wolfsfrauenfrage

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Silberfee
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von Silberfee »

Hallo Wolfsfrauen,
grundsätzlich erleben wir unsere Hilfen schon strukturiert, aber eben "wackelig" strukturiert.
Es ist für uns immer schwierig, wenn etwas ausfällt. Wegen Krankheit oder Urlaub, obwohl wir natürlich wissen, dass es völlig normal ist, wenn auch Helfer mal krank sind oder Urlaub haben.

Therapie läuft in der Regel so, dass wir schauen, was wichtig ist und dann darüber sprechen. Es ist aber schon so, dass wir eigentlich nie mit einem Thema wirklich fertig werden, weil immer etwas anderes dazwischen kommt...aber dann tauchen diese "nicht fertigen" Themen irgendwann wieder auf.

Mit der ambulanten Betreuung ist es etwas schwieriger. Auch da schauen wir, was wir gerade brauchen. Und wir sind noch in der Kennenlernphase. Letztes Mal waren wir überrascht/enttäuscht, dass sie so wenig Zeit hatte. Wahrscheinlich wäre es gut, das immer gleich zu Beginn zu klären.

Hilflosigkeit bei den Helfern haben wir auch schon erlebt - meistens kommen dann völlig blöde Vorschläge, was man in einer Situation machen könnte, die für uns nicht umsetzbar sind. Dann passiert es, dass wir uns unverstanden fühlen. Manchmal gelingt es uns dann, es anzusprechen, manchmal nicht.
Wir merken auch, dass wir immer sehr sehr aufpassen müssen, uns nicht dem jeweiligen Helfer völlig anzupassen. Darin sind wir nämlich ziemlich gut - aber das ist ja nicht Sinn der Sache.
Vielleicht beantwortet das eure Frage ein bisschen.
Viele Grüße
Silberfee
lara64
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von lara64 »

hallo wolfsfrauen,
wir haben eure letzten Beiträge gelesen. Da wir ja inzwischen selbst im Soziatherapeutischen Bereich arbeiten, wollen wir erst mal drüber schlafen. Ungebetene Ratschläge wollen wir nichtabgeben, und unsere fachliche Meinung hier auch nicht..und die eigene Betroffenheit ja da triggert die Ohnmacht..wir lesen euch ja auch schon eine ganze Weile und kennen viele AufundAbs bei euch..
müsste gerade an den Garten und die Schnecken oder so denken..mhh ja da gab es schon vieles bei euch..und gleichzeitig zunehmend (so lesen wir es) diese Hilfslosigkeit auf beiden SEiten, der Thera, den Helferinnen und euch...

und fragen uns, wozu ist es hilfreich für euch, dass die Situation ist wie sie ist. Menschen handeln, oder nicht handeln NIE ohne einen Anlass, eine Intuition, selbst wenn sie erst einmal nicht gleich kognitiv zugänglich ist..ihr schreibt viel von Kraftlosigkeit, Energie die die Hilfe kostet und zugleich seid ihr inzwischen aber so verunsichert, dass vieles ohne Hilfe nicht mehr machbar scheint..
wofür oder wozu ist es hilfreich, die angebotenen Hilfen nicht annehmen zu können?

Shalom - lara64
Die.Wolfsfrauen.
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von Die.Wolfsfrauen. »

Puh.... hallo ihr.... und danki ! schon mal unbedingt vorneweg.... für euer antworten.... Silberfee... und lara64....

Wir sind schon wieder sauer über auf uns... weil..... weil wir schon wieder verstummt sind.... aussen….. beim lesen.... :oops: :cry: :evil: :roll: :|
Wir wollen trotz!dem… ein wenig zumindest... antworten versuchen....

Silberfee... ja... so in etwa läuft das bei uns auch.... und genau das ist eben... was uns überfordert :oops: dieses völlig freie.... und jetzt gehen die Worte schon wieder weg... mehr geht anscheinend nicht.... entschuldigt....

