Erneuter Anlauf - Wieder da

Hier können Betroffene über ihre Erlebnisse diskutieren.
Littlefoot*

Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von Littlefoot* »

Hm, ich wollte nicht deutlich machen, dass Lara einen endgültigen Cut setzen möge. Falls das rüber gekommen ist, tut es mir leid. Sondern nur, dass ich ihre Situation und das emotionale Erleben verstehe und dass es nicht nur um das Verstehen der Thera und ihrer unverschuldeten Situationen geht, sondern dass alles Auswirkungen hat und diese können sehr erschütternd sein, demnach Selbstfürsorge und Verantwortungsübernahme durch Grenzsetzungen sehr wichtig sind. Auch das unverschuldeteste Ereignis kann ungute Auswirkungen haben und diese ernst zu nehmen, Verantwortung dafür zu übernehmen, empfinde ich als bedeutsam. Wie diese aussehen, das ist sehr individuell. Ich kann nur sehr gut verstehen, dass ein Cut, wie zeitlich dieser auch ausgedehnt sein mag, ich als wichtig sogar gut ansehe, auch um sich selbst klar zu werden, dass die Thera derzeit nicht da ist, sein kann und demnach Verantwortung von ihr genommen werden sollte, da sie diese nicht mehr tragen kann, z.B. Stütze, Halt, Sicherheit, etc. derzeit nicht mehr sein kann (bis diese wieder Verantwortung übernehmen kann). Meine Thera hatte auch keine "Schuld", sondern familiäre, unberechenbare Belastungen prägten ihr Leben. Sie wollte da sein, deswegen auch die Termine, aber sie konnte dann doch nicht - ähnlich wie bei Lara. Durch diese Unzuverlässigkeit, die einfach Auswirkung der Belastungen durch Erkrankungen anderer ihrer Familienmitglieder war, musste ich lernen, die Verantwortung, die ich ihr vertrauensvoll übergeben hatte, wieder zurück zu nehmen, um mich neu zu organisieren und das tust du, Lara, nach meinem Empfinden mittlerweile auf wunderbare Weise. Es geht um einen Weg und nicht um das Verharren in der jeweiligen Situation, dem Abwarten der Rückkehr der Thera, basierend auf ihre Vorstellungen, wann die Rückkehr sein möge. Das Vertrösten da zu sein und dann doch nicht da sein zu können, macht es schwer, die Verantwortung zu übernehmen. Daher finde ich es wichtig, für sich erstmal einen Cut zu setzen und zu schauen, woher anderweitig Unterstützung kommen kann, wenn die Thera länger braucht, als für einen selbst tragbar ist, um es wieder erträglich machen zu können. Bei mir war es so, dass ich durch diese Krisen lernte, mich selbst zu tragen und zu ertragen und zwar ganz und gar und demnach auch keine Therapie mehr wollte/brauchte. Ich stolperte und fiel, merkte aber zugleich, dass ich wieder aufstehen konnte und meinen Weg fortsetzen konnte. So konnte ich reflektiert diesen Cut setzen, weil ich durch ihre Unzuverlässigkeit und daraus resultierende Verantwortungsübernahme erlebte, dass ich mich selbst - zwar mit Krisen - nun tragen konnte. Es war hart, anstrengend, kräftezehrend, aber ich fand meinen Weg und du, Lara, findest immer mehr deinen Weg und das finde ich großartig!

Liebes Grüßchen, Littlefoot
Gast

Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von Gast »

Hallo Lara,

auch ich sehe in jeder Krise auch eine Chance. Sicher hast du selbst bereits mehrfach die Erfahrung gemacht, dass Krisen auch wachsen lassen können. Allerdings ist es schwer dies in der Krise selbst zu sehen, denn dann geht es erst mal darum, diese irgendwie zu überstehen.

Das was du schreibst zeugt davon, dass du bereits viel für dich gelernt hast. Ich finde es beeindruckend, wie du einen Schritt nach dem anderen gehst, versuchst die Probleme konstruktiv zu lösen. Hut ab!

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es bald wieder für dich sicherer werden kann und du weiterhin Kraft hast!

