Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

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Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Bin ich froh, dass ich heute noch nicht arbeiten muss!!!
Mir geht es aber definitiv besser, als in den letzten Tagen. Innerlich etwas ruhiger und aufgeräumter. Das Gefühl von Verzweiflung ist weg und ich muss nicht mehr ständig los weinen. Ich habe wieder das Gefühl, mehr mit mir selbst verbunden zu sein. Das war in der letzten Zeit fast durchgängig weg. Durchatmen tut gut!

Heute Mal das Chaos noch etwas mehr beseitigen und die Wohnung etwas wohnlicher machen.
Dorie unlog

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Dorie unlog »

Hey Laura

Ich finde das hört sich im großen und ganzen recht super an. Eine unschöne Erkenntnis, aber letztendlich hattest du den Mut bekommen und das finde ich so stark. Du meisterst es sehr gut. Du kannst echt stolz auf dich sein.

Ich wünsche dir das du sehr viel Kraft sammeln kannst und schon konntest. Und das das Gefühl so bleibt mit der neuen Wohnung.

Atme schön durch und hol schön Luft. Freut mich sehr das das besser geworden ist. Viel Kraft dir :D

Liebe Grüße
Evenstar
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Evenstar »

Hey, das klingt ja nun besser. Ich hoffe, du kannst diese Momente gut für dich nutzen und sie bleiben dir in Erinnerung.

Das bedeutet, du bist schon umgezogen? Wie schaut es denn nun mit der Arbeit aus? darfst du von zuhause aus arbeiten?

Liebe Grüße

Even
Wir müssen uns daran gewöhnen, dass die
Vergangenheit so lange Gegenwart ist,
bis alle Wunden verheilt sind.



Ich geh meinen Weg ans Ende
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Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Hey Dorie und Even,

vielen lieben Dank für eure Antworten!

Ich finde auch, dass es durchaus eine positive Entwicklung ist. Und dafür bin ich definitiv ziemlich dankbar. Der Thera Termin war definitiv ein Segen und die Dinge, die in Hypnose angestoßen worden sind, sind durchaus grundlegend. Das ist gut! Ansonsten hätte ich es gestern und heute wohl nicht mehr auf die Arbeit geschafft.

Und nein, leider darf ich nicht im Home-Office arbeiten. Nur in Ausnahmefällen. Da ich produktionsnah arbeite, muss ich am besten täglich ins Werk.... Finde ich gerade auch echt hart. Montag bleib ich aber daheim, weil ich 8 Std Teams Meeting habe... Glück im Unglück.

Puuuuhhh aber so langsam merke ich einfach nur noch, wie unendlich erschöpft ich bin. Heute Abend Mal gar nichts gemacht und einfach nur ausgeruht. Morgen dann wieder Indonesisch Kurs... Schon wieder unvorbereitet...
Ich merke, wie der Thera Termin einen Stein ins Rollen gebracht hat. Kloß im Hals, Schwere in der Brust. Naja leider ist es keine Wunderheilung, sondern nur ein Schlüssel. Morgen werde ich mir wohl sehr bewusst noch den Raum geben müssen und das zulassen, sonst fällt mir das auf die Füsse. Und irgendwie muss es nicht sein, die Stabilität zu riskieren.

Jetzt aber erstmal schlafen.

Alles Liebe
Laura
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Anstrengender Tag heute, aber viel geschafft.
Indonesisch war ne Katastrophe und meine Konzentration für'n Arsch. Hab dann ne Std vor Ende aufgegeben. Aber immerhin hab ich überhaupt mitgemacht.

Heut Nachmittag war ich in nem Möbelhaus, um mir nen Couch-/ Esstisch anzusehen. Der ist cool und ist bestellt. Der Auftrag vom Thera war es, mir neue Möbel auszusuchen und die Wohnung damit neu zu gestalten. Hatte echt keinen Bock, aber hab's durchgezogen.

Danach bin ich sogar noch im Wald gewesen und musste wieder doll weinen. Frag mich echt, wie viel Schmerz da denn eigentlich noch sein kann.... immer und immer wieder.

Das Wohnungschaos wird weniger und langsam fühlt sich das alles nicht mehr so extrem fremd an.

