Stabilisierungstechniken

Hier können Betroffene über ihre Erlebnisse diskutieren.
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Wieder Lust aufs Malen bekommen? Oder doch lieber Collagen? Seidenmalerei? Action Painting? :) Alte Sachen rausholen, die Farbspritzer abbekommen dürfen, Fußboden sichern, Wasser in ein Glas und los geht's! Super für entspannte Sonntage...

Ein bisschen Know-how mit Farbenlehre online...
http://www.zeichnen-lernen.net/kunstkur ... nlehre.php

Auch toll, um sich mal bewusst zu werden, welche Farben eure Lieblingsfarben sind, oder ob in eurer Wohnung oder Garderobe irgendwelche Farben dominieren ... vielleicht auch eine Idee, sich mal an eine Farbe zu trauen, die ihr sonst nicht getragen habt?

Wer mehr schöne Bilder mag, darf auch nach Museen mit tollen Ausstellungen Ausschau halten. Viel von dem, was ich hier hinein gestellt habe, habe ich im Musée d'Orsay in Paris gesehen.
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Positiv denken (Fortgeschrittene-Profis)

Für Anfänger klingt einiges von den folgenden Zeilen vielleicht schwer machbar oder überheblich, wenn tatsächlich geliebte Menschen verloren sind oder irreparable Schäden am Körper entstanden sind. Einige Prozesse brauchen tatsächlich mehr Zeit, als man es aus diesem Text vielleicht heraus liest, und diese Zeit darf auch sein. Für einige Prozesse ist gerade am Anfang viel mehr Energie nötig, als man denkt, um eingefahrene Strukturen neu zu überdenken und ihnen entsprechend zu handeln. Aber es ist, wenn diese Energie dann da ist, auch eine Einladung, sich aus dem negativen Gedankenkreislauf herauszureißen. Wer solche Impulse gerade gebrauchen kann, dem sei dieser Text nicht nur empfohlen, sondern ans Herz gelegt...

Ein Optimist sieht überhaupt keinen Sinn darin, den Kopf in den Sand zu stecken.
Wir können immer etwas verbessern
(anstatt am Boden zerstört zu sein, zu resignieren oder empört zu sein),
den Schaden begrenzen
(anstatt alles den Bach runtergehen zu lassen),
nach alternativen Lösungen suchen
(anstatt uns in Selbstmitleid über unser Scheitern zu suhlen),
das zunichte Gewordene wieder herstellen
(anstatt zu sagen: "Jetzt ist alles aus und vorbei!"),
die gegenwärtige Situation als Neuanfang betrachten
(anstatt unsere Zeit damit zu verschwenden, der Vergangenheit nachzutrauern und über die Gegenwart zu jammern),
noch einmal ganz von vorne anfangen
(anstatt an dieser Stelle einen Schlusspunkt zu setzen),
die Notwendigkeit anhaltenden Bemühens in die aus unser Sicht bestmögliche Richtung erkennen
(anstatt uns von Unentschlossenheit und Fatalismus lähmen zu lassen)
und jeden Moment nutzen, um uns weiter zu entwickeln, dankbar zu sein, zu handeln und uns inneren Wohlbefindens zu erfreuen
(anstatt unsere Zeit damit zu vertun, über Vergangenem zu brüten und die Zukunft zu fürchten.)

Matthieu Ricard, "Glück"
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Ich habe jetzt selbst wieder ein, zwei Tage schlechtes Zeugs hinter mir. Keine Lust, irgendwas zum Stabilisieren zu tun. Trotzdem fressen mich negative Gedanken und Gefühle fast auf, gegen die ich das Gefühl habe, machtlos zu sein. Und das frisst mich noch mehr auf, schwächt mich, macht mich unruhig. Ich habe festgestellt, dass einem Stabilisierungstechniken dann manchmal überhaupt nichts mehr sagen. Man ist energielos; fühlt sich schwach, schlapp; weiß, dass einem etwas bestimmtes jetzt gut tun könnte; und macht es dann trotzdem nicht. Aus unerfindlichen Gründen, aus einem Programm, das Widerstände gegen diese neue Art des Daseins festhalten möchte. Und dann verstärken sich diese ganzen negativen Gedanken gegenseitig und formen ein Weltbild, ein ziemlich unvorteilhaftes, und ein Selbstbild dazu, bei dem man (weil es nur aus negativen Gedanken besteht) eigentlich nur schlecht abschneiden kann.

