Gedankenraum - zu mir selbst finden

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Aufatmende
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von Aufatmende »

Es muss dir doch nicht peinlich sein, dich zu wehren, oder?
Könntest du dich bei der Person entschuldigen und erklären, was dich so wütend gemacht hat und dir eine Veränderung IHRES Verhaltens wünschen?
Rückfälle sind Vorfälle!
A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von A.Rhiannon »

Liebe Aufatmende,

vielen Dank für deine Antwort und deinen Gedankenanstoß.

Es mit sich wehren zu betrachten ist nochmal hilfreich. Mich zu wehren ist mir nicht direkt peinlich, jedoch aber irgendwie unangenehm. Ich weiß gar nicht. Auf jeden Fall verbiete ich es mir selbst mich zu wehren. Da muss ich also auch nochmal draufschauen.

Mir war auf jeden Fall mein Verhalten peinlich. Ich hätte mich lieber auf erwachsene Art und Weise von dem Verhalten der Person abgegrenzt anstatt mich so - ich nenne es mal irgendwie jugendlich feindselig rebellisch - zu verhalten. Auch wenn es nur ein paar Sekunden waren. Dann war ich aus der Situation draußen und habe kurz darauf andere Personen getroffen, die eher Positives ausgelöst haben und ich bin direkt zurück geswitcht.

Ich fand es eher so ver-rückt. Also diese Verschiebung in mir selbst so plötzlich hin und zurück wahrzunehmen. Es war ganz deutlich zu spüren wie anders es sich angefühlt hat und es war irgendwie beunruhigend, dass ich in dem Moment nicht die Kontrolle zu haben schien.
Ich wäre einfach gerne erwachsen geblieben. Ach, ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll...
Früher hätte ich wahrscheinlich gar nicht so genau darüber nachgedacht, sondern es als eine meiner plötzlich auftauchenden Marotten wahrgenommen. Keine Ahnung.

Ich werde mich bei der Person dennoch nicht entschuldigen und mich auf keinen Fall erklären. Wir kennen uns eigentlich gar nicht und laufen uns wenn nur zufällig über den Weg.
Ihr Verhalten löste dabei bei mir schon häufiger das Gefühl von Ärger aus.
Ich hatte sie daher in der beschriebenen Situation darauf angesprochen und darum gebeten dieses Verhalten zu ändern und eine Alternative vorgeschlagen. Sie hat jedoch so was in die Richtung geantwortet, dass das für mich schon so passen wird. Daraufhin kam die Wut. Zu dem von mir rücksichtslos wahrgenommenen Verhalten kam die für mich rücksichtslos empfundene Antwort. Das war der Auslöser. Und dann war ich nicht mehr erwachsen.

Ich habe die Person gestern wieder zufällig in einer etwas anderen Situation getroffen. Dabei konnte ich sie einfach freundlich neutral grüßen, ohne mich getriggert zu fühlen. Ich konnte erwachsen bleiben. Immerhin.

Mein Ziel ist es, mich auf erwachsene Art und Weise zu ärgern und mich abzugrenzen. Weder jugendlich feindselig/ rebellisch zu werden, noch meine eigenen Gefühle und Bedürfnisse komplett hinten anzustellen bzw. zu unterdrücken.

Der Austausch hat mir schon geholfen, um diese Erkenntnis so für mich formulieren zu können.

A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."

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Wildi
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von Wildi »

Ich würde gern dem oder der Jugendlichen, der oder die da so energisch reagiert hat, anerkennend auf die Schulter klopfen. Es war gut, sich gegen die Unverschämtheit der anderen Person zur Wehr zu setzen!

Am Finetuning könnt ihr ja noch feilen, aber jetzt erst mal eine große Runde Anerkennung, würde ich sagen.
Atmen.
A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von A.Rhiannon »

Vielen Dank Wildi für die Worte!

Das hat ganz viele unterschiedliche Gefühle ausgelöst. Verblüffung, Erleichterung, endlich gesehen und anerkannt zu werden und irgendwie auch eine ganz tiefe Rührung.
Es war so, als würde der jugendliche Anteil seit langem einfach beschützen wollen und würde dafür nie Anerkennung oder so bekommen, sondern sonst missverstanden und missachtet werden.
Da taten deine Worte wirklich gut. Das hilft auch mir als Erwachsenen nochmal anders drauf zu sehen und es anders wahrzunehmen, nämlich tatsächlich das Beschützenwollen, das dahinter steht.

Am Finetuning zu arbeiten ist eine gute Idee. :mrgreen:

Alles Liebe,
A.Rhiannon
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Wildi
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von Wildi »

Wie schön!

