Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

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Luisa

Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Luisa »

Hallo.

Ich habe hier sonst unter einem anderen Namen geschrieben, möchte das hier aber gerne anonym halten. Sorry dafür, ich hoffe, das ist okay.

Ich hoffe, es ist okay, wenn ich das hier schreibe. Ich würde es gerne noch einmal versuchen. Kann aber sein, dass ich den Thread löschen lasse. Oder nicht mehr antworte.

Ich brauche Hilfe. Und zwar dringend, weil ich kann nicht mehr. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe nur Angst.

Ich versuche, es kurz zu fassen.

Ich bin 22 Jahre alt. Habe sexuellen Missbrauch erlebt, seit ich denken kann, möchte da aber nicht weiter drauf eingehen. Bin deswegen psychisch schwer krank geworden (Diagnosen: PTBS, Borderline, Essstörung, auf manchen Arztbriefen steht zusätzlich noch Generalisierte Angststörung und Depression, DIS ist noch unklar). Wurde mit 12 Jahren das erste Mal in Therapie geschickt und bin seitdem durchgehend in ambulanter Behandlung. Hatte zusätzlich über dreißig Klinikaufenthalte, also quasi ständig. Dauer bis zu 14 Monate am Stück. War als Minderjährige in einer therapeutischen Intensivwohngruppe, aus der ich mit 18 rausgeflogen bin. War dann drei Monate lang obdachlos, habe aber jetzt eine eigene Wohnung. Bin auch vorher von der Schule geflogen. Also wegen meiner psychischen Probleme, nicht wegen der Noten. Hab trotz allem mein Abitur geschafft. Habe drei Jobs verloren, wegen der Psyche. Das Studium nicht geschafft, wegen der Psyche. Und bin im Moment erwerbsunfähig, wegen der Psyche, versuche aber mithilfe der Arbeitsagentur, vielleicht eine Ausbildung oder wenigstens irgendetwas machen zu können. Ich will nicht erwerbsunfähig sein. Grad der Behinderung liegt bei 80. Ist mir egal.

Ich bin total kaputt. Ich kann so nicht weitermachen. Ich kann nicht mehr.

Bin seit siebenundhalb Jahren bei meinem jetzigen Therapeuten in Behandlung. Mindestens einmal pro Woche. Hatte vorher schon andere Therapeuten und Therapeutinnen, wurde aber immer von einem zum nächsten gereicht, weil die Leute mit mir überfordert sind (was ich auch total verstehen kann). Deswegen kam ich mit 15 zu meinem jetzigen Therapeuten. Er war bis vor Kurzem Chefarzt in der Klinik, wo ich in der Regel hingehe bzw. hinverlegt werde, weil das mein Einzugsbereich ist. Seine gesamte Familie arbeitet dort, Frau und drei Kinder. Kenne ich auch teilweise persönlich, weil zum Beispiel sein Sohn Oberarzt auf der Akutstation ist, seine eine Tochter Betreuerin auf der Jugendstation, seine andere Tochter Bereitschaftsärztin, seine Frau Oberärztin in der Tagesklinik.

Als ich 15 war, fing das sexuelle Verhältnis an. Wollte ich nicht. Ist meine Schuld. Irgendwas stimmt mit mir nicht. Er wird jetzt 68, ist also 46 Jahre älter als ich. Ich fühle mich so hilflos und verwirrt wie ein Kleinkind. Zutiefst verunsichert, verängstigt und verstört. Schäme mich so sehr und fühle mich unendlich schuldig. Es macht mich krank. Hab ich ihm mehrfach gesagt, seit ich es erkannt habe. War keine gute Idee.

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß nicht, wem ich mich anvertrauen soll, weil ich brauche Hilfe, ich schaffe das nicht alleine. Aber ich vertraue niemandem. Ich habe solche Angst vor allem und jedem. Hab vor fünf Jahren versucht, mit einem Vertrauenslehrer darüber zu reden, aber er hat nur gesagt, dass ich das bestimmt missverstanden habe. Hab kein Wort mehr darüber verloren seitdem.

Ich bin zutiefst verunsichert, verängstigt und seit vielen Jahren chronisch suizidal, inklusive mehrerer schwerer Suizidversuche. Mein Therapeut weiß das alles. Ich erzähle ihm fast alles (bis auf manche sehr schlimme Erinnerungen). Ich habe so oft versucht, mit ihm über das sexuelle Verhältnis zu reden. Hab ihm das gesagt, was ich hier jetzt geschrieben habe (und noch viel mehr Details, die für dieses Forum nicht relevant sind, glaube ich). Es führt zu gar nichts und ich kann nicht mehr. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe keine Kraft mehr. Und kein Vertrauen in nichts und niemanden, auch nicht in mich selbst. Ich habe solche Angst.

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Familie ist nicht, Freunde ist sehr schwierig. Ich weiß, dass es Beratungsstellen und so gibt, aber mir fehlt das Vertrauen. Ich habe solche Angst… Und bin abhängig von ihm, insbesondere emotional. Er kommt auch oft zu mir nach Hause und so.

Ich bin nicht verrückt!! Die Leute glauben mir trotzdem nicht. Es wird immer alles auf meine Erkrankungen geschoben. Ich bin krank, aber nicht verrückt!

Bitte tut mir nicht weh. Ich weiß, dass ich ein Monster bin.

Viele Grüße
Luisa
Eli

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Eli »

Hallo Luisa

Ich hab dich gelesen und es tut mir sehr leid für dich. Echt ganz schlimm, was du schon alles durch gemacht hast, aber auch toll was du geschafft hast.

Ich kann mir vorstellen, dass es dir einfach nur total schlecht geht mit der Situation und dass du Angst hast und es so nicht weiter gehen kann.
Du hast ja quasi seit Jahren keine Therapie mehr und dafür neuen mb und diese Erfahrung dass dir niemand glaubt ist schrecklich.

Ich glaube aber leider, dass das bei MB in der Therapie echt oft ist, dass einem nicht geglaubt wird, erst Recht wenn es um einen Chefarzt geht, weil die machen so einen Dreck ja nicht (Achtung Ironie).
Ich glaube dir das auf jeden Fall.
Mir fiel der Ethikverein Psychotherapie ein. Die sind keine neue regelmäßige Anspruchperson vor Ort die du dringend brauchst aber das sind Therapeuten die quasi Profis sind für MB in der Therapie und einfach erstmal nur zuhören. Aber auch helfen können wenn man das will. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht wäre das auch was für dich, weil auf Wunsch anonym und telefonisch.

Was müsste denn passieren dass du jemanden vertraust. Zb in einer Beratungsstelle? Wäre es gut erstmal einen anonymen brief hinzuschicken? Und dann evtl eine Antwort von denen an eine bekannte zu bekommen? Oder zu telefonieren? Zu mailen?

Hast du Mal in einer der Kliniken eine Ärztin gehabt die du mochtest? Vielleicht könntest du nochmal in die Klinik und dann davon erzählen? Dann könnte man in Ruhe überlegen wie man damit umgeht...
Wäre eine Onlineberatung hilfreich?

Ich wünsch dir sehr zu schaffen dir Hilfe zu suchen.

Dass er dich nicht weiter kaputt machen kann. Das was er tut ist eindeutig mb und das weiss er auch. Im Grunde hast du eine macht über ihn, auch wenn sich das gerade überhaupt nicht so anfühlt. Aber das ist der Schlüssel. Irgendwie an dieses Gefühl zu kommen und die Angst ein bisschen weg drucken zu können. Ich weiss das ist sehr hart.

Ich wünsche dir Kraft, den tread stehen zu lassen und dich hier mitzuteilen. Nicht allein damit zu bleiben. Ich glaube das wäre gar nicht gut.
Noch etwas: notiere jeden Übergriff. Ort Datum was er gemacht hat. Klingt bescheuert aber das kann bei einer Anzeige sehr helfen. Notiere auch wem du wann was über den MB erzählt hast. Auch das ist wichtig.

Wenn du wieder eine Krise hast geh in eine andere Klinik weiter weg. Es gibt Ausnahmen wo die einen aufnehmen müssen. Sag dass es da Vorfälle mit Mitpatienten gab und kein guter Umgang damit. Denk dir irgendeine Story aus die stehen eh unter schweige Pflicht. Versuch echt nicht mehr in diese schreckliche Klinik von ihm zu müssen.

Und bitte mach dir klar dass das kein sexuelles Verhältnis ist. Das ist sexualisierte Gewalt. Von Therapeut zu Patientin. Und von altem Mann zu jugendlicher bzw jetzt junger Erwachsener. Egal was er dir für eine kacke diesbezüglich all die Jahre gesagt hat, das ist so. Und du hast das auch nie gewollt. Und eine Wahl hattest du auch nie.

