Kein Konzept mehr :(

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~SteinHart~
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von ~SteinHart~ »

Wir strecken die Stunden .sie waren ja ohnehin quasi nie wöchentlich. Das ist tatsächlich OK. Damit komme ich klar. Außerdem findet zur Zeit so vieles statt. Aber darum soll es gerade nicht gehen.

Nun, mir ging es dann tatsächlich 14 Tage lang "nicht so gut"
Davon war ich irritiert, vielleicht auch überrascht. Nun, wahrscheinlich hatte ich zuvor Warnsignale übersehen. Egal...

Als es mir -stabiler- ging rief ich bei der Thera an und es war, wie immer, hilfreich. Dann, kurze Zeit später noch ein Anruf bei ihr. Bin manchmal echt "anlehnungsbedürftig"

Meine Themen waren, unter anderem, dass ich für Krisen noch immer nicht gewappnet bin. Dann ja eigentlich in die örtlich zuständige Psychiatrie müsste,davor aberAngst habe, weil ich sie nicht kenne... Gedankenkarussell inklusive. Ich kenne dieses innere Drama, bekomme es aber auch nicht wirklich aufgelöst.

Gestern war ich dann endlich Live und in Farbe bei ihr. Sie meinte wir machen eine Einweisung fertig, was mir deutlich zu schnell ging
Mir geht's ja wieder gut... ich muss arbeiten... die Tiere... Joa, ich halt :x

Während des zweiten Telefonats mit ihr erfuhr ich dass ihre Nachfolgerin nun in einem anderen Bereich in der Klinik arbeitet. Karriereleiter eben... Das machte mir Angst. Veränderungen stressen mich enorm.

Das sei kein Problem, der neue Bereich, mit neuen Chefarzt sei ja da. Dort gibt es nicht nur die Reha, sondern auch Akutbetten,er sei sehr erfahren was Trauma betrifft... Super Team... Joa.... OK...

Es war halt vorher überaus praktisch. Die K1 direkt neben der Station wo hauptsä
chlich Traumapatienten untergebracht waren. So war immer jemand ansprechbar. Aber ok. Querdirchs Haus in den Neubau laufen schaffe ich :)

Der Aufenthalt war ja richtig gut gewesen.... Nicht zu vergleichen mit der Hohe Mark (Gott war das SCHEIẞE dort :evil: !!!)


Also gut, wir konnten uns einigen dass wir die Einweisung auf später verschieben.
Das was wir sonst so in der Stunde gemacht haben war gut und stimmig. Ich lasse mittlerweile eine Menge zu und auch raus und sehe tatsächlich kleine Fortschritte.


Hier daheim habe ich dann das Konzept "meiner" Klinik rausgesucht.

Tja. Es gibt keines mehr.... Nur noch die "Ausladung' wie ich es empfinde.

Meine Therapeutin hatte als dort noch leitender OÄ war wohl tatsächlich etwas richtig gutes aufgebaut und machen wir uns nichts vor, die Arbeit mit komplex traumatisierten muss man schon sehr wollen. Wir sind anstrengend und Zeit-Kostenintensiv...
Damals hatte ich mich ja nicht hingetraut ,als sie noch dort war (manche hier kennen ja meine Geschichte)
Stattdessen ging es in die unsagbar schlechte Hohe Mark und danach vollkommen destabilisiert und suizidal heim.
Und dann kam ich zu meiner Therapeutin, die eben nun nach Jahrzehnten in der Klinik ambulant arbeitete.
Und dann eben in die Klinik,zu ihrer Nachfolgerin,in "ihr" Team,das sie aufgebaut hatte

Und wer mich kennt,weiß wie gut dieser Aufenthalt war.
Ein Viertel Jahr, intensivst. Teilweise hatte ich fünf Einzelsitzungen bei meiner Bezugstherapeutin in der Woche. Dann wiederum Mal nur einen. Eben NACH BEDARF ich war vollumfänglich gut versorgt. Es gab unendlich viele Therapien (fast schon zu viele ;) ) ein enormes Maß an Einzelkontakten zum Pflegepersonal.