Ich erlebe es so, dass Jugendliche oft ein ganz tiefes Gerechtigkeitsgefühl haben. Sie haben das Bedürfnis, sich mit ganzem Herzen einzusetzen. Dass das noch nicht so diplomatisch gelingt wie nach 30, 40, 50 Jahren Leben ist doch eigentlich zutiefst verständlich.

Vielleicht könnte sich der jugendliche Anteil etwas zur Belohnung wünschen? Schwimmbad? Netflix and chill? Eis?
Und dabei könntet ihr euch vielleicht beraten, wie es in Zukunft eine Zusammenarbeit geben könnte. Vielleicht dass der jugendliche Anteil Bescheid gibt, dass etwas ungerecht läuft, und der erwachsene Teil dann die Empörung ausformuliert?

Nochmal direkt an den/die Jugendliche(n): Ich finde, du warst sehr mutig. Es war toll, dass du die Ungerechtigkeit und die Unverschämtheit, die von der anderen Person ausging, wahrgenommen hast. Das ist eine Leistung.

Herzlich grüßt
Wildi
Atmen.
A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von A.Rhiannon »

Hallo Wildi,

vielen Dank für deine Rückmeldung. :)
Vielleicht könnte sich der jugendliche Anteil etwas zur Belohnung wünschen? Schwimmbad? Netflix and chill? Eis?
Das habe ich direkt gestern noch umgesetzt. Es ist Playstation spielen daraus geworden. Kam auf jeden Fall gut an.
Und dabei könntet ihr euch vielleicht beraten, wie es in Zukunft eine Zusammenarbeit geben könnte. Vielleicht dass der jugendliche Anteil Bescheid gibt, dass etwas ungerecht läuft, und der erwachsene Teil dann die Empörung ausformuliert?
Beim Spielen haben wir jetzt nicht darüber beraten. Generell ist das aber eine sehr gute Idee! Vielen Dank für den Tipp.
Ich muss mal schauen, wann ich mir Zeit dafür nehme. Es ist ja auf jeden Fall wichtig. Im Moment fehlt mir irgendwie die Kraft dazu. Ich möchte es nicht nur so nebenher machen, um es abzuhaken. Vielleicht findet sich heute oder in den nächsten Tagen einen Moment dafür. Ich möchte auch nicht zu lange warten, damit es nicht untergeht.
Nochmal direkt an den/die Jugendliche(n): Ich finde, du warst sehr mutig. Es war toll, dass du die Ungerechtigkeit und die Unverschämtheit, die von der anderen Person ausging, wahrgenommen hast. Das ist eine Leistung.
So direkt angesprochen zu werden, war für den jugendlichen Anteil erstmal total ungewohnt. Im zweiten Moment kam es aber an und hat wirklich gut getan. Es hat sich gesehen und gewürdigt angefühlt. Danke Wildi.


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Trigger



Heute im Schlaf habe ich wieder die Bilder vom Blut gesehen. Ich war im Traum wieder Kind und an dem Ort, wo sowieso schon so viel Schlimmes passiert war. Wo ich gefoltert wurde. Und wo ich und die anderen Kinder dort zu so vielen schlimmen Dingen gezwungen wurden.

Da waren wieder die Männer und haben was Neues vorbereitet. Dann war irgendeine Ablenkung. Und im Traum hat jemand von Außen gefragt, was da noch für Bilder waren. Und dann habe ich von weitem wieder das ganze Blut gesehen.

Ich wollte nicht mehr sehen, was die Männer genau gemacht haben. Was mit dem Mädchen passiert ist. Ich wollte es einfach nicht. Ich habe Nein gerufen und dann bin ich aufgewacht.



Trigger Ende


Immerhin habe ich in der letzten Therapiesitzung die grobe Erinnerung angesprochen und wir werden da irgendwann nochmal mit EMDR drauf schauen.
Denn ohne anzusehen, lässt es mich ja auch nicht los. Auch wenn ich gleichzeitig so Angst habe.

Aber es ist vorbei. Wir sind heute in Sicherheit.

Mein ganzer Körper tut weh und ich fühle mich so erschöpft schon ohne drauf geschaut zu haben...

Ich versuche mir heute etwas Pause zu gönnen. Und vielleicht gibt es später noch einen Kakao.

A.Rhiannon
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Aufatmende
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von Aufatmende »

Was fehlt denn (außer Mut) damit du mit EMDR draufschauen kannst?
Ich wünsche dir eine heutige ruhige Nacht.
Rückfälle sind Vorfälle!
Eli

Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von Eli »

Hallo liebe a.rhiannon

Ich hab dich gelesen.
Es tut mir sehr leid.
Hast du die Anteile, die das tragen, mal gefragt,was ihnen helfen könnte? Oder wäre das gerade zuviel?