Ich glaube dir und du hast keine Schuld. Er ist einfach nur ein ekelhafter Tater der denkt er dürfe alles...

Und wieso sind die Leute überfordert? Viele Menschen haben deine Diagnosen. Das ist ihr Job damit umzugehen. Und sonst gibt es auch Supervision etc. Also es tut mir leid. Diese Wechsel müssen echt das Gefühl gemacht haben überfordernd zu sein und das finde ich zusätzlich zu all dem anderen echt mist.

Noch etwas: vielleicht kannst du in Mini Schritten beginnen und zumindest sagen dass er nicht zu dir kommen kann. Ich würde sagen es ist ein Freund da etc. Du kannst nicht etc. Mach dich unzuverlässig. Wenn du Angst davor hast versteh ich das aber vielleicht ist es ein Versuch wert. Schl*gt er auch?

Ich sende dir ganz viel Kraft und lese dich weiter.
Eli

PS was mir auch noch einfiel ist der weiße Ring. Damit habe ich gar keine Erfahrung. Nur so als Idee...
Wildi
Beiträge: 503
Registriert: Fr Feb 09, 2018 4:32 pm

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Wildi »

Hallo Luisa,
du armes Mädchen. Ich weiß, du bist bereits erwachsen, aber trotzdem braucht das Mädchen gerade mein Mitgefühl, glaube ich.

Links sind hier nicht gestattet, aber ich hoffe, dass sie ausnahmsweise stehen bleiben dürfen:
https://www.hilfe-portal-missbrauch.de/startseite
https://www.hilfetelefon.de

Schau dir die Seiten mal an und ruf dort ruhig an. Mit dem Hilfetelefon habe ich bereits einige Male telefoniert, die sind nett.

Ich war in einer ähnlichen Situation. Nicht mit einem Arzt, aber mit einem Priester. Der Altersunterschied war ebenso groß wie bei dir. Damals dachte ich auch, ich werde verrückt und keiner würde mir glauben.

Du kannst gerne hier schreiben.

Alles Liebe
Wildi
Atmen.
silan
Beiträge: 195
Registriert: Do Jul 18, 2019 9:17 am

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von silan »

Liebe Luisa,
ich glaube dir. Ich wünsche dir, dass du erkennen kannst, dass das kein sexuelles Verhältnis zwischen euch ist, sondern perfieder Machtmißbrauch von dem Mann, der deine Hilflosigkeit und Bedürftigkeit schamlos benutzt.
Weißt du, leider kommt das gar nicht so selten vor und diese Täter wissen, dass sie einen derart manipulieren können, dass ihre Opfer glauben dass sie keine Chance auf andere ''Hilfe'' haben. Überleg doch mal, seit siebeneinhalb Jahren bist du jetzt schon seinen Manipulationen ausgesetzt, seit 10 Jahren überhaupt in Therapie. Das sind ¾ deiner Therapiezeit, die er dir einreden konnte, alle anderen seien mit dir überfordert. Kein Wunder, dass dann genau das eintritt. Da kommt bei mir die Vermutung auf, dass er dich regelrecht programmiert hat.
Bitte versuch zu schauen, ob du die Kraft aufbringen kannst dir Hilfe zu holen. Und wenns beim ersten nicht klappt, versuch es weiter. Was hast du zu verlieren? Es geht dir scheiße, so oder so. Ich glaube dir. Eli glaubt dir und Wildi ebenfalls. Und ich weiß von meinen drei letzten Therapeuten, dass sowas in der Ärzte- und Therapeutenwelt durchaus bekannt ist, dass sowas passiert. Bei mir war es ein Frauenarzt, guter Kumpel von meinem Erzeuger. Und von keiner dieser drei Therapeutinnen kam sowas wie ''das hast du vielleicht mißverstanden'' oder ''das glaube ich nicht'' Sie versuchten und versuchen mir zu helfen das zu überwinden. Das wünsche ich mir auch für dich.
Ich lasse dir ein dickes Kraftpaket hier.
Liebe Grüße
Luisa

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Luisa »

Danke für eure Antworten. Das tut so gut gerade…

Ich weiß nicht genau, ob er mich schlägt. Ich glaube nicht. Ich verletze mich selbst sehr extrem und habe quasi immer irgendwo offene Wunden. Und ich habe ständig blaue Flecken, weil ich häufiger umkippe wegen der Dissoziationen. Er sagt, er tut mir nicht weh, sondern die Schmerzen sind nur psychosomatisch. Mit meinen Gefühlen stimmt irgendwas nicht.

Er gibt mir viele Medikamente ohne Rezept, die ich eigentlich normalerweise gar nicht nehme, weil sie mir nicht verordnet wurden. Ich weiß nicht genau, was das für Medikamente sind. Irgendwelche Tabletten meistens. Er sagt, das ist nur, damit ich mich entspanne.
Und er sagt oft, dass etwas gar nicht so stattgefunden hat, obwohl es aber meiner Erinnerung nach so war. Ich habe Angst, völlig verrückt zu werden. Weil ich überhaupt nicht mehr unterscheiden kann, was er sagt und was ich sage. Ich weiß nicht mehr, was gut oder schlecht ist und ich weiß eigentlich überhaupt nichts mehr sicher. Ich habe nur solche Angst vor allem. Fühle mich nirgendwo sicher. Ich habe sogar Angst vor mir selbst.

Er will keine Sauerei haben, es muss immer alles sehr steril sein und ich muss mich ständig desinfizieren (also seit jeher, nicht wegen Corona). Das gibt mir aber noch mehr das Gefühl, dreckig zu sein. Er sagt, ich bin ja auch dreckig und deswegen muss ich mich desinfizieren.
Er will auch, dass ich zum Beispiel bestimmte Klamotten und eine bestimmte Frisur trage und ein bestimmtes Shampoo benutze und so.

Ich wurde in der Klinik und draußen schon öfters fixiert aufgrund von Eigengefährdung, weil ich das manchmal leider nicht kontrollieren kann. Dann sagt er, er macht mich los, wenn ich sexuelle Dinge mache. Oder wenn ich irgendwas nicht machen will, sagt er, dass ich sonst fixiert werde. Und ich will nicht fixiert werden, ich habe panische Angst davor, weil das total triggert.

Ich habe mit 15 oder 16 ein paar Sachen über ihn in mein Tagebuch geschrieben. Hab es meinem Therapeuten erzählt, weil ich ihm so gut wie alles erzähle. Ich wollte das halt beichten, weil er mir ja explizit verboten hat, irgendetwas davon aufzuschreiben. Ich habe es aber damals trotzdem gemacht, weil ich Tagebuch schreibe, seit ich fünf Jahre alt bin. Ich musste das Tagebuch abgeben und seitdem ist es weg. Er hat gesagt, er bewahrt es auf, damit die Betreuer in der Wohngruppe es nicht lesen. Er hat mir versprochen, es nicht zu lesen und ich habe es extra zugeklebt. Aber er hat es aus Versehen verloren. Ich habe schon so oft danach gefragt. Er sagt, er hat es versehentlich geschreddert, aber es war ein Hardcover. Oder er sagt, er hat es versehentlich beim Umzug verloren, aber es war schon vor dem Umzug weg. Er sagt aber, er hat es nicht gelesen.
Das Schlimmste daran finde ich, dass meine Mutter sehr ähnlich reagiert hat, als ich noch in der Grundschule war. Ich hatte da auch riskante Sachen in mein Tagebuch geschrieben. Sie hat es gelesen und sie hat gesagt, dass da nur Lügen drinstehen und dass ich sowas nicht mehr schreiben darf. Die Tagebücher hat sie vernichtet und ich wurde als Strafe über eine Woche lang gefesselt und nackt in den kalten und stockdunklen Keller gesperrt und über den Rest will ich lieber nicht reden, es war furchtbar.
Ich verstehe nicht, warum mein Therapeut fast das Gleiche gemacht hat. Obwohl er immer sagt, er ist nicht so. Das verwirrt mich total.
Ich schreibe jedenfalls nur noch zensierte Tagebücher, in denen ich die ganzen riskanten Sachen weglasse.