Lara.... puh... der erste Impuls war.... euch zu fragen.... ob wir euch per PN antworten können.... und dann kam die Angstflut gleich wieder so doll... dass fast gar nichts mehr ging.... weil es da.... um DAS Thema ging in unserer Antwort… dass eben... gar nichts mehr geht... :| :cry: :oops: :roll:
und dann kam das mit dem Garten... dass wir da ja auch gescheitert sind.... an all dem uns.... und zum Schluss sind wir jetzt wieder so ohnmächtig... weil wir eben das Gefühl ham…. dass ihr ja auch so gut wie gar nichts wisst... über das... wie wir leben müssen... seit wir zusammengekracht sind... was für auch für Symptomscheiss angesammelt haben... in all den Jahren zuvor.... um zu überleben.... und all dieser Symptomscheiss ist aber extrem überlebens…. und damit auch Therapie/ oder "Hilfe"bedrohlich….. obwohl er eben gleichzeitig auch überleben ermöglicht hat.... und wohl noch immer tut? auch wenn er eben inzwischen... noch als zusätzliche Bedrohung dazukomt…. und jetzt ham wir das Gefühl.... wir labern schon wieder nur Müll :oops: und wir schicken das jetzt raus... ganz ganz schnell.... weil sonst wieder gar nichts mehr geht..... JETZT SOFORT Wolfs.frau.en.. puh.... :roll: :oops: :|
Gast_Wolke

Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von Gast_Wolke »

hallo wolfsfrauen

hab nachgedacht was helfen könnte und finde die Frage von lara sehr gut und wichtig.
vielleicht verbunden mit der Frage wer warum diese Hilflosigkeit und Schweigen Dynamik mit beeinflusst also von eurer Seite...
weshalb und wofür ist das gut?
heisst nicht ihr beeinflusst allein oder ihr seid sch*ld...

ich denke es ginge anders wenn es möglich wäre. platt gesagt. geht aber nicht. und eben nicht weil ihr unfähig seid sondern weil es einen Sinn macht. auch wenn es sich für euch nicht so anfühlt.

ich wünsche euch von Herzen hilfreiche Antworten für diese Fragen. ich glaub wenn frau sowas ein wenig durchschaut kann Frau vielleicht etwas anders handeln und sich mehr entscheiden und wird nicht nur hin und her gewirbelt von Impulsen die frau nicht steuern kann.
wolke
lara64
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von lara64 »

hallo wolfsfrauen,

zuerst sorry, wenn es getriggert hat, euch verunsichert...ihr wisst ist nicht meine Absicht..und wenn es für euch zuviel ist, lasst es löschen.
Die andere Frage nach PN:
ihr könnt mir immer eine PN schreiben und ich lese sie dann auch meist gleich. Antworten, das hatten wir ja schon mal, kann immer einmal dauern. Was nichts mit euch zu tun hat, sondern dem eigenen Zeitmanagement.

Und mit Garten, wollte ich nicht Richtung scheitern gehen, sondern eher dahin nochmals zu schauen, es gab schon mal Dinge die als Miniressourcen euch gut getan haben..welche Mininimininimini-Schritte gehen denn für Ressourcen und Unterstützung. Es soll und darf euch doch in diesem Leben auch mal wieder leichter und besser gehen...

Shalom - lara64
Die.Wolfsfrauen.
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von Die.Wolfsfrauen. »

Kreiseln gerade mal wieder *wie blöd* um die Probleme mit uns und dem "Hilfe" Thema :oops: :roll:
Und wir halten uns wirklich für extremst!!!! bindungsverstört :oops: :| und dass es das ist letztendlich....
Und wozu das gut wäre? puh.. irgendwie wütend macht.... :oops: :shock: diese Art des Herangehens.... und die Z.er.stör.er brüllen... puh.. STOP...
und naja der Kopf würde sagen... Schutz halt :roll: Also weil die Angst zu groß ist vor all dem Chaos das Menschen in uns auf so vielen Ebenen auslösen.. wäre ein nicht annehmen können eben ein Schutz davor....
Aber weil wir nun mal eine verdammte Menschin sind und kein Reptil.... haut das halt auch nicht hin... in Isolation.... :roll:
Und da ist wohl auch so eine unbewusste "Erwartung"... daran, das Menschen in diesen Berufen eben besser geschult sind... im Umgang mit komplex traumatisierten Menschen... und eben bestimmte "Sachen" dann vermeiden... und aargh… wir wissen nicht, was "es" ist... aber das es uns so monstermäßig viel zu viel Energie wegfrisst.... DAS wissen wir..... erleben wir hautnah zu nah puh... atmen! Wolfs.frauen.. atmen.... :roll: :roll: :roll:
Ratlos verzweifelt schon wieder sind.... was werden soll.... :roll:
Ist bei den Menschinnen, die hier schon mal geschrieben haben, dass sie auch so Probleme mit den (Hilfe)Menschen haben.... ist euch denn klar??? oder klarer als uns... was "es" ist???? Und kommen uns schon wieder vor... wie Benni... aus dem Systemsprenger-Film :oops: :roll: braucht einen Menschen für sich.... rund um die Uhr im Wald :roll: mit Weglauf-"Pausen" garantiert... *hmpf*…. *nicht lustig*…. :oops: :roll: :|
Die.Wolfsfrauen.
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von Die.Wolfsfrauen. »