Während in der besagten Hohe Mark die Oberärztin ein Gruppengespräch initiierte, in welchem uns Patienten klar gemacht würde dass es in der Woche einen Therapeutischen Kontakt und einen zur Bezugspflege gibt und alles andere den Rahmen sprengt und sie diese Stunde allen in Form von zehn Minuten weniger Einzeltherapiezeit in der Woche abzog (was ich nach wie vor als Kollektivstrafe empfinde) und dort ist ja noch viel mehr scheiße passiert... war es In der Klinik in der ich war eben so, dass ich zu Anfang mindestens zweimal täglich den Kontakt suchen sollte und auch immer wieder während des Aufenthalts dieser Status sich melden "müssen" aktualisiert wurde.
Das half mir tatsächlich, denn wenn es mir nicht gut geht meide ich Kontakt manchmal.
So entstand nun aber ein intensives Verhältnis zum Team.


Nun, ich war seit dem ja nicht mehr dort. Brauchte es nicht. Bin kein Klinikhopper (und stolz drauf!)

Tja... Und jetzt???

Ich habe alle drei Konzepte hier.
Das ursprüngliche war traumhaft "hochfrequenten Einzelsetting" stand drin und auch wie Traumakonfrontation aussieht (90Minuten Sitzung unter anderem) dass danach das gesamte Personal in der Klinik informiert wird, damit ggf.aufgefangen werden kann...

Nun dieses wurde in 2019 kastriert. Diese Dingen standen nicht mehr drin.

Aber gut,ich war ja dort gewesen, habe gesehen und erlebt wie unglaublich intensiv wir Traumapatienten betreut wurden :)

Tja das neue... Es ist eine Ausladung. Ganz klar.

Erst Informationen über Trauma (unnötig) dann die Schilderung was es an Angebot gibt.
Das wären die Skillsgruppe (die war tatsächlich sehr gut) und die Traumagruppe (war damals auch sehr gut)

Jetzt aber der Knackpunkt.das Angebot richtig sich explizit an Menschen die wegen etwas akutem, das in das eigentlich Gruppentherapeutisch ausgelegte Klinikkonzept passt, dort sind und zusätzlich eine Traumafolgestörung haben. Diese Menschen können, wenn sie stabil genug sind diese Gruppenangeboten bekommen.
Personen die eine starke dissoziative Symptomatik haben werden ausgeschlossen. Moment bevor ich was falsches schreibe
Unser Angebot richtet sich nicht an Patienten, die aufgrund z. B.
schwerergradiger dissoziativer oder PTBS-Symptomatik primär
und vorrangig eine Traumatherapie mit Traumafokus benötigen
(siehe auch unter Punkt 2).
Unser Angebot ist nicht geeignet für Patienten, die zur Regulation innerer Spannungszustände noch auf selbstschädigendes
Verhalten in Form von Selbstverletzungen, Substanzmittelkonsum oder wiederholten Gebrauch von Benzodiazepinen zurückgreifen müssen.
Unser Angebot ist ebenfalls nicht geeignet für Patienten, die
dauerhaft aufgrund der Schwere ihrer Symptomatik (z. B. bei
struktureller Dissoziation) nicht in der Lage sind, an einem Gruppensetting teilzunehmen.
Suizidalität und fehlende Absprache- und Bündnisfähigkeit sind
Kontraindikationen für unser Angebot
Der erste Absatz ist wie ein Schlag ins Gesicht. Der Rest kein Problem.


Welche Wahl habe ich nun?

Ich könnte hin ja, bin fett. Mit Esstörungen möchte man sich dort offensichtlich noch befassen.
Ich könnte also rumsporteln, mich ernährungsberatern lassen und an den tatsächlich sehr vielen Therapie angeboten teilnehmen.


Ich müsste nur, wie Zuhause eben auch meine Trauma Symptomatik verbergen.


Das wäre dann sozusagen Urlaub auf Kosten der Krankenkasse.


Boah tut das gerade weh.denn bei meiner Therapeutin sagte ich, als sie in fragte was ich mir für einen Klinikaufenthalt vorstellen könnte:

Dass ich gerne meine dissoziative Problematik im klinischen Setting anschauen will. Die schwierigen Nächte, die fehlende Zeit am Tag und dass ich mich dort -in Sicherheit- vielleicht Mal auf meine Schwäche einlassen kann. Dass ich mir im gesicherten Umfeld anschauen kann was ich hier daheim so oft versuche herunterzuschlucken, oder zu überspielen...