Es ist schwer, dafür die Anfangsenergie zu finden, um etwas zur Verbesserung der Lage zu unternehmen. Aber viel Unsinn, der als Hemmschuh wirkt, entsteht wirklich durch negative, abwertende Gedanken. Ein erster Schritt ist erst einmal, festzustellen, dass man immer wieder dieselben Gedanken wiederholt und dass sie einem nicht gut tun. Vielleicht beschließt man auch, dass es einem irgendwo langsam zu doof wird, immer wieder dieselben Gedanken zu denken. (Damit ist die erste Grenze gefunden und gezogen, ganz fein und leicht und unsichtbar.)

Und dann entschließt man sich, erstmal gar nichts zu denken. Gedankenstrich, Pause. Null, nada. Keine guten Gedanken, keine schlechten, einfach aufhören mit Kommentieren. (Nicht bewerten... :roll:) Atem holen. Die Teetasse leeren, weil sie schon zu lange überläuft. Sich der Gegenwart bewusst werden. Sehen. Hören. Schmecken. Spüren. Nur da sein. Jetzt. Ohne zu denken. Wenn man doch etwas denkt, den Gedanken ziehen lassen, ohne dass er einen stört. Das passiert häufiger und ist Übungssache.

In dieser unheimlich wichtigen Pause: Energie tanken. Ganz unbedingt. Vorher hat man keine Veranlassung dazu, weil negative Gedanken einen daran hindern, sich selbst etwas Gutes zu tun. Ich mag Energiearbeit. Also habe ich gestern um Hilfe gebeten, um eine Dosis Reiki gebeten und sie bekommen. Ich weiß, dass mir das gut tut. Ich habe darauf geachtet, was und wie viel ich esse. Ich habe mich abgelenkt, mit lustigen und spannenden Filmen. Und eine Nacht lang darüber geschlafen.

Heute habe ich gemerkt, dass es mir dadurch immens besser ging. Ich kann Dinge verändern, Stück für Stück, heute. Ich kann in meinem Zimmer aufräumen und wieder Platz machen für Musik. Ich kann meine Wäsche machen und so dafür sorgen, dass ich mich wohl fühle. Ich kann wieder ein wenig Sport machen und so die positive Energie weiter verstärken. Ich kann viel Wasser trinken und so dafür sorgen, dass sich diese Energie gleichmäßig in meinem Körper verteilt und dass ich nicht innerlich austrockne. Es ist Arbeit, das immer wieder zu wiederholen. Manchmal hat man so gar keine Lust darauf. Nur: Ohne diese Grenzen zu setzen, verändert man auch nichts, und diese Veränderung, diese ureigene Entwicklung und Entfaltung, kann uns niemand abnehmen.

Lo
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Die sind soooo süß... :) danke!

Hier noch etwas zum Thema Grenzen setzen und wie man das als hochsensible Person (kurz HSP) anfängt...
Grenzen setzen lernen (Mittelstufe)

Die Fragen: ‚Wie kann ich lernen, mich besser abzugrenzen?’ und ‚Wie kann ich mich
besser schützen?’ gehören zu den häufigsten Fragen, die von Hochsensiblen gestellt
werden. Diese Fragen sind für jeden Menschen, der sinnvoll und erfolgreich leben
möchte, sehr spannend. Für Hochsensible sind sie oft überlebenswichtig, zumindest
wird dies oft so empfunden, weil die eigene Beeinflussbarkeit und geringe
Belastbarkeit als Hindernis empfunden wird, um die eigenen Ziele zu erreichen und
selbstbestimmt und frei zu leben.

Oft fällt es gerade HSP schwer, Grenzen zu setzen, weil wir dem eigenen Gefühl, das
uns „Jetzt reicht es!“ sagt, nicht trauen. HSP sind oft unsicher, ob sie ihrer inneren
Stimme trauen können, oder ob sie sich damit ins Abseits katapultieren würden und
ihr „nein“ später bereuen werden. Auch werden Hochsensible von Konflikten
überdurchschnittlich leicht gestresst, weil sie nicht nur die eigenen Gefühle, sondern
auch die des Kontrahenten besonders deutlich spüren. Deshalb haben sich viele HSP
angewöhnt, ihre Grenzen weder für sich klar zu definieren, noch diese zu
kommunizieren, sondern zu hoffen, dass sich die Situation von selbst irgendwie
verbessern wird. (Was zum Glück auch immer wieder geschieht.)

