Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

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Laura
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Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:06 am

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Ja es ist anstrengend! Veränderung ist leider kein Selbstläufer, sondern erfordert viel Einsatz. Und das Leben mit Struktur wieder aufbauen kostet Kraft... Noch mehr, wenn man versucht, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Aber ich bin ganz stolz auf mich, wie gut ich aktuell alles meistern kann.

Vor langer Zeit habe ich so was Mal aufgeschrieben. Jetzt sind die Dinge schon fast "automatisiert", weil ich so oft üben durfte. Die Situation annehmen. Ruhe & Rückzug zulassen, in den Wald gehen und tief durchatmen, ggf. davor im Auto Mal laut schreien. An einem sicheren Ort im Wald weinen. Auf den Boxsack einschlagen, Entspannungsübungen, die Gefühle bewusst Wahrnehmen und zulassen. Unterdrücken hilft einfach nicht weiter. Ein heisses Bad. Schokolade essen oder anderes Essen wie Sushi bestellen, um mir aktiv Gutes tun. Mein Kuscheltier aus der Kindheit in den Arm nehmen. Joa das ist so das Standard Portfolio.
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Der Tiefpunkt ist 50 Tage her. Insgesamt war es zwar immer wieder anstrengend, aber insgesamt gut. Ich habe ganz gut ins Leben gefunden.
50 Tage lang.
Hallo Tief.

Ich lenke mich mit Netflix an. Hab auch schon echt viel gegessen... Kompensationsmechanismen. Ist mir klar. Es kündigt sich seit ein paar Tagen an. Ständig Kopfschmerzen. Rückzugsbedürfnis. Extrem erschöpft. Ich lag gestern um 19:00 im Bett.
Ich könnte weinen, schreien. Ich merke, wie mir mir totales Chaos herrscht. Fragt sich halt weshalb. Ich hab Kopfschmerzen. Ich hab das Gefühl weglaufen zu wollen. Ich fühle mich einsam und überfordert.

Es gibt keinen Grund nun so zu fühlen und sehenden Auges ins Tief zu fallen. Zulassen... Das würde helfen.... Es durchfühlen, mich nicht ablenken.... Das kostet Mut! Wieder Kraft dafür aufwenden.
50 Tage stabil ist aber ein guter Schnitt... Vermutlich neuer Rekord.... Das wären im Schnitt 7 Tiefs im Jahr. Viel und wenig. Je nachdem, wie ich es betrachte...

Es führt kein Weg daran vorbei, das rauszulassen, was sich da gerade angestaut hat. Das ist aber ne ordentliche Ladung. Das macht mir Angst. Ich möchte das irgendwie nicht fühlen.... Und ich Frage mich, wieso ich das denn immer und immer wieder muss...

50 Tage... Hallo Tief...

Mal schauen wie ich damit umgehe....
Dorie unlog

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Dorie unlog »

Hallo Laura

Dir viel Kraft und auch Mut, das wieder zuzulassen.

50 Tage stabil, das ist sehr gut. Ich finde darauf kannst Du stolz sein.

Wie läuft es inzwischen auf Arbeit? Ist das immer noch so heftig?

Denk an dich
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Hallo Dorie,

Danke für deine Worte! Dabei geht es dir wohl viel schlechter als mir!

Gedankenspirale - darf ich schreiben, dass es mir nicht gut geht, wenn es anderen bestimmt schlechter geht, als mir!?

Geht es dir etwas besser liebe Dorie? Kannst du bald in die Reha???

