Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Hier können Betroffene über ihre Erlebnisse diskutieren.
Anne_killuminati
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Anne_killuminati »

Laura hat geschrieben: Sa Aug 07, 2021 3:42 pm Du hast mir meine Unschuld geraubt! Du hast mir die Leichtigkeit in meinem Leben zerstört! Du hast mich gequält und fast getötet! Wegen dir leide ich noch nach so vielen Jahren. Wegen dir bestand mein Leben aus so viel Dunkelheit und Schmerz! Wegen dir zerreißt mich dieser Schmerz noch heute! Es fühlt sich an, als würde man mir das Herz aus der Brust reissen. Wegen dir leide ich auf eine Art und Weise, die die aller wenigsten Menschen jemals ertragem müssen! Kein Mensch sollte diesen Schmerz empfinden müssen!!! Wegen dir musste ich mein Leben lang kämpfen, um zu überleben! Wegen dir bin ich so wütend! Wegen dem, was du mir angetan hast, ist mein Leben überschattet. So viele Dinge sind so schwer - Sozialleben, Nähe, Beziehungen, Freundschaften, der Glaube an mich selbst, Lebensfreude, die Möglichkeit Glück zu empfinden. Wegen dir leide ich noch heute! Dafür dass du ein paar Momente der Macht und sexuellen Befriedung empfinden konntest. Du hast mein Leben so sehr geprägt. Ich will nicht sagen, dass du es zerstört hast, weil ich dir diese Macht nicht zugestehen möchte. Aber es ist ungerecht und ich bin aus tiefster Seele Traurig darüber, welchen Schatten der Missbrauch über mein Leben geworfen hat. So viel Leid und so viel Schmerz so viele verlorene Jahre! Eine verlorene Jugend voller Einsamkeit und Schmerz, ohne überhaupt zu verstehen weshalb. Geraubte Jahre! Jahrzehnte! Für ein paar Momente voller Machtgefühl und vermeintlicher Lust. Das steht nicht im Verhältnis! Ich wünsche dir aus tiefster Seele, dass du bald sterben wirst! Du verdienst es nicht zu leben, denn du hast die Leben so vieler Mädchen für immer geprägt. Ich hoffe, dass es irgendeine höhere Macht gibt, die eines Tages vielleicht doch für Gerechtigkeit sorgen wird! Mieses Schwein!
Das kann ich nachvollziehen
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Hallo Dorie und gast03,

danke für eure Beiträge!

Aktuell ist es immer noch echt anstrengend, mich auf der Arbeit einzufinden und es beansprucht meine ganze Energie. Naja ich habe diese Woche auch echt viel gearbeitet, aber dafür auch Überstunden aufgebaut, die ich bald abfeiern darf.

@Dorie
Ja Sarkasmus muss auch manchmal echt seinen Platz haben dürfen! ;-)
Vielen lieben Dank für deinen Zuspruch!!!
Ich finde auch, dass ich das zurzeit echt gut meistere. Aber ich hoffe sehr, dass es bald kein "böses Erwachen" gibt, wenn der Funktionier-Modus fällt. Aktuell bin ich einfach nur erschöpft von der Arbeit und den ganzen neuen Eindrücken. Und eben nebenbei noch die ganze Geschichte mit der neuen Wohnung organisieren. Ach ja... Alles nicht so einfach, aber irgendwie schaffe ich es aktuell erstaunlicherweise.

@gast03
Ja es macht vollkommen Sinn, einen Zugang zu sich selbst und den Gefühlen zu haben. Wenn es so krass anstrengend ist wie aktuell, dann ist für alten Kram keine Kapazität mehr vorhanden.

Unter automatischen Programmen verstehe ich bspw. Funktionsmuster, die mich durch die Zeit in der Unternehmensberatung gebracht haben. Einfach funktionieren, ohne Kontakt zum eigenen Körper. Fast eine Abspaltung von sich selbst. Da gibt es im Automatismus natürlich vom Grundsatz her eine Korrelation zu Trauma-bedingten Verhaltensweisen. Leider ist bspw. Das Arbeiten sehr stark durch einen Automatismus geprägt, so dass ich das erst wieder "neu lernen" muss. Und zwar auf eine gesündere Art und Weise, die mehr meine Bedürfnisse berücksichtigt. Aktuell ist dafür aber kaum Raum und der aktuelle Funktionier Modus ist schon ganz okay. Für ne klar definierte Zeit, bis ich eben wieder zur Ruhe komme.

