Zusammenwachsen

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Izzy

Re: Zusammenwachsen

Beitrag von Izzy »

Liebe Elefantenkind,

ich stell dir mal ein Licht hierrein und wünsch dir gerade viel Kraft, bei dem was hochkommt, anschaut werden darf und bewältigt werden muss.
Das ist schlimm, was du schreibst und das tut mir sehr leid, was du erleben musstet. Eh schon maximaler Kontrollverlust und dann noch so etwas dazu. Heftig.
Die Wut absolut berechtigt ..gesund , dass sie kommt..der Hass auch und in Gedanken, darfst du alles mit ihm machen, was du willst! Oder es aufmalen oder gegen ein Kissen boxen und dir vorstellen, es ist er.?

Und tut mir leid, dass das Yoga so getriggert hat. Vielleicht wusste ein Anteil nicht, dass man 2017 einfach rausgehen kann ohne Strafe? Verständlich, dass du dann liegen geblieben bist. Und vielleicht geht es beim nächsten Mal
Und hast du ein Ritual für den Todestag..eine Kerze anzünden, Brief schreiben? Gut für dich sorgen?
Und wie sehr die Kleinen damals das Weinen unterdrücken mussten, dass es heut nicht geht. Und jetzt schiesst es schonmal hoch und vielleicht kommt bald mehr davon ..in kleinen Schritten. Kenn das auch gut, das ich ein Gefühl behalten will und dann wird es platt gemacht und es gibt kein Rankommen mehr. Frustrierend.

Lass dir liebe Grüße da!
Isa
Gast 200

Re: Zusammenwachsen

Beitrag von Gast 200 »

Ich kann -deine Bedürfnisse und auch Deine Bedürftigkeit voll verstehen, aber es nützt ja nichts.
Sie nehmen dich nicht so an, wie es gut für Dich wäre.

Kannst u Dir vorstellen, Weihnachten ohne sie zu verleben? Was würde es Dir denn bringen, Weihnachten mit ihnen zu verleben?
Oder wie stellst Du Dir das ganze vor?

Mitfühlende Grüße
elefantenkind
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Re: Zusammenwachsen

Beitrag von elefantenkind »

Lieber Gast 200, du hast recht, keiner in meiner Herkunftsfamilie kann mich so annehmen, wie ich bin und meine Gefühle und Bedürfnisse achten. Ich habe aber das Gefühl, da ein ganzes Stück weiter zu sein, das für mich annehmen zu können, dass es so ist und mich da trösten zu können. Ich kann heute gut für mich sorgen (naja, meistens) und ich fühle mich meiner Mutter gegenüber endlich nicht mehr emotional verantwortlich. Ich habe es geschafft, mich abzunabeln
Also ist es für mich okay, dass sie kommt, und ich werde bestimmen, wann (später kommen, als sie möchte und früher abreisen, als sie es planen würde).
Außerdem wird sie an unseren Weihnachtsaktivitäten teilnehmen müssen (oder auch nicht), wir werden auf jeden Fall nichts ihretwegen anders machen. Also Freunde einladen, wir wir möchten.

Mir geht es gut damit, daß ist nicht das Problem
Ich denke, dass jetzt wieder der mb hochkommt liegt eher daran, dass es gerade gut geht, dass ich stabil bin, dass ich die Erinnerungen verkraften kann.


Ja, liebe Isa, ich merke dann nicht, dass es heute geht, anders geht. Ich weiß nicht, ob das ein Anteil ist (wahrscheinlich schon, rotwerd), ich weiß nur, dass es sich nicht so anfühlt als würde es gehen. Vielleicht hat es auch mit der Erinnerung an das Gefühl zu tun, mich nicht bewegen zu können?
Triggerwarnung






Heute wieder das Gefühl, das das gestern ein Spuk war, niemals echt die Erinnerung. Aber ich versuche, mir das trotzdem zu glauben. Immerhin war er Arzt, also hätte er Zugriff auf Medikamente.
Izzy

Re: Zusammenwachsen

Beitrag von Izzy »

