Nun, mir ging es dann tatsächlich 14 Tage lang "nicht so gut"
Davon war ich irritiert, vielleicht auch überrascht. Nun, wahrscheinlich hatte ich zuvor Warnsignale übersehen. Egal...
Als es mir -stabiler- ging rief ich bei der Thera an und es war, wie immer, hilfreich. Dann, kurze Zeit später noch ein Anruf bei ihr. Bin manchmal echt "anlehnungsbedürftig"
Meine Themen waren, unter anderem, dass ich für Krisen noch immer nicht gewappnet bin. Dann ja eigentlich in die örtlich zuständige Psychiatrie müsste,davor aberAngst habe, weil ich sie nicht kenne... Gedankenkarussell inklusive. Ich kenne dieses innere Drama, bekomme es aber auch nicht wirklich aufgelöst.
Gestern war ich dann endlich Live und in Farbe bei ihr. Sie meinte wir machen eine Einweisung fertig, was mir deutlich zu schnell ging
Mir geht's ja wieder gut... ich muss arbeiten... die Tiere... Joa, ich halt
Während des zweiten Telefonats mit ihr erfuhr ich dass ihre Nachfolgerin nun in einem anderen Bereich in der Klinik arbeitet. Karriereleiter eben... Das machte mir Angst. Veränderungen stressen mich enorm.
Das sei kein Problem, der neue Bereich, mit neuen Chefarzt sei ja da. Dort gibt es nicht nur die Reha, sondern auch Akutbetten,er sei sehr erfahren was Trauma betrifft... Super Team... Joa.... OK...
Es war halt vorher überaus praktisch. Die K1 direkt neben der Station wo hauptsä
chlich Traumapatienten untergebracht waren. So war immer jemand ansprechbar. Aber ok. Querdirchs Haus in den Neubau laufen schaffe ich
Der Aufenthalt war ja richtig gut gewesen.... Nicht zu vergleichen mit der Hohe Mark (Gott war das SCHEIẞE dort !!!)
Also gut, wir konnten uns einigen dass wir die Einweisung auf später verschieben.
Das was wir sonst so in der Stunde gemacht haben war gut und stimmig. Ich lasse mittlerweile eine Menge zu und auch raus und sehe tatsächlich kleine Fortschritte.
Hier daheim habe ich dann das Konzept "meiner" Klinik rausgesucht.
Tja. Es gibt keines mehr.... Nur noch die "Ausladung' wie ich es empfinde.
Meine Therapeutin hatte als dort noch leitender OÄ war wohl tatsächlich etwas richtig gutes aufgebaut und machen wir uns nichts vor, die Arbeit mit komplex traumatisierten muss man schon sehr wollen. Wir sind anstrengend und Zeit-Kostenintensiv...
Damals hatte ich mich ja nicht hingetraut ,als sie noch dort war (manche hier kennen ja meine Geschichte)
Stattdessen ging es in die unsagbar schlechte Hohe Mark und danach vollkommen destabilisiert und suizidal heim.
Und dann kam ich zu meiner Therapeutin, die eben nun nach Jahrzehnten in der Klinik ambulant arbeitete.
Und dann eben in die Klinik,zu ihrer Nachfolgerin,in "ihr" Team,das sie aufgebaut hatte
Und wer mich kennt,weiß wie gut dieser Aufenthalt war.
Ein Viertel Jahr, intensivst. Teilweise hatte ich fünf Einzelsitzungen bei meiner Bezugstherapeutin in der Woche. Dann wiederum Mal nur einen. Eben NACH BEDARF ich war vollumfänglich gut versorgt. Es gab unendlich viele Therapien (fast schon zu viele ) ein enormes Maß an Einzelkontakten zum Pflegepersonal.