Das sexuelle Verhältnis fing an, als ich 15 war. Wir hatten schon vorher ein paar Gespräche in der Klinik, bei den Visiten und so. Also er kannte meinen Fall und ich habe ihm ungefähr zur gleichen Zeit von den sexuellen Sachen in meiner Kindheit erzählt.
Ich hatte einen ambulanten Termin bei ihm. Wir haben über meine Mutter gesprochen (ich habe seit jeher ein extrem schlechtes Verhältnis zu ihr). Es war für mich ein belastendes Gespräch. Ich habe aber nicht geweint oder so. Ich war damals völlig unnahbar, habe keine Gefühle gezeigt und mich von niemandem freiwillig anfassen lassen. Nach ungefähr 50 Minuten wollte ich gehen, weil ich das von meinen vorherigen Therapien halt so kannte, dass man nach 50 Minuten gehen muss. Er ist aufgestanden und hat sich mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt und abgeschlossen, sodass ich nicht rauskonnte. Er hat gesagt, ich soll herkommen. Ich hatte Angst, wusste nicht, was ich jetzt tun soll und bin dann zögerlich zu ihm gegangen, weil er darauf insistiert hat und ich völlig verunsichert und überfordert mit der Situation war. Das war das erste Mal und seitdem besteht das sexuelle Verhältnis.

Ich soll das nicht erzählen, weil er sonst Ärger kriegt und seine Familie auch. Ich habe Angst vor mir selbst, weil ich will ihn nicht verletzen oder verraten oder enttäuschen usw., aber ich glaube, ich sterbe, wenn ich noch länger schweige. Ich kann mich nicht entscheiden, was besser ist. Weil da ist dieses „Programm“ in meinem Kopf (ich weiß nicht, ob das das richtige Wort ist, Entschuldigung, ich weiß nicht, wie ich das sonst nennen soll), das besagt, dass ich niemanden verletzen darf, sonst muss ich mich bestrafen. Ich weiß nicht, wie ich das umgehen soll. Versteht einer, was ich meine? Ich habe das schon bei ein paar Psychologen angesprochen, aber anscheinend ist das nicht nachvollziehbar und ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt.

Mein Therapeut meint es gut mit mir. Er ist ein guter Mensch und er hat schon so viel für mich gemacht. Ich darf ihm zum Beispiel jeden Tag Mails schreiben, was ich auch die ganze Zeit gemacht habe, erst seit ein paar Monaten nicht mehr. Und er hat mich aus meiner Familie geholt und ich kam in die Wohngruppe, wo es zwar scheiße war, aber dafür kann mein Therapeut ja nichts.
Ich habe auch versucht, das sexuelle Verhältnis meiner damaligen Bezugsbetreuerin in der Wohngruppe zu erzählen. Sie hat meinem Therapeuten erzählt, was ich gesagt habe. Über den Rest will ich nicht reden, es gab jedenfalls echt Ärger für mich. Nach dem Klinikaufenthalt hat mich die Wohngruppe gezwungen, zu einer Beratungsstelle zu gehen, wo ich allerdings alles abgestritten habe, nicht zuletzt weil eine Betreuerin aus der Wohngruppe bei dem Gespräch dabei war.

Ich fühle mich so schuldig und undankbar. Und vollkommen verwirrt. Ich habe ihm schon vor vielen Jahren gesagt, dass es sich anfühlt wie eine Wiederholung, aber er sagt, das ist nicht so. Er ist anders als die Leute früher und mit mir stimmt irgendwas nicht. Er war sehr sauer deswegen. Ich will ihn nicht verletzen.

Er sagt, an dem Missbrauch früher als Kind bin ich nicht schuld. Aber es gab noch drei einzelne Vorfälle als Jugendliche mit fremden Männern, als ich schon bei ihm in Therapie war. Da hat er gesagt, es ist meine Schuld. Was ja auch stimmt, aber ich verstehe den Unterschied zu früher nicht.

Mein Therapeut verhält sich jedes Mal so, als wäre ich ihm mit Absicht fremdgegangen. Er hat gesagt, dass es mir doch bestimmt Spaß gemacht hat mit den fremden Männern und so. Ich habe meinen Therapeuten gefragt, ob wir denn eine Affäre haben und er hat es verneint und gesagt, ich soll das „Entspannungsübung“ nennen. Und er sagt immer, ich muss lernen, Sex zu haben und dann werde ich gesund und so, weil Sex der Ursprung meiner Probleme ist oder so. Und deswegen soll mir das helfen, mit ihm sexuelle Sachen zu machen. Es hilft mir aber nicht, denn meine Symptome werden immer schlimmer und deswegen weiß ich nicht, was mit mir nicht stimmt. Er ist doch Therapeut und er war über zwanzig Jahre lang Chefarzt und deswegen muss er doch wissen, was er tut oder? Er sagt, ich muss mich mehr anstrengen und besser mitmachen. Und ich muss auch gesund werden wollen. Wollte ich auch mal, aber jetzt will ich einfach nur noch möglichst weit weg von allem. Und es ist ja klar, dass es nicht besser wird, wenn ich vor meinen Problemen weglaufe. Ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt.

Ich will nicht, dass er Ärger kriegt. Oder dass seine Familie dadurch berufliche Nachteile bekommt, weil die ja alle in derselben Klinik arbeiten und nichts dafür können.
Es gibt eine Psychologin in der Klinik, mit der ich seit ein paar Jahren rede, wenn ich stationär da bin. Ich rede in der Klinik aber generell nicht über sexuelle Dinge, auch nicht aus meiner Kindheit. Also es ist bekannt, dass ich sexuellen Missbrauch in meiner Kindheit erlebt habe, weil das in den Akten steht, aber ich rede nicht darüber, weil das Vertrauen fehlt.

Um jemandem zu vertrauen, müsste jemand erstmal für längere Zeit bei mir bleiben, damit ich die Person besser kennenlernen kann. Das macht aber keiner, weil mich keiner für längere Zeit aushält, weil ich so destruktiv bin. Also meistens destruktiv gegen mich selbst, aber das hat natürlich auch eine bestimmte Wirkung auf andere Menschen. Ich schaffe es trotzdem nicht, das zu ändern.

Ich brauche einen sicheren Ort, wo ich hingehen kann, wenn ich es alleine zu Hause nicht mehr aushalte. Ich meine jetzt nicht sowas wie eine Klinik, sondern so wie meine Freundin früher. Ich konnte sie jederzeit anrufen und dann war sie da. Umgekehrt genauso. Ich konnte vorbeikommen oder sie ist zu mir gekommen und wir haben so viel geredet, nächtelang mit Decken und Kerzen und Tee. Nicht immer nur über schwierige Sachen. Sie war halt einfach da und ich hatte diese Sicherheit, dass sie mich auffängt, wenn ich falle. Sie war auch nicht überfordert oder distanziert zu mir, so wie die Menschen es sonst immer sind. Es war einfach ganz natürlich. Wir haben uns ohne Worte verstanden. Und sie war immer so lieb zu mir. Sie war der erste Mensch in meinem Leben, der mir Tee gemacht hat und so zum Beispiel. Essen geht nicht wegen der Essstörung. Aber sie hat sich so lieb um mich gekümmert. Ich glaube, es war ein Gefühl von Geborgenheit, das ich sonst nirgendwo hatte oder habe. Sie hat mir auch nie das Gefühl gegeben, eine Belastung zu sein, was ich sonst immer habe.
Ich vermisse sie so sehr. Also sie lebt nicht mehr, aber ich möchte nicht weiter darüber reden. Auf jeden Fall ist sie nicht mehr da und sie wird auch nicht mehr wiederkommen. Ich bin allein. Und wenn ich mir jetzt professionelle Hilfe suche, bin ich trotzdem allein. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll.

Ich habe im Moment eine Freundin, aber da fehlt mir irgendwie das Vertrauen. Das ist auch mehr so ein distanziertes Verhältnis wie zwischen Betreuer und Klient. Also sie hilft mir schon viel mit praktischen Dingen und so. Ich kann aber nichts zurückgeben und deswegen fühle ich mich wie immer wie eine Belastung.

Ich habe seit ein paar Monaten einen (platonischen) Freund, der sehr lieb und geduldig ist. Er hat aber keinerlei Berührungspunkte zu psychischen Erkrankungen, sexuellem Missbrauch oder irgendetwas in der Richtung. Er kommt aus einer ganz anderen (heilen und gesunden) Lebenswelt. Und er ist völlig überfordert mit der Situation und das muss ich respektieren. Wir haben darüber gesprochen. Also nicht über die Sache mit meinem Therapeuten, aber über andere schwierige Dinge. Und ich vertraue ihm schon, aber ich habe Angst, dass er den Kontakt zu mir abbricht, wenn ich ihn zu sehr belaste. Weil das nämlich immer so läuft. Außerdem habe ich Angst, dass er mir nicht glaubt, weil das mit seinem Weltbild nicht vereinbar ist. Ich bin mir aber sicher, dass er mir hilfreiche Ratschläge geben könnte, wenn er mir glaubt, weil er das die ganze Zeit auch schon macht.

