Wie hast du es denn geschafft, nicht zu switchen?
Ich frage aus reinem Eigennutz
Ich habe momentan ständig Gespräche mit meinen Geschwistern. Das bringt mich mächtig an meine Grenzen. Vor allem, mit meinem Bruder zu reden, wenn er angetrunken ist (was er zurzeit schon um zwölf Uhr mittags ist....)
um es kurz zu machen, ich habe in der Gegenwart meiner Therapeutin den Anteil, der da so in den Vordergrund wollte, ziemlich angeschrien, richtig wütend, weil es wichtig war, dass ich hier bleibe um das Gespräch vorzubereiten...ich ihm wiederholt habe, dass es einfach wichtig ist, dass ich heute das Ruder in der Hand habe...
Meine Therapeutin hat dem einen sehr drängenden Anteil angeboten, wie so häufig zu mailen...und wir haben gestern in eine Mail bereits geklärt, dass der Anteil nächste Woche Gehör erhält..
Jupp, wenn die Mails nicht wären...meine Güte...es kämen ja NIE alle zu Wort...
wobei Sie mir ja manchmal leid tut..also meine Therapeutin...aber gut...sie wollte es so
Meine hat auch in der letzten Sitzung bis zum 22. Januar nochmal explizit gesagt, dass ich ihr jederzeit schreiben kann, auch wenn sie über die Feiertage nicht so schnell antwortet und an die "Kleinen" adressiert, dass sie sie dann nicht vergessen oder verlassen hat.
Ich finde das extrem entlastend, wenn sie solche Sachen zum gefühlt fünfzigsten Mal wiederholt.
Ja, immer wieder erklären, z.B. dass es nach den Ferien weiter geht. Wir haben für die Kleinen da inzwischen die Absprache, dass bis zur letzten Stunde vorher jemand von den Kleinen ein Bild malt/gestaltet und sie dann mit ihren Worten eine Nachricht für die Kleinen schreibt, eben dass es weiter geht, mit dem genauen Datum, sie gerne wieder kommen dürfen usw...und das dann Abends vorgelesen wird..hier hilft es inzwischen, auch für andere Dinge bei denen die " destruktiven" meinen dazwischen funken zu müssen.
Es tut doch gut zu lesen, dass andere auch solche Riten brauchen, die mir von der Erwachsenen her gesehen immer so überflüssig und kindisch vorkommen, dass ich meiner Therapeutin meistens ein paar mitschicke.
Aber es hat eben früher entsprechend viel gefehlt...
Die letzten Tage hat sich wieder so viel Hoffnungslosigkeit breit gemacht, die Angst nicht schnell genug die Schritte zu wagen, ALLE wirklich ALLE Kontakte abzubrechen, wissend dass Anteile hier zumindest im Moment noch nicht anders können.."Programme" lassen sich nicht so einfach ändern, sagt dann unaere Therapeutin immer wieder und dass Prozesse in diesen vielen verworrenen Kontexten eben so lange brauchen, wie wir dafür brauchen. Und das es Mut und Durchhaltevermögen braucht, die Schritte zu wagen und zu gehen.
Das hat mir dann irgendwie total geholfen und gut getan, weil meins auch, ich bin zu langsam und sie ist unzufrieden und ärgerlich weil wir so lange brauchen.
Gestern einen schönen Abend gehabt, der dann gegen später total kaputt gemacht wurde, Triggerwort und dann war alles wieder weg..
es fällt mir nach wie vor schwer, diese Täterintrojekte und Täteranteile wahr zunehmen und anzuerkennen. Fühlt sich heute nicht gut an..
Liebe lara64, das kenne ich zu gut, dieses eigene Gefühl nicht schnell genug zu sein. Dieses Thema beschäftigt mich auch ständig. Gut, dass deine Thera dir ein wenig von dem Druck nehmen konnte.
Liebe Lara,
hoffe du kannst dir was gutes tun und noch mit einem besseren Gefühl in die neue Woche starten. Mit täterintrojekten kenne ich mich nicht aus, aber mit gnadenlosem Selbsthass leider. Wenn es schwächer wird, kann ich manchmal sanft zu mir sein, das Gefühl hilft am besten. Noch besser von außen. Deswegen an dieser Stelle ein lieber Gruß von mir, ich lese dich sehr gerne und mit Bewunderung.
Alles liebe
Elefantenkind
Montag Vormittag war gut. Dann Therapie, diese wird gerade zum Schleudertisch...die Sitzung war gut, anstrengend wie immer. Zuhause gestern Abend dann schwierig. Geht noch nicht gut, darüber zu schreiben..tut noch weh...alles noch nicht so klar.
Trauer, Schmerz, Angst...ein wenig Wut..
Heute dann ein besserer Tag, schönen Abend zumindest gehabt...bin entspannter als die vergangenen Tage. Sollte allerdings jetzt dringend ins Bett.
Bin seit dem Gespräch immer wieder sehr traurig. Auch gerade holt mich die Trauer ein.
In der Sitzung am Montag hat unsere Thera mit der Teenagerin hier gesprochen, die sich immer mal um die Kleineren kümmert. Sie konnte nicht verstehen, warum unsere Thera mit mir und meinen leiblichen Kindern sprechen muss. Es hat ein wenig gedauert bis unsere Thera G. erklären konnte, wer meine leiblichen Kinder sind...und warum das morgen so wichtig ist. Und Sie (unsere Thera) da eben dabei ist, mir ein wenig zu helfen, das Gespräch gut zu führen..
Sie hat dann G. in einem Vergleich versucht zu erklären, dass verschiedene Personen, eine andere Person, je unterschiedlich sehen (können), und es manchmal nerven kann, wenn andere die eine Person so toll finden, und man selber so gar nicht..ist jetzt zu kompliziert hier...
hat irgendwie auch damit zu tun, dass es dann einen Sprung in die Erwachsenenrollen gab, und da ist irgendwo die Trauer und der Schmerz entstanden...werden wohl in der Thera auseinanderfieseln müssen...
fühlt ich unschön an, diese Trauer und dieser Schmerz...
ist gerade auch sehr präsent...könnte mich ins Bett verkriechen und weinen, ohne Ende...sollte leider jetzt los..
haben ein altes Holzschränkchen geschenkt bekommen...ich mag so was...müssen wir noch ein wenig restaurieren...
und der Engel für die Thera muss heute auch noch fertig werden...Flügel nachher an den Körper ran...Kopf ist fertig...
Soll Sie doch morgen bekommen!! Engel für alle FÄLLE...brauchen doch Therapeutinnen auch
Gestern Familiengespräch. Mein leiblichen Kinder und ich bei meiner Therapeutin. Gute zwei Stunden, harte Arbeit, schwieriges, berührendes, erschütterndes, trauriges, lächelndes, heiteres, ernstes, kritisches, humorvolles...Gespräch...
Tolle Kds..wertvolle Kinder..
Tabus gebrochen, Familiengeheimnisse aufgerollt und ausgesprochen...nie wieder solche Tabus..
schöner Nachmittag dann noch und am Abend dann jeder für sich sein...sortieren, durchatmen, verstehen...
Abstand bekommen und zugleich miteinander sein.
