff.
Nur so wie ich das jetzt gelesen habe, bin ich noch unsicherer geworden. Denn die Strafanzeige hat sich im Sande verlaufen, richtige Beweise gibt es nicht, wenn man das Video außer acht lässt. Nur Jahre abwarten, ob der OEG Antrag erfolg hat kann ich auch nicht. Schließlich brauche ich diese Therapie jetzt und nicht irgendwann. Habe ich überhaupt eine Chance, das der Antrag bewilligt wird? Ich hab grad gelesen, dass man sich selbst um die ganzen Berichte kümmern muss. Ich habe den Antrag ausgefüllt, die ganzen Ärzte und Kliniken von der Schweigepflicht entbunden, doch wirklich Berichte konnte ich ihnen nicht mitschicken. Habe selbst kaum welche. Fordert das VA die Berichte denn dann selbst an? Über genauen Tathergang ect. Weiß das VA auch nicht wirklich was, lediglich meine Akte bei der Kriminalpolizei, aber das VA, die holen sich ja die Akte, auch wenn ich die Aktennummer nicht wusste? Schließlich haben die ja meinen Namen usw..
War nur verwundert, weil ich in dem vorherigen Beitrag gelesen hab, das man sich selbst darum kümmern muss. Hätte ich mehr mitschicken müssen? Fragen die nicht bei mir nach, wenn ihnen etwas fehlt? Hätte ich genauen Tathergang, Folgen usw. extra schreiben sollen und denen schicken?
Dauert es denn wirklich so lange und gibt es keine andere Möglichkeit das meine Therapie finanziert wird (selbst wenn das OEG bis dahin nicht „zahlt“)?

(von meinen ELtern ausgeschlossen, denn sie sind nur indirekt angezeigt. Weil sie es eben nicht verhindert haben, jedoch selbst haben sie es ja nicht ausgeführt)

Und vor allem, wieso dauert es denn so lange? Das ganze Nachzuprüfen etc. kann doch keine 2/3/6 oder 9 Jahre dauern?


Kira
acinos

Beitrag von acinos »

Hallo Kira,
so schlimm die ganze Situation jetzt auch für Dich ist-aber ich kann dir leider nur aus meiner Erfahrung berichten und antworten!

:!: Ich warte auf die Terminierung der 2.Instanz OEG-ich weiß nicht wie mein Verfahren da jetzt tatsächlich entschieden wird!

Fakt ist Kira, dass Dein OEG Antrag nicht einfach sein wird durchzubekommen! :!: :cry:
Kira-Fakt ist-dass die Behörden sich oft quer stellen-wenn es nicht mit an nahe zu grenzender Wahrscheinlichkeit objektiv zu beweisen ist-"was"wir erlebt haben!

Trotzdem Kira-gib da nicht auf! :!:
Ich habe ein Glaubwürdigkeitsgutachten bei einem forensischen Gutachter bestanden-setze das bitte auch durch und schalte eine RW ein!

Die Akteneinsicht-bzgl. des Strafverfahrens holt sich das VA automatisch! :!:

Kira was ich dir dringend empfehlen möchte ist-dich umgehend an einen Rechtsanwalt zu wenden-sobald der ablehnende Bescheid vom VA kommt-oder bereits im Vorfeld Dich an den Weissen Ring und!!!! :!: ggf. eine Anlaufstelle für SMB-Frauen zu wenden :!:
(ich weiß nicht ob WIWA bei dir vor Ort ist!).


Leider kann ich dir die Frage nicht beantworten-ob es andere Kostenträger für Deine Therapie gibt-darüber habe ich keine Kenntnis (habe das auch schon alles recherchiert!)

Und leider ist es so-dass die Verfahren sehr lange dauern-ob Sozialrecht,Strafrecht oder die Bearbeitungen/Prüfungen der Behörden!

LG
acinos
Meli-2006
Beiträge: 375
Registriert: Do Nov 23, 2006 5:52 pm

OEG

Beitrag von Meli-2006 »

Hi, acinos...

super Links, vielen Dank für deine Mühe!!!

Liebe Grüße
Meli
Meli2006

OEG

Beitrag von Meli2006 »

Hi, lung,

der Artikel, den du da erwähnst, ist aus dem Jahr 2000.

Die heutige Sicht der Versorgungsämter ist sehr - sagen wir mal - "konservativ" - so dass ich glaube, dass ein Artikel aus dem Jahr 2000 nicht mehr viel Aussagekraft hat für das Verfahren beim Versorgungsamt.

Den Link zu dem rue94 Artikel hatte ich auch schon mal gepostet, den halte ich für sehr relevant und gut!

