OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

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Meli-2006
Beiträge: 375
Registriert: Do Nov 23, 2006 5:52 pm

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Bruni, dringend Rücksprache mit deinem Anwalt halten, möglicherweise wegen überlanger Verfahrensdauer klagen - macht einen natürlich nicht beliebt, aber die können so eine Fristabgabe ja nicht ewig verlängern. Eventuell Anwaltswechsel überlegen in Abstimmung mit dem Weißen Ring???

Sehr ärgerlich, die hoffen immer, wir sterben vorher, bevor der Prozess zu unseren Gunsten zu Ende gehen würde :-(

LG
Meli
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

@Meli,

ich hab mir ja schon mal überlegt ob ich meinem Anwalt erzählen soll das ich in eigenregie beim Sozialgericht angerufen habe hatte aber die ganze Zeit die Befürchtung das er mir das übel nimmt .Wahrscheinlich hast Du recht,ich sollte ihm sagen das ich nach über 7 Monaten mal nachgefragt habe wie der Sachstand ist.Ich steh ja kurz vorm Abschluß der Klage und will endlich damit abschließen.Denkst Du ein Anwaltswechsel macht jetzt noch Sinn ? Würde das ganze dann nicht nochmal länger dauern? Ich bin mit diesem Fall schon beim 3.ten Anwalt, die Täter sind durch die lange Verfahrensadauer mittlerweile alle gestorben.

Lg Bruni
Meli-2006
Beiträge: 375
Registriert: Do Nov 23, 2006 5:52 pm

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Ach, dieser blöde OEG-Mist und die Anwälte, die nicht engagiert sind... nee, im Moment denke ich, das macht eher keinen Sinn nochmal den Anwalt zu wechseln... aber, dass es Zeit wäre für ein ehrliches Gespräch mit ihm... am besten persönlich, falls das möglich ist... und ihm verdeutlichen, wie viel das für dich bedeutet und dass da nix passiert... *grumpf*... ich drück dir die Daumen!

LG
Meli
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

@Meli danke das ist lieb von Dir.Ich werd versuchen mal meinen Mut zusammenzunehmen und meinen Anwalt zu kontaktieren. Vielleicht hast Du recht und es bringt was. Im schlimmsten Fall bringts nichts aber dann hab ich ja auch nichts verloren.


Lg Bruni
Gast

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Gast »

Muss man immer eine Anzeige machen ?
lara64
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Registriert: Sa Mai 12, 2012 2:36 pm

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von lara64 »

@gast

nein für das OEG muss man keine Anzeige manchen. Macht es manchmal einfacher, weil dann ja konkrete Fakten und Daten bei Polizei und Staatsanwaltschaft aufgenommen werden. Für das eigentliche Verfahren ist eine Strafanzeige nicht zwingend.

Eher einen sehr sehr langen Atem und einen fitten Anwalt finden, und sich selber gut motivieren können, oder Menschen im Umfeld haben, die einen motivieren, diese sehr langen Verfahren durchzuhalten und durchzustehen.

Shalom- lara64
unsicher

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von unsicher »

hallo,

bin neu hier. Bin auch in OEG Klage. Mein Anwaltsbüro sagte mir, dass mitleweile einige Gutachten über ein Jahr brauchen bis sie geschrieben werden.
Das Gericht kann mit Fristsetzung zwar Ordnungsgeld, was nicht grade gering ist ansetzten, doch wie solles jemanden zwingen es zu schreiben. Sie können lediglich den Auftrag zurückziehen, soweit du davon ausgehts, dass das Gutachten schlecht ausfällt, wäre dies ja gar nicht verkehrt. Nur, dann benötigt es ein neues Gutachten und wahrscheinlich verlängert sich alles wieder um Jahre.

Wobei ich nicht sagen kann, ob das Gutachten wegen der langen dauer, dann auch angezweifelt werden können. Widerrum denke ich auch, ok wenn die langen Zeiten, wegen Überlastung fast normal sind, dann solten die Gutachter auch entsprechende Aufzeichnung während des Gutachten gemacht haben. Sprich es ist wohl abhängig was im Gutachten steht und das können wir am besten sagen, ob der Gutachter es richtig wiedergegeben hat. Nur, ich wenigsten hatte nach dem Gutachten, was mitlerweile über ein Jahr zurückliegt, keine Kraft mehr Aufzeichnungen zu machen. Ist unmöglich was da von uns erwartet wird.