Es gibt auf die eingangs gestellten Fragen zwar keine einfachen Antworten, keine
schnellen Rezepte, die für jeden Menschen in jeder Situation funktionieren. Dennoch
haben wir eine Menge an Gedanken und Hinweisen gesammelt, die Sie je nach
persönlicher Situation anwenden können...

http://www.zartbesaitet.net/Liebevoll_abgrenzen.pdf

www.zartbesaitet.net
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Viele Menschen fragen sich nach schweren Erlebnissen, die andere gehabt haben, wie sie sie trösten können oder wie man ihnen am besten weiter hilft, wenn ein Kind gestorben ist.
Hier hat ein amerikanischer Seelsorger einige Sätze zusammen getragen, die euch vielleicht gut getan hätten, als ihr Trost und Beistand in so einer Situation gebraucht hättet. Ihr könnt sie euch übersetzen und in einer stillen Stunde selbst vorlesen oder vorlesen lassen. Damit versetzt ihr euch selbst in die Situation des Helfers und stärkt so eure Fähigkeiten, euch selbst zu helfen. Außerdem könnt ihr besser beurteilen, welche Hilfe euch gut getan hätte und was ihr dazu evtl. selbst erlebt hat.

(Hiermit gehe ich davon aus, dass jede/r so weit englisch kann, dass das Lesen dieses Artikels möglich ist...)
Dealing with Grief (Mittelstufe)

My first two years in ministry were spent as a chaplain assigned to the emergency department of a children's hospital with a level one trauma center. During that ministry I saw so many senseless tragedies. I also heard some of the worst theology of my life coming from people who thought they were bringing comfort to the parents. More often than not, they weren't. And often, they made the situation worse. Here are five things not to say to grieving family and friends:

[...]

And here are five things to say:

1. I don't believe God wanted this or willed it.

A grieving friend or family member is likely hearing that this is God's will from a number of other people. Affirm the idea that it may very well not be.

2. It's okay to be angry, and I'm a safe person for you express that anger to if you need it.

Anger is an essential part of the grieving process, but many don't know where to talk about it because they are often silenced by others when they express their feelings. (For instance, they may be told they have no right to be angry at God.) By saying you are a safe person to share all feelings, including anger, with, you help the grieving person know where they can turn.

3. It's not okay.

It seems so obvious, but sometimes this doesn't get said. Sometimes the pieces don't fit. Sometimes nothing works out right. And sometimes there is no way to fix it. Naming it can be helpful for some because it lets them know you won't sugarcoat their grief.

4. I don't know why this happened.

When trauma happens, the shock and emotion comes first. But not long after comes our human need to try to explain "why?" The reality is that often we cannot. The grieving person will likely have heard a lot of theories about why a trauma occurred. Sometimes it's best not to add to the chorus, but to just acknowledge what you do not know.

5. I can't imagine what you are going through, but I am here to support you in whatever way feels best.

Even if you have faced a similar loss, remember that each loss is different. Saying "I know how you're feeling" is often untrue. Instead, ask how the grieving person is feeling. And then ask what you can do to help. Then, do it and respect the boundaries around what they don't want help with at this point. You will be putting some control back into the hands of the grieving person, who often feels like they have lost so much of it.

Rev. Emily C. Heath
http://www.huffingtonpost.com/rev-emily ... 03910.html
1. "Ich glaube nicht, dass Gott das gewollt hat."
2. "Es ist okay, wütend zu sein, und bei mir kannst du diese Wut ausdrücken, wenn du das willst."
3. "Es ist nicht in Ordnung."
4. "Ich weiß nicht, warum es passiert ist."
5. "Ich kann mir nicht vorstellen, was du durchmachst, aber ich bin hier, um dich zu unterstützen, auf die Art, mit der du dich am wohlsten fühlst."

... in unserem Fall, sehr oft und immer wieder:
6. ..."Du hast keine Schuld."

Lo
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Die stabile Seite stärken

Jeder Mensch hat sehr gesunde und stabile Seiten. Auch wenn ein Teil von uns gerade krank ist, so gibt es immer auch einen davon unberührten, einen heilen und gesunden Anteil in uns. Man kann zu dieser heilen Seite auch einfach "Seele" sagen. Sie ist unberührt von all den Gefühlswirren und dem Chaos, das um und in uns herrschen mag. Menschen mit spirituellem Erleben können diese Seite als göttlichen Teil in sich empfinden. Wer Zugang zu dieser gesunden Seite in sich hat, dem fällt es oft leichter, mit Krisen zurechtzukommen oder sich ganz davor zu schützen.

Ebenso wie Vitamine etwa die körpereigenen Abwehrkräfte gegen Krankheitserreger stärken, so gibt es auch Faktoren, die unsere "Abwehrkräfte" gegen psychische Erkrankungen fördern und damit vor weiteren Krisen schützen. Ob es uns seelisch gut geht, hängt auch davon ab, wie gut unser Schutz in einer Krise ist. [...]