Und gleichzeitig fühle ich mich einfach nur noch komplett erschöpft.
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Schwindel. Kopfschmerzen. Erschöpfung. Einfach nur kraftlos. Herzstolpern. Batterien sind am Ende!!!
Mir ist zum Heulen zumute.
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Erkenntnis des Tages:

Verbindung zu einem inneren Kind, das so gebrochen und voller Leid und Schmerz ist, ist unendlich schmerzhaft. Traurigkeit, Schwere, der Wunsch nach einem Ende.

Vielleicht ist dieser Zugang ein neues und logisches Kapitel. Vielleicht ist das mein Weg, der so viele Etappen hat. Ich bin aber einfach nur noch müde. Immer und immer wieder neuer Schmerz, der hochbricht. Wie viel Schmerz kann ein Mensch eigentlich in sich tragen? So viel Traurigkeit.

Und wie viel Schmerz kann ein Mensch aushalten?

Ganz offensichtlich ist es so viel Schmerz, dass der Zugang dazu auf einmal gar nicht möglich war. Es zieht sich so ewig hin. Immer wieder kommt neuer Schmerz, der die ganze Zeit in mir drinnen war... kein Zugang, weil es nicht auszuhalten ist/ war.

Manchmal wünschte ich mir, ein anderes Leben zu leben. Ein Leben ohne diese Vergangenheit. Das geht aber nicht. Schicksal... Karma... Was auch immer...

Wie schön es wäre, einfach nie wieder solche Schmerzen erleben zu müssen. Einfach nie wieder. Wie schön es wäre, einfach aufgeben zu können. Einfach vorbei und keine Schmerzen mehr aushalten.

Ich bin einfach nur noch erschöpft. Müde.
Aufatmende
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Aufatmende »

Es ist schon vorbei. Es ist alter Schmerz. Ich glaube, du kannst das Kind in Sicherheit bringen und trösten. Es dauert nur und frisst so viel Energie. Die ist halt durch den Umzug gesunken. Und durchs Arbeiten. Ich wünsche dir Leichtigkeit und einen neuen Anfang. Zuversicht für den nächsten Schritt.
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Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Danke Aufatmende!!! Ja du hast Recht!!!!
In Momenten voller Klarheit kann ich das erkennen. Es ist vorbei!!!!
Muss ich mir immer wieder sagen.

Aktuell drängen sich die alten Emotionen aber immer wieder stärker denn je in den Vordergrund. Auch körperlich. Heute ist mir immer noch schwindelig und ich hab das Gefühl keine Luft zu bekommen. Wenn ich dem jetzt nachgehe, dann ist der Tag gelaufen. Gleich 8 Std Telko mit Kamera... 🙄 Aber immerhin im Home-Office...

Die Energie ist mittlerweile echt knapp. Ich bin mittlerweile an dem Punkt, dass ich mir nen positiven Corona Test wünsche, damit ich 14 Tage von der Arbeit weg bleiben darf... 😣 Probezeit geht halt noch bis Ende März... Naja....

Durchhalten. Es ist schließlich vorbei!
Danke! Alles Liebe!

Laura
Aufatmende
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Aufatmende »

Wenn du dem nicht nachgehst, was machst du, damit du besser Luft bekommst?
Meine Thera hat auch schon vorgeschlagen, mich absichtlich langsam im Kreis zu drehen und dann in Gegenrichtung, um ein Gefühl dafür zu bekommen, dass ich den Schwindel beeinflussen kann.

Kein Wunder, dass die Energie knapp ist!
Umzug und neue Arbeit sind echt viel!
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Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Hey Aufatmende,

gestern im Home-Office bin ich zwischendurch an der offenen Balkontür gestanden und hab versucht tief durchzuatmen. Und kurz die Augen geschlossen, wenn die Kamera aus war. Ist ne interessante Idee mit dem Drehen in die Gegenrichtung. Ich werde das Mal beobachten.