LG
Meli
Stark

Beitrag von Stark »

:) Hallo an alle habe mir dieses Thema durchgelesen ,ich selbst als Betroffene kann nur dazu sagen,die finazielle Unterstützung durch OEG
Hilft mir sehr.Ich bin Froh das es so etwas gibt.

Es ist auch eine Anerkennung seiner Probleme.
Therapiekosten,Medikamente,Krankenhaus Zuzahlungen,Praxisgebühr und alles weitere an Medizinischen was mit der Tat zu tun hat wird vom Versorgungsamt übernommen.
Desweiteren Umschulung,Zahnersatz wird viel höher Bezuschusst als von der Krankenkasse.
Aber es ist wirklich so das der Bescheid erst gültig wird ab dem Tag der Antargstellung.Eine Verurteilung des Täters ist für die Ansprüche nicht erforderlich.Beschädigtenrente wird ab einen Grad 25 v.H bei dauerhafter Erwerbsminderung gezahlt.

Sicherlich nimmt es nicht den Schmerz den wir in uns tragen,aber es ist eine Unterstützung,ich kann nur jedem Raten diesen Antrag zu stellen.
Zuletzt geändert von Stark am Fr Jan 04, 2008 3:10 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Sita

Forensisches Gutachten

Beitrag von Sita »

Hallo,
ich befinde mich das erste Mal auf diesen Seiten. Eine Sozialarbeiterin aus meinen letzten Klinikaufenthalt hat mir diese Seiten genannt.
Morgen werde ich in einem der Räume von Wildwsser, irgendwo in Deutschland, von einer Forensikerin begutachtet. Das Gutachten wurde vom Landesministerium Niedersachsen zum OEG Antrag gefordert. Dieser OEG Antrag wurde von mir vor 3 Jahren gestellt. Er beinhaltet neben dem Neuantrag auch ein Wiederaufnahmeverfahren nach § 44. Zum einen macht es mir furchtbare Angst und zum anderen habe ich einen sehr schwierigen Weg hinter mir, der vielleicht von Nutzen sein könnte, für die Menschen, die nach mir auf diesem Weg sind.
Ob ich diesen Weg zu Ende gehen kann oder will, weiß ich im Moment noch nicht.
Sita
acinos

Beitrag von acinos »

Hallo Sita,
Niedersachsen ?
Schau mal auf S.3 dieser Info-vielleicht kannst du mit dem Urteil vom LSG Niedersachsen- Bremen,was anfangen !(der link ist eingestellt dazu!!!)Lies Dir vor allem die Urteilsbegründung durch,diese ist sehr aufschlußreich.

Wichtig ist jetzt,dass das aussagepsychologische Gutachten positiv verläuft !Von Herzen wünsche ich Dir die Kraft,dies durchzustehen.

LG
acinos,die im OEG 2.Instanz Verfahren ist !
.
Sita

Forensisches Gutachten

Beitrag von Sita »

Hallo acinos,

vielen Dank für den Hinweis des links auf Seite 3. Ich habe ihn mit viel Gewinn und ein wenig mehr Hoffnung im Herzen gelesen.
Die erste Sitzung von der forensischen Untersuchung ist besser gelaufen als ich es mir vorstellte.
Die Gutachterin hat sehr differenziert und empatisch mit mir gearbeitet.
Dennoch war ich so fertig, dass ich laufend das Gefühl hatte ohnmächtig zu werden.
Daher wäre es gut gewesen, wenn ich mich um eine Begleitperson gekümmert hätte. Am Donnerstag weiß ich es besser. Dann folgt die nächste Sitzung.
Die Nächte sind im Moment grausm, weil von Albträumen durchsetzt.
Ich tendiere fast schon dazu Nachts wach zu bleiben. Ich denke mir das ich nicht die Einzige bin, der es so geht. Gibt es dazu Erfahrungswerte wie man damit am besten klarkommt? Für Hinweise dazu bin ich immer dankbar.
Sita
acinos

Beitrag von acinos »

Hallo Sita,
schön,dass Dir diese Info bzgl. OEG weiterhelfen konnte !
Bzgl Deiner Frage "aussagepsychologisches Gutachten" etc. findest du unter der "Suchenfunktion"( siehe Lupe oben unter dem WIWA Banner) mit Sicherheit einiges.

Ansonsten stelle Dein Thema als eigenen Thread ein!

Diese Info sollte eigentlich dazu genutzt werden,um sich kurz/knapp sachlich zu informieren-und wenn jemand noch hilfreiche Links zum Thema OEG hat-sind diese in diesem Thread herzlich willkommen!