Die positiven Erfahrungen wiederfinden

Wer krank ist oder schwere Probleme hat, vergisst schnell, dass es ihm auch mal besser gegangen ist. Positive Erfahrungen und Stimmungen sind nicht mehr zugänglich und erscheinen wie weggeblasen. Häufig verlieren wir dann auch das Bewusstsein dafür, dass es uns nicht 24 Stunden am Tag schlecht geht, sondern sich unsere Stimmung natürlich immer wieder wandelt.

Viele Menschen mit Borderline-Erleben kennen häufige und schnelle Stimmungswechsel. Sie bewegen sich dabei in ihrem Erleben vielfach in Extremen. Das bedeutet also: Positives Erleben ist durchaus möglich. Was viele jedoch vermissen, ist eine grundlegende Stabilität und Verlässlichkeit: dass Stimmungen eben nicht innerhalb von Minuten kippen, dass es auch längere Lebensphasen ohne schwere Krisen gab, dass man etwas begonnen und auch zuende geführt hat.

Übung: Diese Übung soll helfen, positive Erfahrungen wieder lebendig werden zu lassen und dadurch einen neuen Zugang zu dieser positiven Seite zu bekommen. Möglicherweise werden während der Übung auch negative Erinnerungen wach. Das ist ganz normal und nicht weiter schlimm. Man sollte ihnen nicht folgen, sondern sich auf die positiven Seiten konzentrieren.
Bitte beantworte dir selbst folgende Fragen:

Wann hast du dich in deinem Leben sehr stabil und psychisch gesund gefühlt? Häufig ist das die Zeit, die man im nachhinein als die beste des Lebens bezeichnet. Erinnere dich möglichst genau an dieses Gefühl. Wie hat sich dein Körper angefühlt? Wie war dein Gesichtsausdruck? Was hast du in dieser Zeit getan, wie hast du den Tag verbracht? Wie geht es dir jetzt, wenn du dich an diese Zeit erinnerst?


Andreas Knuf, Christiane Tilly: "Borderline: Das Selbsthilfebuch" Psychiatrie Verlag Bonn 2004
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Stabilisierungstechniken, die ganz am Anfang schon besprochen wurden, in ausführlicher Fassung am Ende des Vortragsskriptes...
http://www.erev.de/auto/Downloads/Skrip ... ortrag.pdf
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Die Achtsamkeitsübung

Magst du dich vielleicht auf einen Stuhl setzen, und zwar so, dass beide Fußsohlen Kontakt mit dem Fußboden haben? Nehmen wir an, dieser Kontakt der Füße mit dem Boden ist deine "Erdung". Dein Körper sitzt aufrecht da, aber durch die Füße kannst du spüren, dass du mit dem Fußboden, dadurch mit dem Haus, in dem du dich befindest, verbunden bist. Wenn du dich nun anlehnst und den Körper so aufrichtest, dass die Wirbelsäule einigermaßen gerade ist - sowie es jetzt bequem ist - wirst du vermutlich den Kopf anheben, so dass sich eine Linie ergibt von einem Punkt auf deinem Kopf bis zur Wirbelsäule, die Wirbelsäule entlang bis zu dem Punkt, auf dem dein Steißbein auf der Stuhlunterlage ruht. Wenn du nun die Unterarme ganz bequem auf die Unterschenkel legst, kannst du möglicherweise spüren, wie dadurch deine Schultern entlastet werden. Vielleicht magst du dich einfach so zurecht ruckeln, bis du so angenehm wie möglich sitzt.

Wenn du nun deinen Körper von Kopf bis Fuß durchspürst, dann lade ich dich ein, immer nur, so vielmehr zu entspannen, wie es jetzt im Moment angenehm ist. Wenn du zum Beispiel die Kopfhaut spürst - und was immer dir durch den Sinn geht, ist ganz in Ordnung -, dann kann es sein, das du fühlen kannst, wie jetzt im Augenblick die Spannung oder Entspannung in der Kopfhaut ist. Falls du es dir etwas leichter machen möchtest, kannst du zum Beispiel auch kurz die Stirn runzeln und sie dann wieder entspannen um zu spüren, wie die Haut auf deinem Kopf sich gerade anfühlt. Und wenn du magst, kannst du ein wenig mehr Spannung loslassen, gerade so soviel, wie es jetzt angenehm ist. Und wie fühlen sich gerade die Muskeln um Nase und Mund herum an? Liegt die Zunge entspannt im Mund? Ist der Unterkiefer locker? Und was immer du fühlst und dir gerade in den Sinn kommt, ist ganz in Ordnung.