Heute im Büro habe ich funktioniert... Ich war aber auch auf Anschlag durchgetaktet... 🙄
Ist leider gerade im Jahresendspurt nicht anders möglich.... wie gerne ich nen positiven test hätte, um Mal die Pause taste zu drücken und in Quarantäne zu sein... 🙄

Auf der Arbeit läuft das über den alten Funktionier-Modus, der sehr nah im Bereich Dissoziation ist. Die Abspaltung von mir selbst hat aber auch Konsequenzen.

Ich nehme innerlich ein massives Schreien wahr und mit ist zum Heulen zumute, wenn ich dann im Auto sitze und alleine bin. Vor und nach der Arbeit. Ich bekomme kaum Luft und habe Herzrasen und nen Kloß im Hals. Weit ist das von ner Panikattacke nicht entfernt.
Naja und die SG beim Autofahren sind mitunter auch eine Folge aus reduziertem Kontakt zu mir selbst. Ich fühle mich dem Leben zurzeit ausgeliefert... In allem... Arbeit, Umzug, alte Emotionen.... Das triggert dieses alte Muster an. Das macht es nur leider umso anstrengender.

Aktuell bleibt mir nicht mehr, als durchzuhalten.... Irgendwie....

Und ich bin es so Leid, in meinem Leben immer und immer wieder so kämpfen zu müssen.... Aber so ist mein Leben wohl einfach.... Einfach ein mühsamer Kampf...

Alles Liebe
Laura
Aufatmende
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Aufatmende »

Auch wenn ich selber gerade kämpfe: mit den Jahren werden die guten Phasen länger und die schlechten viel kürzer, wenn du eine gute therapeutische Begleitung hast. Und dein Werkzeugkasten wird größer.
Für mich kann ich sagen: jede Veränderung, egal ob gut oder schlecht, hat viel Stress gemacht. Leider gilt das auch für die Corona-Vorschriften.
Ich finde, jemandem, der schreit, kann man sich eigentlich nicht beim Auto Fahren zuwenden. Könntest du fragen, was diejenige sich wünscht und es ihr versuchen zu geben, wenn du zu Hause bist?
Könntest du irgendwo etwas ganz selbst bestimmtes tun, um das Gefühl zu kriegen, dass du heute entscheiden kannst? Etwas banales wie einen anderen Weg fahren, den Rückweg unterbrechen für....?
Oder die Entscheidungen, die du wegen der Wohnung treffen musstest: Farbe, Platz der Möbel...als selbst bestimmt betrachten?
Vielleicht bleibt dein Leben ein Kampf. Der kann aber auch spielerisch, leidenschaftlich und Kräfte stärkend sein. Du kannst dich selbst gewinnen und Freiheit und Stärke!
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Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Hallo Aufatmende,

vielen Dank für deine Worte! Du spiegelst Zuversicht zurück. Finde ich gut! Momentan sehe ich mein Leben sehr dunkel.

Ja du hast Recht, die positiven Phasen werden länger. Und der Werkzeugkasten wird auch grösser. Es fällt nur sehr schwer zu sehen, wenn man in der Dunkelheit steht, dass irgendwo doch noch Licht ist. Aber es ist so...

Du klingst, als hättest du schon viel erlebt. Darf ich dich fragen, wie alt du bist?

Und du hast Recht, schreiende innere Stimmen bekommen beim Autofahren keinen Raum. Abends fühle ich mich aber zu erschöpft, um Zugang zu bekommen und dann ist das bisschen Abend auch schon vorbei.... Ich werde es aber gleich nochmal irgendwie versuchen, in mich hineinzufühlen.

Ich glaube, dass das was da schreit, eine innere Version meiner selbst ist, die ich irgendwie immer noch nicht annehmen kann. Ich dachte, das hätte ich schon. Aber das ist nicht so. Gestern hatte ich tatsächlich abends noch nen Termin beim Körperthera und ich sollte in einer Übung meine Hand auf mein Herz legen und mich selbst spüren. Das ging kaum, weil ich es nicht aushalten konnte, meinen eigenen Herzschlag zu spüren. Weil es so nah zu diesem verletzten, gebrochenen Anteil war. Und irgendwie ist das schon traurig und bitter.... Hatte ich so auch noch nie....