Wo kann ich damit denn nun hin?

Jetzt habe ich nicht nur keine Psychiatrie für den absoluten Notfall in die ich mich rechtzeitig begeben würde (rechtzeitig weil ich es nicht aus Angst und Unsicherheit vor mir herschieben und vermeide)
Sondern auch keinen sicheren Ort mehr für meine Traumatherapie.

Habe meiner Therapeutin dieses nicht-Konzept geschickt. Ich gehe davon aus dass es sie auch dezent geschockt hat.
Das hat mit dem was sie dort aufgebaut hatte ja gar nichts mehr zu tun.

Sie warf jetzt Mal den Namen Waldschlösschen in den Raum. Da klingelt was bei mir...

Also was mache ich jetzt?

Hohe Mark auf keinen Fall. Diese Mistklinik hätte ich verklagen sollen,oder zumindest der Krankenkasse melden.
Behandlungsfehler,quasi keine Therapien und Gruppenbestrafung... die Rettaumatisierung... Danke NEIN!!!

Von Göttingen hört man viel Gutes... Aber die elendig lange Wartezeit...dann Diagnostik und wieder warten...
Ich will auch keine in Stein gemeisselten Intervalle. Bin so stolz darauf fest im Arbeitsleben verankert zu sein, kein Drehtürpatient zu sein....

Waldschlösschen muss ich mich erst informieren... Aber die Thera sagte was von hochprofessionell dass sie sich mich dort gut vorstellen kann... Sie sagte aber auch lange Wartezeit....



So ein Scheiß... Hätte ich doch damals nur mehr Mut gehabt. Wäre ich doch damals statt in die Hohe Mark in die
andere Klinik, zu Fr. Dr. R und dann nochmal und vielleicht nochmal.... Zeit genug wäre gewesen...

Also was nun....? Was kann ich machen, wo kann ich hin?


Ich muss mich jetzt stabil halten, egal wie... Denn Monate Wartezeit ist hart.

Oder ich gehe abnehmen, so als Entspannungsurlaub in meine Klinik die jetzt eben mit Traumas nix mehr machen will.
Wartezeit sind dort ja nur himmlische 4-6 Wochen.
Die normalen Therapien dort sind super und solange ich es schaffe nicht zu auffällig zu sein... wäre ich ja noch in der Zielgruppe.

Das stabilisiert sicherlich auch. Mit tut das sicherlich gut. Die Rahmenbedingungen dort sind einfach Klasse

Einzelzimmer, umfangreiches Therapieprogramm, ich kann am Wochenende kostenfrei und Schwimmbad,
Keine Pseudotherapeutischen Pflichten wie in der Hohe Mark wie Tischdecken und Wäscheverteilen... Sondern Patient sein, voll versorgt.


Tja... Wäre ich doch nur und hätte ich doch nur... Habe ich aber nicht und jetzt stehe ich ohne Klinik da.


Mich graut es vor reinen Traumastationen... Habe es in der Hohe Mark erlebt.da wird sich gegenseitig mit der Symptomatik übertrumpft und das Personal ist von diesem massiven Bedürfnis nach Zuwendung, Aufmerksamkeit und Zeit schlicht überfordert

Außerdem sind dort dann eben wirklich zu viele von uns auf einem Haufen. Machen wir uns nichts vor, je weniger Menschen die sich als "Wir" bezeichnen in meiner Nähe sind, desto besser. Für alle Beteiligten.

In meiner Klinik ist man in gemischten Gruppen. Das mag für viele (traumatisierte)und VIELE überfordernd sein, oder gar ein Ausschlusskriterium. Mir tun "normale" Menschen aber durchaus gut und ich kam mit den stetig wechselnden Gruppenmitglieder in den allgemeinen Therapien gut zurecht)

So viel dazu....

Kurz zusammengefasst, ich stehe ohne Klinik da


SH
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~SteinHart~
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von ~SteinHart~ »

Und natürlich rege ich mich noch immer und immer wieder über die drecks Hohe Mark auf.

Traumastation, explizite Traumastation.... Angeblich ja sooooo toll.

