Versagt in so vielen Dingen.
War wieder ein paar Tage auf der Akutstation, weil ich nicht mehr konnte. Oder wollte. Was auch immer.
Aber ich wollte nicht so schnell wieder dahin. Da habe ich versagt.
Meine Ärztin ist immer noch nicht da, damit fällt diese Ansprechpartnerin noch weg. Weiß auch nicht, wann sie wieder kommt.
Habe jetzt so lange jemand neues, aber ich kann ihr nichts erzählen. Sie ist neu in dieser Klinik und wir haben zwei Termine bisher gehabt. Das dauert. Und ich habe Angst, mit ihr darüber zu reden.
Habe beim Jugendamt gesagt, dass ich nicht ausziehen kann und alleine wohnen erst recht nicht klappt.
Donnerstag haben wir einen neuen Termin. Da habe ich Angst vor.
Angst, dass er sagt, ich soll trotzdem alleine wohnen. Das er mich nicht versteht. Oder ihm egal ist, was ich sage.
M. hat wegen mir vor kurzem geweint. Ich habe ihr was erzählt, was ihr wahrscheinlich sehr weh tat, bzw. ihr leid tat. Sie hat soviel Mitgefühl und sorgt sich, und ich kann es nicht annehmen und verletze sie weiter.
Die beiden Mädels zicken momentan auch sehr, sehr viel. Fast jeden Tag streiten die sich, es wird oft sehr laut, Türen werden geknallt...deswegen halte ich mich im Moment immer in meinem Zimmer auf. Damit ich nicht irgendwie mit rein gezogen werden kann.
Das mit dem Essen klappt im Moment auch wieder gar nicht. Eine Zeit lang ging das, da habe ich wenigstens zum Frühstück und zum Mittag was gegessen. Jetzt ist wieder dieses Ekelgefühl vor dem Schlucken ganz extrem präsent und auch mit anderen Gedanken geht das nicht. Oder Zähne putzen. Wären mir die Zähne nicht so wichtig, würde ich sie wahrscheinlich schon zwei Wochen gar nicht mehr putzen. Aber ich mach es, obwohl das so unglaublich triggert.
Ich habe mich bei meinen Eltern gemeldet, obwohl ich das nicht machen sollte und wollte. Es war sehr oberflächlich von mir.
Der Abbruch beschäftigt mich gerade wieder sehr. Ich habe Abschiedsbriefe geschrieben, aber in keinem dieser Briefe habe ich Worte für das gefunden, was ich fühle und denke. Vielleicht gibt es diese Worte auch gar nicht?
Das Kind würde jetzt im Kitaalter sein. Aber das ist es nicht.
Es war die richtige Entscheidung, denke ich. Aber was wäre gewesen, wenn nicht?
Es hätte sich gequält. Es hätte leiden müssen. Es hätte eine unglaublich schlimme Bürde aufgesetzt bekommen. Das hat es nicht verdient.
Jeden Abend zünde ich eine Kerze an. In der Hoffnung, dass es ihm oder ihr...da gut geht, wo es ist. Obwohl es noch gar kein richtiger Mensch war..es war ein kleines Würmchen. Mein kleines Würmchen.
Es tut weh daran zu denken. Und es fühlt sich immer noch so an, als hätte ich es getötet. Vielleicht verurteil mich das Würmchen dafür auch. Und und ich kann ihm das noch nicht mal verübeln. Das könnte ich keinem..
Es gibt in Moment wieder soviele Punkte, die nicht laufen. So gar nicht, irgendwie.