Und dann fällt uns eben gerade auch noch ein.... irgendwie... dass wir ja mal gelesen haben.... das Scham…. im Gehirn eben wirklich alle Aktivtäten ausgerechnet für angenehmes lahmlegt :roll: Und unsere Scham-Angst-Dynamiken sind eben auch (gerade auch bei Helfer?-) Menschen hochaktiviert... was dann auch wieder zu den schweigen und sich verbergen und es verstecken Dynamiken führt... und das nicht sein können... und puh... Kopfchaos schon wieder... viel zu sehr....vor Not und Zukunftsangst :roll: :oops: :|
Die.Wolfsfrauen.
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von Die.Wolfsfrauen. »

Und och eine Frage... puh... :oops: :roll:
Wir hatten uns die Arbeit auf der "inneren Bühne" irgendwie auch konkreter vorgestellt...
Kann darüber jemandfrau etwas berichten??? Das wäre toll glauben :)
Danki...
lara64
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von lara64 »

Hallo Ihr wolfsfrauen,

was ist an "innerer Bühne" unkonkret, oder wo habt ihr das unkonkret kennen gelernt??
bei uns heißt das halt ein wenig anders..aber das ist eher schon sehr konkret, wenn es darum geht..da sind dann schon die anwesend, die für die Angelegenheit wichtig sind, oder für wichtig erachtet werden, oder die was dazu zu sagen haben/wollen...
und gibt Regeln der Kommunikation und wer, wie was wann...

mhh..mach jetzt mal ein beispiel:
Klamottenfrage, weil bestimmtes Arbeitssetting.
Kommt dann halt drauf an, für wen ist es wichtig und warum.
Dann wird geklärt, warum es gerade wichtig ist, wer außer der Frau die auf der Arbeit als host da ist, ist noch mit dort, oder auf dem Arbeitsweg, oder so..gibt es noch weitere Themen drum rum...

und je öfter wir das geübt haben, desto leichter und zügiger gehen die Dinge inzwischen, wenn auch nicht immer und nicht bei allen Themen oder Fragen gleich gut..

aber gerne auch nochmals nachfragen, wenn ihr was konkreter wissen wollt.

Shalom - lara64
Silberfee
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von Silberfee »

Hallo Wolfsfrauen,
wir versuchen mal,ein bisschen zu antworten.
Also, bei uns ist es so, dass diese Bindung an die Helferinnen schwierig ist. Wir möchten gerne vertrauen, aber es dauert ewig, bis wir es können und auch dann rechnen wir immer damit, dass sie uns irgendwie weh tun. Nicht körperlich, aber dass sie uns plötzlich verlassen oder wir nicht mehr "gut genug " für die Hilfe sind.
Wir üben langsam zu sagen, was wir brauchen oder wenn wir mit irgendetwas nicht einverstanden sind. Aber es ist schwer, weil wir es gewohnt sind, uns anzupassen.

Ja und Scham spielt bei uns auch eine sehr große Rolle. So nach dem Motto: wenn die wissen, wie wir wirklich sind, rennen sie sowieso alle weg. Also passiert es oft, dass wir sprachlos werden oder uns so sehr zusammenreißen, dass wir hinterher völlig erschöpft sind. Bei unserer Therapeutin ist es nach fast 6 Jahren aber wirklich viel besser geworden. Außer mit der Scham...das bleibt schwer.
Mehr geht erstmal nicht
Viele Grüße
Silberfee
EineVonUns50
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von EineVonUns50 »

wir finden es auch total schwierig mit dem "was ist es denn nun?" Sicher gibt es den Fall, dass Schutzmechanismen das Hilfeannehmen verhindern... Aber wir denken halt für uns: eigentlich merken wir das doch. Wenn wir die Hilfe eigentlich annehmen wollen würden und das Vertrauen da ist und aber dann jemand innen dagegen schießt - wir merken das. Und in dem Fall ist auch wichtig zu hinterfragen bzw. dann halt versuchen in Kontakt zu kommen mit dem, der da glaubt so schützen zu müssen.

