So müde

[Gast123]

Bin im Moment auch müde. Schlafe auch mehr als sonst.

Ich würde abwarten. Blöd ist, die nicht mehr gute Ehe. Wie geht Ihr damit um? Wohnt Ihr noch zusammen?

Gute Thera und gute Klinikthera sind prima.

[Silberfee]

Danke SH.
Jetzt bin ich wieder zu Hause und bin froh, aus der Klinik raus zu sein. Ich versuche, Pausen zu machen - aber nicht zu lange und muss schauen, dass ich noch bedarfsmedis fürs Wochenende bekomme, falls es da eng werden sollte.

Ja, mein Mann, meine Kinder und ich wohnen zusammen. Für meinen Mann ist es glaube ich auch okay so. Außer, dass er von meinen Klinikaufenthalten genervt ist und lieber eine "gesunde" Frau hätte.
Mich belasten halt einige Dinge. Es ist auch nicht so, dass ich es nicht angesprochen habe, aber manches lässt sich tatsächlich nicht ändern ( Wohnort ) und anderes versteht mein Mann nicht und will es auch nicht ändern. Aber mir liegt eben auch was an ihm und ich kann es mir nicht vorstellen, mich zu trennen. Wahrscheinlich wäre es gut, nochmal in Ruhe zu reden...schwer....

[~SteinHart~]

Schade , sehr schade. Aber so ein "roh draußen zu sein" kann auch hilfreich sein.
Mitunter will man ja nach Entlassung eigentlich lieber noch drin sein Afterklinikdepresion sozusagen.
Hätte dir aber ein positiveres Ergebnis gewünscht.

Ich denke das Problem, bzw. die Lösung liegt bei uns erwachsenen da, dass es eben tatsächlich hauptsächlich an uns liegt. Es ist unsere Aufgab etwas zu ändern. Die Welt wird sich nicht ändern, der Partner auch nicht. Das einzige was wir wirklich verändern können ist, was wir tun, nicht tun, wo wir leben, wen wir an uns heran lassen....

Darin liegt eine Menge Macht, aber eben auch die Ohnmacht dass man den Wunsch nach versorgt sein, los lassen muss.

Im Grunde sind wir, egal wie schlecht die Erfahrungen waren, egal wie oft Hoffnungen, oder selbst Selbstverstndlichkeiten enttäuscht wurden eben doch Kinder die sich wünschen jemand anderer regelt, versorgt, kümmert sich. Den Absprung in eine selbstbestimmtes Leben haben wir nicht so ganz vollzogen.
Jetzt soll das Umfeld, der Partner, die Kinder, Nachbarn, Chefs... das gesamte Umfeld wieder gut machen, was früher so entsetzlich falsch lief...


Nur so meine Gedanken dazu, wenn das für dich gar nicht passt, streich es bitte.


SH

[Silberfee]

Jaa, kenne ich auch die "Afterklinikdepression"
Das ist diesmal definitiv nicht der Fall.
Ich weiß nicht, ob es so für uns passt, was du geschrieben hast- aber das ist nicht schlimm.

Früher habe ich immer gedacht, meine Eltern hätten mich zu sehr behütet, heute denke ich manchmal, dass es Absicht war, um mich unselbständig zu halten und in gewissem Sinne bin ich das auch.
Das ist irgendwie bitter.
Und vielleicht brauche ich deshalb meinen Partner und komme nicht weg.

[Silberfee]

Das muss keiner verstehen. Oft verstehe ich es selbst nicht.
Ich glaube, dass niemand mehr an uns glaubt. Dass niemand mehr wirklich denkt, dass wir es schaffen könnten. Die Thera inder letzten (blöden) Klinik nicht, unsere "alte" Klinikthera nicht. Die ambulante Therapeutin? Vielleicht. Wie sollen wir denn dann noch daran glauben, dass wir es schaffen?
Wenn die Familie nicht wäre...ja wenn ...die ist aber nunmal da und weghexen kann ich sie nicht.
Es k***t mich an.

[Silberfee]

Es tut einfach so weh, wenn man das Gefühl hat, jemand ganz Wichtiges geht einem verloren. Ich weiß, es sind Gefühle von jemand Kleinem. Aber sie sind trotzdem da und ich weiß nicht, wie ich sie wegbekommen kann.
Wir dachten halt, wir hätten jemanden, auf den wir uns verlassen können, die uns nicht hängen lässt. Genauso fühlt es sich jetzt aber an. Ich weiß nicht, ob wir das klären können...auf jeden Fall nicht in den nächsten zwei Wochen.