Eine Beantwortung konkreter persönlicher Belange in diesem Thread,zerreisst meines Erachtens diesen Thread und keiner liest zig Seiten Diskussion dann durch! :cry:

LG
acinos
lisa489

Beitrag von lisa489 »

stell einen antrag auf schwerbehinderung und kämpfe ihn durch bis zum sozialgericht. die sozialgerichtsrichter geben uns opfern recht und die gutachter sind extrem verständnisvoll wenn du den täter benannt hast. das ist meine erfahrung. liebe grüsse von lisa
Sanöle

OEG!

Beitrag von Sanöle »

Hallo ihr,
Ich bin zum ersten Mal hier!Ich habe auch einen Antrag auf Opferentschädigung gestellt und ohne Gerichtsverfahren Recht gekommen.Ich glaube der heikele Punkt ist als erstes die Beweispflicht.Ich hatte einen Brief des Täters,wo er ein paar Dinge zugibt,aber längst nicht alles,also die schlimmsten Sachen nicht.Man sagte mir,das seie fast das Wichtigste.Ich war zur Beratung bei der Opferhilfe in Berlin.Obwohl man mir kaum Hoffnungen gemacht hat,habe ich jetzt 50%MdE und das hilft mir sehr weiter.
Für mich hat es sich gelohnt.
Ich wünsche allen Leuten weiterhin viel Glück und glaubt an euch!

:D
AngiT

OEG Termin bei 2. Gutachter

Beitrag von AngiT »

Hallo!
Am Donnerstag ist es soweit....
ich habe den Termin bei dem von mir selbst gewählten Gutachter.
Ich habe große Angst, denn die erste Gutachterin hat mich sozusagen in der Luft zerrissen! Der Termin soll 4-5 Stunden dauern und ich habe keine Ahnung wie ich das durchhalten soll. Die Gutachter kommen vom Psychotraumatoligischen Institut in Köln.
Allerdings sind meine Erinnerungen schon wieder sehr verwaschen und ich habe Angst, daß die mir nachher auch unterstellen, ich hätte ein großes Schauspielerisches Talent und mir dann selber auch überhaupt nicht mehr glauben kann.
Mein Tätetr ist schon lange tot. Erste Erinnerungen kamen bei mir erst vor acht Jahren und verblassen schon wieder. Ist das normal?
Hat jemand einen Tipp, wie ich den Gutachtern das erklären soll?
Ich habe solche Angst.
Den Antrag habe ich 09/2003 gestellt und will jetzt endlich mit dem Thema abschließen, soweit das mit meiner Symptomatik möglich ist.
Ich bin mir noch nicht mal sicher ob das hier hin gehört, wenn nicht löscht es einfach, wenn das geht.
Ängstliche Grüße,
Angi!
acinos

Beitrag von acinos »

Hallo AngiT,
ich weiß,dass diese Gutachter vom traumatologischen Institut Köln absolute Kapazitäten sind.

Sieh es als Chance,dass das andere Gutachten revidiert wird.
Genauso ist das Traumatologische Institut Köln führend im Bereich der Traumatologie und Traumaforschung-genauso wie Berlin.

Verlasse dich darauf-dass dieser Gutachter sehr wohl weiß-dass Erinnerungen im Laufe der Zeit mal mehr oder weniger präsent und abrufbar sind. Thema Traumagedächtnis!

Ich kann dir nur empfehlen immer bei dem zu bleiben-was bei dir im Gedächtnis gespeichert ist.
Ich denke,dass dir sowieso Fragen gestellt werden bzgl. möglicherweise widersprüchlicher Sachverhalte-vielleicht macht es dann auch wieder "klick" und verwaschene Erinnerungen sind wieder da.

Auch stehst du unter Stress,was wiederum dazu führt,dass du vieles vergisst!

Ich habe das aussagepsychologische Gutachten bestanden und kenne die Angst vor solchen Dates!!!!

Werde mich aber nicht weiter zu Gutachteninhalten äußern-genauso irgendwelche Tips geben-wie du dich verhalten könntest um zu bestehen.

Ich wünsche Dir für Donnerstag nur das beste,!!!!!Viel Glück !
LG
acinos
Gast

Beitrag von Gast »

acinos hat geschrieben: Werde mich aber nicht weiter zu Gutachteninhalten äußern-genauso irgendwelche Tips geben-wie du dich verhalten könntest um zu bestehen.

Ich wünsche Dir für Donnerstag nur das beste,!!!!!Viel Glück !
LG
acinos
Danke für die Antwort!
Ich wollte auch keine Tipps, wie ich mich verhalten soll. ich MUSS einfach darauf vertrauen, daß die mir glauben werden. Die Gutachteninhalte sind mir ja von meinem ersten Gutachten nur allzu gut bekannt.
Danke Dir noch mal auch für die guten Wünsche, ein bißchen Glück kann ich gut brauchen!
Lieben Gruß,
Angi!
Antworten