Liebe Elefantenkind,
Vielleicht hat es auch mit der Erinnerung an das Gefühl zu tun, mich nicht bewegen zu können?
ich musste auch spontan an einen Körperflashback denken, dass der Körper einfach so wie damals Erinnert und dass dann auch so wie damals ist. Du konntest dann nicht weg. Erst recht, wenn Medikamente im Spiel waren.
Bei mir gibts Flashs da sind die Beine wie gelähmt und ich weiß, dass sie das nicht sind, aber kann sie trotzdem erstmal nicht bewegen. Dachte vielleicht ist das bei dir ähnlich.
Ich denk ja oft, mich schockiert ja nichts mehr, in welchen Berufen sich Täter alles so bewegen ..auch aus eigenen Erfahrungen, aber trotzdem entsetzt mich wieder, wenn ich bei dir lese , dass er Arzt. Aber klar ..Beruf mit Macht. Macht mich extrem wütend. :evil:

Ist es eigentlich ok, dass deine Mutter kommt oder hast du auch etwas davon? Gibt sie dir heute etwas?

Liebe grüße!
elefantenkind
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Re: Zusammenwachsen

Beitrag von elefantenkind »

Liebe Isa,

Im Moment ist die Vorstellung ok, dass meine Mutter kommt. Unser Treffen im Oktober und die letzten zwei Jahre der Aufarbeitung / Therapie haben da etwas verändert. Wie es dann aber real sein wird, weiß ich noch nicht.
Hm, mal sehen.

Und sonst?

Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit habe ich weiter versucht mit der Traurigkeit Kontakt aufzunehmen. Ich fahre Rad, durch eine einsame Gegend, da kann ich wunderbar mal laut mit mir selbst sprechen.

Es war wie in der Therapie, wenn ich den gefährlichen Themen zu nahe gekommen bin. Erst viele Bilder und Gefühle dazu und dann alles weg. Das stresst mich ja schon. Es macht alles so mühselig. Kaum ein vorankommen.

Ich erinnere mich dunkel daran, dass ich versprochen habe, dass ich jetzt in Sicherheit lebe. Dass mein Leben gut und stabil ist. Dass es Menschen gibt, denen ich vertraue. Dass es okay ist, dass da Gefühle kommen. Erinnerungen. Angst. Zorn. Ohnmacht. Todesangst.

Der Rest nur noch Nebel. Wie schade. Meine Thera meinte ja dazu, dass das in meinem Fall nicht unbedingt bedeutet, dass die Gefühle zu schlimm sind, sondern dass das die Mechanismen sind, die ich von klein auf gelernt habe bei meiner Mutter / meinen Eltern:
Gefühle, die nicht von den Eltern gewollt sind, wegmachen.

Ich schätze, das führt dann zurück zu dem Thema Bindungstrauma. Aber das ist eben auch so eng verknüpft mit dem Missbrauch.

Örks.

Aber ich schlafe jetzt, und wisst ihr was? Ich werde gut schlafen. Denn in meinem Zuhause fühle ich mich sicher. Ich habe da so lange dran gearbeitet, und es ist mir ein Triumph über das Trauma und die Menschen, die es verursacht haben: ich fühle mich hier sicher.
A.Rhiannon
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Re: Zusammenwachsen

Beitrag von A.Rhiannon »

Liebe Elefantenkind,

Ich musste lächeln, als ich deinen letzten Abschnitt gelesen habe. Es freut mich so sehr für dich, dass du dich sicher fühlst. Es ist so viel Wert und es drückt gleichzeitig so viel Stärke und Lebenswillen aus. :)

Dass so vieles gleich wieder weg ist kenne ich auch. Daher versuche ich möglichst viel aufzuschreiben, damit es nicht gleich wieder verschwindet. Ist auf dem Fahrrad natürlich nicht so möglich. ;)
Ansonsten kenne ich das, was du von den Gefühlen und den Eltern und vom Bindungstrauma schreibst. Du bist also nicht allein damit.