[Silberfee]

Ich habe jetzt komplett berentet.
Das fühlt sich komisch an und ich habe nicht damit gerechnet. Auf der einen Seite bin ich froh, weil ich eigentlich eine Ablehnung erwartet hatte und Angst hatte mit Anwalt und Widerspruch dagegen vorgehen zu müssen. Auf der anderen Seite denke ich 'wie kommen die darauf? Ich bin doch nicht so krank, dass ich nicht arbeiten könnte '. Irgendwie bin ich etwas verwirrt. Das muss ich wohl erstmal sacken lassen...

[Mucki]

Liebe Silberfee, das Sacken braucht wahrscheinlich eine Weile. Als ich meinen Bescheid im letzten Jahr bekam in dem stand, dass ich voll und unbefristet berentet bin, war ich auch zunächst etwas geschockt. Zeitgleich kam der Bescheid, dass man mir einen GdB von 60 zuerkannt wird und da dachte ich sofort "das bekommen doch nur Menschen, die wirklich krank sind". Beides ist nun ca. 1,5 Jahre her und jetzt so ganz langsam kann ich damit umgehen, ja habe sogar einen ganz kleinen Minijob gefunden, den ich gut schaffe.
Ja, es ist entlastend, dass man nun ersteinmal Ruhe hat mit den Anträgen usw. aber so richtig freuen kann man sich wahrscheinlich nicht. Vielleicht ist die Tatsache, dass man diese Rente wirklich nur bekommt, wenn man ganz wirklich nicht mehr arbeiten kann. Das ist nun also bei dir anerkannt.
Alles Gute und liebe Grüße
Mucki

[Silberfee]

Liebe Mucki,
Genau, irgendwie bin ich sehr froh, dass ich für die Rente nicht kämpfen musste wie so viele andere Menschen, aber freuen ist auch schwierig, weil ich den ganzen "Kram" natürlich lieber nicht hätte und stattdessen lieber in meinem Beruf arbeiten würde.
Ich find's super, dass du einen Minijob gefunden hast, der passt
So etwas könnte ich mir auch vorstellen, wenn ich die Angst besser im Griff habe. Im Moment kann ich manchmal kaum einkaufen gehen...
Und es hilft mir zu denken, dass es nicht in Stein gemeißelt ist. Ich kann ja jederzeit sagen, dass ich die Rente nicht mehr brauche, wenn ich wieder arbeitsfähig bin.
Viele Grüße

[Silberfee]

Ähm...in der Therapie: 'Sie bekommen diese Rente, weil sie wirklich schwer krank sind...'
Ich? Wir? Ich denke immer, ich bin nicht krank, nur gestört und faul, weil ich es nicht hinbekomme. Wenn ich mich nur mehr anstrengen würde, könnte ich bestimmt arbeiten. Ich bin nicht schwer krank.

[Silberfee]

Mal wieder scheint eine Hilfe zu verschwinden.
Wie, um alles in der Welt soll man sich so ein be*******
Helfersystem aufbauen, wenn es keine Hilfe gibt?!
Nein, die vorhandene löst sich auch noch in Luft auf!
Ich bin wütend und so traurig.
Ja, ich habe S*****Gedanken. Aber das kennen wir ja schon.

[~SteinHart~]

Hallo Silberfee

Mhm das klingt nicht gut. Wenn etwas wegbricht verunsichert das sehr unbd das füttert die S Gedanken natürlich noch zusätzlich

Je nachdem wo man wohnt sind offizielle, also institutionelle Hilfen zum Beispiel tatsächlich rar.
Was mir mittlerweile am meisten hilft sind private Kontakte. Natürlich nicht für S Gedanken, oder total kritisches, sondern eben für Abwechslung, gegenseitiges auf auch Acht geben usw

Das hilft wahrscheinlich jetzt nicht so direkt.

Wobei auch das Forum eine niederschwellige Hilfe sein kann

SH

[Silberfee]

Danke SH,

ja, Freunde wären gut. Das stimmt. Leider habe ich keine, bzw. nur eine halbe...
Das liegt mit Sicherheit an mir, ich kann "Freundschaft" einfach nicht. Ich habe mich immer bemüht, aber irgendwie geht's nicht. Und gerade habe ich null Kraft, um auch noch an der Baustelle zu kämpfen.
Aber du hast schon Recht.
Silberfee

[~SteinHart~]

Och ich finde eine halbe Freundschaft ist super. Da könntest du versuchen dran zu bleiben.

Freundschaften aufbauen ist, finde ich, sehr schwer.

SH

[Silberfee]

Warum müssen sich Menschen immer rechtfertigen?
Warum kann kaum jemand sagen 'Okay, was ich gesagt habe, stimmt nicht ( mehr ), es tut mir leid. '?
Ist das so schwer?