Ja 50 Tage ist gut. Da waren auch immer wieder Momente, in denen alter Kram in Form von Emotionen hoch gekommen ist. Überwiegend war es aber besser und es gab mehr Leichtigkeit. Jetzt ist es aber Mal wieder eine grosse Welle, die sich schon über einige Tage aufbaut... Vielleicht kommen diese Dinge auch einfach genau dann, wenn wieder mehr Kapazität da ist. Also ins nächste Level - und ein weiterer "Endgegner"... 🙄
Ich glaube, dass ich besser damit umgehe. Ein wenig ist es auch das Gefühl, eben das Kämpfen Mal zu lassen, denn ich kann mich eh nicht dagegen wehren. Gestern Abend habe ich nochmal heftig geweint... Die halbe Zewa Rolle... 10 Stunden geschlafen! Vorhin im Wald gewesen.... Und wieder Rotz und Wasser Geheult... Es führt wohl kein Weg daran vorbei. Wenn sich der Druck aufstaut, bekomme ich wieder SG. Und dann wird es einfach nur unerträglich... Da war ich auch schon wieder... das hat aber noch Steigerungspotenzial.... Da hilft wohl nur, nicht gegen das was da kommt, anzukämpfen... Nach dem Wald geht es etwas besser. Ich bin aktiv gut zu mir. Habe es geschafft Mal wieder zu duschen und mir Pizza gemacht. Selbstfürsorge....

Die Arbeit ist immer noch der blanke Wahnsinn... Wird wohl in der nächsten Zeit noch schlimmer werden, weil die Zahlen des Unternehmens nicht gut sind. Demnächst sollen massiv Stellen abgebaut werden. Mein Arbeitsplatz ist aber wohl sicher. Ich versuche mit der Arbeit anders umzugehen und es nicht so sehr an mich ran kommen zu lassen. Die vielen Überstunden zehren aber an meiner Kraft... Der einzige Grund, weshalb ich es aktuell halbwegs aushalte, ist Corona. Ich hatte Mo und Fr Home-Office. Das habe ich der aktuellen Welle zu verdanken und war vorher undenkbar. Wenn ich nur 3 Tage vor Ort bin, dann kann ich es besser aushalten.

Ich bemühe mich sehr, gut auf mich und meine Bedürfnisse zu achten und nicht wieder in eine Hilflosigkeit zu verfallen. Das ist aber sehr anstrengend....

Alles Liebe
Laura
Aufatmende
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Aufatmende »

Ich kenne das auch von mir, dass innerlich am meisten in Bewegung kommt, wenn es äußerlich ruhig ist.
Zur Arbeit kann ich nur sagen: langfristig ist es die beste Selbstsorge, Überstunden zu vermeiden.
Immerhin im Januar ist es mir gelungen, keine Minute länger am Arbeitsplatz zu bleiben, als ich bezahlt bekomme und ich weiß, wenn ich jetzt Überstunden machen müsste, wäre ich ruckzuck wieder krank geschrieben.
Vielleicht gibt es die Möglichkeit, mit einer Vorgesetzten zu sprechen, dass du gesundheitlich Überstunden nicht schaffst und eine Fortsetzung des Home Office nach Corona möchtest? Du musst ja keinen konkreten Grund nennen!
Rückfälle sind Vorfälle!
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Ich habe auch schon mit meiner Chefin gesprochen, dass ich es nicht gut finde, Überstunden aufzubauen und das nicht so gedacht war bei dem neuen Job. Ich befinde mich noch in der Probezeit und werde mich hüten, irgendwas von gesundheitlichen Gründen zu sagen, sonst stehe ich ganz schnell ohne Job da. Vor allem, wenn bald der Stellenabbau losgeht.
HO nach Corona habe ich schon angesprochen. Klar kommunizieren ist ja wichtig. Und ich sehe da einen großen Nutzen, weil ich weniger abgelenkt werde, als im Büro. Die nächsten Wochen habe ich die Chance zu zeigen, dass alle profitieren, wenn ich die Gelegenheit zu HO habe. Also stehe ich unter einem gewissen Druck abzuliefern. Durchhalten würde ich sagen... 8 Wochen noch, dann ist zumindest die Probezeit rum.