Die Programme, die du nennst sind nicht gemeint.

Es wird hier denke ich sehr wohl Menschen geben, die Kapazität für den Mist haben. Das hatte ich ja auch ne lange Zeit. Aber neuer Job und neue Wohnung bindet Kapazität.
Wer möchte nicht alles gut schaffen und in eine bessere Phase übergehen?
hää wo ist das Problem? Ich darf doch schreiben, dass ich aktuell alles gut schaffen möchte. So ganz einfach und "alltäglich" ist die aktuelle Phase nunmal nicht. Nach knapp 2 Jahren Auszeit und Traumatherapie wieder in nen Job zurückkehren und parallel noch das Zuhause zu verlieren ist schon viel. Das wäre auch viel für jemanden ohne meine Geschichte!
gast03

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von gast03 »

Hallo

Also meiner Meinung nach meinst du keine Programme.
Das verwässert den Begriff.
Programme werden programmiert. Wer hat dich programmiert?
heisst nicht dass es nicht sch und schlimm ist was du meinst. Ist aber was anderes....

Und jetzt bin ich hoch verwundert. Du hast doch immer gesagt wann ist es bloss vorbei und du hättest schon so lang gelitten.. und jetzt plötzlich hattest du Kapazitäten dafür?
Ich weiss was du meinst aber das klang damals anders.
Niemand hat dafür Kapazitäten. Jeder will arbeiten Geld verdienen. Nicht prekär leben was du ja zb nicht musstest..

Und Neuanfang etc sind wirklich hart. Da hast du recht. machen hier viele mit.
Ich will deine Situation nicht klein reden aber den Blick dafür öffnen dass es hier vielen so geht und die es auch meistern.
Ich hatte die Situation zb selbst vor einiger Zeit. inklusive Umzug. kenne Leute die hatten das und haben nebenher noch den Partner beerdigt...
Manchmal habe ich den Eindruck du hast das Gefühl alles an deiner Situation ist einzigartig. Ist es nicht. Vielleicht hilft der Blick. nicht allein zu sein. dass es viele starke Frauen gibt etc. Wenn nicht vergiss es.

Alles gute
gast03
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Hallo gast03,

Sorry aber ich finde deine Aussagen grenzwertig.

Damit wären wir wieder bei dem Kreislauf "Leid ist individuell" und der Frage wer denn eigentlich leiden darf. Wie oft muss jemand vergewaltigt worden sein, damit er deiner Meinung nach das Recht hat, ein Gefühl von Überforderung und Kapa Grenze zu erleben?

Muss ich ernsthaft mit nem Flashback im Hotelzimmer zusammenbrechen, um hier das Recht zu haben, in meinem eigenen Thread meine Emotionen auszudrücken? Meine Emotionen und Gefühle haben vollkommen ihre Daseinsberechtigung. Nur weil andere auch oder mehr struggeln, heisst das nicht, dass ich mein Leben nicht auch als herausfordernd empfinden darf.

Nirgends schreibe ich, dass ich in meiner Situation einzigartig bin. Vielmehr frage ich mich, was es dir hier bringt, solche Sätze raus zu hauen. Ich nutze diesen Threads hier, um meine eigenen Gefühle zu sortieren und nicht um mich mit anderen Menschen zu vergleichen!
Dorie
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Dorie »

Hallo Laura

Ich spreche fließend ironisch mit ausgeprägten Sarkasmus. :mrgreen: ne ernsthaft. Sarkasmus kann auch manchmal die Sicht verändern. Mir hat das schon öfters geholfen und darum kriegst du immer wieder meinen Zuspruch :wink:

Das tust du und lass dir da nichts anderes sagen. Ein Fulltime Job und Umzug ist einfach kein Zucker schlecken. Allein den sicheren Ort aufgeben ist schon heftig.