Dort wurde Traumakonfrontation via EMDR nicht nur heimlich (ich durfte ja über die zweite "Stunde") nichts sagen und dazu noch eher so "zwischendurch" gemacht.

Kontakt hatte man gefälligst möglichst nur zur Bezugspflegekraft zu haben und das dann möglichst auch nur einmal geplant. Ich kam mit meiner ja nicht klar, habe eher andere gesucht (und das deutlichst und extrem seltener als dieses "Wir" Klientel)
Warteliste für Therapien, generell wenig Therapien....

Das einzig gute dort war das Externe Angebot der Schmuckwerkstatt (mit denen habe ich immer noch gelegentlich Kontakt, dort konnte ich tatsächlich sogar weinen und fühlte mich sicher) und die Nachtschwestern (besonders Frau P )

Dokumentiert wurde wenig...



Und so eine Scheiße genießt einen super Ruf, aus ganz Deutschland wird hingependelt.

Wer zum wiederholten Mal da ist wird in den Anmelde- undWartelistenprozessen für die Zuwendungen Therapien bevorzugt (auch etwas dass die Krankenkasse mal wissen sollte um dieses unsägliche Treiben zu hinterfragen)
So kann man sich natürlich


Das fand ich in meiner Klinik viel besser. 4-6 Suchen Wartezeit bis zur Aufnahme und dann SOFORT Therapien. Jede Woche vernünftige Visite (dennoch stressig ;) ) in der Therapien angepasst wurden. Die Möglichkeit das zusätzlich zwischendurch zu thematisieren.

Man musste sich nicht wie in der Hohe Mark irgendwo anmelden, warten, zugeteilt werden um dann irgendwann Mal an der Therapie teilnehmen zu können. Komplettausfallviel zu oft.
In den sieben Wochen dort hatte ich zweimal Maltherapie, dabei stand das von Anfang an fest dass ich die machen soll.


Ist das in anderen Kliniken, Fachstationen auch so?
Gibt's da auch kaum Angebote, die dann auch quasi ka ja statt finden, um die man kämpfen muss? Kollektivstrafe, weil einzelne täglich Kontakt gesucht haben? Überfordertes Personal? Geheime zusätzliche Stunden, die nicht, oder kann dokumentiert werden, über die man nicht reden soll?


Ich will "meine" Klinik zurück. Wartezeit nur 4-6 Wochen (immerhin ist es AKUT, verdammt noch Mal!) Einzelzimmer, viele Therapien, viel Kontakt (wenn man will)
Dazu noch das Rundum Sorglospaket, was einfach viel Druck und Organisation, oder ganz profan finanziellen Druck, rausnimmt.
Kostenlos waschen, trocknen, ÖPNV, Schwimmbad, Wasser, Kaffee, Tee....

In der Hohe Mark war selbst der Kaffee ein Drama (ich habe übrigens während der sieben Wochen dort nur zwei Tassen getrunken, falls jetzt jemand denkt ich sei ja sicherlich grundsätzlich das Problem gewesen.
Statt sich in den wenigen "Therapien" (das zuteilen, wer da nächsten 14 Tage die Tische zu decken hat ist KEINE THERAPIE VERDAMMT!!!!) mit den wirklichen Problemen auseinanderzusetzen (überfordertes Team, massive Probleme unter den Patienten wurde also die Kaffeesituation geklärt und die Milchsituation. Ersterer hatte gefälligst erst ab einer bestimmten Uhrzeit, in einer bestimmten Menge gekocht zu werden und letztere durfte gefälligst lediglich für den Kaffee benutzt werden.

Ich habe dann privat Milch gekauft um für uns zu backen, oder Kakao zu kochen. Andere haben weiterhin die Milch benutz... Tja, aber SH war eben gewillt auch an Regeln zu halten...


Ich will mich mit dem Trauma beschäftigen, nicht mit dem Kaffeekonsum der Mitpatienten, oder dem offensichtlich geringen Budget der Klinikküche.
Da war der Kaffeeautomat in meiner Klinik wirklich toll. Es geht also auch anders und somit gönnte ich mir tatsächlich täglich eine Gott verdammte Latte Macchiato im Speisesaal gab's nämlich auch das.