Ich wünsche mir, dass jemand mit mir befreundet ist wegen mir als Person und nicht bloß aus Mitleid wegen meiner Vergangenheit oder meiner psychischen Erkrankungen. Ich bin doch so viel mehr als das… dachte ich. Weiß ich nicht. Hab ich ohnehin nicht verdient.

Ich gehe seit ein paar Tagen in die Kirche. Ich bin nicht religiös und hatte damit bislang überhaupt keine Berührungspunkte (wenigstens auch keine negativen). Ich glaube nicht an Gott und ich verstehe die Gottesdienste nicht, aber wenigstens kann ich dort eine Weile sitzen und solange ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass ich irgendwelchen Mist mache.
Der Diakon bzw. Seelsorger hat mir ein Gespräch angeboten. Ich weiß aber nicht, ob es sinnvoll ist, ihm von meinem Therapeuten zu erzählen. Keine Ahnung. Kann ich überhaupt nicht beurteilen.

Ich wäre bereit, mir professionelle Hilfe zu suchen, wenn privat irgendjemand da wäre, der mich durch diese Zeit hindurch begleitet und der mich sozusagen auffängt, wenn ich nicht mehr kann. Ich will gar nicht unbedingt Details erzählen. Ich will nur, dass irgendjemand da ist. Ich weiß, dass das zu viel verlangt ist und dass ich alleine klarkommen muss. Komme ich aber nicht.

Es wäre gut, wenn jemand in echt als Person da ist und zuhört, dem ich auf einen Zettel schreiben kann, was ich hier jetzt auch ungefähr geschrieben habe. Damit ich halt sicher bin, dass jemand da ist, zumindest für diesen Moment, und dass dieser Mensch mich auffängt, wenn die ganzen Gefühle und Gedanken und Erinnerungen und so hochkommen.

Ich habe solche Angst davor, das alles zu realisieren, weil ich nicht weiß, wie ich das aushalten soll. Ich halte es ja jetzt schon nicht aus. Und deswegen versuche ich mit aller Macht, mir selbst einzureden, dass alles in Ordnung ist, auch wenn ich immer deutlicher spüre, dass es das eigentlich nicht ist. Keine Ahnung, ob das Sinn ergibt. Aber es fühlt sich so an, als würde ich nicht überleben, wenn das mit meinem Therapeuten ein erneuter Missbrauch ist. Ich ertrage das nicht. Er muss es gut mit mir meinen. Er darf kein Täter sein und er manipuliert mich nicht mit Absicht.

Ich habe ihn vor ein paar Wochen gefragt, ob ich bitte zu einer Beratungsstelle gehen darf. Hat er abgelehnt. Ich weiß, dass das dumm und paradox und absurd ist, dass ich ihn überhaupt gefragt habe, aber ich will ihn nicht hintergehen… Ich will die Therapie nicht sabotieren. Wurde mir damals in der Wohngruppe schon gesagt.

Sorry für den langen Text. Danke, dass ihr mir glaubt. Und danke für euer Verständnis und Mitgefühl. Das fehlt mir sehr im echten Leben.
eli

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von eli »

hallo luisa,

ich antworte dir am wochenende mal in ruhe.
eli
Luisa

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Luisa »

Danke dir, Eli. Mach dir keinen Stress deswegen.

Ich bin so müde. So unendlich müde von alldem. Ich habe zu viel erlebt, zu viel gesehen. So viel Leid. Ich fühle mich uralt, obwohl ich noch so jung bin. Ich sehne mich nach Frieden.

Luisa
Eli

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Eli »

Hallo Luisa,
nun endlich Antwort. Ich hoffe du liest das noch.

Ganz wichtig ist, dass du dir ein paar Dinge ganz ganz klar machst.

1. Er manipuliert dich extrem. Er lügt. Du darfst ihm auf keinen Fall vertrauen. Das ist schwer weil du emotional abhängig bist. Weil er auch lieb ist. Weil du so bedürftig bist und so sehr liebe eltern suchst. Du schreibst das kannst du nicht aushalten dass es wieder mb ist. Ist es aber. Aber nur so indem du das zulässt kannst du dich befreien in dem du aufhörst ihm irgendwas zu glauben. Siehe hier: „Er sagt, er tut mir nicht weh, sondern die Schmerzen sind nur psychosomatisch. Mit meinen Gefühlen stimmt irgendwas nicht.“ Das ist typisch Manipulation. Der wichtigste Satz ist: DEINE GEFÜHLE SIND VOLLKOMMEN RICHTIG! Du spürst wie schlimm er ist. Wie er dich verletzt. Er redet es dir aus, du sollst an deinen gefühlen zweifeln weil ihn das schützt. Verstehst was ich meine? NATÜRLICH TUT ER DIR WEH. Egal ob er schlägt oder nicht.
2. Nimm seine Medikamente auf KEINEN FALL: Das macht er NICHT damit es dir gut geht, sondern er vernebelt dich damit. Es ist nicht damit du dich entspannst sondern damit du schlechter denken und alles durchschauen kannst.

3. Vertraue deiner Erinnerung und DEINER WAHRNEHMUNG!!! Das ist auch ganz wichtig. Siehe: „Und er sagt oft, dass etwas gar nicht so stattgefunden hat, obwohl es aber meiner Erinnerung nach so war. Ich habe Angst, völlig verrückt zu werden. Weil ich überhaupt nicht mehr unterscheiden kann, was er sagt und was ich sage. Ich weiß nicht mehr, was gut oder schlecht ist und ich weiß eigentlich überhaupt nichts mehr sicher. Ich habe nur solche Angst vor allem. Fühle mich nirgendwo sicher. Ich habe sogar Angst vor mir selbst.“ Das ist total typisch Täter. Das ist deren MANIPULATION. Die wollen dass du so durchdrehst. Das was er sagt stimmt NICHT! Er ist TÄTER Du darfst ihm nicht vertrauen, egal wie er dich einlullt oder was für eine sch er dir erzählt. DU WIRST NICHT VERRÜCKT! DU FÜHLST RICHTIG. GUT IST WAS DU FÜHLST UND SCHLECHT IST ER UND DAS WAS ER ERZÄHLT. Du musst keine Angst vor dir haben. Das will er. Denn dann flüchtest du immer nur zu ihm. Das ist aber falsch.
Hol dir bitte Hilfe bei einer Beratungsstelle, beim Hilfetelefon Missbrauch oder beim Ethikverein psychotherapie. Du brauchst keine Angst zu haben vor denen. Du kannst denen vertrauen.
Du musst nur vor einem angst haben und das ist vor ihm!!! Er will dass du nur ihm vertraust, dass du angst hast vor allem, vor dir. Aber das ist Unsinn ok?

4. DU BIST NICHT DRECKIG. Das klingt total krank mit dem desinfizieren. Er ist das schwein und dreckig. Das ist so krank dass er dir alles vorschreibt was frisur und klamotten angeht. TRAGE DAS WAS DU WILLST! Er will damit bezwecken dass du keine eigene identität mehr hast, dass du ganz sein besitz wirst. Das ist krank, pervers. In dem du nicht das trägst was er will behälst du deine identität und wehrst dich gegen ihn, ordnest dich ihm nicht unter. Deshalb ist das ganz wichtig dass du DEINE Sachen trägst, was DU MAGST. Du weisst das, auch wenn es sich so anfühlt als wüsstest du das nicht mehr.

5. Hab keine Angst vor einer Fixierung. Ist leicht gesagt ich weiss. Du kannst wenn es dir schlecht geht in eine andere Klinik gehen und sagen, dass du das nicht kannst mit der fixierung wegen der PTBS. Dass sie dir dann lieber starke medis geben sollen (nicht von ihm sondern von leuten die ihn nicht kennen). Lass dich von seinen drohungen nicht erpressen. Ja fixierung ist sch aber länger dich von ihm vg lassen ist viel schädlicher und schlimmer. Versuch stark zu werden um nicht mehr in die lage zu kommen fixiert werden zu müssen. Es gibt die seite dis-sos.com, da findest du zb viele hildreiche tipps.