Herzlich,
sayeda
Littlefoot*

Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von Littlefoot* »

Ich habe etwas Interessantes in einer Fobi erfahren; vielleicht ist ist hilfreich:
"Uneindeutiger Verlust beschreibt (...) den Zustand der Unsicherheiten oder den Mangel an Informationen (...). Dieser Zustand (...) friert ein und blockiert Bewältigungs- und Entscheidungsprozesse." (Pauline Boss, 1999). Daher empfinde ich einen Cut, wie zeitlich und inhaltlich dieser auch ausgedehnt sein möge, als hilfreich, um überhaupt wieder fürsorglich, verantwortungsvoll handeln zu können, um also handlungsfähig zu bleiben oder wieder zu werden, um konstruktiv zu entscheiden und zu bewältigen, sowie problemlösungsorientiert zu sein, um eben nicht zu verharren (einzufrieren), abzuwarten, in Unsicherheit zu verbleiben und dabei ggf. abzurutschen. Ich ziehe auch den Hut vor dir, Lara, wie du die krisenhaften Situationen meisterst.

Liebes Grüßchen, Littlefoot
EineVonUns50
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Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von EineVonUns50 »

ich mag mich jetzt nicht so diskussionsmäßig in deinen thread mischen, Lara. Ihr werdet das tun, was sich richtig und gut anfühlt... will nur was zu littlefoots Verlust sagen

@littlefoot:
ich verstehe gut, was du meinst und denke du hast auch Recht und das war auch gut, wie du das für dich damals gelöst hast. Auf uns wirkt es nur halt nicht so als ob das hier die gleiche situation ist. Der Verlust hat ja gar nicht stattgefunden. die thera ist krank geworden und im Heilungsprozess und will ab Juni wieder arbeiten. dAs ist in unseren Augen etwas anderes... wenn sich dann rausstellen würden: okay, sie kann das nicht mehr so leisten wie bisher - das wäre dann so eine Situation. Auf uns wirkt diese Auseinandersetzung in Bezug auf "grundsätzlichem Cut" "vorweggenommen", aus der getriggerten situation heraus und dass es vielleicht eher Re-Orientierung bräuchte. Zu schauen: was ist tatsächlcih real passiert und was hat das ausgelöst? wie ist es jetzt? Es sind doch die Ängste, die soviel Chaos ausbreiten... Und die gehen durch einen endgültigen Cut nicht weg, wir können das heilsame darin nicht sehen.

Es fühlt sich wie Verlust an,ja. Zutiefst verständlich. Aber es fühlt sich eben so an, real hat dieser nicht stattgefunden: Sie war plötzlich und länger krank und konnte das nicht gleich so absehen. Ab Juni will sie wieder arbeiten mit euch. Sie ist noch da. Sicher war/ist das eine situation, die niemand unter Kontrolle hat und haben kann und die extreme Ängste und Unsicherheiten auslöst. Und da scheint es aus unserer Sicht kein heilsamer Weg, die Person abzuschneiden, die in der Vergangenheit so viel sicherheit gegeben hat und so viel bewegt/unterstützt hat. Mit ihr reden.. das alles anschauen... gemeinsam schauen, was es braucht... wer welche Ängste hat .. wer welche vergewisserung braucht... all dies. Aber doch nicht abschneiden, das bestätigt doch die Angst und die Unsicherheit und noch vieles alte mehr...

Wir wünschen euch wirklich sehr, dass - sobald sie wieder da ist - die guten Erfahrungen, die ihr mit ihr gemacht habt, auch wieder Sicherheit geben dürfen. Euer gemeinsamer Weg hat auch Wurzeln geschlagen und Ihr könnt diese Herausforderung für euch nutzen und diese Erschütterung aushalten - im Idealfall gemeinsam mit der Thera!
Zuletzt geändert von EineVonUns50 am So Mai 20, 2018 2:44 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Littlefoot*

Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von Littlefoot* »

Nach meinem Empfinden ist es ein temporärer Verlust. Sie verliert ja in dieser Zeit an Halt, Unterstützung, etc. Mein Verlust war ein anderer; vielleicht wäre er auch nur temporär gewesen, aber ich stellte durch die Krise fest, dass ich keine Thera mehr brauche. Ich glaube, du verstehst mich nicht ganz, aber das ist nicht schlimm. :wink:

Liebes Grüßchen, Littlefoot
lara64
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Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von lara64 »

wow 8) und huch :roll: so viele wirklich sehr konstruktive Rückmeldungen und Beiträge.