Während in der besagten Hohe Mark die Oberärztin ein Gruppengespräch initiierte, in welchem uns Patienten klar gemacht würde dass es in der Woche einen Therapeutischen Kontakt und einen zur Bezugspflege gibt und alles andere den Rahmen sprengt und sie diese Stunde allen in Form von zehn Minuten weniger Einzeltherapiezeit in der Woche abzog (was ich nach wie vor als Kollektivstrafe empfinde) und dort ist ja noch viel mehr scheiße passiert... war es In der Klinik in der ich war eben so, dass ich zu Anfang mindestens zweimal täglich den Kontakt suchen sollte und auch immer wieder während des Aufenthalts dieser Status sich melden "müssen" aktualisiert wurde.
Das half mir tatsächlich, denn wenn es mir nicht gut geht meide ich Kontakt manchmal.
So entstand nun aber ein intensives Verhältnis zum Team.
Nun, ich war seit dem ja nicht mehr dort. Brauchte es nicht. Bin kein Klinikhopper (und stolz drauf!)
Tja... Und jetzt???
Ich habe alle drei Konzepte hier.
Das ursprüngliche war traumhaft "hochfrequenten Einzelsetting" stand drin und auch wie Traumakonfrontation aussieht (90Minuten Sitzung unter anderem) dass danach das gesamte Personal in der Klinik informiert wird, damit ggf.aufgefangen werden kann...
Nun dieses wurde in 2019 kastriert. Diese Dingen standen nicht mehr drin.
Aber gut,ich war ja dort gewesen, habe gesehen und erlebt wie unglaublich intensiv wir Traumapatienten betreut wurden
Tja das neue... Es ist eine Ausladung. Ganz klar.
Erst Informationen über Trauma (unnötig) dann die Schilderung was es an Angebot gibt.
Das wären die Skillsgruppe (die war tatsächlich sehr gut) und die Traumagruppe (war damals auch sehr gut)
Jetzt aber der Knackpunkt.das Angebot richtig sich explizit an Menschen die wegen etwas akutem, das in das eigentlich Gruppentherapeutisch ausgelegte Klinikkonzept passt, dort sind und zusätzlich eine Traumafolgestörung haben. Diese Menschen können, wenn sie stabil genug sind diese Gruppenangeboten bekommen.
Personen die eine starke dissoziative Symptomatik haben werden ausgeschlossen. Moment bevor ich was falsches schreibe
Der erste Absatz ist wie ein Schlag ins Gesicht. Der Rest kein Problem.Unser Angebot richtet sich nicht an Patienten, die aufgrund z. B.
schwerergradiger dissoziativer oder PTBS-Symptomatik primär
und vorrangig eine Traumatherapie mit Traumafokus benötigen
(siehe auch unter Punkt 2).
Unser Angebot ist nicht geeignet für Patienten, die zur Regulation innerer Spannungszustände noch auf selbstschädigendes
Verhalten in Form von Selbstverletzungen, Substanzmittelkonsum oder wiederholten Gebrauch von Benzodiazepinen zurückgreifen müssen.
Unser Angebot ist ebenfalls nicht geeignet für Patienten, die
dauerhaft aufgrund der Schwere ihrer Symptomatik (z. B. bei
struktureller Dissoziation) nicht in der Lage sind, an einem Gruppensetting teilzunehmen.
Suizidalität und fehlende Absprache- und Bündnisfähigkeit sind
Kontraindikationen für unser Angebot
Welche Wahl habe ich nun?
Ich könnte hin ja, bin fett. Mit Esstörungen möchte man sich dort offensichtlich noch befassen.
Ich könnte also rumsporteln, mich ernährungsberatern lassen und an den tatsächlich sehr vielen Therapie angeboten teilnehmen.
Ich müsste nur, wie Zuhause eben auch meine Trauma Symptomatik verbergen.
Das wäre dann sozusagen Urlaub auf Kosten der Krankenkasse.
Boah tut das gerade weh.denn bei meiner Therapeutin sagte ich, als sie in fragte was ich mir für einen Klinikaufenthalt vorstellen könnte:
Dass ich gerne meine dissoziative Problematik im klinischen Setting anschauen will. Die schwierigen Nächte, die fehlende Zeit am Tag und dass ich mich dort -in Sicherheit- vielleicht Mal auf meine Schwäche einlassen kann. Dass ich mir im gesicherten Umfeld anschauen kann was ich hier daheim so oft versuche herunterzuschlucken, oder zu überspielen...