Ich gehe arbeiten und mache jetzt auch noch Ergotherapie, aber habe die Kapazitäten auch am meinen "Mist" zu arbeiten. Aber würde ich ein Fulltime Job haben und noch einen Umzug haben, dann hätte ich auch keine Kapazitäten. Ich kann deine Aussage bestätigen, das es Menschen gibt, die Kapazitäten haben, an sich zu arbeiten. Mir ging es mega schlecht, bevor ich angefangen habe an mir zu arbeiten. Ich habe vorher an keine Heilung geglaubt. Ich hatte keine Hoffnung. Seit ich wieder Hoffnung habe und daran glaube, dass es Heilung gibt, seitdem habe ich auch Kapazitäten, den Mist zu verarbeiten. Ich habe auch noch immer wieder schlechte Zeiten, wo ich denke, dass drückt mich runter, aber in diesen Zeiten habe ich ein gutes Helfernetz was mich schnell auffangen kann.

Ich hatte am 14.9 ein neues traumatisches Erlebnis. Meine Hilfe hatte sofort reagiert. Selbst mein Psychiater gab mir gleich Ergo und ich mache jetzt Tanztherapie und meine Seelsorge war 1,5 Wochen nach dem Erlebnis arbeitstechnisch hier und hat sich mit mir getroffen um mit mir zu dem Ort zu gehen damit ich den Ort wieder betreten kann, weil ich hatte dort panikattacken. Und nur der Name des Ortes machte schon Panik. Ich war tief unten zu der Zeit, aber hatte Kapazitäten um mit ihr da zu arbeiten.

Leid ist individuell und JEDER darf sein Leid kundtun. Egal weswegen er leidet. Ich kenne jemanden mit Krebs und die Person kann und darf deswegen leiden.
Deine Gefühle haben immer eine Daseinsberechtigung. Du hättest sie nicht, wenn es nicht berechtigt ist.
Ich habe meiner efh damals gesagt, dass ich immer wieder keine Hilfe bekommen habe und das das Job Center mir auch nie wirklich geholfen hatte damals, als ich nicht mehr konnte und zu Hause Nervenzusammenbrüche hatte. Ich sollte trotzdem mehr arbeiten gehen.
Da hatte sie zu mir gesagt, dass liegt daran, dass man erkennt, weil ich immer um Hilfe kämpfe. Ich soll damit aufhören.
Wenn ich freundlich bitte, passiert nichts, also muss ich kämpfen.
Sie meinte dann, zeigen sie da einfach ihr Gefühl das sie nicht mehr können. Brechen sie da mal zusammen und weinen sie.
:shock:
Nein, auf keinen Fall. Ich habe Hilfe verdient bevor hier alles zusammen bricht. Und du musst nicht erst ein Flashback haben um das deine Gefühle ernst genommen werden.

Vergleichen mit anderen finde ich sowieso nicht gut, weil jeder ist einzigartig. Wenn ich mich mit anderen Menschen vergleichen würde, wäre das druck aufbauend.
Träume nicht dein Leben,sondern lebe deinen Traum


Gib mir die Gelassenheit,Dinge hinzunehmen,die ich nicht ändern kann.
Gib mir den Mut,Dinge zu ändern,die ich ändern kann.
Gib mir die Weisheit,das eine vom anderen zu unterscheiden.
gast03

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von gast03 »

Ja leid ist individuell.
Ich mag es nur nicht wenn Begriffe benutzt werden die was anderes meinen.
Was sagen Menschen die wirklich programmiert wurden? Die haben dann keinen Begriff mehr, wenn das für andere Sachen ("Muster" eben) benutzt wird. Sie haben nichts mehr um zu beschreiben was war und bleiben dann wort-los zurück.

Und ja natürlich darfst du das schreiben. Und ja die Phase ist schwer. Das wollte ich dir nicht absprechen. Ich fand es nur komisch dass du sagtest manche haben Kapazitäten aber damals als du in dieser Phase warst, eben ständig gesagt hast das du die Kapazitäten im Grunde nicht hast, es vorbei seins oll etc. Was verständlich ist... Aber das hatte mich irritiert. Weil nun sollten die Kapazitäten die anderen plötzlich haben...
Daher kam glaube ich dieses Gefühl dass es gut sein könnte zu hören wie es bei anderen ist. Das nur zur Erklärung.

Gast03
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

@Dorie
Vielen lieben Dank für deine Worte! Aktuell ist gerade wirklich nicht einfach und es tut nochmal gut, deinen Zuspruch zu lesen!