Nun zu deinem Hals, Nacken und Schultern - kannst du wahrnehmen, wie sich die gerade fühlen? Wenn du dir dieses achtsame spüren erleichtern möchtest, kannst du auch ein ganz kleines bisschen, die Anspannung in einer Muskelgruppe im Bereich Hals, Nacken und Schultern erhöhen und dann wieder loslassen. Wie ist es gerade? Wie fühlt es sich so angenehm wie möglich an? Und alles, was du gerade wahrnimmst, ist ganz in Ordnung.

Oberarme, Unterarme und Hände - wie fühlen sie sich gerade an? Sind sie locker und entspannt, oder...? Magst du sie einfach wahrnehmen und spüren, wie es gerade angenehm ist mit deinen Armen und Händen?

Wenn du deinen Brustkorb spürst, und deinen oberen Rücken - kannst du bemerken, dass sich die Muskeln im Brustkorb bei jedem Atemzug etwas heben und senken, während die Rückenmuskeln bei jedem Atemzug eine kleine Seitswärtsbewegung machen? Kannst du spüren, wie es ist, wenn "es" atmet im Vergleich dazu, wenn du einen bewussten Atemzug machst? Und was immer dir durch den Sinn geht, ist ganz in Ordnung.

Wie ist es mit Bauch, Becken, Po, Oberschenkel, Unterschenkel und Füßen? Kannst du so zu sagen beim Ausatmen in den Bauch, das Becken. den Po, in die Oberschenkel, Unterschenkel und bis zu den Füßen atmen - oder wie fühlst du es? Vielleicht bemerkst du einfach, was du wie spürst, registriere es, und wenn du eine ganz kleine Entlastung oder Entspannung herbei führen kannst, wie sich das dann anfühlt.

Und jetzt, wenn du dich so wahrnimmst, wie du sitzt - was kannst du bemerken? Kannst du einfach mit Achtsamkeit fühlen, wie du dasitzt? Was ist dir angenehm, und wo möchtest du noch gerne eine kleine weitere Entspannung fühlen? Kannst du es so lassen, wie es jetzt ist, oder möchtest du dich noch anders hinsetzten? Gerade so, wie es dir jetzt angenehm ist.

Und wenn du deine Gedanken und Gefühle bemerkst, was kannst du dann wahrnehmen? Hüpfen die Gedanken hin und her, oder ziehen sie vorbei oder...? Vielleicht bemerkst du einfach, was da so durch deinen Sinn geht und lässt es weiterziehen, was auch immer es ist, es einfach registrieren; und wenn es geht e, es dann auch wieder ziehen lassen oder - so, wie du es jetzt gut findest. Und wenn du deine Gefühle bemerkst, woran merkst du, das du etwas fühlst? Fühlst du es auch im Körper? Und welches Gefühl könnte es sein, das du jetzt fühlst? Ist es in Ordnung, einfach das Gefühl zu registrieren, und es dann auch loslassen, wie alles andere, was du vielleicht ein wenig loslassen möchtest? Und wenn es ein angenehmes Gefühl ist, das du gern behalten möchtest - was ist an diesem Gefühl besonders angenehm? Kannst du es einfach so, wie es jetzt richtig ist, mit allen Sinnen wahrnehmen? Gibt es einen Gedanken und ein Bild oder ein Körpergefühl zu diesem angenehmen Gefühl? Und was immer dir durch den Sinn geht ist ganz in Ordnung.

Und wenn du dich allmählich wieder auf die Außenwahrnehmung orientieren möchtest, vielleicht magst du einfach bemerken, wie deine Füße mit dem Boden Kontakt haben, wie du Beine hast und einen Po und einen Rücken und einen Bauch und einen Brustkorb und Hände, Arme, Schultern, Hals und Kopf und ganz allmählich dann die Augen öffnen bzw. wieder den Blick durch den Raum schweifen lassen, wenn es in Ordnung ist, sich dabei vielleicht ein wenig recken und strecken und aktiv deinen Körper in Besitz nimmst.

Die fünf Päckchen

Zunächst ist es, wie bei jede Übung hilfreich, wenn Du in den Zustand der Achtsamkeit kommst, den Körper, soweit entspannen, wie das jetzt in Ordnung ist.