Ich merke gerade mir fehlt ein wenig die Energie und Zeit um auf alle eure Antworten im einzelnen einzugehen. Bzw. etwas dass sich bereits schon zu Beginn des Frühjahrs zeigte, für mich ist es derzeit oft wichtig(er) im realen Leben und mit realen Menschen die Prozesse zu klären und zu regeln, und mich auch mit dem was mir das reale Leben an Fähigkeiten und Gaben derzeit schenkt auseinander zu setzen.

Ich mag nur so einige Stichworte schreiben, die mir wichtig sind:

Ja, der Cut ist Selbstschutz, weil es einen temporäreren Verlust gibt. Die Thera ist derzeit zeitlich begrenzt nicht so verfügbar, wie wir es für sinnvoll und stimmig erleben. Das Angebot der Telefonate hat uns gezeigt, dass es aktuell um etwas anderes geht, und ist mit dem Medium Telefonat nicht möglich. Daher gab es hier einfach auch so viele Konflikte und Übertragungen. Und wir haben im Telefonat miteinander nur in anderen Situationen Übung. Und ja, es fühlt sich auch erst einmal so an, wie wenn diese Auszeit uns auf eine bestimmte Art zurückwirft und zugleich aber auch sehr nach vorne bringt.

Und mir/uns hilft aktuell der Cut auch, einen Blick zuzulassen, auf die Dinge dich dennoch oder trotz alle dem gelungen sind, die aktuell gut gehen und wo wir uns auch als sehr präsent, selbstwirksam und professionell (im Job..oder Ehrenamt) erleben..mir fielen am Samstag die Postkarten vom Februar 2018 der Gruppenteilnehmerinnen aus der Basisqualifikation zur Kunsttherapeutin in die Hände..und einige davon haben mich sehr sehr berührt, weil sie genau diesen Blick auf uns lenken..all das beschreiben, was oft so schwer fällt wahrzunehmen, weil der Blick meist doch auf das defizitäre gerichtet ist..
"Ich schätze an dir, dass du trotz verschiedener Schwierigkeiten beschlossen hast DEINEN Weg zu gehen"

"Du bist für mich in unserer Runde die Mutige, die inneren und äußeren Hürden trotzt. Und das mit einer eindrücklichen Stärke"

"Du bist so kostbar, vielseitig und meinhaftig.."

"Dieses Tipi steht für Dich - für Fürsorge und Kraft - so empfinde ich dich!"

".hast viel Kraft und inneren Reichtum"

"..deine sehr persönlichen Inputs auf deinen Verletzungs- und Krankheitserfahrungen heraus, haben viel Vertrauen in uns beweisen und für viel Authentizität bei dir gesorgt.."
In allem was derzeit schwierig ist und bleibt, auch immer wieder den Blick genau darauf zu wenden, auch oder gerade weil ich weiß und mir sehr sicher bin, dass mein therapeutischer Weg noch nicht zu Ende gegangen ist..

Und Realität heißt auch sich mit dem was gut ist und gelingt zu beschäftigen, ihm Raum zu geben.

Vielen vielen Dank für eure wirklich guten und tiefen Gedanken, eure sehr persönlichen Erfahrungen. Sie haben etwas von einer hohen Empathie und Wertschätzung.

Teil meiner Realität wird ab Freitag ach Yoda sein. Und das heißt erst einmal hier in der Wohnung und im Garten noch die letzten Vorbereitungen für den Einzug eines Hundebabys zu treffen.
Daher kann es sein, dass es hier in dem Thread erst mal ein wenig stiller wird..oder nur sporadisch.

Shalom - lara64
ChaosBande
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Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von ChaosBande »

Hallo Lara,

es stell ich mir sehr belastend vor das es nun so lange dauert.
Das sie immer noch Krank geschrieben ist und das sie für euch nicht da ist.

Es freut mich zu lesen, das manches trotzdem Funtkioniert.
Das die helferinen da sind und ihr nicht alleine seit.

Für die kommende zeit mit Yoda wünsche ich ganz viel Spaß, Kraft und eine schöne Zeit.
Vieleicht hilft es auch die lange Zeit bis die Therapeutin wieder da ist zu überstehen.