Und nein es ist gerade wirklich kein Zuckerschlecken. Ich finde den Funktionier-Arbeitsmodus auch total schrecklich, aber anders schaffe ich es einfach nicht. Musste vorhin in einem Telefonat mit meiner besten Freundin auch voll anfangen zu weinen. Weil mir da erst so richtig bewusst geworden ist, wie schlimm ich es finde, mich aktuell nicht selbst zu spüren. Ich habe nicht Mal wirklich wahrgenommen, dass mir zum Heulen zumute war.... Ich fühle mich einfach überfordert. Auch mit der Arbeit. Im Gegensatz zu früher, begreife ich das nun aber ganz anders. Und das ist ja der erste Weg.

Ich habe von dem Vorfall, den du erleben musstest gelesen und es tut mir wirklich zutiefst leid, dass du dir so etwas mit ansehen musstest!!!! Es freut mich sehr für dich, dass du ein Helfernetzwerk hast, das dich da aufgefangen hat. Und auch dass du eben die Kapazität hattest, um daran direkt arbeiten zu können!!!!

Oh Mann, das mit dem Jobcenter ist wirklich das Letzte! Aber ich finde die Einstellung genau richtig!!!! Du hast Hilfe auch ohne so einen Zusammenbruch verdient. Und letztendlich ist es auch dir ganz alleine überlassen, wo du dich verletzlich zeigst!

@ gast03
Ich hatte vor ein paar Tagen Mal angefangen, dir zu schreiben, aber es nicht abgeschickt. Ich glaube auch nicht, dass es wirklich ankommt, wenn ich dir nochmal genau erkläre wie ich was meine. Und es ist mir momentan auch einfach zu anstrengend. Was ich aber nicht glaube ist, dass ich nun alle Menschen, die programmiert worden sind, mit meinen Formulierungen in eine Sprachlosigkeit befördere. Wo beginnt Programmierung - wo endet sie? Das ist ein weites Feld!

Und ja, wer nicht Vollzeit arbeitet, der hat deutlich mehr Kapazitäten. Man muss es eben auch wollen, sich mit den Themen zu beschäftigen. Und das wollte ich und habe ich. Deswegen muss ich aber nicht die ganze Zeit super Happy und vollkommen ausgeglichen sein. Und hier habe ich meine Emotionen zum Ausdruck gebracht, was vollkommen in Ordnung ist.
gast03

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von gast03 »

Ich möchte einmal erleben dass du zu einer Kritik sagst: Ah danke. Ich denk mal drüber nach. Hab ich noch nie erlebt.
Nee wenn du das so wahrnimmt dann werden die nicht sprachlos...Alles klar :wink:
Frag doch einfach mal...

Und ja alle Menschrn sind ja auch sexuell missbraucht. Das ist nämlich auch ein sehr weites Feld...Kann ich auch sagen... finde ich sehr sehr schwierig und fühlt sich nicht gut an, oder?

Und niemand hat verlangt dass du immer happy bist...oder dass jetzt alles gut ist. Es ist klar dass das ein langer steiniger Weg der durch einen Job nicht kürzer wird...
gast03
Dorie
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Dorie »

@ Gast 03

Ich habe das schon mal erlebt, dass sie über Kritik nach denkt und sich bedankt hat. Weisst du woran das liegt? Ich mache ihr keine ständigen Vorwürfe und Vergleiche sie mit mir selbst, oder mit anderen. Ich ermutige sie, ihren eigenen Weg zu gehen und nicht meinen.

Wenn dich das sprachlos macht, dann sprich bitte nur für dich und nicht für alle anderen Menschen. Du pauschalisierst hier immer wieder in einer TOUR. Und die Vergleiche müssen hier nicht sein. Das hier ist kein Ranking. Schlimm, schlimmer, am schlimmsten.

Wie wäre es, wenn du jetzt wirklich mal aufhörst hier zu lesen? Ich finde es echt schade und auch traurig, immer wieder zu lesen, das menschen ausgebremst werden oder nur kritisiert werden, nur weil sie einen anderen Weg gehen.


@Sorry Laura

Mach in Ruhe und so wie du kannst und nicht wie andere es möchten. Ja der Modus ist auch nicht schön, aber wenn grad nicht ohne geht, dann geht es halt auch nicht. Mach dir da keine gedanken. Kann wieder besser werden.