Dann lade ich dich ein, vorzustellen, wie du abends nach Hause gehst.
Mit einem Rucksack auf den Schultern, den Du mit Bildern, Erinnerungen, Gefühlen und Körperempfindungen herum trägst, abzulegen.
Am besten Schritt für Schritt in mehreren Etappen.
So kann auf deinem Heimweg, etwa 200 Meter bis zu deiner Haustür-NUR für dich sichtbar- im Abstand von etwa jeweils fünfzig Metern fünf Behältnisse aus Stein, Holz oder Ton stehen. Wenn du dich in deiner Vorstellung bis auf 200 Meter deinem Haus genähert hast, kannst du das erste Behältnis sehen, irgendwo am Wegrand. Es ist ausreichend groß, um z.B. Dein derzeit größtes Problem mit dir selbst aufzunehmen, also, wenn Du dich gerade wegen irgend etwas selbst nicht leiden kannst....So kannst du dieses Behältnis öffnen, die Last mit diesem Problem hineintun, einen guten Wunsch hinzufügen und das Behältnis wieder verschließen...

Wenn Du weitergehst, merkst du unter umständen, wie sich die Last auf deinem Rücken, etwas anders anfühlen kann, vielleicht etwas leichter... Du kannst jeder Zeit wieder zu deinem Problem zurück, wenn du es weiter verarbeiten möchtest. Vielleicht willst du es aber auch dort lassen, gut versorgt und mit einem guten Wunsch versehen, der auch in Erfüllung gehen kann, wenn du gerade an ganz andere Dinge denkst...

Wenn du dann weitergehst, kannst du vielleicht schon bald, das nächste Behältnis sehen z.B. Das größte Problem, das du noch aus deiner Vergangenheit mit dir herumschleppst vielleicht magst du es ausprobieren, wie es ist - nur mal für eine Weile oder über Nacht - in dieses Behältnis zu geben. Du kannst auch hier einen guten Wunsch hinzufügen. Wenn du das Behältnis gut verschlossen hasst und ein paar Schritte weiter gehst und spürst, was du jetzt fühlst... Und was immer gerade dir durch den Sinn geht ist ganz in Ordnung.

Auf dem Weg könnte dann dein drittes Behältnis stehen, das z.B. Dein größtes Problem in deinen derzeitigen Beziehungen oder einer bestimmten Beziehung aufnehmen. Manchmal möchte man ja einfach die Beziehungsprobleme ein wenig loswerden um zu sehen wie es sich anfühlen könnte, wenn sie einmal nicht da sind, sondern so als wäre man frei davon. Wie auch immer du dir das Problem vorstellst, vielleicht nimmst du es einfach mal als Päckchen, das du dann in das dritte Behältnis deponierst. Auch hier kannst du beim Ablegen einen guten Wunsch hinzufügen und ein paar Schritte weitergehen... Und was immer du gerade empfindest, ist ganz in Ordnung...

So kommst du vielleicht auf das vorletzte Behältnis und das ist auch wie all die anderen nur für dich sichtbar am Wegesrand platziert. Es könnte z.B.Deine größte Zukunftssorge aufnehmen, jedenfalls so viel wie du gerade von dir fern halten möchtest. Möglicherweise möchtest du auch hier einen guten Wunsch hinzufügen, bevor du das Behältnis verschließt und ein paar Schritte weitergehen, dabei spüren wie möglicherweise die Last leichter geworden ist..

Und schließlich kannst du nun das fünfte Behältnis sehen. Dorthinein könnte z.B.alles,was du jetzt loslassen möchtest hineintun. Das kann alles mögliche sein, alles was du gerne einmal ablegen möchtest: Bilder, Gerüche, Geräusche, Bewegungen, Gedanken, Gefühle oder Körperempfindungen oder was auch immer du gerade einmal loswerden möchtest. Auch hier mit einem guten Wunsch versehen.

Wenn du dann imaginär angekommen bist, kannst du vielleicht spüren: Da hinter deinem Weg stehen überall die Behältnisse, in der du jeder Zeit deine Probleme hineintun kannst und nur soviel heraus zu nehmen brauchst, was du benötigst um damit weiter umzugehen...

Vielleicht magst du noch so zu sagen aus der Vogelperspektive dich selbst und die Behältnisse sehen... und dann dich noch einmal zu vergewissern, dass du diesen Weg jeder Zeit in die eine oder andere Richtung gehen kannst, deine Problempäckchen deponieren oder etwas herausnehmen kannst, ganz wie es dir richtig erscheint.



www.phoenixwesen.de
http://phoenixwesen.iphpbb3.com/forum/5 ... n-t17.html
Die.Wolfsfrauen.