6. Noch ganz wichtig. Er ist nicht dein Therapeut!!! ER IST TÄTER UND SONST GAR NICHTS. Deshalb erzähl ihm absolut nichts mehr von dir. Beichte ihm nichts. Frag nicht mehr nach dem tagebuch. Er wird es dir nicht mehr geben, denke ich oder nutzt das thema nur um dich zu manipulieren. Wenn du dich aus der sch befreit hast kannst du dir ein neues kaufen oder in den pc was tippen passwortgeschützt oder auf einer externen festplatte wo niemand dran kommt. Du hast geschrieben: Ich verstehe nicht, warum mein Therapeut fast das Gleiche gemacht hat. Obwohl er immer sagt, er ist nicht so. Das verwirrt mich total.“ Das ist MANIPULATION. NATÜRLICH IST ER SO. ER IST TÄTER UND EIN MONSTER egal was er dir für eine sch erzählt, wie er dich einlullt. DAS SIND ALLES LÜGEN!
Was deine mutter gemacht hat mit dem keller, dazu fehlen mir die worte. Das ist f*lter. Das tut mir unendich leid für dich.


7. Du schreibst: „Das sexuelle Verhältnis fing an, als ich 15 war.“ Nochmal: das ist kein sexuelles Verhältnis. DAS IST SEXUALISIERTE GEWALT. Schwerer sexueller Missbrauch. Das ist strafbar!! Sag dir nie mehr dass es ein sexuelles Verhältnis. Das ist Teil von den sch LÜGEN die er sagt. Es ist Vergewaltigung. Nicht mehr und nicht weniger!!!
8. „Ich soll das nicht erzählen, weil er sonst Ärger kriegt und seine Familie auch. Ich habe Angst vor mir selbst, weil ich will ihn nicht verletzen oder verraten oder enttäuschen usw., aber ich glaube, ich sterbe, wenn ich noch länger schweige. Ich kann mich nicht entscheiden, was besser ist.“ Du spürst das sehr richtig. DU STIRBST wenn du nicht redest und das nicht beendet wird. ER IST EIN ARSCHLOCH UND NIEMAND NETTES. Jemand nettes würde niemals so etwas mit dir tun. Wieso willst du ihn nicht verletzen? Weil du sonst niemanden hast? Du hast ein totales recht dich zu wehren, weg zugehen, ihn anzuzeigen. DAS IST KEIN VERRAT!!! Das ist einfach, zu sagen was ist. Nämlich dass er dich quält. ER hat dich verraten! Nicht umgekehrt! DU VERLETZT IHN NICHT! ER VERLETZT DICH! Du musst dich nicht bestrafen, weil du ihn nicht verletzt ok? Natürlich ist er angepisst wenn er keine unschuldige Frau mehr vg darf, weil du dich wehrst. Aber das hat nichts damit zu tun, dass du jemanden verletzt. Du beendest deinen missbrauch, weil du sonst stirbst! Das hat nichts mit jemanden verletzen zu tun. Ganz sicher nicht. Ja ich verstehe was du meinst. Dir wurde das eingebläut und du wurdest manipuliert, dass du leute verletzt und deshalb ein wertloser Mensch bist. Du bist so manipuliert dass du den unterschied nicht mehr spürst zwischen jemanden willentlich verletzen (zb jemanden beschimpfen oder schlagen ohne dass du vorher geschlagen wurdest) und sich WEHREN IN NOTWEHR! Das ist ein riesen unterschied auch juristisch. Kein richter in d würde sagen, dass du verletzt wenn du über deinen mb redest. Selbst wenn du ihn schlagen würdest, wäre das notwehr!

9. Du schreibst: „Mein Therapeut meint es gut mit mir. Er ist ein guter Mensch und er hat schon so viel für mich gemacht. Ich darf ihm zum Beispiel jeden Tag Mails schreiben, was ich auch die ganze Zeit gemacht habe, erst seit ein paar Monaten nicht mehr. Und er hat mich aus meiner Familie geholt und ich kam in die Wohngruppe, wo es zwar scheiße war, aber dafür kann mein Therapeut ja nichts.
Ich habe auch versucht, das sexuelle Verhältnis meiner damaligen Bezugsbetreuerin in der Wohngruppe zu erzählen. Sie hat meinem Therapeuten erzählt, was ich gesagt habe. Über den Rest will ich nicht reden, es gab jedenfalls echt Ärger für mich.“ Da sag ich : Herzlichen Glückwunsch. Wie dämlich kann eine betreuerin eigentlich sein. UND NEIN DER THERAPEUT MEINT ES NICHT GUT. Er ist nur noch auf dem auf dem papier dein therapeut. Er ist ein verdammter täter und er manipuliert dich die ganze Zeit. ER IST KEIN GUTER MENSCH DENN ER VERGEWALTIGT UND QUÄLT DICH. Nur weil er eine gute sache gemacht hat, heisst das nicht, dass er dich quälen darf, dass du ihm gehorchen musst, dass du dich manipulieren lassen musst, dass er dir vorschreiben kann was du anziehst, was du fühlst. Mein Vater und meine Mutter haben auch einiges gut gemacht. Trotzdem sind sie täterinnen und ich bin ihnen nichts schuldig.

10. Du schreibst: Ich fühle mich so schuldig und undankbar. Und vollkommen verwirrt. Ich habe ihm schon vor vielen Jahren gesagt, dass es sich anfühlt wie eine Wiederholung, aber er sagt, das ist nicht so. Er ist anders als die Leute früher und mit mir stimmt irgendwas nicht. Er war sehr sauer deswegen. Ich will ihn nicht verletzen.“ Das hast du RICHTIG ERKANNT: Es ist eine Wiederholung. Du wolltest liebe und schutz und bist leider bei einem täter gelandet. Das passiert vielen opfern von mb sehr oft. Dass du dich schuldig fühlst und undankbar ist ganz normal. Das fühlen fast alle opfer von mb. Man verdreht die seiten um es emotional auszuhalten. Nennt man in der fachsprache täterintrojekt. ER IST SCHULD. Nicht Du. Du musst diesem schwein auch nicht dankbar sein nur weil er dich in die wohngruppe gesteckt hat. Er quält dich seit jähren und ohne ihn ginge es dir 100mal besser deshalb besteht kein grund ihm dankbar zu sein. Das ist auch wieder teil seiner manipulation dass du denkst du müsstest ihm dankbar sein. Klar sagt er ist anders und mit dir stimmt was nicht. Es ist seine strategie und die vieler täter zu vermitteln man selbst sei falsch, die gefühle seien falsch und seine seien richtig und er sei richtig und toll etc. das ist echt der klassiker bei mb. NEIN. DEINE GEFÜHLE SIND RICHTIG. Du verletzt ihn nicht! Er ist täter verstehst du? Er verletzt dich die ganze zeit, er quält dich. Wenn du dich wehrst ist das alles aber kein verletzen!

11. Er sagt, an dem Missbrauch früher als Kind bin ich nicht schuld. Aber es gab noch drei einzelne Vorfälle als Jugendliche mit fremden Männern, als ich schon bei ihm in Therapie war. Da hat er gesagt, es ist meine Schuld. Was ja auch stimmt, aber ich verstehe den Unterschied zu früher nicht.
Auch wieder eine sch manipulation. Natürlich bist du nicht schuld an dem mb mit den fremden Männern. Er ist eifersüchtig auf die und will dich klein halten, deshalb erzählt er dir so eine sch..