Grüße ChaosBande
lara64
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Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von lara64 »

die Woche war superdicht, und sehr gefüllt..Dienstag war ein ganz ganz schlechter Tag Herzfrequenz oft deutlich bei42-48..viele Synkopen auch auf der Arbeit am PC..S-Bahn und Co..bei der Ego dann hingelegt und manche Angst konnt da Raum finden und uns ging es wieder besser, konnten am Abend dann den längst fälligen Artikel zu Ende bringen, das Editrrial schreiben und die Titelauswahl treffen....und so kann die Zeitschrift hoffentlich nächste Woche in den Druck..zum Glück habe ich max. einmal im Jahr Endredaktion..und weil wir mit den angefragten Autoren und manchem Umbruch hier (ist eine Mitgliederzeitschrift, und sowohl im Redaktionsteam viel Umbruch, wie bei den Mitgliedern) als R-Team sehr zu k#mpfen hatten, hat sich die Endredaktion von Ende Feb. auf Ende Mai verschoben..und das fiel dann in eine blöde Zeit bei uns..Ufff aber jetzt ist es geschafft..
auf der Arbeit diese Woche einfach viel war, weil der Kollege im Urlaub, und diese Woche ja dann Donnerstag, Freitag und heute Kurs ist, den wir anbieten und begleiten..Dozenten und Dozentinnen aus der Pflege den Kur durchführen, wir für die TN da sind bei Fragen zum Status der Anerkwnnung..und so Kramzeug..
und Donnerstag der Dozent zum ersten Mal dabei war, aber sehr pünktlich also auch früher da war, und wir so ein wenig quatschen konnten, gestern die Dozentin zu spät kam, wuschig war..aber dann wenigstens fachlich ihr Sach drauf hatte...aber ich dann gestern erst mal ziemlich unter Strom stand..

und wir am Mittwoch hier jemanden von einem Seniorendienst hatten, der die Anerkennung hat für dieses Entlastungsleistungen..und die auch Garten.und Hausmeistert#tigkeiten anbieten...und der Mann aber aus der Pflege kommt, seine Frau auch hier einen ambulanten Pflegedienst leitet..und der sehr sehr angenehm ist..und der auch seit einem Jahr einen Welpen hat..und das mit dem Gartenteil für oda hier mit dem Weidezaun toll gemacht hat..und auch so eine Schutzvorrichtung macht für den Schwedenofen und ein Schutztürchen für die Küche, damit ich dann auch mal zackig kochen kann, die Küche leider klein ist und ich dann Angst hätte auf Yoda zu treten..und weil wir ja das Entlastungsgeld angesammelt hatten, es gab hier in der Region bis März keinen Dienst :x :cry: , der zugelassen war, kann der im Juni hier einiges was liegen geblieben ist erledigen..das hat super entlastet..aber natürlich auch total viel Energie und innenchaos gemacht...und er gesagt hat, wir müssen nix erklären, wenn wir bestimmte Dinge so wollen, oder nur so hinbekommen ist das für ausreichend..

und dann eben gestern unseren kleinen Racker abgeholt, siehe im Thread dort..
und beim einschlafen am Abend aber hier alle Angst sich wohl in einem Krampfanfall Raum genommen hat, auch weil durch Yoda Erinnerungen für einige Mädels an N. und die Thera geweckt wurden...

Es uns die Woche aber mit dem Vut und dem Brief den ich geschrieben habe besser geht mit der Thera.
Wir inzwischen wissen, dass Sie ja am 04.06. langsam wieder in die Praxis zurückkehrt, wir ja einen Termin am 11.06. hätten haben können, aber gemerkt haben, wir bleiben bei dem was wir geschrieben und gemailt haben, damit hier nicht schon gleich wieder Vereinbarungen nichtig sind..Vertrauen und Verlässlichkeut langsam wieder in die Thera zurück gewinnen-wenn es nochmal für alle klar ist und klappt.

So und jetzt tut mir mein Po weh, ich muss jetzt mal aufstehen und würde gerne duschen. Mal sehen was der junge Mann davon hält.