Ich finde deine Vorschläge, aktiv nach Selbstbestimmung zu suchen, ziemlich gut. Darüber werde ich Mal nachdenken. Auch die kleinen Momente der Selbstbestimmung auch als solche wahrnehmen. Da ich jeden Abend Dankbarkeitstagebuch schreibe, ist das ne gute Möglichkeit noch zu reflektieren. Vielleicht fällt mir dann auch mehr ein. In der letzten Zeit muss ich nämlich sehr intensiv darüber nachdenken und komme oft nur zum Schluss, dass ich dankbar dafür bin, dass der Tag vorbei ist. Und dafür, dass ich lebe.

Momentan ist echt anstrengend bei mir... Unglaublich viel Arbeit und jede Menge Themen parallel. Alle zerren und reissen an einem... Jahresendspurt und jede Menge Scheiss, der im ersten Quartal des neuen Jahres über die Bühne gegangen sein soll. Schwierig. So hab ich mir meine Rückkehr in den Job nicht vorgestellt. Das was mir an dem Job am besten gefällt ist die Zeiterfassung... Aber ich bin mehr als auf Anschlag... Vom Leben bleibt nicht viel, wenn man morgens um 6:30 das Haus verlässt und erst gegen 19:00 zurück ist... Immer Dunkelheit!

Und dazu meine psychischen Baustellen und die neue Wohnung...

Einfach zu viel.
Vielleicht bleibt dein Leben ein Kampf. Der kann aber auch spielerisch, leidenschaftlich und Kräfte stärkend sein. Du kannst dich selbst gewinnen und Freiheit und Stärke!
Ja und in dem Satz steckt viel Wahrheit drinnen. Vielen Dank dafür und für den Bezug zum Boden, der mir zurzeit öfter entgleitet.

Alles Liebe
Laura
Aufatmende
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Aufatmende »

Ich bin 58 und habe mit großen Abständen lange Therapie gemacht und brauche sie gerade sehr, sehr nötig.
Und du hast Recht, schreiende innere Stimmen bekommen beim Autofahren keinen Raum. Abends fühle ich mich aber zu erschöpft, um Zugang zu bekommen und dann ist das bisschen Abend auch schon vorbei.... Ich werde es aber gleich nochmal irgendwie versuchen, in mich hineinzufühlen.
Mir hilft dann, einen konkreten Termin auszumachen, z.B. am Wochenende nehme ich mir spätestens bis Samstagabend Zeit für dich. Kann ich jetzt kurzfristig etwas für dich tun?
Hand auf mein Herz legen und mich selbst spüren. Das ging kaum, weil ich es nicht aushalten konnte, meinen eigenen Herzschlag zu spüren. Weil es so nah zu diesem verletzten, gebrochenen Anteil war. Und irgendwie ist das schon traurig und bitter.
Dann hilft mir ein Schritt rückwärts: Ich würde gerne die Hand auf mein Herz legen und in deiner Nähe sein, aber das, was ich von dir fühle, macht mich so traurig, dass ich es kaum aushalte. Aber du bist mir wichtig und ich möchte dich trösten.....
Meine Therapeutin sagt immer, die positive Absicht ist das Entscheidende, nicht, dass mir gelingt, was ich gerne möchte. Wenn ich zu schnell bin, dissoziiere ich und damit ist nichts gewonnen.
Vielleicht vergisst du, dich selbst zu loben? Dankbar zu sein, dass du Arbeit hast und die Arbeit geschafft hast (und was konkret), dass die Technik bei den Meetings funktioniert hat, dass du wg. Homeoffice nicht fahren musstest.....
Dankbar, dass dein Kopf gut genug funktioniert, dass du Auto fahren kannst, dass du nicht im Schneetreiben fahren musstest.....
Die Arbeit ist doch auch Leben, oder? Und du bist froh, dass du sie wieder schaffst?
Vielleicht nützt eine Tageslichtlampe, Blumen, ein beleuchteter Weihnachtsstern, Kerzen.....