12. „ Ich habe meinen Therapeuten gefragt, ob wir denn eine Affäre haben und er hat es verneint und gesagt, ich soll das „Entspannungsübung“ nennen. Und er sagt immer, ich muss lernen, Sex zu haben und dann werde ich gesund und so, weil Sex der Ursprung meiner Probleme ist oder so. Und deswegen soll mir das helfen, mit ihm sexuelle Sachen zu machen. Es hilft mir aber nicht, denn meine Symptome werden immer schlimmer und deswegen weiß ich nicht, was mit mir nicht stimmt.“
BITTE FRAG IHN NICHT MEHR WAS DAS IST. ER MANIPULIERT DICH NUR: Das ist keine verdammte affäre! Du warst 15 und er 55 oder so. was würdest du mir denn sagen? Dass das eine affäre ist? Das ist ganz klar schwerer sexueller missbrauch und sonst nichts. Und auch bis heute wo du über 18 ist ist es das ganz eindeutig. Paragraf 174: schwerer sexueller missbrauch von schutzbefohlenen. Kannst du gern mal nachlesen. Und das schwein weiss das! Es ist auch keine entspannung und es hilft auch nicht sex zu haben. Ich werde da so wütend auf dieses arschloch. Das ist unfassbar wie er dich manipuliert und deine wahrnehmung verdreht!
„Ich habe ihn vor ein paar Wochen gefragt, ob ich bitte zu einer Beratungsstelle gehen darf. Hat er abgelehnt. Ich weiß, dass das dumm und paradox und absurd ist, dass ich ihn überhaupt gefragt habe, aber ich will ihn nicht hintergehen… Ich will die Therapie nicht sabotieren. Wurde mir damals in der Wohngruppe schon gesagt.“ Auch hier kann ich nur sagen: ja das ist absurd in dem sinne dass es zeigt wie abhängig du bist und wie manipuliert von ihm. Das ist schrecklich. FRAG IHN SOWAS NICHT MEHR. IHR HABT KEINE THERAPIE MEHR! DIE WAR MIT DER ERSTEN VG VORBEI, von ihm zerstört! FÜR IMMER! Du sabotierst keine therapie. Er hat die therapie zerstört und dich gleich mit. Die wohngruppe kennt doch gar nicht die Wahrheit. Bitte vergiss diesen dämlich satz von du würdest die therapie sabotieren. Und nochmal: ER IST KEIN THERAPEUT MEHR UND ES GIBT KEINE THERAPIE MEHR. Denn ein täter kann kein therapeut sein und so funktioniert auch keine therapie.
14. „ Er ist doch Therapeut und er war über zwanzig Jahre lang Chefarzt und deswegen muss er doch wissen, was er tut oder?“ NEIN. Er ist kein therapeut mehr. Nur auf dem papier, egal was er dir erzählt. Jede therapeutin würde sagen er ist täter, er dürfte gar nicht mehr arbeiten. Kein therapeut vg einen patienten. In dem moment hat er das wort therapeut nicht mehr verdient. Es wird ihm seine approbation entzogen wenn du anzeigst bzw. er schuldig gesprochen wird.
15. „ Er sagt, ich muss mich mehr anstrengen und besser mitmachen. Und ich muss auch gesund werden wollen. Wollte ich auch mal, aber jetzt will ich einfach nur noch möglichst weit weg von allem. Und es ist ja klar, dass es nicht besser wird, wenn ich vor meinen Problemen weglaufe. Ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt.“ Puuh ich sag dir was mit dir nicht stimmt. Du wirst von ihm vg und manipuliert aufs schlimmste. Du musst bei keiner vg mitmachen,d as geht gar nicht. Du kannst so niemals gesund werden, sondern es wird im gegenteil immer schlimmer. Das ist einfach eine perverse ekelhafte verdrehte lüge du würdest vor deinen problemen weglaufen. ER IST DEIN PROBLEM: ER VG Dich: ER ZWINGT DICH. Ja du solltest ganz schnell vor deinen problemen weglaufen, nämlich vor ihm.

16. „Ich will nicht, dass er Ärger kriegt. Oder dass seine Familie dadurch berufliche Nachteile bekommt, weil die ja alle in derselben Klinik arbeiten und nichts dafür können.“ Er ist ganz allein dafür verantwortlich wenn er ärger bekommt. Er ist ein sch täter, dann soll er nicht vg! Dann bekommt er auch keinen ärger. Wenn du nicht anzeigst passiert ihm aber auch nichts.

17. Ich verstehe dass du zeit brauchst um zu vertrauen. Dass niemand länger bleibt ist eine erfahrung von dir aber auch viel maipulation von ihm. Ich kann mir gut vorstellen dass jemand länger bleibt. Das mit dem ort das verstehe ich. Das wäre wirklich gut. Das tut mir sehr leid mit der freundin. Aber schritt für schritt.
Wenn du wartest bis so ein ort da ist oder jemand länger bleibt, dann wirst du noch lange bei ihm sein und immer schwächer. Erst musst du von ihm weg, dann kannst du dir den ort und die menschen suchen. Ich bin sicher es gibt sie. Du wirst auch weniger destruktiv sein wenn das aufgehört hat. Dass du willst das jemand da ist und dich begleitet ist gar nicht zu viel verlangt. Dieser wunsch ist ganz normal und gut und ich selbst habe den auch und viele andere hier auch.
Könntest du mit dem freund reden? Sind seine eltern nett? Könntest du da mal hin länger? Trau ich das zu. Ich denke er kann das schon aushalten. Du musst ja keine details erzählen. Manches kann er vielleicht nicht verstehen aber vielleicht kann er dir kraft geben gerade weil er das nicht kennt du kannst ihm ja sagen dass er stopp sagen soll wenn es zu viel wird
Ja du bist sehr viel mehr als trauma und krankheit. Ich finde es schön dass du das ein bisschen spüren kannst. Klar hast du das verdient. Gerade du hast es verdient.

warst du nochmal in der kirche? Mmh ob der diakon der richtige ist weiss ich nicht. Ich glaube ich wäre eher vorsichtig. Der würde dich denke ich nur weiterleiten.
Also ich finde die idee mit der beratungsstelle sehr gut. Geh dahin. Du kannst da sicher einen zettel mitbringen und den denen geben. Oder ruf bei el faro an. Oder schreib einen brief oder eine mail. Es gibt da eine marion princk, die auch youtube videos macht und von der ich einen sehr professionellen eindruck habe. Wenn du nicht in berlin lebst wird die dich sicher auch weiter leiten aber vielleicht können ein paar telefonate helfen klarer zu sehen wie er dich manipuliert. Es ist ganz wichtig, dir das bewusst zu machen, denn nur so kannst du von ihm weg. Sonst gehst du da zugrunde.
Ich hoffe meine worte waren ok. Bitte glaub mir das, was ich geschrieben habe. Ich glaube, dass du vieles auch schon spürst, sonst wärst du nicht hier gelandet.
Ich verstehe dass du angst hast davor, was ist wenn du das alles realisierst. Aber da kann ich sagen: schritt für schritt. Die seele schützt da auch. Und du kannst in eine gute traumaklinik gehen und das alles schritt für schritt bearbeiten. Du kannst weg ziehen, das wäre sicher wichtig, und neu anfangen und dir eine neue liebe traumatherapeutin suchen die wirklich eine therapeutin ist und dich nicht mb. Und dann kannst du schritt für schritt heiler werden. Das geht, du bist noch jung. Nur dafür musst du von diesem schwein weg.
Versuch bitte die beratungsstelle oder el faro oder das hilfetelefon. Das schaffst du. Wenn du zwelfel bekommst oder wieder so verdrehte gefühle, les das hier durch. Vielleicht können noch ein paar andere userinnen schreiben dass ich keinen quatsch geschrieben habe…
Ich wünsche dir von herzen ganz viel kraft. Schritt für schritt. Glaub an dich. Lass dich nicht weiter zerstören. Beende die vg. Ausser dir wird es leider niemand tun. Und ja es ist ein missbrauch, aber du wirst das überleben das zu realisieren. Was du nicht überlebst ist dich weiter mb zu lassen. Ich habe auch oft vertraut und wurde dann wieder mb und benutzt. Das ist leider oft so. aber du kannst lernen dir gute menschen zu suchen, die nicht weh tun und ein bisschen schaffst du das ja auch schon.

Wenn du noch fragen hast oder was anderes schreiben willst schreib gerne. Ich lese weiter mit.
eli
Luisa

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Luisa »

Danke dir, Eli. Ich habe es gelesen. Ich hatte bloß nicht die Kraft, darauf zu antworten. Tut mir leid.

Ich habe geredet. Ich habe es vor ein paar Tagen meinem (platonischen) Freund erzählt. War so nicht geplant, aber er hat etwas gesagt, was für mich den entscheidenden Ausschlag gegeben hat, dass ich mich ihm anvertrauen kann. Wir haben über emotionale Abhängigkeit geredet. Und er hat gesagt, dass er Angst hat, dass ich mich zu sehr an ihn binden könnte und dass er mir dann am Ende schadet, ohne es zu wollen. Und er hat absolut recht. Ich begebe mich immer wieder in irgendwelche emotionalen Abhängigkeiten zu anderen Menschen, was nie gut endet. Mein Freund ist extrem achtsam und einfühlsam mit dem Thema umgegangen. Er hat gesagt, er will mich nicht verletzen. Und ich habe ihm gesagt, dass ich wünschte, mein Therapeut würde sich so verhalten wie er. Und daraufhin habe ich ihm von dem sexuellen Verhältnis erzählt. Mein Freund ist echt toll damit umgegangen. Und vor allen Dingen glaubt er mir.

Er hat mir zugehört. Er hat mich nicht dazu gedrängt, irgendwas erzählen zu müssen. Die Worte waren plötzlich von alleine da, auch wenn es mir unfassbar schwer gefallen ist, sie auszusprechen. Und er ist ruhig geblieben, auch wenn er für einen kurzen Moment die Fassung verloren hat. Er hat gesagt, er hat geahnt, dass da irgendwas nicht stimmt, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es so schlimm ist.