Ich lass dir ganz liebe Grüße hier und wünsche dir ein schönes Wochenende,
A.Rhiannon
"Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein."

aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
elefantenkind
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Re: Zusammenwachsen

Beitrag von elefantenkind »

Liebe A.Rhiannon,

Ja, das habe ich bei dir gelesen, dass Bindungstrauma bei dir auch Thema ist. Bei mir ist das ein bisschen doof, ich war vier Jahre in der Traumatherapie und auf dem letzten Meter quasi, nur wenige Monate bevor ich damit aufgehört habe sagte sie, sie glaube dass ein Bindungstrauma vorliegt und dass das mich mehr beeinträchtigt als der erlebte Missbrauch.
Ich fühle mich mit dem Thema etwas alleine. Es ist auch nicht so, dass ich da in meinem Leben jemanden hätte zu den ich sagen könnte: du, mich beschäftigt da was, ich denke viel über das Thema Bindungstrauma nach...
Selbst bei Menschen, denen ich bin den mb erzählt habe, kommt es mir komisch oder unpassend vor. Hm.

Gestern war ich mit zwei "Freundinnen" aus und seitdem geht es mir total schlecht. Ich kenne sie durch meine Arbeit, wir arbeiten inzwischen aber nicht mehr zusammen, treffen uns aber so drei mal im Jahr zum essen gehen und quatschen.
Die eine, K, treffe ich mich öfter, kenne auch ihre Familie, wir laden uns zu Geburtstagen ein etc. Mit beiden habe ich schon viele persönliche Gespräche geführt und beiden auch davon erzählt, dass ich wegen sexueller Gewalterfahrungen eine Therapie mache.

Jetzt kam ich gestern nach hause, etwas unglücklich damit, dass wir eigentlich nur über berufliches gesprochen haben. Die Stimmung war so... distanziert? Mir hat auf jeden Fall was gefehlt. Kann es schlecht benennen.

Und dann bin ich heute total abgestürzt. Nur mit dem Gefühl beschäftigt, dass mit mir ja was nicht stimmt. Dass ich nie gute Freunde finden werde, wo ich das Gefühl habe, ich selbst sein zu können. Dass ich die totale "Freundschaftsversagerin" bin. Ich fühle mich einsam, und falsch, es geht extrem in Abwertung ("kein Wunder, dass du in Wahrheit keine Freunde hast, du bist doch ein total komischer und anstrengender Mensch"...)

Diese abwärts Spirale geht soweit, dass ich am liebsten tot wäre. Einfach mal diesen Kampf hinter mir lassen. Fertig mit dem scheiß Leben. Ich strenge mich so an, alles richtig zu machen. Auch meinen Freunden gegenüber. Und trotzdem fühle ich mich so oft einsam. Kann niemanden an mich ran lassen. Kann so selten ich selbst sein...

Ich will diese ganze Anstrengung nicht mehr.
elefantenkind
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Re: Zusammenwachsen

Beitrag von elefantenkind »

:shock: Diese ganze Sehnsucht.
Tut weh.

Aber weinen klappt auch nicht.... Dabei tut es so sehr weh, dass ich am liebsten aufhören würde zu atmen.

Ich denke, irgendwo war irgendein Auslöser? Und jetzt hänge ich fest und weiß noch nicht einmal das Thema?
Immer mehr Selbsthass.

Den zu stoppen, da fehlt echt noch jede Strategie :cry:
Izzy

Re: Zusammenwachsen

Beitrag von Izzy »

Liebe Elefantenkind,

Vielleicht waren die Freundinnen unsicher ob sie es ansprechen dürfen oder wollten dir die Möglichkeit geben um Grenzen zu wahren?
Klingt auch so als hättest du eine Erwartung an das Treffen, was nicht erfüllt wurde. Verständlich dass du da enttäuscht bist und es etwas auslöst.
Vielleciht waren auch noch andere Anteile beteiligt? Raum für die Belastung zu haben, die es früher nicht gibt und Enttäuschung?

Und wenn Enttäuschung da ist, ist ka ein Introjekt mit Selbtshass dann auch nicht weit. Hoffe du kannst dem entgegensetzen, dass du ein liebenswerter Mensch bist und zwar so wie du bist.
Weißt du wo es hingehört mit solchen selbstabwertenden Äußerungen? Und vielleicht muss der Anteil hören, dass es heute andere Möglichkeiten gibt mit Enttäuschung, Verletzung usw. umzugehen und es keinen Selbsthass mehr braucht?