Schön, dass ich hilfreich bin, das hilft mir gerade auch, nicht zu vergessen, wie weit ich schon gekommen bin.
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Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Hallo Aufatmende,

danke für deine Nachricht. Ja aufgrund der Art und Weise wie du schreibst, habe ich mir schon gedacht, dass du auch schon etwas mehr Lebenserfahrung hast! ;-)

Seit wie vielen Jahren beschäftigst du dich denn schon mit dem MB Thema???
Naja es schwingt bei mir immer die Hoffnung mit, dass man vielleicht eines Tages doch frei sein kann... Ich möchte in 25 Jahren keinen Kampf mehr führen müssen. Irgendwie ist der Gedanke daran, dass das Leben immer ein Kampf bleiben könnte, schwer anzunehmen. Ich klammere mich schon mein ganzes Leben an die Hoffnung, dass irgendwann Mal mehr Leichtigkeit kommen könnte...

Interessant... Du sprichst wirklich mit diesen inneren Stimmen? Das fällt mir bisher nicht leicht. Ja ich habe das auch schon ein paar Mal gemacht... Aber da hatte es so massiv geknallt, dass mir nix anderes übrig geblieben ist, als in den Dialog zu gehen. Proaktiv geht es eigentlich nur, wenn der Thera mich unterstützt.... Und wenn ich da nen Termin habe, dann ist das Kind zumeist auch schon in den Brunnen gefallen.

Mit ist mittlerweile klar, dass es keinen Sinn macht, innere Anteile abzulehnen und sie zu ignorieren. Es ist aber ein grosser Schritt für mich, da wirklich einen Dialog zu pflegen und sie danach zu fragen, was sie benötigen...
Früher hätte ich das aufgrund meiner Sozialisierung als "gestört" gesehen... Das hat sich aber verändert. Ich habe auch keine gespaltene Persönlichkeit, nur weil ich ein ausgeprägtes Innenleben habe und mit Anteilen kommunizieren kann.
Vielleicht vergisst du, dich selbst zu loben? Dankbar zu sein, dass du Arbeit hast und die Arbeit geschafft hast (und was konkret), dass die Technik bei den Meetings funktioniert hat, dass du wg. Homeoffice nicht fahren musstest.....
Dankbar, dass dein Kopf gut genug funktioniert, dass du Auto fahren kannst, dass du nicht im Schneetreiben fahren musstest.....
Die Arbeit ist doch auch Leben, oder? Und du bist froh, dass du sie wieder schaffst?
Vielleicht nützt eine Tageslichtlampe, Blumen, ein beleuchteter Weihnachtsstern, Kerzen.....
Ja! Gute Punkte! Hmmm ich habe aktuell eine grundlegend ablehnende Haltung der Arbeit entgegen, weil ich dazu gezwungen bin, Dinge zu tun, die ich nicht möchte. Also sehr lange arbeiten, dass alle an mir reissen und ich mich kaum dagegen wehren kann - trotz klarer, offener Gespräche. Das Gefühl einer Situation ausgeliefert zu sein, triggert glaube ich die Vergangenheit an. Und deswegen möchte ich am liebsten gar nicht mehr da hin gehen. Jeder Morgen ist ein Kampf und fühlt sich an, wie eine qual.
Dazu kommt dann immer noch, dass mein Inneres Kind wohl nicht so Happy ist, weil ich den Dialog nicht wirklich erzeugen kann. Keine Zeit und Erschöpfung... wenn ich so müde bin, dann geht das nicht mehr...

Aber ja... Ich sollte mich mehr loben. Schliesslich nehme ich das alles mittlerweile auch sehr deutlich wahr und kann das Problem benennen. Das war früher anders.

Aktuell fahre ich zu meinen Eltern. Zum Glück mit dem Zug, weil 3.5 Std Auto würde ich auch nicht mehr packen. Morgen gegen Mittag wieder Zuhause. Ich glaube diesen Raum werde ich mir sehr bewusst nehmen, um Mal wieder mehr mit mir selbst in Verbindung zu kommen.
Schön, dass ich hilfreich bin, das hilft mir gerade auch, nicht zu vergessen, wie weit ich schon gekommen bin.
Dafür schätze ich den Austausch hier im Forum! Man kann reflektieren und sich im Dialog auch immer seine Fortschritte vor Augen führen. Deine Vorschläge nehme ich mir Mal zu Herzen!

Alles Liebe
Laura
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