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Die.Wolfsfrauen. »

Kennt jemand die Imaginationsübung "Reise zur eigenen Kraftquelle"(oder so ähnlich)? Wären dankbar,wenn wir sie hätten.
Gast

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Gast »

http://www.der-nlp-podcast.de/?p=112
ich weiß nicht, ob du das meinst.
ich hab es durchgehört.
ob die stimme usw. angenehm ist, muss jedeR für sich selbst entscheiden.
vielleicht kanns ja was.
knatta

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von knatta »

Ich weiss, dass es eine Technik gibt, bei der man sozusagen zu einem Platz reist, der einem Wärme und Kraft gibt. Dieser Platz soll als Rückzugsort dienen, indem man in Sicherheit ist.
Die.Wolfsfrauen.

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Die.Wolfsfrauen. »

An Gast-Danke für Deine Bemühung,aber das haben wir nicht lange durchgehalten,wissen also nicht,ob das da noch käme...
Knatter-die Übung, die wir meinen,ist so ähnlich,wie der innere Garten/sichere Ort/Gepäck ablegen/... Nur reist Frau eben zu Ihrer Kraftquelle...
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Raus kommen (Mittelstufe-Fortgeschrittene)

Die besten Therazitate, die ich seit langem gelesen habe...
Er hat ja viele so schöne Sprüche drauf wie

"Hören Sie auf im Selbstmitleid zu baden. Das haben Sie schon viel zu lange gemacht und sich damit nur selber das Leben zur Hölle gemacht!".

Oder

"Es ist Ihr Gehirn! Wenn Sie damit nur dummes Zeug denken, dann kann ich's auch nicht ändern! Aber dann geht's Ihnen halt schlecht und kann nicht besser werden. Sie könnten es aber einfach bleiben lassen und mal anfangen, mal vernünftig über die Welt nachzudenken, statt alles schwarz zu malen und dann dran zu verzweifeln."

Oder

"Ja, ja, es ist alles ganz schlimm und schlecht, es wird sich nie mehr was ändern!!! Gut, dann können wir jetzt hier die Therapie abbrechen, weil es bringt ja eh alles nix!? Sollen wir das machen? Das wollen Sie auch nicht?! Dann würde ich vorschlagen, dass Sie jetzt mal konstruktiv hier mitarbeiten. Und anstatt mir zu erzählen, wie schlimm Ihr Leben ist, möchte ich, dass Sie aufhören zu jammern und zu schwätzen, sondern es anpacken, Lösungen suchen und finden und es ändern, was Sie stört! Nicht reden! MACHEN!!"

"Ihnen gefällt Ihr Leben nicht? Warum ändern Sie's dann nicht einfach, statt es wegzuwerfen?"

oder

"Sie müssen den Berg selber rauflaufen! Rauftragen kann ich Sie nicht!".


Ich sag's ja: Traumatherapie ist keine "Händchenhalte-Therapie". :lol:

Ich könnte ihn manchmal echt umbringen, wenn er so unsensibel ist und so fordernd. Aber es geht bei mir nicht ohne das und er hat immer recht am Ende. Immer. Egal, wie lange es manchmal dauert. Am Ende steht wieder fest, dass er recht gehabt hat.

wiwa, nette Therazitate
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Überwinde düstere Gedanken (Mittelstufe-Fortgeschrittene)

Dies ist eine Übersetzung aus dem Englischen; manche Formulierungen sind deshalb etwas holprig geraten. Vieles, was wie ein Befehl klingt, ist nichts weiter als eine gut durchdachte, knappe Anleitung zum Üben, "wie es geht". Trotzdem ist es wert, sich mal damit auseinanderzusetzen. Mich hat es heute morgen lächelnd aus dem Bett geholt und wieder handlungsfähig gemacht.
Beobachte sehr sorgfältig alle Gedanken. Nehmen wir an, düstere Gedanken überfallen dich. Du fühlst dich deprimiert. Trinke eine Tasse Tee oder Milch. Setze dich ruhig hin. Schließe die Augen. Finde den Grund für die Depression heraus und versuche, die Ursache zu beseitigen. Die beste Methode, düstere Gedanken und die darauf folgende Depression zu überwinden, ist es, an inspirierende Gedanken und inspirierende Dinge zu denken. Erinnere dich, das Positive überwindet das Negative. Das ist ein großes Gesetz, das in der Natur wirkt.
Nun denke fest an den entgegengesetzten Gedanken, das Gegenteil von Düsterkeit. Denke an die Dinge, die deinen Geist erheben; denke an Fröhlichkeit. Fühle, dass du diese Eigenschaft tatsächlich besitzt. Wiederhole geistig immer wieder die Formel: "Om Frohsinn." Spüre: ich bin fröhlich. Beginne zu lächeln, und lache ein paar Mal.
Singe: Manchmal kann dich das sehr rasch erheben. Singen ist sehr nützlich, um Düsternis zu vertreiben. Singe einige Male laut OM. Laufe ins Freie. Die Depression wird rasch verschwinden. Das ist [...] die einfachste Methode.