Aber diese Fragestellung: wem nützt das oder für was ist es gut? ist gleichzeitig total schwierig . Für uns impliziert das so ein: Die Hilfe ist ja da, aber wir könnens halt nicht nutzen -> also liegts an uns und nicht an den Helfenden, denn bei uns blockiert da was. Und wir haben halt schon erlebt, dass diese Frage gerne von den Helfenden gestellt wird, denen wir nicht zutrauen zu helfen und das formuliert wurde oder mit denen wir halt Stress hatten. Also will sagen: Wir haben das oft erlebt, dass diese Frage vor allem dazu dient, dass sich der Helfen-Wollende weniger schlecht oder inkompentent oder hilflos fühlt, in dem er / sie den Pat. rüberschiebt, dass es ja an der liegt, wenns nicht klappt.

Also das ist halt eine Frage, die sehr schnell sehr tricky wird und nach hinten losgehen kann, weil die i.d.R. stark verunsicherte Pat. dadurch noch mehr verunsichert wird, noch länger in einer Hilfebeziehung bleibt, die womöglich einfach nur wirklich nicht hilfreich ist.

und letztlich ist es doch so: eigentlich egal, warum die Hilfe nicht funktioniert, fakt ist: sie funktioniert nicht. Und natürlich klar, ist es gut, daran zu arbeiten und sich das im idealfall zusammen anzugucken, aber wenn sich dadurch nichts verändert und dann ist doch die Chance sehr gering, dass es in Zukunft mal irgendwann vielleicht doch anders wird. Und bei Leuten, die einem nicht liegen - ist es doch erst Recht Energie- und Zeitverschwendung.

jetzt ist natürlich schon fast ein Luxus, wenn man nicht soo abhängig ist von der Hilfe, dass man sich das "leisten" kann, die Leute wegzuschicken. Aber was ist, wenn man eben doch abhängig ist von der Hilfe und die aber nicht kommt. das ist voll die Kacke für die Pat.
Und dass dieses Gesundheitssystem viele menschen durchs Netz fallen lässt, ist ja leider auch bekannt. Und dass es viel zu wenig gute theras/Betreuer usw. gerade in diesem Bereich gibt, auch...

Und schwupp hängt mal in der alten Erfahrung drin: Niemand hilft. Selbst wenn sie sehenden Auges vor dir stehen, helfen sie nicht. Vielleicht würden sie gern, vielleicht leiden sie mit, vielleicht fühlen sie mit, vielleicht sind sie total liebe und nette menschen. Aber sie können nicht helfen. Und das triggert doch unendlich. Wie aus diesem Kreislauf rauskommen?

Muss man das Risiko eingehen, dass man vielleicht drauf geht, wenn man sich da rauszieht? Gibts keinen anderen Weg? Ist es noch mehr Elend oder siegt dann irgendeine alte Strategie, die einem am Leben hält? Oder bringt die Befreiung Kraft und ermöglicht neue Wege?

Oder will man die Hoffnung doch noch nicht aufgeben? Hängt man noch in dieser vorstellung, dass heute eine andere Erfahrung möglich ist, weil man sich das so sehr wünscht und so sehr braucht? Und natürlich ist diese Hoffnung auch gespeist durch die Verzweiflung von dem Kind damals, das ja auch überleben wollte und diese Sehnsucht hat. Also in dieser Hoffnung steckt so viel Verzweiflung drin und so viel Schmerz.

Ach es ist scheiße und wir haben leider auch keine Antwort. Wir kennen beides mit verschiedenen Theras: Das Kämpfen um eine Beziehung / Bindung und durchhalten und wirklich gute und verändernde Erfahrungen machen zu können
und im anderen Fall die Qual, ob man hinschmeißen soll, die Angst, was passiert wenn man das tut, die Scham, die Schuld, der "beweis" der eigenen Unfähigkeit, die Abhängigkeit, (bei uns) Schmerz um die Beziehung



Sich komplett aus allen Hilfe-bez. rauszulösen - das fühlt sich für uns schon eher als Verzweiflungsakt an und ob das dann gut wär?
Aber jede Bez. für sich zu prüfen, ob es einem gut tut, ob da was da ist, was einem hält, ob man ein gutes Gefühl hat so grundsätzlich.. und auch die Erfahrungswerte natürlich angucken, die man mit der person hat, das ist schon wichtig, denke ich. Und halt bei schädigenden Bez. dann auch die Konsequenz zu ziehen.

