OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

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Meli-2006
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Meines Wissens nach wird der Antrag immer bei der Behörde am Wohnort bearbeitet, welche Maßnahmen sie zur Aufklärung benutzen, ob sie es an Behörden des Tatorts weiterreichen etc. - liegt wohl im Ermessen der Behörde. Das OEG-Gesetz ist online zu finden, vielleicht findest du da einen passenden Passus: https://www.gesetze-im-internet.de/oeg/
Frage

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Frage »

Nein, Meli-2006. Kenne das genau anders herum. Jahrelang war das Amt im Zuständigkeitsbereich des Tatorts zuständig. Jetzt auf einmal wurde das geändert, ohne mich zu fragen ob mir das Recht ist. Ist es jedoch aus diversen Gründen nicht. Da soll man für Kleinigkeiten Schweigepflichtsentbindungen geben und bei so wichtigen Dingen wird man vor vollendete Tatsachen gestellt. Daher die Frage ob man sich dagegen wehren kann.
Meli-2006
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Warum fragst du dann, wenn du eh nicht hören willst? Ich vergeude meine Zeit nur :-8
Frage

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Frage »

Was soll denn bitte deine letzte Aussage?

Ich frage, weil ich mir Hilfe gegen diese Behördenwillkür erhoffe. Jahrelang lief es so, wie es für mich in Ordnung war. Und jetzt wurden die Unterlagen ohne mich überhaupt zu fragen an eine andere Behörde weitergeleitet. Und dann noch wo hin, wo ich absolut nicht mit einverstanden bin.

Deine Aussage, dass OEG Angelegenheiten schon immer am Wohnort bearbeitet wurden, trifft zumindest bei mir so nicht zu.
Leona

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Leona »

Hallo, ich hätte mal einige Fragen zum Verständnis, es heißt im Fall einer Bewilligung wird das Geld rückwirkend gezahlt, nun hatte ich irgendwo gelesen, nur 5 Jshre zurück?
Also wenn ich vor sagen wir 8 Jahren den Antrag gestellt habe verfallen die ersten 3 Jahre?
silan
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von silan »

bei mir ist komplett rückwirkend gezahlt worden. hat aber zwischenzeitlich einige Änderungen gegeben. Vielleicht weiß ja jemand, ob es dabei geblieben ist?
Leona

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Leona »

Frage hat geschrieben: So Mär 07, 2021 11:32 pm Jahrelang lief es so, wie es für mich in Ordnung war. Und jetzt wurden die Unterlagen ohne mich überhaupt zu fragen an eine andere Behörde weitergeleitet. Und dann noch wo hin, wo ich absolut nicht mit einverstanden bin.

Deine Aussage, dass OEG Angelegenheiten schon immer am Wohnort bearbeitet wurden, trifft zumindest bei mir so nicht zu.
ja, die OEG Angelegenheiten wurden bisher immer in den Versorgungsämtern der Bundesländer bearbeitet, in denen die Tat stattfand.
Also wenn Taten in mehreren Bundesländern stattfanden, ermittelte und entschied jedes einzelne Versorgungsamt für "seine" Taten - und der letztendliche Entscheid lag dann an dem Bundesland, in dem die letzte Tat stattfand.

Seit neuestem ist nur noch ein Versorgungsamt zuständig, das in dem der Antragssteller aktuell wohnt.

Du oder falls du einen hast, dein Anwalt müsste ca Ende letzten Jahres ein Schreiben bekommen haben mit der Ankündigung, ab wann die Zuständigkeit in deinem Fall gewechselt ist.
Entweder du belässt es dabei und die Daten werden automatisch rübergeschaufelt - oder du möchtest nicht, dass deine Daten weitergegeben werden, dann hättest du Bescheid sagen müssen und somit wäre dein Antrag hinfällig gewesen, weil ohne Daten keine Bearbeitung. So sehe ich es jedenfalls. Ob es möglich ist, dass dein Fall weiter vom anderen Versorgungsant bearbeitet wird, weiss ich nicht, aber ich meine, dagegen kann man nichts machen. Innerhalb jedes Versorgungsamtes wechselt auch immer mal wieder der Sachbearbeiter.
Leona

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Leona »

silan hat geschrieben: Mo Mär 15, 2021 12:57 pm bei mir ist komplett rückwirkend gezahlt worden. hat aber zwischenzeitlich einige Änderungen gegeben. Vielleicht weiß ja jemand, ob es dabei geblieben ist?
Danke, das ist schon mal gut zu wissen.

...aber irgendwas war da mit "5 Jahre"... und ich meine, es betraf die rückwirkende Zahlung, bin mir aber nicht sicher...
Hab zwischenzeitlich viel gegoogelt, aber nichts gefunden.