Wenn dein Anwalt im OEG gut ist und nur bei nachfragen bei Gericht nicht nachzuhaken scheint, versuche ihn einfach zu fragen wann er es sich auf Widervorlage gelegt hat und dann eben wieder Nachfragen. Vielleicht hat er ja auch beim Gericht nachgefragt, die selbe Antwort wie du bekommen und weil sich ja noc nichts getan hat, dies dir nicht mitgeteilt hat. Habe da selber ähnliche Probleme.

Hat der Gutachter den mitgeteilt wann er ungewähr das Gutachten schreiben will. Oder existiert er gar nicht mehr?

Wie lange lief es bei euch so bis Widerspruchsbescheid und dann 1. Instanz?

Was kommt nach dem geschriebenen Gutachten noch? Muss da auch noch mit paar Jahren gerechnet werden?

Ich würde das ganze ja gerne durchhaben, bevor ich alt und grau bin, wobei grau bin ich vom Haare raufen schon.

Wie sieht es bei euch aus wegen des Zuständigkeitswechsel, ist bei euch Schädigungsland auch Wohnsitzland?
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

@unsicher: Das es beim Versorgungsamt lange dauert bis der medizinische Dienst das Gutachten geschrieben hat das kenne ich schon.Aber das ein vom Gericht bestellter Gutachter so lange dauert das habe ich bis jetzt noch nicht erlebt.Bis jetzt hatten alle Gutachter das ganze innerhalb von 4 Monaten einegereicht.Eine hatte es sogar innerhalb von 6 Wochen beim Gericht.Dafür stand dann genau das drinnen was der Richter bei der Anhörung über mich behauptet hatte.
Ich hoffe das mein Gutachter da ein bisschen mehr Elan an den Tag legt demnächst denn er schreibt ausschliesslich Gutachten für Gerichte. Ich hoffe nur das es nicht mehr so lange dauert.

Lg Bruni
unsicher

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von unsicher »

@ bruni

hatte dichso verstanden, dass auch dein Gutachten vom Gericht bereits war und jetzt der Gutachter für die Fertigstellung die Fristen versäumt.

Habe bis jetzt brav gewartet, weil ja gehört hatte ok. viel zu tun und eben auch soviele weitere Belastungen, da hatte ich keine Kraft da nachzuhacken.

Wäre wünschenswert wenn alles innerhal von paar Monaten geschrieben wird, doch bei den mangel an qualifizierten Gutachtern scheint dies hier, wenigstens wenn ich Anwaltsbüro richtig verstanden habe, selten der Fall zu sein.

Da hatte ich bei dir es wohl missverstanden und gedacht ok. bei dir ähnlich. Worauf wartest du denn? wurdest du noch gar nicht vom Gerichtsgutachter begutachtet?
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

Hallo ihr Lieben,


ich habe heute das Ergebnis von meinem GdS Gutachten bekommen.Mir wurde bescheinigt das ich schwere psychische Beeinträchtigungen habe und laut meinem Anwalt sind da auch knallharte Diagnosen und Erkrankungen festgestellt worden.Trotzdem habe ich nur einen GdS von 20 bekommen weil die Dinge angeblich davon kommen das ich ein liebloses Elternhaus hatte und weil eines meiner Kinder an Krebs gestorben ist.Mein Anwalt rät mir zum Gegengutachten und das ich jetzt bloss nicht aufgeben soll,er will den weissen Ring fragen ob die wieder die Kosten dafür übernehmen.Er meint er hatte schon öfters den Fall das das Ruder noch herumgerissen werden konnte und man sollte das nicht anstehen lassen das die sagen das die ganzen Jahre von SmB in der Kindheit und Überfälle in meinem Leben nur so wenig Schaden angerichtet haben.
Ich bin im Moment total fertig und weiss noch nicht was ich tun soll.Was denkt ihr dazu?

Lg Bruni
Meli-2006
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Hi, Bruni, weiterkämpfen! Es gibt keine Alternative dazu! Auch wenn vielleicht im Endeffekt wieder nur so was rauskommt vor Gericht, hast du dann zumindest das Gegengutachten, das du im günstigsten Fall auch für weitere Behörden verwenden kannst. Es ist so ätzend, dass man immer so ausgehebelt wird und ich habe auch oft geweint deswegen - die Boshaftigkeit, die darin steckt, diese Absicht, einen zu zermürben und alles auf was anderes zu schieben - das ist schwer zu ertragen. Du musst dich gut im Hier und Jetzt verankern, und dann würde ich dir raten, trotzdem weiterzumachen. Denk dran: sie wollen einen entmutigen, das ist die Strategie. Lass es nicht zu sehr an dich persönlich ran and keep on! - Ich wünschte, ich könnte dich gerad umarmen und dir Kraft senden. Zumindest virtuell tue ich es!!!