Hmmm gleich fertig machen.... Ich bin heute ernsthaft noch verabredet, um mit einem guten Freund ins Brauhaus zu gehen. Puuuuhhhhhh.... Kraftakt.... das steht aber schon seit ner Weile. Soziale Verpflichtung. Die Höhle verlassen.... 🙄
Mein Therapeut sagt, dass ich genau in solchen Phasen versuchen soll, auszugehen. Mich nicht verkriechen...
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Geschafft! Stolz! Besser. Ausgelassenheit trotz negativer Grundstimmung. Vielleicht hat der Thera ja doch recht. Einfach Ausgelassenheit leben. "Normale" Dinge leben. Abwarten, was morgen ist!
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Mies drauf. Unleidlich. Erschöpft. Kopfschmerzen. Keine Lust auf Arbeit! Heute HO, morgen muss ich da hin.... Ich mag nicht. Rückzugsbedürfnis. Will mich verkriechen. Mit ist auch ständig kalt... Konnte mich nicht zum Sport aufraffen.... Schade... Aber dafür reicht die Kraft nicht.
Irgendwie ein Kloß im Hals. Das Gefühl weinen zu müssen. Nervig.
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Immer noch mies... Anstrengende Woche. Viel Stress auf der Arbeit. Hab meiner Chefin gesagt, dass ich meinen alten Job nicht gekündigt habe um jetzt den gleichen Scheiss schon wieder zu haben!
Die ganze Woche schlecht geschlafen. Bin einfach nur erschöpft. Traurig. Mies gelaunt. Unausgeglichen. Ich fühle mich einsam. Ich hätte gerne die Nähe eines Partners. Und gleichzeitig extremes Rückzugsbedürfnis. Ich will niemanden sehen und einfach nur ausruhen.
Dieses Wochenende mache ich gar nichts. Nur für mich da sein.
Ich nehme in meinem Körper Emotionen wahr, die raus wollen. Die letzten Tage war da aber kein Zugang... Naja was ein Wunder beim Stress im Aussen...
Das macht mich zusätzlich traurig
Evenstar
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Evenstar »

Oha, das klingt nicht wirklicht gut. Welche Möglichkeiten zur Stressreduzierung hättest du?

Und welche Möglichkeiten dir morgen etwas Gutes zu tun?

Liebe Grüße

Even
Wir müssen uns daran gewöhnen, dass die
Vergangenheit so lange Gegenwart ist,
bis alle Wunden verheilt sind.



Ich geh meinen Weg ans Ende
Sehnsucht nach der Zukunft
Heimweh nach der Fremde

(Max Herre-Fremde)
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Hallo Even,
Nein gut ist anders. Ich war heute Morgen 2 Std im Wald. Am Anfang am See in der Sonne bitterlich geweint. Ich weiss selbst nicht weshalb.... Aber ich musste einfach doll weinen... Jetzt sitze ich mit einer Decke auf dem Balkon. Leider ist hier die sonne bald weg... Ich vermisse meine alte Wohnung! Aber immerhin ein bisschen Sonne. Die Bettwäsche hängt draussen. Vielleicht schlafe ich dann heute Nacht etwas besser. Eigentlich müsste ich ein bissl Ablage etc machen. Aber ich habe jetzt beschlossen, dieses Wochenende einfach alles zu lassen und mir nur Gutes zu tun. Ausruhen. Eben Spaghetti Bolognese gegessen. Heute gibt es so viel Fassbrause und Schokolade, wie ich will. Eben mit meiner besten Freundin telefoniert. (Aber die Details, wie schlecht es mir in der letzten Zeit ging, weggelassen) ein bisschen Normalität. Und nach dem Druck ablassen heute morgen geht es auch ein klein wenig besser. Nachher nochmal schön baden. Einfach gut zu mir sein... Vielleicht geht es dann bald wieder.
Alles Liebe
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Genervt. Unausgeglichen. Traurig. Wütend. Müde....

War heute im HO und heute Morgen beim Sport (ausgestempelt zwischen zwei Meetings). Und in mir brodelt es. Jetzt nochmal ne Runde um den Block gehen und frische Luft tanken. Ich glaub, wenn ich morgen halbwegs sozial kompatibel und arbeitsfähig sein möchte, dann muss das heute irgendwie noch raus.... morgen kein HO möglich....
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Die Arbeit wird immer verrückter. Der Chef dreht vollkommen am Rad. Sprunghaft verändern sich die unrealistischen Zielvorgaben fast täglich. Chaos! Wahnsinn! Nicht zu schaffen, total unrealistisch und permanent die Forderung nach "mehr mehr mehr" Mich macht das total fertig!!!! Früher hatte ich Stress, aber es gab Struktur und ich konnte Ziele immer erreichen.
4.5 Monate mache ich den Job jetzt. Die letzten Wochen wird das immer absurder.