Wünsch dir viel Kraft dabei und hoffe du kannst die Spirale etwas stoppen.
Liebe Grüße!
elefantenkind
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Re: Zusammenwachsen

Beitrag von elefantenkind »

Liebe Isa,

Das muss ich erst mal verdauen, was du geschrieben hast. Danke dafür, es ist sehr wertvoll und bringt was in Gang.

Es fällt mir sehr schwer, das mit den Introjekten zu verstehen. Ist das so was ähnliches wie innere Kritiker? Hat das was mit DIS zu tun oder haben auch die normal -Traumatisierten so etwas?



Achtung trigger





Was ist alles ein Introjekt?
Das Mädchen, das alles macht, was Mama will?
Und die sexuelle Lust am Missbrauch, ist das auch ein Introjekt? Das Kind, das sich anbietet? Der Hass, der mich selbst weghungern will? Der gnadenlose Zorn, der manchmal aus mir herausbricht und die Menschen, die ich liebe, verletzt? Oder sind das einfach nur unwillkommene Gefühle, die ich einfach nicht haben will, weil ich mir ohne sie besser gefalle?




Triggerende

Bin völlig erschöpft von diesem Tag.
Dem letzten Tag. Der Nacht dazwischen.


Ja, ich war wohl irgendwie enttäuscht von dem Treffen, vielleicht nur, weil mir der Teil gefehlt hat, wo man mal für eine halbe Stunde über persönliches spricht, das hätte nicht das Thema mb sein sollen, das stand auch nicht im Raum. Keine Ahnung was, aber eben mal für einen Moment die 08/15 Schiene und berufliche Themen verlassen. Kann ja auch sein, dass es beim nächsten mal wieder so ist.

Aber mir ist noch nicht klar, warum ich so krass abgestürzt bin, so heftig reagiert habe?

Jetzt erst mal schlafen und lieb zu mir sein. Wer hier war, vorher wochenlang ignoriert: der riesige Kuschelhund. Zum Glück.
Izzy

Re: Zusammenwachsen

Beitrag von Izzy »

Liebe Elefantenkind
Es fällt mir sehr schwer, das mit den Introjekten zu verstehen. Ist das so was ähnliches wie innere Kritiker? Hat das was mit DIS zu tun oder haben auch die normal -Traumatisierten so etwas?
Ja genau, es ist ein ähnliches Konzept und auch gesunde Menschen haben Introjekte (gibt ja auch die positiven) und es ist irgendwann entstanden wo es wichtig war. Und oft gehören Sie auch zu gewissen Personen (jemand der einen früher auch abgewertet hat und seinen Hass spüren lassen hat).

Da kommt ja einiges hoch.
Ja das es sex. Lust war klingt auch sehr nach Introjekt :(
vielleicht wichtig einem inneren Kind zusagen , es hat nichts, aber auch gar nichts mit Lust zu tun?. Es hat mit biologischen Körperreaktionen zu tun, damit verzweifelt Bindung zu halten um zu überleben. Es sind alles Überlebensmechnismen und fürs Kindesalter sehr nachvollziehbar.

Hoffe dein Kuschelhund kann dir helfen und wünsche dir eine ruhige Nacht!
elefantenkind
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Re: Zusammenwachsen

Beitrag von elefantenkind »

Schlimmer Tag heute.
Bei der Arbeit heimlich geweint. Habe ich schon lange nicht mehr. Eigentlich wäre es wohl gut, mich mal einen Tag krankzumelden und Zeit zu haben, wenn die Familie aus dem Haus ist. Gibt aber innen keine Erlaubnis dazu.
A.Rhiannon
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Re: Zusammenwachsen

Beitrag von A.Rhiannon »

Liebe Elefantenkind,

ich lass dir mal ganz liebe Grüße und viel Kraft hier.

Vielleicht kannst du dir irgendwie etwas Gutes tun? Wenn kein ganzer Tag zur Verfügung steht, vielleicht erstmal ein paar Stunden? Gibt es die Möglichkeit, dass deine Familie mal ein paar Stunden etwas ohne dich unternimmt und du dann zur Ruhe kommen kannst?
Und ansonsten vielleicht doch mal einen Tag krank melden.