Sich nicht selbst zu spüren, ist auch sehr anstrengend und nervig. Das kann dann überraschend kommen, so wie du jetzt auch geweint hast. Gut aber das das raus kam, wo es ging. Es tut mir leid das es so jetzt für dich leider ist. Viel Kraft dir

Danke. Ja es war hart, sowas wollte ich niemals sehen. Ich habe es Gott sei Dank durch mein Helfernetz geschafft und ich musste nicht in die Klinik. Die Kapazitäten hatte ich dadurch das gleich jeder die Hand hin hielt. Auch das meine Seelsorge beruflich hier war, hat soviel Kraft gegeben. Es ist auch vollständig gelöst worden.

Genau so sehe ich das auch. Die Efh hat auch versucht in meiner Psyche zu bohren. Sie war ja auch Psychologin und meinte sie dürfe das. Ich musste echt kämpfen damit sie damit aufhörte. Zuletzt hatte ich nur noch gesagt, wenn sie damit nicht aufhört, dann werde ich mir das von meiner Thera aus bestätigen lassen, wie mir das gerade schadet und dann ist beendet.

Ich wünsche dir eine ruhige erholsame restliche Woche mit viel Kraft für die Arbeit und alles andere was gemacht werden muss

Liebe Grüße Dorie
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Evenstar »

Laura hat geschrieben: Sa Okt 16, 2021 7:23 pm
Muss ich ernsthaft mit nem Flashback im Hotelzimmer zusammenbrechen, um hier das Recht zu haben, in meinem eigenen Thread meine Emotionen auszudrücken? Meine Emotionen und Gefühle haben vollkommen ihre Daseinsberechtigung. Nur weil andere auch oder mehr struggeln, heisst das nicht, dass ich mein Leben nicht auch als herausfordernd empfinden darf.

[....]

Ich nutze diesen Threads hier, um meine eigenen Gefühle zu sortieren und nicht um mich mit anderen Menschen zu vergleichen!

Und das darfst du. Deinen Thread nutzen um deine Gefühle auszudrücken, egal, was wann wie passiert ist. Es ist eine Momentaufnahme deines Lebens.

Manchen Menschen fällt es glaube ich schwer, sich nicht zu vergleichen. Und beim Vergleichen schwingt immer eine Bemessung von individuellen Eindrücken mit statt.
Und das ist gleichzeitig so unsinnig. Denn wir sind nun mal Individuen.


Wie geht's dir inzwischen? Nun bist du ja eine Weile wieder im Job, der Alltag schon eingeschlichen?

Liebe Grüße
Even
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Vergangenheit so lange Gegenwart ist,
bis alle Wunden verheilt sind.



Ich geh meinen Weg ans Ende
Sehnsucht nach der Zukunft
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Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

@gast03

Weisst du, mir ist die Unterhaltung an dieser Stelle auch echt zu mühselig. Ich verstehe überhaupt nicht, was du denn von mir möchtest? Geht es dir darum, dass du in deinem Leid auch gesehen wirst? Das ist ein vollkommen berechtigter Wunsch, der sich meines Erachtens nicht durch permanenten "Angriff" erzielen lässt. Zumindest kommt das so bei mir an. Ich möchte nicht mehr weiter Energie in solche Diskussionen stecken. Bitte respektiere das in meinem Thread.

@ Dorie
Danke für deine Worte! Öhm ich hab das hier vorhin Mal Zwischenzeitlich auf der Arbeit gelesen und war dir echt dankbar. Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich möchte hier gerne meinen sicheren Ort behalten, um meine Gefühle auszudrücken. Und irgendwie war ich schon nah dran, das jetzt einfach zu lassen, weil ich nicht "runter gemacht" werden möchte!

Ich finde du hast dir wirklich ein super Netzwerk aufgebaut. Ich glaube, dass das ein zentraler Punkt ist, wenn man dabei ist Traumata zu verarbeiten bzw einen Weg zu finden, damit zu leben. Und das ist ja ein super Beweis, dass es auch sehr nützlich sein kann, gerade wenn noch eine Schippe oben drauf gelegt wird!

@Even
Vielen lieben Dank!!!! Ja du hast vollkommen Recht! Und so habe ich das Forum hier in der Vergangenheit auch immer für mich genutzt. Es hilft mir, hier meine Gefühle und Gedanken zu sortieren. Ich habe aktuell keine Unterstützung von einem meiner Theras und da ist es nochmal wichtiger, dass hier mein Ort bleibt, um mich auszudrücken!