Die Methode, Kummer gewaltsam zu vertreiben - durch Willen, Anstrengung, Befehl - fordert den Willen sehr stark, ist jedoch auch die wirksamste Methode. Sie verlangt eine große Willenskraft. [...] Die Methode, das negative Gefühl zu bannen oder zu verscheuchen, indem es durch das positive ersetzt wird, ist sehr einfach. Binnen kurzer Zeit verschwindet das unerwünschte Gefühl. Übe das und spüre es. Auch wenn es zu einigen Misserfolgen kommt, mache weiter. Nach einigen Sitzungen und einigem Üben wird sich der Erfolg einstellen.

Andere negative Gefühle und Gedanken können auf dieselbe Weise behandelt werden. Wenn das Gefühl von Zorn da ist, denke an Liebe. Wenn Gedanken der Eifersucht auftreten, denke an die Vorzüge von Großzügigkeit. Wenn Gedanken von Kummer da sind, denke an eine inspirierende Landschaft, die du vor einiger Zeit gesehen hast, oder erinnere dich an einen inspirierenden Satz. Wenn das Herz verhärtet ist, denke an Mitgefühl. Wenn Lust da ist, denke an die Vorzüge der Enthaltsamkeit. Wenn Unehrlichkeit da ist, denke an Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit. Wenn Geiz da ist, denke an Großzügigkeit und großzügige Menschen. [...] Wenn Schüchternheit da ist, denke an Mut, usw.
Die negativen Gedanken und Gefühle werden vertrieben werden, und ein positiver Zustand wird sich festigen. Fortgesetztes üben ist wesentlich.

- Swami Shivananda, "Die Kraft der Gedanken", Mangalam Books
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Ich nehme dich an (Anfänger-Mittelstufe)

Diesen Text kannst du dir, so oft du willst, vor dem Spiegel aufsagen. Du kannst ihn ausdrucken und an eine Wand in deiner Wohnung hängen, damit du ihn immer wieder siehst. Du kannst ihn zu einem Menschen sagen, den du gern wertschätzen möchtest, aber nicht weißt, wie das gehen soll. Du kannst ihn einen anderen lieben Menschen sagen lassen und dir so etwas von der Geborgenheit wieder holen, die dir unterwegs verloren gegangen ist. Sag ihn dir selbst, auch wenn du nicht daran glaubst, auch wenn du denkst, es nicht verdient zu haben. Dein Gehirn reagiert auf die Gedanken, die du hegst und pflegst. Langsam legst du so eine neue Straße in deinen Gedankengängen an und bereitest dich darauf vor, anderen Menschen und dir selbst mit mehr Wertschätzung entgegenzutreten.
Ich nehme Dich an

Ich nehme Dich an
Dich.
Nicht ein ideales Traumbild von einem Supermann, einer Superfrau.
Es ist auch nicht der kindliche Wunsch nach der weiter verwöhnenden Mutter,
nach dem starken, beschützendem Vater.
Ich meine wirklich dich:
diesen leibhaftigen Menschen neben mir.
Dich mit Haut und Haaren,
mit dem Grübchen am Kinn
und den zusammengewachsenen Brauen,
mit Deinem Charme und Deinen Macken
mit Deinen Pickeln und Deinen Schweißfüßen.
Dich nehme ich an.
So wie Du bist.
Nicht so wie ich Dich gerne hätte.
Ich betrachte Dich nicht als mein Erziehungsprojekt.
Ich liebe Dich nicht mit Bedingungen“ wenn Du...“.
Ich nehme Dich an
mit Deiner Kinderstube und Deinen Manieren.
Mit dem, was Du gelernt hast,
und mit dem was Du nicht gelernt hast.
Mit Deiner Vorliebe für Schokolade,
und Deiner Angst vor Seilbahnfahren.
Mit Deinen Stärken und mit Deinen Schwächen,
mit Deiner Sonnenseite und mit Deinem Schatten.
Ja, auch das nehme ich an,
was Du selbst nur schwer annehmen kannst an Dir.
Alles, was zu Dir gehört:
wie Du Dich entwickelt hast,
wie Du jetzt bist,
wie Du sein wirst in zehn Jahren.

Ich nehme Dich an.
Dich. Diesen erwachsenen, verwachsenen,
nie ausgewachsenen, immer weiter wachsenden,
stacheligen, zärtlichen, spröden, herzlichen,
unausstehlichen, liebenswerten, lebendigen,
menschlichen Menschen.
Dich nehme ich an.
Antworten