Vielleicht kannst du auch den Kleinen etwas Sicherheit und Aufmerksamkeit geben. Sie scheinen sich danach zu sehnen. Das, was du von deinen Freundinnen schreibst, kenne ich manchmal auch. Meist ist es dann so, dass die Kleinen das Bedürfnis nach Zuwendung und Geborgenheit haben.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute,
A.Rhiannon
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aus: Letztendlich sind wir dem Universum egal
elefantenkind
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Re: Zusammenwachsen

Beitrag von elefantenkind »

Gestern war ich endlich wieder beim shiatsu. Heilsame Berührungen. Dabei Reisen in mein Inneres und Kontaktaufnahme zu den inneren Kindern und Erwachsenen.
Das ist wie endlich mal tief atmen können.

Leider geht es mir nicht so gut. Ich hatte gestern eine Begegnung mit einem Menschen, der mich extrem triggert und finde immer noch keinen Umgang damit. Weil mir eigentlich noch nicht klar ist warum diese Person so ein schrecklicher trigger ist...
Heute Nacht deswegen kaum geschlafen... Dabei liegt eine megaanstrengende Woche vor mir.

Was mich außerdem beschäftigt, ist das Thema Freundschaften und Gemeinschaft. Trotz meiner Sehnsucht danach bin ich da einfach nicht gut drin. Ich glaube, da kämpfe ich nicht nur mit dem Problem, nur so wenig Vertrauen in andere Menschen haben zu können, sondern auch damit, mich sehr schnell (grundsätzlich???) nicht willkommen zu fühlen. Das wurde ja jetzt noch mal ausgelöst durch meine Schwester, die mich ja in echt und tatsächlich nicht willkommen heißen kann und will. Da kam sehr viel Trauer darüber hoch.
Aber es geht irgendwie weiter, ich fühle mich auch bei anderen Freunden/ Menschen nicht willkommen und habe Angst, dass das meinen sozialen Kontakten noch mehr im Wege steht. Weil ich dann noooch komplizierter werde :oops: :oops: :oops:

Das löst dann nämlich die inneren Kritiker aus: dich kann eh keiner leiden. Du bist ja sowieso eine Zumutung... Wer will denn mit so einem kaputten Menschen wie dir befreundet sein. Du bist zu emotional. Du bist zu anstrengend.

Immerhin bin ich an dem Punkt, mir das ganze wenigstens ansatzweise wie ein Spektakel von außen ansehen zu können, was aber dazu führt, dass ich mich noch abartiger fühle... Es ist so dieses grundlegende Gefühl davon, dass mit mir etwas nicht stimmt.
Und ich das verbergen muss

Puh. :cry:

Danke fürs Lesen.
Danke für diese kleine Gemeinschaft, wo ich mich nicht verstecken muss. Wo ich meine innere gequirlte scheixxe aufschreiben kann ohne mich zu entschuldigen und zu schämen.

Elefantenkind
Waldkatze
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Registriert: Mi Sep 26, 2012 9:54 pm

Re: Zusammenwachsen

Beitrag von Waldkatze »

Es sind wirklich nur Folgen, es ist nichts in dir, ich kenne es genauso. Das Gefühl, nie gut genug sein zu können, tiefer, als Mensch von Anfang an falsch/nicht liebens-und lebenswert gewesen zu sein, das sich tief eingefressen hat und bei jedem Blick und jeder Begegnug wieder durchbricht.
Das ist nichts, was in deinem ursprünglichen Wesen drin war, das ist eingepflanzt. Ich bin sicher, du bist ein wunderbarer Mensch, und es ist tragisch, dass sie das nicht sehen konnten.

Achte doch mal darauf, ob du dich eventuell überwiegend an dem Menschenschlag orientierst, den du kennst. Mensch sucht sich gerne was er kennt (und was die "inneren Wahrheiten" bestätigt) manchmal auch gut getarnt.

Lg Waldkatze
Ich bin, wer ich bin, und das alles bin ich. Punkt.
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