Ich… Ich weiß nicht, wie es mir jetzt geht. Ich habe seit fünf oder sechs Jahren kein Wort mehr darüber verloren, seitdem mir damals nicht geglaubt wurde. Ich habe unerträgliche Schmerzen, seitdem ich das meinem Freund erzählt habe. Er hat gesagt, es ist nicht meine Schuld. Er hat meinen Therapeuten im Verlauf des Gesprächs als Täter bezeichnet, woraufhin ich ohnmächtig zusammengesackt bin (wir saßen zum Glück). Er hat sich entschuldigt dafür. Aber ich bin ihm dankbar, dass er das so klar benannt hat. Ich realisiere seit ungefähr einem Jahr nach und nach immer mehr, dass er recht hat. Es ist nicht in Ordnung, was da mit meinem Therapeuten läuft.

Mein Freund geht wirklich gut damit um, obwohl er keinerlei Ausbildung oder sonst irgendetwas in die Richtung hat. Er drängt mich zu gar nichts, weder zur Polizei noch in die Klinik noch sonst irgendwohin. Er sagt, er versteht das absolut, dass ich es emotional noch nicht schaffe, mich von jetzt auf gleich von meinem Therapeuten zu lösen, aber dass das auf jeden Fall mittelfristig das Ziel sein sollte. Und dass er mich gerne dabei begleitet. Ich will das jetzt erstmal ein paar Tage sacken lassen und ihn dann darum bitten, ob er mich zu einer Beratungsstelle begleiten kann. Ich brauche professionelle Hilfe. Aber die Wartelisten für eine Therapie… naja, das wisst ihr ja wahrscheinlich selbst. Katastrophe.

Ich habe Angst, dass ich meinem Therapeuten erzähle, dass ich ihn verraten habe. Weil ich ihm alles ehrlich erzähle. Und weil ich nachgebe, sobald er mir ein winziges bisschen Druck macht. Ich habe wirklich Angst davor. Ich weiß nicht, wie er dann reagieren wird. Und ich weiß auch nicht, wie ich meinem Therapeuten erklären soll, dass ich jetzt besser erstmal nicht mehr komme. Oder ob ich einfach ganz normal wie immer hingehen soll. Für diese Woche habe ich mich krankgemeldet, aber er glaubt mir jetzt schon nicht. Und das bedeutet, er wird vermutlich bei mir zu Hause vorbeikommen, so wie immer. Und er sagt, ich muss ihn reinlassen, sonst ruft er den Krankenwagen und lässt mich einweisen. Das macht mir Angst, weil er das tatsächlich schon mehrfach gemacht hat. Und wenn mein Therapeut als ehemaliger Chefarzt behauptet, dass ich suizidal und eigengefährdet bin, dann glaubt mir kein Mediziner, wenn ich sage, dass ich nicht in die Klinik muss.

Ich halte die Schmerzen nicht aus. Meine über die Jahre mühsam aufrecht erhaltene Fassade vor mir selbst bricht zusammen und ich verliere den Halt. Und wenn ich mich jetzt zu sehr an meinen Freund klammere, entsteht die nächste emotionale Abhängigkeit (auch wenn ich mir jetzt nach unserem Gespräch sicher bin, dass er das nicht ausnutzen wird). Ich hoffe wirklich, dass er die Grenzen zwischen uns gut und gesund setzen kann, denn ich kann es nicht. Ich will ihn nicht verlieren. Ich verlange so viel von ihm… Ich fühle mich schuldig, auch wenn er mir immer wieder versichert, dass das okay für ihn ist.

Ich versuche, irgendwie zu überleben. Mein Freund hat gesagt, dass ich kommen kann, wenn es gar nicht mehr geht. Und wir sehen uns sowieso ein bis zweimal pro Woche regulär, zusammen mit anderen Leuten. Ich hab mich fürs Wochenende auch mit meiner Freundin verabredet. Ich traue mich noch nicht, ihr von dem sexuellen Verhältnis zu meinem Therapeuten zu erzählen, weil ich das Gefühl habe, dass sie nicht so gut damit umgehen kann. Also nicht so, dass es mir gut tun würde. Sie würde wahrscheinlich unheimlich wütend sein und mich wahrscheinlich direkt zur Polizei schleifen, so wie ich sie einschätze. Aber ich habe ihr gesagt, dass ich gerade durch die Hölle gehe und sie hat gesagt, sie ist da, wenn ich sie brauche. Wir wollen am Wochenende in den Tierpark gehen. Die Ablenkung wird mir gut tun, hoffe ich. Sie hat gesagt, ich darf mir aussuchen, was ich machen möchte.

Ich bin so unendlich dankbar dafür, dass ich diese beiden Menschen an meiner Seite habe.

Ich denke, das reicht erstmal als Update hier. Für mehr fehlt mir gerade die Kraft.

Danke fürs Lesen auf jeden Fall.

Viele Grüße
Luisa
Eli

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Eli »

Hallo Luisa

Das klingt sehr gut. Du kannst sehr stolz auf dich sein.
Das mit deinem Freund ist auch echt toll.

Du brichst nicht zusammen. Du gehst in die Freiheit. Auch wenn es sich wie zusammenbruch anfühlt

Wenn das arschloch Druck macht schreib hier oder erzähl dem Freund davon. Vielleicht schaffst du es auch der Freundin von zu erzählen. Je mehr Verbündete umso besser und dann machst du dich auch nicht so emotional abhängig sondern es verteilt sich auf mehrere Menschen. Das ist besser und gesünder.
Denk dir vorher aus was du ihm erzählst. Denk dir lügen und Geschichten aus. Was er kann (lügen) kannst du auch. Sag dir vorher er ist sch, er ist kein therapeut. Er hat dich nur gequält und verarscht. Du bist kein kleines wehrloses Mädchen mehr. Sag dir das. Auch wenn er dir das einreden will. Du bist stark und kannst dich wehren!

Ja geh zur Beratung bitte.
Dein Fall ist finde ich extrem krass und schlimm.
Würde Trauma therapeutinnen die auf der internet seite der deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie stehen und aus deiner Stadt oder der Nähe (evtl kannst du auch weiter fahren wenn dir das lieber ist wegen dem Arschloch) kommen anmailen und evtl paar Sätze zu deiner Situation sagen (MB durch Therapeuten und früher). Kann mir gut vorstellen dass da jemand echt Mitgefühl hat und dich vorzieht auf der warteliste.Wenn es jemanden sehr schlecht geht passiert das manchmal.
Bitte such dir nicht irgendeine Therapie. Du brauchst Trauma Therapie und vermutlich besser erstmal eine Frau. Deine erzeugerin war ja auch schrecklich aber da das so frisch ist mit dem Arschloch Täter ist eine Frau vermutlich gerade besser.

Danke dass du nochmal eine Nachricht da gelassen hast. Habe öfter an dich gedacht.
Ich wünsch dir so sehr dass du aus all der sch raus kommst.

Es gibt ein Leben und eine Freiheit. Auch für dich. Du bist noch so jung. Bitte geb nicht auf!
Und wenn was ist und du Unterstützung brauchst melde dich
Ich lese dich weiter.

Eli

PS es gab Mal eine Kampagne der Bundesregierung gegen Missbrauch. Kannst du Mal googeln hat mich damals sehr berührt. Der Spruch auf dem Plakat heißt: wer das schweigen bricht bricht die Macht der Täter.
Genauso ist es.
Je mehr du drüber redest umso einfacher wird es. Es bleibt schwer klar. Aber es wird leichter und er hat weniger macht.
Und der Freund hat Recht. Er ist ein sch Täter. Auch wenn das sehr weh tut.
Aufatmende
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 10:26 pm
Wohnort: hinter den Bergen bei den sieben Zwergen

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Aufatmende »

Danke Eli, für das, was du hier geschrieben hast.
Mich macht das Geschehene einfach nur schrecklich wütend und sprachlos.
Luisa, toll, dass du dein Schweigen brechen konntest!
Rückfälle sind Vorfälle!
Luisa

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Luisa »

Danke euch beiden für die Antworten. Ich… es fehlt gerade die Kraft, näher darauf einzugehen, aber es tut soo gut, was ihr schreibt.

Hier geht gerade gar nichts mehr. Ich habe solche Schmerzen. Und ich kriege nicht genug Luft, weil ich nicht richtig atmen kann.

So viel Druck. Von allen Seiten überall. So viele Anforderungen, die ich nicht schaffe zu erfüllen. Viel zu viele Probleme überall, die ich nicht lösen kann und ich habe bereits bei allen möglichen Ämtern nachgefragt, aber mir wird immerzu nur gesagt, dass sie noch nie so einen Fall hatten, dass sie dafür nicht zuständig sind, dass sie mir jetzt auch nicht weiterhelfen können und dass ich zum nächsten Amt gehen soll, wo mir dann das Gleiche gesagt wird.