Shalom - lara64
lara64
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Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von lara64 »

So nun am Auftauchen, nach fast drei Wochen Welpe hier in bei uns, spielt sich manches ein, manches triggert viel mehr als gedacht (er sieht seinem Halbbruder Thera Hund, so superähnlich wow...), manches ist niedlich, kuschlig, knuffig, stressig, heraus- bis teilweise (3-4 Situationen) auch an meiner Grenze..mehr dazu im Thread dort..

und hier..die Thera hat sich aus ihrem Urlaub heraus gemeldet und sich für den 11.06.gesund gemeldet, wir hätten also am Montag einen Termin haben können, den hatten wir jetzt dienstlich anders eingeplant und wollten hier einfach auch nicht rumschieben..es war für uns irgendwie auch klar, dass wir den "Cut" den wir gesetzt hatten, nicht deswegen so einfach aufhören..
und zeichnet sich also ab, dass wir wieder in Kontakt treten können und merken, dass uns der Montag jetzt sehr im Magen liegt..

wir können derzeit nicht sagen, ob wir die Therapie fortsetzten werden oder nicht - keine klare Haltung zu erkennen - und hoffen jetzt einfach, dass wir das 3. Quartal nutzten können, dieses gemeinsam zu klären..in aller Offenheit und mit all dem an Vertrauen, dass noch da ist, oder wieder gewonnen werden kann oder wie auch immer..

es gab hier sehr schwierige Tage, die auch ohne den kleinen Racker da gewesen wären, einfach weil bestimmte Tage (Geb. des V.) und so Kramzeug, in wenigen Tagen jährt sich zum vierten Mal der Todestag der mütterlichen Freundin, die wir gemeinsam mit den leiblichen Kindern von ihr vor vier Jahren beim Sterben begleitet haben, und über deren Tod wir bis heute nicht trauern können - wie unter einer Glaskugel. Denn wenige Wochen vorher war ja der V. völlig überraschend verstorben, und auch da waren wir in de Klinik mit anwesend gewesen..
damals dachten wir..

hier trauern wir um ein Phantom, einen Menschen der uns für immer irgendwie fremd bleiben wird und zugleich muss ein lieber Mensch gehen, unter unsäglichen Schmerzen und kaum anzuschauen, wie sie leiden musste..wie unfair, gemein..was auch immer..bis heute ein sehr heikler Punkt..

da hatten wir gerade die aktuelle Traumathera gefunden, was ein Start damals..
und im Sommer ist dann die WS eingeknickt und hat sich nicht wider erholt..was haben wir nicht alles schon zuviel auf diesem kleinen Kreuz an zuviel an Lasten getragen, und was hat uns nicht alles das Genick gebrochen....zuviel war dann wohl zuviel..

ach ja und wir haben damals das erste Mal die besondere Einrichtung angeschaut, und kurz danach war dann hier das Thema on the top..

und nun??? wie auch gerade damit umgehen..weit weg und zugleich oft so dicht..kaum zu machen, weil so vieles gerade auch eher zurück zieht, aber halt auch kein zurück mehr geht..zwischen den Stühlen..wie so oft im Leben..

und der neue Job..nach wie vor gut, richtige Entscheidung, toll wie die KollegInnen das mit uns und dem kleinen Racker wuppen..toll auch wie entgegenkommend hier viele sind, wie offen Konflikte angesprochen werden können, Kritik nicht gleich das Ende des Lebens bedeutet und die Dinge die besonders toll laufen oft erwähnt werden..viel Wertschätzung, Achtung und einfach angenehmes arbeiten..
vergangene Woche hat eine Kollegin uns heimgeschickt, weil wir so blass um die Nase waren und sie meinte der Kopf wäre jetzt schon dreimal auf dem PC-Monitor gelandet, ob ich alleine an die S-Bahn komme, oder sie einen Arzt informieren soll..
ne ging dann schon, aber ja die Frequenz war da mal wieder seit Tagen kleiner 40 Schläge pro Minute und irgendwann sagt dann mein Hirn einfach "reset- feierabend..offline" und am nächsten Tag ging es wieder besser..
man mir nach Ende der Probezeit die Möglichkeit des home-office in aussicht gestellt hat, da ich zum Juni jetzt auf 50% erhöht habe und gerne nochmal 10% rauf möchte, dann bliebe ich noch unter den 6 Stunden pro Tag, und könnte mit den 20% mehr Stellenanteil nochmals was in Richtung Ethik und Diakonische Professionalität als Referentin dort machen, was worauf ich so richtig Bock hätte..
und da kann Frau immer auch einiges von zu Hause vorbereiten..
dass ich da diszipliniert genug bin, weiß ich..und würde entlasten mit der Freiberuflichkeit...