Scheiße man!
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Sayeda
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von Sayeda »

Hallo SH,
echt ne blöde Situation.
Vielleicht kannst du dich in Göttingen auf die Warteliste setzen lassen und jetzt im Akutfall 'deine" Klinik nehmen?

So als spontaner Gedanke.

Und was spricht dagegen heute noch der KK von deinen Erfahrungen in der Klinik Höhe Mark zu berichten? Ggf anonym. Vielleicht hilft dir das dann etwas mehr Abstand von diesem Sauhsufen zu bekommen.

LG, sayeda
Wenn eine Frau ihre eigene Größe entdeckt hat, kann kein Lob sie größer, keine Kritik sie kleiner machen.
Der Käfig ist offen.
Verlassen musst du ihn selbst

Luisa Francia
~SteinHart~
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von ~SteinHart~ »

Hallo Sayeda,
ungefähr so etwas habe ich auch im Hinterkopf. Also "meine" Klinik behalten und evtl. dieses Jahr noch nutzen - mich aber nach einer Klinik umsehen in der Traumatherapie gemacht (statt ausgeschlossen) wird.


Die Hohe Mark gehört .... Irgendwas... geschlossen, verklagt, in die Luft gesprengt, nicht mehr finanziert, überprüft... Drecksscheißmist den die da abgeliefert haben.

Ein Eingeständnis, dass das eben SO nicht hätte laufen dürfen, eine Art von "bitte verzeihen sie uns die Fehler, die gemacht wurden" scheint ja unmöglich zu sein. Statt dessen wird ignoriert, abgewiesen.... Und die Verantwortlichen klettern die Karriereleiter hoch...


Anonym würde ich definitiv nicht melden. Sowas verläuft im Sand.
Da mir die Kraft und die finanziellen Mittel fehlen wird tatsächlich einfach gar nichts passieren.

Sehr ähnlich wie bei meiner Missbrauchsgeschichte wird es einfach keine Konsequenzen für die Verantwortlichen geben, geschweige denn irgendeine Art von... Ja was??? Wiedergutmachung??? Anerkennung???
Na eben irgendwas für mich geben.

Ich bin so unglaublich wütend. Es gab einfach tatsächlich richtig, echte fachliche FEHLER... Das war nicht "nur" eine schwierige Beziehungsebene, oder Einbildung, oder was weiß ich...

Die haben Scheiße gebaut und die Tatsache dass... Nun,ich habe ja die vage Hoffnung dass sie das zumindest intern besprochen haben, an sich gearbeitet haben... Dass sie nur mich eben mir selbst und anderen überlassen haben...

Aber was wenn nicht?

Was wenn es noch immer so ist?
Ich meine es ist eine Sache langjährige Patienten zu bevorzugen, oder das viel zu übersichtliche Therapieangebot... Aber die Sache mit den heimlichen EMDR Sitzungen, ja auch besonders dass so leichtfertig und in diesem ungeeigneten Setting überhaupt EMDR gemacht wurde und eben wie....

Ach egal... Es wird sich nichts ändern...

Das einzige was man tun kann, ist sich selbst zu schützen. Immer wieder aufpassen und lieber keine Therapie machen

Tolles Fazit SH, super :roll: :? :x
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~SteinHart~
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von ~SteinHart~ »

Eine Freundin erzählt mir gerade von Gießen...

Und mir wird klar, ich bin nicht in der Lage "richtige" Traumatherapie zu machen...

Stabilisierung, immer noch und immer wieder....

Was eigentlich notwendig wäre, kann ich nicht
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Aufatmende
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von Aufatmende »

Was wäre, wenn du deine Wut loslassen würdest und deine Energie dafür einsetzen würdest, deine Lebensqualität in der Zukunft zu verbessern?
In deinem Tempo im Rahmen deiner Möglichkeiten.
Rückfälle sind Vorfälle!
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von ~SteinHart~ »

Hallo du :)

Nun, das ist das was ich tue. Jeden Tag aufs neue.

Meine Lebensqualität verbessern meine ich.

Am Tempo und den Rahmenbedingungen arbeite ich auch so oft es geht.