Tja wie geht es mir? Hmmm.... Keine Ahnung würde ich sagen... Schlechte Antwort... Kommt mir vor, als wäre ich was Selbstwahrnehmung betrifft in der Zeit zurück gerutscht. 🙄
Ich nehme mich kaum wahr. Ich weiss aus Erfahrung mittlerweile, dass ich total "drüber" sein müsste, aber ich spüre mich kaum. Ich funktioniere einfach und das läuft gerade ganz gut. Ein Dauerzustand soll das nicht mehr sein.
Die letzten Wochen auf der Arbeit waren extrem anstrengend. Ich habe sehr sehr viel gearbeitet und nun in 3 Wochen 14 Überstunden aufgebaut. Darf ich aber irgendwann abfeiern. (Nicht so wie früher) Alltag ist nicht wirklich da. Es ist soooo viel neuer Input, aber ich verstehe mittlerweile ganz gut, wie der Laden läuft. Das war mir wichtig, weil ich glaube, dass mir dafür demnächst komplett die Kapa fehlen wird. Ich wollte mich ein wenig "frei schwimmen". Natürlich auf Kosten meiner Selbstwahrnehmung. Aber immerhin bin ich mir darüber bewusst. Ich bin unendlich müde, weil ich jeden Tag um 5:45 raus muss. Das ist mega anstrengend für mich und ein Rhythmus ist nicht in Sicht.
Gleichzeitig werden hier aus dem "Ghetto-Haus" jetzt Luxuswohnungen... Freitag kommt das Gerüst um das Hochhaus. Ich habe das Gefühl, als würde mein sicherer Rückzugsort jetzt einfach über Wochen langsam zerbröckeln. Ein Gefühl von den Boden unter den Füßen zu verlieren. Das nimmt mich mehr mit, als mir im Alltag bewusst ist. Zwischendurch habe ich aber das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Also kein wirklich gutes Zeichen.
Am 22.11. ist der Umzug. Ich bin dankbar, dass ich was Neues gefunden habe. Es ist auch eine Art Neuanfang und rational betrachtet auch mit Sicherheit gut. Aber der Umzug ist nunmal aktuell nicht freiwillig. Das ist nicht mein Zuhause...

Irgendwie versuche ich mir Freiräume zu schaffen und achtsam zu sein. Heute früher heim und Pflanzen umgetopft. Am Wochenende regelmäßig in den Wald. Letztes Wochenende war ich meeega sozial. (Die positive Seite des Funktionierens nutzen) jetzt fühle ich wie meine Akkus so unendlich leer sind. Einfach nur das Wochenende erreichen und alleine sein.

Danke dass du gefragt hast. Jetzt weiss ich auch wie es mir geht. Und mir ist irgendwie zum Heulen zumute. Einfach durchhalten!!!!

Alles Liebe
Laura
Wildi
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Wildi »

Hallo Laura,

es gibt einen Lichtblick: Am Wochenende bekommen wir alle eine Stunde zum Länger-Schlafen geschenkt.

Ich selbst habe auch einen neuen Job, für den ich mich qualifizieren musste. Bin seit Juli überarbeitet und im Dauerstress, und das rächt sich jetzt mit Angstzuständen etc. Aber dafür habe ich mir eine neue Einnahmequelle erschlossen. So ist es halt. Manchmal ist es zu viel und alles – aber da ist es doch gut, wenn man funktionieren kann. Das wird schon wieder anders.

Alles Gute für dich
Wildi
Atmen.
Laura
Beiträge: 628
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Hey Wildi,

Vielen Dank! Ja das ist wirklich ein Lichtblick! Und auch gut ist es, dass morgen noch frei ist!!! Vielleicht komme ich aber in nächster Zeit morgens etwas besser aus den Federn. Nur dann ist es leider dunkel, wenn ich losfahre und heim komme... 🙄😕
Ja es rächt sich irgendwann, wenn man so im Dauerstress ist. Das kann ich sehr gut nachempfinden!!! Hast du schon ne Lösung gefunden, wie du wieder mehr in deine Mitte findest?

Ich habe jetzt das Wochenende komplett alleine verbracht. Das war dringend nötig. Ich bin total drüber! Gestern konnte ich den Kloß im Hals, die Luftnot und innere Unruhe noch irgendwie wegdrücken. Ablenkung....
Heute hab ich mich dann aufgerafft und bin in den Wald. Musste einfach losweinen. Gar nichts konkretes - nur ein paar Bilder von Früher. Ich glaub der MB hängt irgendwie an dem Gefühlen von Überforderung und "den Boden verlieren" mit dran. Das wird zumindest gerade getriggert. Vorhin zum ersten Mal seit Monaten wieder SG gehabt, die kurz hereingehuscht sind. Konnte ich aber stoppen. Und plötzlich auch wieder Craving nach Cannabis. Mein Unterbewusstsein fährt wohl alles auf, was geht.