Und dieser Wahnsinn im Aussen tut mir gar mit gut. Am liebsten würde ich den Job hinschmeißen. Aber dann kann ich die Wohnung nicht halten. Mir ist zum Heulen zumute. Und gleichzeitig das Chaos im Inneren. Ich nehme deutlich wahr, wie es sich gegenseitig verstärkt.

Ich habe große, berechtigte Angst, dass der Job mir meine Stabilität der letzten Monate gefährdet. Ich habe in den fast 2 Jahren Auszeit so hart an mir gerarbeitet und mir jedes bisschen Stabilität erkämpft. Ich will das nicht wieder verlieren! Und ich bin es wirklich leid, dass mir immer Steine in den Weg geworfen werden. Wieso kann ich nicht einfach Mal Glück und Ruhe haben? Warum muss ich immer die dicken Brocken bekommen? Ich ziehe das magisch an. Einfach Mal Ruhe, ist das denn wirklich zu viel verlangt???

Bis Karneval durchhalten. Dann hab ich ein paar Tage frei. Und insgeheim wünsche ich mir, dass ich nach Karneval krank bin. 🙄
Aufatmende
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Aufatmende »

Wäre es denn möglich, die Stunden zu reduzieren? Ich habe mit meiner Chefin um jede Stunde gefeilscht, die ich weniger arbeiten muss. Jetzt haben wir eine teilweise flexible Lösung gefunden.
Ich wünsche dir Durchhaltevermögen und eine gute Balance zwischen Arbeit und Selbstsorge.
Rückfälle sind Vorfälle!
Laura
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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

Beitrag von Laura »

Puuuhhh anstrengender Tag heute. Seit 4:30 auf den Beinen, die Frühschicht begleitet und einen Workshop gemacht. Lärm von Anlagen, Dreck, Hitze. Die ganze Zeit schreien. Jetzt bin ich heiser und habe Kopfschmerzen. Dann ausgestempelt, heim gefahren, endlich gegessen und geduscht und dann nochmal an einem internationalen Meeting teilgenommen und was vorgestellt. Bin jetzt einfach nur total fertig und erschöpft. Frag mich echt, warum ich immer so ne Scheisse magisch anziehe. Kommt mir vor, wie im alten Job.... Insgesamt ist es anstrengender, weil der rote Faden fehlt und die Ziele so unrealistisch sind....
Ist irgendwie nachvollziehbar, dass an solchen Tagen dann gar nix mehr geht. Total durch....

@Aufatmende
Wie schön es wäre, nur 80% zu arbeiten. Ja absolut. Aber ich wäre irgendwie auch schon echt zufrieden, wenn ich nur die vertraglich vereinbarten Stunden arbeiten würde, anstatt immer Überstunden aufzubauen. Und ich bin es Leid, dass ich mich die ganze Zeit mit Händen und Füssen wehren muss, weil unrealistische Ziele gesetzt werden und alle auf mich einprügeln. Ich will einfach nur ganz normal arbeiten.... Mit realistischen Zielen, die ich auch erreichen kann. Die Probezeit noch irgendwie hinter mich bringen.... Ende März...
Morgen hab ich ein Gespräch mit meiner Chefin.... Die gibt den Druck aber nur weiter. Das geht mir gehörig gegen den Strich. Aber machen kann sie auch nix..... 🙄😔 Der Call eben hat gezeigt, dass der Rest des Jahres genau so verlaufen wird..... Geht gar nicht! Am Liebsten würde ich hinschmeißen!

Danke! Ich gebe mir Mühe. Balance.... Puuuhhhh
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