*

Möchte mich noch ein bisschen vorstellen - ich hab 2017 einen OEG Antrag gestellt und bin leider falsch beraten worden, so dass sich alles bis jetzt hinzog und ich erst jetzt vor Gericht gegen das Versorgungsamt klagen könnte.
Aber ich überlege, ob ich es nicht lieber sein lasse.
Denn dann geht der Stress ja erst richtig los na wem sage ich das....
früher hatte ich sehr heftige Symtome, PTBS - unmittelbar vor Antragsstellung ging es mir Dank jahrelanger Traumatherapie wirklich ganz gut. Und jetzt dieser ganze Sch.... es wäre wenn ich jetzt klagen würde ein Fass ohne Boden und wenn ich daran denke, begutachtet zu werden... 🤮
Dieses gesamte OEG verfahren steht gegen alles, wofür ich stehe... Insofern glaube ich, es ist besser, mich von ihm zu trennen, bevor es richtig unangenehm wird.

Sorry, ich möchte niemanden demotivieren, wollte nur nicht ganz so anonym hier schreiben und werde bestimmt noch die ein oder andere Frage haben - oder auch beantworten können.
Meli-2006
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Leona, ich kann dir gut nachfühlen... aber, theoretisch könnte es ja auch gut ausgehen, ne? Wichtig ist, dass man unglaublich stabil ist oder sich ständig stabilisieren kann, viele aktuelle gute Dinge im Leben hat, Hobbies, die einem gut tun, Tiere, z.B. - ich weiß nicht, ob es immer "ein Fass ohne Boden" sein muss - das kannst nur du beurteilen, du könntest vermutlich auch deinen Antrag ruhen lassen, wenn du dich jetzt nicht stabil genug fühlst, und ihn weiterführen, wenn du dich stabiler fühlst? Oder du schaust erstmal, was das Gericht will, ob sie dich begutachten lassen wollen und bei wem... wie gesagt, theoretisch könnte es ja auch gut gehen, theoretisch.
Leona

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Leona »

Danke Meli für deine aufmunternden Worte.
Ja, theoretisch könnte theoretisch vieles gar nicht so schlecht laufen ;) Aber praktisch hat in meinem Fall der Anwalt es in die Länge gezogen und letztendlich vermasselt (nach Widerspruch die Frist zur Nachreichung der Widerspruchsbegründung verstreichen lassen - dann gegen den ablehnenden Bescheid geklagt, dann die Frist zur Nachreichung der Klagebegründung verstreichen lassen).
Wenn das Leben so laufen würde, wie es theoretisch sollte, mei, was wäre ich happy
Meli-2006
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

und theoretisch könnte man den Anwalt auch verklagen, möglicherweise...
Leona

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Leona »

Theoretisch ja 8)
Aber wenn dem Mandanten kein materieller Schaden entstanden ist, kräht praktisch kein Hahn danach.

Man könnte so etwas auch bei der Anwaltskammer melden. Theoretisch. Aber praktisch juckt das niemanden und es fragt kein potentieller Mandant vorher bei der Anwaltskammer nach, ob er bei seinem Wunschanwalt auch wirklich gut aufgehoben ist.

Aber ein Beratungsgespräch, was man evtl doch tun könnte, steht noch aus.

Was auch immer man tun könnte - die verpatzte Chance bringt es mir nicht zurück.
Und die letzten 4 Jahre... immer wieder Nachfragen beantworten, Einzelheiten der Taten detailliert aufschreiben etc, all die mit dem OEG Antrag verbundenen Belastungen - alles umsonst, das kann man ja auch nicht rückgängig machen.
Aber eben es ist nunmal kein materieller Schaden entstanden, insofern ist es theoretisch ein kleines menschliches Drama aber praktisch wurscht ;)
Meli-2006
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Leona, ich fände es gut, wenn es mal ein Buch gäbe mit all den Erfahrungen von Opfern mit dem OEG, Anwälten, Gutachtern etc. - einfach eine Übersicht dessen, wie mit uns umgegangen wird...
Gast_Wolke

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Gast_Wolke »

Hallo

nochmal die Erinnerung dass 2024 ein neues OEG Gesetz gibt was sehr viel besser schneller und gerechter für Trauma Opfer sein soll.
es sind noch 2,5 jahre aber lieber die warten als jetzt einen Antrag wo ich bis MINDESTENS 2024 drin stecke und eh noch kein Geld sehe...

werd das hier ab und an mal schreiben da ich es wichtig finde das zu wissen. würde mich gerade never durch diese sch wühlen. noch ein Gutachten. und noch eins. und die Gutachten haben null peil von komplexer ptbs geschweige denn dis.

meine Freundin hatte einen m*rd in der Familie mit klarem Urteil etc und Gefängnis für den Täter und sie bekam nach ewigem Kampf glaub 100 Euro im Monat. weil sie sei schon davor krank gewesen.
also never. das ist ja fast schon selbst destruktiv sich so was anzutun. aber klar... in der Not.. trotzdem ist das OEG für mich klar gescheitert bisher und das sagen auch Juristen selbst...

wolke
Meli-2006
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

ich glaub ja, dass das Absicht ist und ich glaube leider überhaupt nicht, dass das neue Gesetz für Altfälle besser ist - die wollen einfach nicht, dass Opfer sexueller Gewalt als Altfälle Erfolg haben, das wäre zu teuer für die :-( - deshalb gehen sie so unlauter mit uns um.
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