ansonsten steht im Garten die Ernte von Erdbeeren, Kirschen, roten Träuble etc. an, und natürlich Kräuter und Co...und Gemüse pflegen..
mir wird irgendwie nicht langweilig..

so nun noch kurz im anderen Thread was schreiben und dann schauen, dass Feierabend ist..

ich habe bei euch anderen oft mitgelesen, aber irgendwie nie richtig Luft, Energie und Kraft zum schreiben gehabt, aber viele eurer Prozesse still mitbekommen..
nun schauen, wie viel Kraft immer mal fürs Forum da ist.

Shalom - lara64
Izzy

Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von Izzy »

Liebe Lara,

der Kleine bringt ja richtig Wirbel rein, liest sich sehr lebendig :)

Liest sich gerade so als gäbe es eine Bilanz in beide Richtungen? Das was in der Zeit alles passiert ist und was ihr auch gleichzeitig gestemmt habt. Versucht zu verarbeite, was so schwer zu verarbeiten ist. Und dann wieder nach nach vorne gerichtet, wie es weitergehen kann. Es liest sich sehr achtsam, dass kein direktes Anknüpfen mit der Thera möglich ist und innen irgendwo drüber gebrettert wird, sondern dass es Zeit und genügend kleine Schritte braucht, die sich gut anfühlen. Und dass sogar das Ende offen sein darf.
Ich wünsche Euch, dass ihr dieses 3. Quartal sehr sorgsam und wohltuend für Euch nutzen könnt und es seitens der Thera auch viele gute Brücken geben wird. Und umso wichtiger, wenn das Kreuz die Last verständlicherweise nicht mehr tragen konnte, zu schauen, wieviel kann es jetzt tragen, ohne zusammenzubrechen, sondern tragen um wieder "Muskeln" für einen starken Rücken weiter aufzubauen.

Das mit der Arbeit liest sich auch gut ..schön, dass es so gut passt. Und auch Raum für beides ist ..für die Grenzen, aber auch die Leistungsstarke, Engagierte und Begeisterungsfähige.

Ganz viel Kraft für die Zeit und einen lieben Gruß :)
ChaosBande
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Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von ChaosBande »

Hallo Lara64,

das klingt nach viel los bei euch. - zu Yoda schreib ich im anderen thread noch was.

Das du bei eurer Thera erst mal langsamer machen müsst versteh ich.
Sie verletzlich zu sehen macht es bestimmt auch nicht leicht.

Ich wünsche euch das es ein annähern gibt und das ihr wieder miteinander arbeiten könnt.
vieleicht gibt es auch im nach hinein eine möglichkeit ein paar positive sachen in der Zeit zu finden.

Grüße ChaosBande
lara64unl

Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von lara64unl »

In 25 Minuten seit vier Monaten wieder Therapie :( :cry: Zwischen abgespannt wie ein Flitzebogen und völlig im DIS Zustand,weit weg von allem an Empfindungen oder so total überschwemmt

Und drei Stunden einzelausbildung bei der Assistenzhund schon hinter uns gebracht.War sooo gut der Kleine Racker ist jetzt „Brotfertig“ und schläft dann auch gut in der Therapie...

Schalom - Lara64
lara64unl

Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von lara64unl »

Schwierig wieder zu geben was am Montag in der Sitzung passiert ist.
Zwischen völliger Blockade, massivem Misstrauen,aus Sicht der Thera hat es sich wie Feindseligkeit angefühlt, nicht als Person anwesend, maximale Distanz...ich/wir die Thera mit Blicken fixiert und abgetastet haben...
es war für uns beide schwierig und eine ziemliche Herausforderung.

Sie hat sich da sehr abgegrenzt, und wir schauen in den nächsten 5 Terminen ob wir nochmals eine gemeinsame Arbeitsebene finden..also vor allem ob wir uns nochmals einlassen können/wollen...