Die Wut gehört aber dazu, die ist nicht wegzudiktieren,wegzureden, zu relativieren,mir abzusprechen, zu verachten, oder auch nur zu ignorieren.
Sie ist da und das berechtigt.
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LunaSue
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von LunaSue »

Hallo Steinhart,

Das habe ich anders verstanden.
Die Wut ist da und das ist auch genau wie du schreibst in Ordnung.
Ich verstehe Aufatmende in dem Kontext so, dass loslassen bedeutet, dass du dich nicht an die Wut klammerst als Überlebensstrategie.

Lieber Gruß
Luna
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Er hat nicht zu fragen, er ist vielmehr der vom Leben her Befragte,
der dem Leben zu antworten - das Leben zu ver-antworten hat.

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~SteinHart~
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von ~SteinHart~ »

Mein Überleben hängt ja nicht an der Wut, finde ich.

Es ist ja auch nicht so, als würde ich jeden Morgen mit der Wut auf die HM aufwachen und mich den ganzen Tag ausschließlich damit beschäftigen.

Ja, es ist angetriggert. Bin mir auch ziemlich sicher mit was es zusammenhängt, also was das eigentliche Problem ist.

Mir widerstrebt es aber, grundsätzlich nur an mir arbeiten zu sollen. Der Gedanke dass nur Arbeit an auch selbst der Weg zu... Ja was denn? Sein soll.

Die haben Scheiße gebaut und sollten sich dafür verantworten müssen. Zumindest doch aber um Verzeihung bitten. Oder es zumindest eingestehen. Oder IRGENDWAS.

Irgendwelcher religiöser Scheiß, irgendwelche Selbstfindungsweisheiten interessieren mich nicht. Ich suche nicht den Weg zur inneren Mitte. Ich will nicht über diesen Gefühlen stehen.

Ich will ein Eingeständnis und einen Versuch der Wiedergutmachung. Irgendwas halt.
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von LunaSue »

Joa, verstehe.

Dennoch: du steckst mir da gerade Zuviel in Vergangenem fest, brauchst aber augenscheinlich Lösungen nach vorn.

Und ich finde, der erste Schritt sollte vor dem zweiten sein.

Jetzt hast du was gelesen über das Konzept.
Klingt erstmal nicht so richtig geeignet für dich.
Wäre ein Gespräch vor Aufnahme denkbar?
Vor Ort klären, was dir angeboten werden kann und ob das zunächst reicht? Deinem Bedarf UND deinen Fähigkeiten gerecht werden kann?

Oder eben dem Vorschlag der Thera folgen, Wartezeit in Kauf nehmen und mit ihr ein Konzept zur Überbrückung erarbeiten?

Ich verstehe, dass dein Eindruck ist dir ist viel weggebrochen.
Aber du schleicht da drumherum. Wenn du auch das Optimum gerade nicht sehen kannst, was ich verstehen kann.
Das Lesen eines Konzeptes kann ja nicht die konkrete Information ersetzen, die du dir persönlich einholen solltest.

Eine kluge Userin hat mir mal gesagt: MAN bekommt nicht immer das, was man will in der Klinik. Aber Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass man sie braucht.
Ich meine bezogen auf die Kliniken, die in Betracht kommen wäre es wert das zu berücksichtigen.

Und DANACH kümmerst du dich um die Hohe Mark.
Bestenfalls auch persönlich. Gespräch mit PDL und ärztlichen Direktor.
Alles andere ist doch Murks und frustrierend.

Lieber Gruß!
Luna
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~SteinHart~
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von ~SteinHart~ »

Ja, Recht hast du.

Das HM Thema ist ein eigenes, aber durch die Unsicherheit gerade angetriggert. Kann verschoben werden auf später.

ABER kurz noch. Ich war ja dort, die Oberärztin war aber einzig damit beschäftigt ihre Assistenzärztin zu schützen (die hätte ja die heimliche EMDR gemacht) sprich Team geht über Patient dort.
An sich ist das kein schlechter Ansatz von uns Patienten gibt es mehr als ausreichend, da kann man sich die raussuchen die einem passen. Ärzte und Pflegepersonal hingegen sind selten und somit sehr kostbar...

Tja...