Große finanzielle Probleme. Geld reicht hinten und vorne nicht. Mama weigert sich, den Antrag auf Kindergeld zu stellen. Hab einen formlosen Härtefallantrag bei der Familienkasse gestellt. Wurde abgelehnt, weil ich keine Beweise hätte. Die Unterlagen vom Jugendamt reichen nicht aus. Sie wollen eine gerichtliche Verurteilung sehen, aber es gab nie eine Anklage. Kindeswohlgefährdung reicht nicht aus als Härtefall. Hab Widerspruch eingelegt, rechne mir da aber wenig Chancen aus. Meine Mutter ist hohe Beamtin beim Jobcenter.

Ich bin eigentlich erwerbsunfähig. Kriege noch Halbwaisenrente, weil mein Vater nicht mehr lebt, schon lange nicht mehr. Hab seit Anfang November einen Minijob als Behindertenassistenz. Läuft erstaunlich gut bislang. Aber das Geld reicht trotzdem nicht. Ich kann nicht noch mehr sparen. Kaum Essen, keine Heizung, kein Zugticket...

Meine Mutter hat mich aus der privaten Familienversicherung geschmissen. Ich hab seit anderthalb Monaten keine Krankenversicherung mehr. Und kann mich ohne sozialversicherungspflichtigen Job nicht gesetzlich versichern. Privat kann ich mir nicht leisten. Mein Therapeut hat gesagt, ich darf kostenlos zu ihm kommen. Muss halt anderweitig „bezahlen“. Dreckige Hure.

Gibt kein Geld vom Jobcenter. Habe ein Erbe von meinem Vater, das den Schonbetrag übersteigt. Mein Vater hat sich umgebracht, als ich sieben war und meine Mutter hat wie gesetzlich vorgesehen, mein Erbe verwaltet, bis ich volljährig wurde. Sie hat das Geld auf ein Festgeldkonto angelegt. Der Vertrag läuft noch bis 2027. Solange kann ich auf das Geld nicht zugreifen. Die Bank weigert sich, den Vertrag aufzulösen, weil ich ihn nicht geschlossen habe, sondern meine Mutter. Das Jobcenter sagt, ich soll das mit der Bank klären. Die Bank sagt, Pech gehabt. Und meine Mutter sagt: „Dann bring dich halt um.“

Erwerbsminderungsrente gibt es nicht, weil ich nicht lange genug eingezahlt habe. Ich hab zwar bei meinen bisherigen drei Minijobs freiwillig eingezahlt, aber ich habe insgesamt nicht lange genug gearbeitet, also gibt es keine Erwerbsminderungsrente.

Sozialhilfe wurde abgelehnt, weil ich nicht dauerhaft für immer erwerbsunfähig bin beziehungsweise weil man das jetzt noch nicht sagen kann und deswegen wäre das Jobcenter für mich zuständig. Aber Hartz vier gibt es ja auch nicht, siehe oben.

War bei der Agentur für Arbeit. Antrag auf berufliche Reha wurde abgelehnt, weil ich zu schwer krank wäre. Die Sachbearbeiterin hat zu mir gesagt, ich soll mir „irgendeinen Teilzeitjob suchen“, um finanziell über die Runden zu kommen. Aber ich schaffe nicht so viele Stunden. Und ich habe keine Ausbildung, nur mein Abitur und ein abgebrochenes Studium, weil ich zwangsexmatrikuliert wurde, wegen nicht erbrachter Leistungen (ich bin nicht zu den Prüfungen angetreten etc.). Ich hab jetzt immerhin einen Minijob als Behindertenassistenz gefunden. Ich habe gefragt, ob ich vielleicht mehr Stunden kriege, damit ich mich gesetzlich krankenversichern kann. Ich warte noch auf die Rückmeldung.

Ich kann nicht mehr. Ich flehe Gott, an den ich nicht glaube, seit Tagen um Erlösung an. Ich halte diese Schmerzen nicht aus.

Sorry für das Durcheinander. Konzentrieren ist schwierig gerade. Wegen der Schmerzen.

Hab meinem Freund geschrieben. Er hat gesagt, ich soll vorbeikommen. Dann sehen wir weiter. Er hat versprochen, dass wir eine Lösung finden. Irgendeine Lösung außer Suizid. Ich muss in Sicherheit. Und ich muss atmen, ich kriege kaum Luft, und zwar seit zwei Tagen nicht.

Es tut mir leid für das Chaos.

Viele Grüße
Luisa
Eli

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Eli »

Oh Mann ist das krass luisa.
Mir fehlen die Worte
Das ist unfassbar...
Wie kann eine Mutter nur so lieblos sein....wie kalt..
Bitte nenn sie nicht Mama. Eine Mama ist etwas ganz anderes.
Die hat dich geboren mehr nicht.

Das mit deinem Vater tut mir auch sehr leid. Evtl war er ja auch Täter das weiß ich nicht aber trotzdem hat man den Vater ja auch lieb egal wie sch er ist. Und ein Suizid ist auch schrecklich. Ich hoffe du hast ihn nicht gefunden.

Es ist kein Wunder dass du keine Luft mehr bekommst. So ein Leben ist nicht auszuhalten. Dein Körper ist da schlau und sagt ganz klar dass es so nicht weiter gehen kann.
Ich würde dir so wünschen in eine gute Klinik zu kommen mit einer sehr guten sozial Beratung. Das hättest du so verdient. Weit weg von dem Arsch..

Ich kenne mich leider nicht gut aus mit diesen Themen. Aber hier gibt es Leute die sehr fit sind. Vielleicht lesen sie das und ihnen fällt noch was ein.
Es ist Wahnsinn dass du dich trotzdem noch versuchst dich um all das zu kümmern. Trotzdem. Allein eine dieser Sachen ist kaum aushaltbar. Du hast meinen ganzen Respekt wie du Kämpfst

Vielleicht kannst du dich hier anmelden. Dann können die Leute die sich auskennen dir auch eine private Nachricht schicken. Da können dann vielleicht nochmal detailliertere Infos fließen. Du kannst ja Mal drüber nachdenken. Wenn da eine blöde Nachricht käme kannst du das immer den Moderatoren melden. Bin auch hier angemeldet und habe gute Erfahrungen damit.

Mir fällt noch eine Sache ein... Wie ich das sehe und weil der Fall so komplex ist, jeder dich abwimmelt, denke ich: Du brauchst eine Anwältin die bei den Ämtern bzw deiner Mutter für dich kämpft. Das Geld und die Krankenversicherung einklagt. Das schaffst du nicht allein. Das ist Sozialrecht. Ich würde einfach Mal Anwältinnen für Sozialrecht googeln und welche mit guten Kritiken anschreiben. Einfach das rein kopieren was hier steht.
Und fragen wie du an einen kostenlosen Anwalt Schein kommst. Schreib rein dass du verzweifelt bist und kein Geld für Heizung etc.
Ich denke es könnte evtl gar nicht so schwer sein die Bank bzw deine Mutter zwingen den Vertrag aufzulösen.

Ich hoffe sehr das ist ein Anfang.
Meinst du die schmerzen sind psychosomatisch? Ich wünsche dir sehr dass die besser werden. Mir sagte Mal ein netter Arzt man kann auch Schmerztabletten gegen pschosomatische Schmerzen nehmen. Hauptsache man glaubt dran dass es hilft. Aber natürlich nicht zu viele und vor allem muss klar seine dass es keine somatische Ursache hat.

Ich sende dir ganz viel Wärme und Licht.
Und ich lese weiter mit
Eli
Wildi
Beiträge: 503
Registriert: Fr Feb 09, 2018 4:32 pm

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Wildi »

Hallo Luisa,

bitte versuche, zusammen mit deinem Freund online einen Antrag auf ALG II zu stellen. Das geht zunächst ganz formlos. Online ist auch gar nicht schlimm, weil man da erstmal gar keinen Kontakt zu jemandem persönlich hat.

Wegen deines Vermögens musst du angeben, dass es für die Altersvorsorge gedacht ist bzw. dass du jetzt keinen Zugriff darauf hast. Zur Not beantragst du die Hilfe jetzt als Darlehen, das du später zurückzahlen musst, wenn du Zugriff auf das Geld bekommst.
Atmen.
Aufatmende
Beiträge: 1847
Registriert: Mi Jul 17, 2013 10:26 pm
Wohnort: hinter den Bergen bei den sieben Zwergen

Re: Weiß ich nicht, aber *TRIGGER!*

Beitrag von Aufatmende »

Ich lese auch mit.
Rückfälle sind Vorfälle!
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