Wo kann ich damit denn nun hin?
Jetzt habe ich nicht nur keine Psychiatrie für den absoluten Notfall in die ich mich rechtzeitig begeben würde (rechtzeitig weil ich es nicht aus Angst und Unsicherheit vor mir herschieben und vermeide)
Sondern auch keinen sicheren Ort mehr für meine Traumatherapie.
Habe meiner Therapeutin dieses nicht-Konzept geschickt. Ich gehe davon aus dass es sie auch dezent geschockt hat.
Das hat mit dem was sie dort aufgebaut hatte ja gar nichts mehr zu tun.
Sie warf jetzt Mal den Namen Waldschlösschen in den Raum. Da klingelt was bei mir...
Also was mache ich jetzt?
Hohe Mark auf keinen Fall. Diese Mistklinik hätte ich verklagen sollen,oder zumindest der Krankenkasse melden.
Behandlungsfehler,quasi keine Therapien und Gruppenbestrafung... die Rettaumatisierung... Danke NEIN!!!
Von Göttingen hört man viel Gutes... Aber die elendig lange Wartezeit...dann Diagnostik und wieder warten...
Ich will auch keine in Stein gemeisselten Intervalle. Bin so stolz darauf fest im Arbeitsleben verankert zu sein, kein Drehtürpatient zu sein....
Waldschlösschen muss ich mich erst informieren... Aber die Thera sagte was von hochprofessionell dass sie sich mich dort gut vorstellen kann... Sie sagte aber auch lange Wartezeit....
So ein Scheiß... Hätte ich doch damals nur mehr Mut gehabt. Wäre ich doch damals statt in die Hohe Mark in die
andere Klinik, zu Fr. Dr. R und dann nochmal und vielleicht nochmal.... Zeit genug wäre gewesen...
Also was nun....? Was kann ich machen, wo kann ich hin?
Ich muss mich jetzt stabil halten, egal wie... Denn Monate Wartezeit ist hart.
Oder ich gehe abnehmen, so als Entspannungsurlaub in meine Klinik die jetzt eben mit Traumas nix mehr machen will.
Wartezeit sind dort ja nur himmlische 4-6 Wochen.
Die normalen Therapien dort sind super und solange ich es schaffe nicht zu auffällig zu sein... wäre ich ja noch in der Zielgruppe.
Das stabilisiert sicherlich auch. Mit tut das sicherlich gut. Die Rahmenbedingungen dort sind einfach Klasse
Einzelzimmer, umfangreiches Therapieprogramm, ich kann am Wochenende kostenfrei und Schwimmbad,
Keine Pseudotherapeutischen Pflichten wie in der Hohe Mark wie Tischdecken und Wäscheverteilen... Sondern Patient sein, voll versorgt.
Tja... Wäre ich doch nur und hätte ich doch nur... Habe ich aber nicht und jetzt stehe ich ohne Klinik da.
Mich graut es vor reinen Traumastationen... Habe es in der Hohe Mark erlebt.da wird sich gegenseitig mit der Symptomatik übertrumpft und das Personal ist von diesem massiven Bedürfnis nach Zuwendung, Aufmerksamkeit und Zeit schlicht überfordert
Außerdem sind dort dann eben wirklich zu viele von uns auf einem Haufen. Machen wir uns nichts vor, je weniger Menschen die sich als "Wir" bezeichnen in meiner Nähe sind, desto besser. Für alle Beteiligten.
In meiner Klinik ist man in gemischten Gruppen. Das mag für viele (traumatisierte)und VIELE überfordernd sein, oder gar ein Ausschlusskriterium. Mir tun "normale" Menschen aber durchaus gut und ich kam mit den stetig wechselnden Gruppenmitglieder in den allgemeinen Therapien gut zurecht)
So viel dazu....
Kurz zusammengefasst, ich stehe ohne Klinik da
SH