Es bleibt bei uns sehr uneinheitlich, eher eine Pattsituation, kein klares Ja und auch kein klares Nein...JEIN, auch irgendwie nicht, schwierig zu beschreiben...

gibt hier eine kreative Überlegung diese Distanz/Misstrauensgeschichte mit Symbolen für sie und mich und Papier; Schnüren/Klötzen etc. darzustellen und ggf. dann dort zu verändern..

ansonsten finde ich mich mehr und mehr an meinem Arbeitsplatz ein, bekomme für manches mehr Routine, habe Abläufe intern schon besser verinnerlicht, mehr Ruhe und Sicherheit bei meinen Tätigkeiten. Viele gute Rückmeldungen zur Anwesenheit des kleinen Rackers im Dienst..
und bin aber auch oft ziemlich müde, da ich ja drzeit 50% arbeite an vier Tagen, wir mit Öffis jetzt in Dienst fahren und dafür einfache Strecke ca. 1 Stunde, so dass wir dann ca. 7,5 - 8 Stunden jeden Tag unterwegs sind. An Tagen wie gestern und heute wo vorher oder hinterher noch Physio oder Ergotherapie erfolgt auch mal 9,5 Stunden...
lange Tage für uns beide..und dann ist ja morgens und abends noch Zeit einzuplanen um mit dem kleinen Racker zu toben, spielen, üben, kuscheln..
vom Haushalt, Garten, Obst und Co. mal ganz abgesehen.
Vor diesem Hintergrund jetzt auch hier Feierabend muss noch dringend gießen und Wäsche machen.

Shalom - lara64
Littlefoot*

Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von Littlefoot* »

Darf ich nachfragen, wie es bei euch ausschaut - in eurer turbulenten, angespannten, belasteten Klienten-Thera-Beziehung? Hattet ihr inzwischen einen weiteren Kontakt, durch den der Weg, den ihr einschlagt, sichtbarer wird oder ist euer Weg noch sehr unklar?

Liebes Grüßchen, Littlefoot
lara64
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Re: Erneuter Anlauf - Wieder da

Beitrag von lara64 »

Hallo Littelfoot,
es gäbe gerade vieles dazu zu schreiben..heute die Sitzung war deutlich entspannter, vielleicht auch weil Yoda nicht so platt war und erst mal für Aufmerksamkeit gesorgt hat und ihr Hund ja der Halbbruder ist und wir dann versucht haben über Yoda ins Gespräch zu kommen, das einfacher war und sie dann da versucht hat zu schauen, wie kommen wir mit Yoda so als Hausbewohner zu Recht, wer ist seine erste Ansprechperson, wie geht was..und so und darüber dann nochmals auch auf manches eingegangen..es gab manches dass besser ist..
für sie ist nicht ersichtlich wo es nach dem Break hingehenb soll..ob nur Stabilisieren damit Arbeitsfähig..dann würde Sie mich abgeben, denn für sie gibt es den Auftrag den Ausstiegt zu gehen und das andere dafür bräuchten wir dann nicht unbedingt sie..da gäbe es dann schon Kollegen genug..
also nicht, dass ihr nicht um Stabi geht. dass ist und war schon immer wichtig..aber die Stabi vor dem Hintergrund den Ausstieg zu gehen und eben nicht nur, Stabi für Arbeisfähig..
so eine Entscheidung in die Richtung gab es vor knapp vier Jahren schon mal..und denke und weiß, dass sie bei manchem Recht hat..sie auch mit C. reden möchte, die völlig abgetaucht ist, die aber die vergangenen Jahre überwiegend bei ihr war..und die aber gerade eigentlich geschützt am Rückzugsort ist, weil sie so suizidal ist, und das auf der Arbeit schwierig ist..und die Thera ab gesagt hat, bevor sie eine Entscheidung treffen kann, ob für sie es Sinn macht mit uns weiter zu gehen, möchte sie mit C. und noch zwei anderen reden, damit sie ein Gefühl dafür bekommt, ob Ausstieg tatsächlich noch Thema ist, oder ob das Thema Berufstätigkeit so im Vordergrund steht und sich dem alles unterzuordnen hat..

soviel zu heute..

hier gerade schon auch sehr schwierig und auch heute in der Thera wieder so eine kränkende Erfahrung..und ja das war schwierig und müssen wir ihr wohl sagen schreiben..und ja macht das zurück kommen von C. nicht einfacher..

Und Wochenende war sehr schwierig, aber das geht jetzt gerade nicht mehr..weil vielleicht die TAge zu heftig..

Shalom - lara64
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