Aber wir wissen auch, dass das jetzt nur theoretisch ist und bei euchs ist ja nochmal etwas verworrener, wenn dann bedingungen gestellt werden, dass diese oder jene Hilfe vorhanden sein muss, damit eine andere gewährt wird. Also das ist ein netz, wo man sich dann schnell verheddert. Da bräuchts jemand, der hilft das zu entheddern - und da können wir gut verstehen, dass da ne Sehnsucht kommt, nach nur einem Hilfemenschen, der da ist und nach aussen alles blockt bzw. regelt und aber euch im Blick hat. Das wär echt gut. Aber ich glaub, sowas gibts halt nicht, sie schaffens ja nicht mal für Kinder so etwas zu ermöglichen, für erwachsene ja dann drei mal nicht.

und dann landet man halt doch wieder bei der institutionellen Hilfe und die versagt aber halt nun mal bei Schwersttraumatisierten und Komplextraumatisierten auch schnell, weil die halt was individuelles brauchen.

und dann kommt wir halt wieder zu dem, wo manche von uns dann landen bei unseren Gedankenkreisen: letztlich müssen wir uns halt selbst schützen, sonst tuts keiner und wenn es uns durch die Hilfe dauerhaft noch schlechter geht, dann müssen wir Stop sagen. Egal warum oder wieso, das bringt dann nix. Und vielleicht hat das ja auch was Stärkendes, weil man halt in dem Moment für sich selbst eintritt. Selbstwirksamkeit hilft.

Und dann gibts noch so einen Revoluzzergedanken bei uns manchmal: vielleicht sieht manches so aus, als würden wir blockieren oder verdrängen oder abwehren - aber vielleicht tun wir das ja, weil wir genau merken, dass da was schief läuft? Vielleicht ist die Schutzabsicht absolut sinnvoll, weil wir sehr feine Antennen haben und da richtig liegen damit?
denn andersherum wissen wir von uns, dass wir uns einlassen können, wenn es stimmig ist und auch schwieriges angehen und mutig sein können - wenn wir uns entsprechend sicher fühlen beim gegenüber. Also vielleicht haben die in uns, die abwehren und vorsichtig sind, ganz berechtigte Gründe dafür?
DAs eröffnet nämlich dann auch nochmal ne andere perspektive. Dann könnte man das ja auch mal wertschätzen (also wir uns), dass wir a) so feine Antennen haben und b) so ein starker Schutzimpuls da ist.
und dann könnte man ja gemeinsam überlegen, ob es noch andere Reaktionen gäbe, andere Wege, andere Möglichkeiten. Also das müsste man mit denen besprechen, die diese feinen Antennen haben und die schützen möchten, was sie zulassen können, wo noch keine Gefahr besteht. Das müssen die entscheiden, was okay ist und was nicht. Ob z.b. das abbruch der Bez. tatsächlich nötig ist oder unter welchen Bedingungen der Schutz gewahrt bliebe beim Fortführen der Bez.

für uns ist jetzt grad der Revoluzzergedanke am aussichtsreichsten und konstruktivsten in bezug auf unser Dilemma. jetzt sind wir grad froh, dass wir das alles runtergeschrieben haben, das hat uns jetzt geholfen. Vielleicht war ja auch für euch was hilfreiches dabei, das würd uns freuen.
LG von uns
Die.Wolfsfrauen.
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von Die.Wolfsfrauen. »

Zunächst einmal vorweg: Großen Dank an euch, Lara64, Silberfee und EvU….
Konnten noch nicht antworten.. und können auch immer noch nicht direkt antworten.... :oops: :roll:
Aber... puh... die letzten tage nochmal dolle war... das, was wir mit "Struktur" meinen... Halt.. Orientierung.. und wohl auch kreative irgendwie?
In vielen Büchern lesen wir doch immer doch sowas von einem "Therapeutischen Werkzeugkoffer" mit Beispielen... und wir kennen das von früher auch aus unseren beruflichen Weiterbildungen und auch aus der WW-Gruppe... oder der WW-Einzelbegleitung..
Puh-- können das schon wieder nicht formulieren... aber das fehlt halt.... versteht das jemandfrau so???? versuchens ein anderes mal noch mal glauben... zu gestresst gerade... wegen anderen Sachen auch...
wolke

Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von wolke »

hallo wolfsfrauen

wenn es ok ist würde ich gern was zu dem schreiben was in dem anderen tread steht. wenn nicht auch vollkommen ok. dann lasst es löschen

ich habe auch schon öfter darüber nachgedacht, dass da bei euch - wie bei allen patienten und wie bei allen schwerst traumatisierten nochmal besonders - sehr komplexe übertagungs und gegenübertragungs dynamiken laufen könnten.
ist denn die thera gut tiefenpsychologisch oder auch anders ausgebildet? sie sollte das eigentlich auf dem schirm haben.
was man da tun kann? die thera muss die gegenübertragung erkennen, dann verstehen und dann schauen was sie tun kann, damit sie bzw ihr da nicht wieder gemeinsam rein rutscht...

habt ihr denn das gefühl die thera sieht alle... fragt alle... alle haben die zeit die sie brauchen... wenn die zerst++er(introjekte???) immer mehr zu machen, dann ja aus gründen. dann ist es zu bedrohlich. können sie sagen was los ist? wenn nicht, wieso nicht? ist auch klar dass sie durchdrehen, weil die angst steigt.. oder das bedürfnis schützen zu müssen. sorry wisst ihr selbst.

ich denke es ist gut und richtig die mit einbeziehen. unsere thera sagt immer ohne die geht es nicht. und die haben die meiste stärke und sind extrem wichtig. und huber etc schreiben das ja auch.
erleben das denn alle bei euch als so aussichtslos, verfahren? oder ist es eher für die, die hier am meisten schreibt, besonders schweirig? sorry soll auf keinen fall so klingen nach so schlimm ist es nicht...es könnte ja nur sein, dass andere nochmal einen anderen blick haben..der auch zwischendurch helfen könnte.
nimmt die thera das auch so verfahren wahr? Was hat sie dazu für Ideen und wie seht ihr das?
wenn ihr seit jahren auf den falschen wegen wärt, meint ihr nicht, die thera hätte das irgendwie auch gemerkt, gesagt...? wenn sie keine hoffnung hätte würde sie nicht mit euch arbeiten oder?
was sagt denn die thera dazu dass die immer destruktiver werden? Sieht sie das auch so?

wobei genau widersprechen sich die profis denn? und was genau soll erklärt werden? wäre es was dass die thera zu fragen? hier kann das sicher niemand leisten.. . leider. auch wenn ich euch gern dabei helfen würde. :oops:

zu dem diagnose thema:
würde es druck raus nehmen zu sagen: beides darf sein...? zweifel und eben dann auch immer wieder ein wissen manchmal oder von einigen, dass es stimmt? vielleicht ist es anders nicht aushaltbar und dann ist es doch gut nicht zu überfordern und auch immer wieder zu zweifeln... finde ich ok. so was ist ein prozess der sehr sehr lang dauern kann, weiß ich von anderen ähnlich.

alles gute euch. hoffe war ok. antwortet nur was und wie ihr merkt. weiß ist sehr schwer und das ist auch vollkommen ok. sollten auch alles eher ideen für euch sein, von denen euch vielleicht 1 oder 2 ein bisschen helfen

wolke
Wolke

Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von Wolke »

liebe wolfsfrauen

hoffe sehr nerve nicht.
habe nur das Bedürfnis zu sagen dass mir das sehr sehr leid tut... mit dem ja wie eben alles zerbrach als die Erinnerungen kamen.
da ist weinen sehr verständlich finde ich.
hatte nie einen Mann. aber wollte sagen versteh gerad ein bisschen davon... wie es eben zerbricht. weiss nicht wie lang es noch geht. das ist sehr traurig für euch finde ich. sehr.
dieses das Leben schrotten was ihr hattet.
wünschte gäb ein wenig Trost. glaub gibt es nicht.
was soll man dazu sagen.
gab ein Leben. und nun gibt es eben eins was so anders ist. so viel weniger..da gibt es kaum Worte die das beschreiben glaube ich.
wollte dir das aber da lassen. dass es berührt und traurig macht hier. und eben auch bisschen die Angst kennen.

wolke
Unverblümt
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Re: wolfsfrauenfrage

Beitrag von Unverblümt »

Hallo ihr Lieben,


Wie bekommt man diese Kackbindung gelöst?

Indem man alle und besonders die Dunklen/Zerstörer mit einbezieht. Und ihnen Gehör verschafft, ihnen zuhört und mit ihnen in der Therapie arbeitet, denn nur so können sie Vertrauen in eine andere Zukunft gewinnen und ihre enormen Stärken für etwas anderes einsetzen. Denn sie sind stark und können so super tolle Beschützer sein, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt ihre Sichtweise zu verändern.
LG
Bild
ich bin ich und so gefalle ich mir Bild
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