LG
Meli
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

@Meli,

danke für Deine lieben Worte und das Du immer einen guten Rat hast. Das tut gut zu Wissen das man nicht ganz alleine ist und das andere das auch durchmachen müssen. Ich finde es besonders schlimm wenn ich nicht weiß wohin mit meiner Verzweiflung und der Wut in diesen Momenten der Rückschläge.Die muss man jedes mal runterschlucken und weiterkämpfen.Es geht einem davon mit Sicherheit nicht besser je mehr sich da zusammenstaut.Ich bin fast soweit einen OEG Antrag wegen OEG Schädigung zu stellen ( Ironisch gemeint).Nein im ernst das ganze Verfahren und Klagen schädigt einen immer mehr.

Lg Bruni
Meli-2006
Beiträge: 375
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Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Das hatte ich im Ernst auch schon überlegt. Es ist so dermaßen unerträglich genau zu wissen, dass es ihnen überhaupt nicht um die Wahrheit geht, sondern nur darum, Ansprüche abzuwehren. Dass Gutachter absichtlich lügen und damit auch noch durchkommen. Dass Richter das angeblich vorhandene Recht auf ein faires Verfahren ad absurdum führen mit ihrer Voreingenommenheit - es scheint ernsthaft so, als ginge es nur darum, Ansprüche auf Teufel komm raus abzuwehren... jegliches Recht auf ein faires Verfahren war in meinem Fall nicht vorhanden, es ist wirklich skandalös, dass so mit Opfern umgegangen wird... wegen der Verzweiflung und Wut empfehle ich immer gern "Van Halen: Jump" - 3 x ganz laut mit Kopfhörern hören, tanzen wie bekloppt, Kissen an die Wand werfen, drauf rumtrampeln... nach 3 x Tanzen war ich immer schön k.o und hab geheult... dann ins Bad, kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen, so geht die schlechte Energie weg... dann nochmal tanzen, aber zu was schönem (Harry Belafonte eignet sich gut) und sich selbst freundliche Sätze sagen.. ich fand das immer sehr reinigend, aber es ist natürlich ein Tipp ohne Gewähr... mir macht meine Wut keine Angst, anderen Leuten macht das wütend werden vielleicht doch Angst... von daher, es funktioniert für mich, aber ob es für dich richtig ist, weiß ich nicht.

Alles Gute, Bruni!!!
Meli-2006
Beiträge: 375
Registriert: Do Nov 23, 2006 5:52 pm

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Meli-2006 »

Schau mal hier, Bruni:
PTBS und Persönlichkeitsstörung und Verschlimmerung PTBS durch Gerichtsverfahren
BWB · Landessozialgericht Baden-Württemberg 6. Senat
https://sozialgerichtsbarkeit.de/sgb/es ... &id=197375

kannst du ja vielleicht mal deinem Anwalt zeigen.

LG
Meli
Bruni5

Re: OEG Diskussion/Ergänzungen/Erfahrungen

Beitrag von Bruni5 »

@Meli,

das mit dem Wut raus tanzen hört sich gut an.Das muss ich mal Probieren wenn ich alleine bin.

Ich hab mir mein Gutachten mal zuschicken lassen und nur die Beurteilung gelesen. Der Gutachter sagt das ich massiv psychisch eingeschränkt bin gibt mir 7 verschiedene Diagnosen.Er schreibt das ich keine Lebensperspektive mehr habe und eine Therapie meinen Zustand nicht mehr wesentlich verbessern könnte.Das ich wahrscheinlich durch mein Elternhaus und genetisch bedingte psychische Störungen auf jeden Fall bekommen hätte aber nicht in diesem Ausmass wie sie jetzt in Erscheinung treten.Dies ist durch die vielen Taten eingetreten . Er hat sogar gesagt das der mir zuvor vom Versorgungsamt zugestandenen GDB von 30 auf die psychischen Komponente als zu gering eingestuft wurden und der GDB bei 50 liegen müsste.zusammen mit den körperlichen Störungen bei 70-80 GDB .
So und dann schreibt er das der GDS bei 20 liegt. Das verstehe ich irgendwie nicht und finde das nach all dem Gefasel von wegen ojeh wie krank ist die usw. als ziemlich niedrig eingestuft.Seh ich das falsch?



Lg Bruni
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