Irgendwie weiter machen. Montag Mal mit dem Thera versuchen einen Termin für nach dem Umzug klar zu machen. Ich fühle, dass mein Kartenhaus gerade ziemlich instabil ist und fällt, sobald das alles vorbei ist.
Evenstar
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Evenstar »

Ich stell dir mal ein Kraftpaket hin. Einst war das ein sehr starkes Symbol im Forum.

Dass ist wohl dein Jahr der "Neuanfänge". Neuer Job, neue Wohnung. Das macht was mit einem. Ich finde gut, dass du das mit der Thera und einen Termin ausmachen gut im Blick hast.

Und naja, ich fand es immer ätzend früh aufzustehen. Bin bis 6 Uhr einfach nicht der Typ zum Aufstehen...und inzwischen auch einen Job, in dem es geht, dass ich so ab 7 Uhr frühenstens auf der Piste sein muss. Vielleicht gewöhnt sich der Körper irgendwann dran. Und dass es nun früh dunkel wird... ja, aber vielleicht kannst du es dir abends dann schön gemütlich machen?

Liebe Grüße

Even
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(Max Herre-Fremde)
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Hallo Even,

Danke! Ein Kraftpaket kann ich definitiv gebrauchen!!!!!

Der Thera Termin ist glaube ich mehr als nötig. Ich hätte einen gehabt... Nächsten Freitag spät abends... Nur am Samstag habe ich bei mir Zuhause eine kleine Wohnungs-Abschieds-Party. Und bisher hat mich ein Thera Termin immer ziemlich mitgenommen, so dass soziale Aktivitäten nicht wirklich sinnvoll waren... Ob das klug war? Naja... Jetzt bereue ich es... Der Termin ist jedenfalls weg. Ich baue auf den Funktionier-Modus... Hoffentlich ist der morgen wieder an.

Ja ich muss mir irgendwie die Abende gemütlich machen. Und irgendwie versuchen das Kind nicht in den Brunnen fallen zu lassen. Wenn ich mich nicht spüre, dann staut sich zu viel auf und die Quittung bekomme ich dann...


Jetzt sitze ich am See, versteckt zwischen Bäumen. Die letzte halbe Stunde habe ich Rotz und Wasser geheult. Druck abbauen. Auf Ressourcen zurück greifen, um mein Leben mit meiner Bürde irgendwie halbwegs zu meistern.

*****Trigger********
Da ist das alte Muster wieder. "Ich wünschte ich wäre tot. Ich hasse mein Leben. Was hab ich nur getan, damit ich immer und immer wieder diesen Schmerz durchleiden muss?". Ich sehe mich wie ich gegen den Brückenpfeiler fahre oder das Messer in der Hand halte usw. Ja nichts ungewöhnliches. Vorhin dachte ich, dass es lange dauern würde, bis man mich hier im dichten Gestrüpp findet. lch kenne diese Bilder und Gedanken nur zu gut. Lange waren sie weg. Ich versuche sie wegzudrücken und ihnen keinen Raum zu geben. Irgendwie meine Gefühle von zerreißendem Schmerz raus lassen, damit der Druck weniger wird.

*******

Ich habe eben beim Weinen Bilder vom MB gesehen. Ganz offensichtlich ist meine Überforderung nicht nur mein "aktuelles Leben" mit Neuem Job und Umzug. Immer wieder zerrt die Vergangenheit an mir und reisst mich in einen Abgrund. Ich fühle mich aktuell der Situation ausgeliefert und kann nichts gegen die grundlegenden Veränderungen in meinem Leben tun. Mein sicherer Rückzugsort wird mir weggenommen und ich bin schutzlos. Ausgeliefert sein kennt mein Unterbewusstsein. Und deswegen kommen jetzt diese Bilder.... 😔 Das ist gemein, ungerecht und frustrierend!!!! Als ob ich aktuell so was noch brauchen könnte. Es wäre schön ein normales Leben zu haben.
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