Du bist nicht allein. Mir bzw uns geht es gerade echt ähnlich.

Darf ich fragen wie du es schaffst nicht suizidal zu werden? Oder ist das gerade Thema?
Schreib bitte nur was OK oder möglich ist. Ignorier das sonst bitte.

Alles liebe
Eli
A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von A.Rhiannon »

Liebe Aufatmende,

das ist eine gute Frage. Es fehlt neben genügend Mut hauptsächlich an Kraft und Energie. Da ist die Angst den Alltag dann nicht zu schaffen. Da ist die Angst davor in ein schwarzes Loch zu fallen. Da ist die Angst vor zu vielen Gefühlen ohne Boden. Da ist die Angst davor es nicht mehr aushalten zu können. Da ist die Angst davor wieder st*rben zu wollen.

Auf der anderen Seite ist es doch hauptsächlich Angst vor etwas. Und ich bin insgesamt stabiler als vor zwei Jahren. Ich kann oft schon als Erwachsene das Innere besser versorgen, ohne dass fast ausschließlich Kinderanteile im Außen sind und eben Angst haben.

Das ist vielleicht der Unterschied. Ich als Erwachsene weiß ja, dass es vorbei ist und wir sicher sind. Ich weiß um positive Ressourcen. Ich hoffe, dass ich es auch dann schaffe darauf zuzugreifen.

Danke für deine Frage. Es hat sich doch einiges nochmal etwas sortiert. Die Angst kommt aus der Vergangenheit. Ich als Erwachsene möchte es schaffen mit Abstand und gleichzeitig mitfühlend und fürsorglich für den Kindanteil mit dem Grauen umzugehen. Ich möchte es mir ansehen, die Gefühle einordnen und würdigen und versorgen.

A.Rhiannon
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A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von A.Rhiannon »

Liebe Eli,

vielen Dank für deine Antwort. Ich habe deinen Beitrag nicht absichtlich ignoriert. Ich hätte schwören können, dass er mir nicht angezeigt wurde und ich ihn jetzt zum ersten Mal lese...

Auch wenn es so unendlich traurig ist, tut es gleichzeitig gut zu wissen mit solchen Erfahrungen von damals nicht allein zu sein.
Darf ich fragen wie du es schaffst nicht suizidal zu werden?
Ich hatte dir ja mal von einem Tier geschrieben. Ich glaube, dass es das ist, was mir so extrem hilft. Ich verbringe einen Großteil meiner Freizeit mit dem Tier und es gibt mir so unendlich viel zurück, gleichzeitig zeigt es mir, dass es mich auch braucht. Es erdet mich. Es holt mich in die Gegenwart. Es macht einen so großen Unterschied.
In extrem schlimmen Phasen und Momenten werden aus dem Innen ganz viele Bilder von dem Tier geschickt, welches uns braucht, welches uns bedingungslos liebt. Das verbietet den Suizid.
Ich wünsche dir, dass du etwas ähnliches für dich/euch findest.
Hast du die Anteile, die das tragen, mal gefragt,was ihnen helfen könnte? Oder wäre das gerade zuviel?
Das habe ich noch nicht gemacht. Vielleicht wäre das noch eine Idee. Nur beim Gedanken daran merke ich zumindest, dass es Innen irgendwie laut wird.
Ich glaube am größten ist die Angst davor im Jetzt gefunden und get*tet zu werden.
Es ist also wichtig auf Anonymität zu achten und es gilt das Redeverbot. Da möchte ich aber schon auch darauf achten, dass ich mich heute ja schon mitteilen darf, zumindest bei der Therapeutin. Da muss noch ein Umgang gefunden werden zwischen uns geht es total gut und wir funktionieren, uns ist nichts passiert und die andere Seite uns geht es so extrem schlecht, dass es nicht auszuhalten ist.
Ich glaube auch hier hilft es immer wieder die Gegenwart und den Unterschied zu damals zu zeigen.

Pass bitte gut auf dich auf liebe Eli und ganz viel Kraft für dich.


In den letzten beiden Wochen hatte ich wieder so extreme Alpträume. Einmal bin ich schweißgebadet und mit extremen Bauchkrämpfen und Übelkeit aufgewacht, sodass ich mehrere Stunden nicht mehr liegen, sondern nur noch angelehnt sitzen konnte.
Gestern dann hatte ich im Traum so Todesängste. Ich war wieder Kind und habe so sehr geschrien und geweint. Ich hatte so sehr Angst davor selbst get*tet zu werden.