(die netten Spitzel hier im Forum die damals bereits pro HM waren, können diese Infos gerne erneut weiterleiten.
Die HM darf ruhig wissen dass es noch immer NICHT GUT ist, dass aussitzen und ignorieren eben vielleicht doch nicht eine so tolle Reaktion war und ist)



Ich versuche das jetzt dann tatsächlich Mal zu verschieben auf... Irgendwann


Ich werde wohl wieder in "meine" Klinik gehen und schauen ob ich das kann.
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A.Rhiannon
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von A.Rhiannon »

Hallo SH,

schön nach so langer Zeit einen vertrauen Namen zu lesen. :)

Ist jetzt nicht viel Konstruktives, aber ich wünsche dir, dass du eine Klinik findest, in der es für dich passt.

Ganz liebe Grüße,
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."

aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
~SteinHart~
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von ~SteinHart~ »

Hallo :)

Ja, manchmal hatte ich angefangen zu lesen, aber dann den Rücken gekehrt... Weiß auch nicht wie lange ich bleibe... Also nicht zu viel erwarten.
Die Zeit bewegt sich in eine Richtung, die Erinnerung in eine andere.
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~SteinHart~
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von ~SteinHart~ »

Überfordert bin ich. Immer und immer wieder.



Hatte ganz kurz überlegt doch noch etwas zu machen. Nicht das alte Studium. Das ist ohnehin zu spät und ehrlich gesagt will ich im jetzigen Bereich bleiben.

Also geschaut was sonst geht.

Kurz


Studieren ginge ja auch. Aber das dauert ewiglichst und die Finanzierung(?) Und bei uns reden alle schlecht darüber. Neues eben. Innovation ist nicht gewünscht. Kompetentes Personal glaube ich auch nicht.

Dann nach "normal" lernen geschaut.

Sie würden die bestimmte Schule wollen. Über die andere wird schlecht geredet. Anderes Bundesland würden sie wohl erst Recht nicht wollen.

Und ob ich das überhaupt schaffen würde? Egal was.

Ich glaube nicht. Konzentrieren ist schwer, Struktur ne richtige Katastrophe. Unmöglich.

Ich würde es nicht schaffen und wie ein Idiot dastehen.

Aber darüber nachgedacht.... Warum eigentlich?


Kurz vor Ladenschluss dann einkaufen gewesen. Für die Torte braucht es Butter. Den ganzen Tag vor mir hergeschoben.

Tja und dann, im Laden. Umgestellt.
Katastrophe!

Und ich hatte dich tatsächlich über irgendwas aus meinem Leben machen nachgedacht.
Na klar, voll realistisch. Wenn schon ein umgeräumter Discounter mich so verunsichert dass ich gute 15 Minuten brauchte um mich zu sammeln.
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(William Gibson)
~SteinHart~
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Re: Kein Konzept mehr :(

Beitrag von ~SteinHart~ »

Mit der Thera auch telefoniert.
Sollte anrufen (wenn es mir schlecht geht)

Hatte doch darum gebeten Montag kommen zu dürfen.. Machen sie am Freitag den Termin vorgeschlagen hatte.
Meinte ich solle mich krank schreiben lassen. Sagte, sie schreibt mich krank.

Abgelehnt.

Begründet, wie immer.

Aber ich möchte doch. Jetzt doch. Aber ohne krank schreiben, nach der Arbeit ganz schnell über die Autobahn geht es auch so. Und wenn nicht wieder irgendjemand krank ist müsste das sein entspannter Dienst sein und ich pünktlich rauskommen.

In solchen Gedankenketten kann ich mich ja fast verlieren.

Ob es geht bis dahin. Ich würde nicht so klingen.

Doch ja..ist ja nicht akut, sondern seit Wochen jetzt.

Worum es geht, was mir zu schaffen macht. Ein Schlagwort.

Scham


Nun, dann soll ich jetzt die nächsten zwei Tage "mit meiner Würde arbeiten"

Und ich scheitere. Bin überfordert. Wie bei allem und von allem.

Würde

Wie soll ich das sagen? Mit Würde sagen.

Ich könne alles sagen. Egal was. Egal was, die Würde bleibt. Ich bleibe ich.

Oder so ähnlich.


Scham



Und irgendwie auch Angst.

Es ist ja ein bisschen so wie 2017.
Nicht ganz, aber ähnlich.

Würde
Die Zeit bewegt sich in eine Richtung, die Erinnerung in eine andere.
(William Gibson)
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