Nächste Woche beginnen wir in der Therapie diese Erinnerungen mit EMDR anzusehen.

A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von Aufatmende »

Ich wünsche dir viel Mut für das EMDR, Durchhaltevermögen und Hoffnung auf Besserung.
Rückfälle sind Vorfälle!
Eli

Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von Eli »

Hallo liebe a.rhiannon

Danke für deine Antwort.
Ja du hast Recht. Meine Beiträge werden immer etwas später freigeschaltet von den mods weil ich ja unangemeldet schreibe.

Mir tut es auch gut nicht allein zu sein mit solchen Erfahrungen.

Ich erinnere mich und das klingt wunderbar mit dem Tier. Das freut mich sehr für dich. Das klingt sehr schön dass dann Bilder geschickt werden etc. Heißt ja da gibt es auch viele starke Anteile gibt bei euch, die leben wollen.

Wir haben tatsächlich etwas gefunden. Das schreibe ich dir wenn es für dich ok ist und ich mich trau vielleicht Mal per PN. Glaub das hilft.

Mmh aber wieso wird es laut? Vielleicht auch weil da viele Wünsche sind...?

Das mit den Träumen klingt ganz schlimm. Habt ihr mal in der Therapie damit gearbeitet?

Ich wünsch dir bzw euch viel Kraft für die emdr. Sicher wird das ganz heftig. Aber sich auch lohnen.

Alles gute
Eli
A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von A.Rhiannon »

Liebe Aufatmende, liebe Eli,

habt ganz lieben Dank für eure Antworten und Wünsche.

Eli, du kannst mir gerne eine PM schreiben, wenn es hilft.

Mit Träumen haben wir in der Therapie schon gearbeitet. Doch dieses Mal schien es sinnvoller zu sein mit den Erinnerungen zu arbeiten, da beides so dicht beieinander liegt.

Es wird Innen glaube ich laut, weil da so viele Ängste sind. Ich kann es gerade nicht mehr so recht greifen. Irgendetwas hatte das Thema Hilfe zu bekommen bzw. etwas zu brauchen mit großer Angst getriggert.


Trigger



Seit langem habe ich mich diese Woche selbst verl*tzt. Mit der Therapeutin habe ich besprochen so Skillbälle zu benutzen. Hat zumindest heute für den Moment funktioniert. Ansonsten merke ich einfach, dass es mir nicht gut geht.

Haben dann trotzdem noch EMDR gemacht. Es war jetzt schon so abartig schrecklich. Und gleichzeitig sagt jemand in mir, dass ich nicht das Recht hätte mich so anzustellen. Die anderen Kinder damals hätten dort viel mehr gelitten. Die haben teilweise gebl*tet. Ich hätte verdient noch viel mehr zu leiden.

Ich und die anderen Kinder wurden zu schlimmen Sachen gezwungen. Keiner von uns wollte das. Wir hatten solche Angst. Dann wurden wir gezwungen uns etwas anzusehen was mit anderen gemacht wird. Aber ich weiß nicht was. Ich konnte es mir in der Therapie nicht ansehen. Mir wurde so schon schlecht.

Und dann wieder diese Stimme, was ich mich denn so anstelle. Ich hätte so viel Schlimmeres verdient.



A.Rhiannon
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Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von Aufatmende »

Es tut mir sehr leid, dass wir beide wohl Ähnliches erlebt haben.
Für mich macht es das "wahrer", was ich selbst sehe, weil nicht nur in meinem Kopf solche Horrorbolder sind.
Ich hoffe, ich habe dich nicht zusätzlich getriggert.
"Stell dich nicht so an", diesen Satz habe ich wortwörtlich im Ohr. Der gehört zu den Tätern.
Du weißt, dass es unaushaltbar schlimm war.
Kannst du dich bei deinem Innen bedanken, dass sie es für dich getragen haben? Kannst du sie in Sicherheit bringen?
Du hast gar Leiden verdient! Aber du darfst dich, wie es passt, an den Tätern rächen und sie unschädlich machen.
Rückfälle sind Vorfälle!
herzkrank
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Registriert: Mi Aug 05, 2020 9:34 am

Re: Gedankenraum - zu mir selbst finden

Beitrag von herzkrank »

ich finde das so unvorstellbar und schrecklich zu lesen, was euch passiert ist

es braucht eine weile, bis ich in meinem kopf akzeptieren konnte, dass dies realitäten sind
ich würde es gern wieder ausblenden
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