Notizen

Hier findet Ihr einen Raum, in dem Ihr über alles reden könnt, was in den anderen Foren keinen Platz hat.
wildwuchs unl.

Re: Notizen

Beitrag von wildwuchs unl. »

Hallo Waldkatze,

wünsche dir auch viel Kraft für deine "Verwandlung", wenn man es so nennen kann. Habe gerade deinen Thread entdeckt und auch gelesen. ich hoffe, ich durfte. Ich kenn dich noch aus früheren Zeiten und daher fiel es mir nicht so schwer, hier zu schreiben.
Diese Hochsensibilität ist mir äußerst bekannt, nur hab ich noch keinen Umgang damit. Ich empfinde es als ziemliche Last noch. Naja.

Vor einiger Zeit habe ich auch die Entscheidung getroffen, auszuziehen nach 17Jahren. Heute weiß ich zumindest eines, zurückkehren würde ich nimmer mehr, auch wenn die Sehnsucht nach Ruhe groß ist - die hatte ich dort, bis eben Veränderung nötig war. Aber eben auch diese Enge. Dieses Nichtaushalten.

Naja, eigentlich wollt ich nur sagen, dass ich manches, was du schreibst, sehr gut teilen kann. :wink:

Viele Grüße
wildwuchs
Gast

Re: Notizen

Beitrag von Gast »

Es lohnt sich immer, für etwas zu kämpfen, das einem wirklich wichtig ist, auch wenn es ein harter, zäher Kampf wird, der viel Kraft kostet, und auch wenn der ärgste Gegner in dir selbst steckt, deine eigenen Ängste und Erfahrungen sind - oder gerade dann erst recht.
Ich weiss nicht, ob ich schlussendlich wirklich dahin kommen kann, wo ich hin möchte, oder ob es dafür einfach zu spät ist oder ich zu verkorkst bin. Aber was ich sicher weiss, ist, dass ich auf dem Weg dahin viel weiter gekommen bin, als ich zu hoffen gewagt hätte, und unterwegs bereits viele, viele Kämpfe gegen meine Vergangenheit und meine Mistprägung ausgefochten und gewonnen habe. Auch wenn es Rückschritte gab und mich an den Rand meiner Kräfte brachte, so hat mich doch gerade diese eine, für mich wirklich wichtige Sache mehr Halt gegeben und härter an mir arbeiten lassen als es die Therapie vermochte.
Der Preis, den ich zahlen muss, ist dass ich mein Leben ändern muss, der Gewinn, dass ich nun einigermassen weiss - spüre! - wer ich bin, und lernen darf, meine wahren Talente zu nutzen und im Einklang mit mir selbst zu handeln.

WK
Waldkatze
Beiträge: 2510
Registriert: Mi Sep 26, 2012 9:54 pm

Re: Notizen

Beitrag von Waldkatze »

Und wieder hänge ich fest, lasse mich lähmen und flüchte in Tagträume und Frustessen.
Die Kleine fühlt sich hier nicht sicher und wird sich hier nie sicher fühlen. Er ist die falsche, altbekannte Art Mensch, und ich glaube, ich bin da zu sehr belastet und geprägt, und werde da immer drauf anspringen und mich in meine Überlebensmuster ziehen lassen.

So sitze ich also hier in meiner gewohnten Starre und ohne das Gefühl, ok zu sein und schlicht und einfach ich sein zu dürfen und träume mir mein Leben, das doch eigentlich greifbar nah ist und nur Tatkraft und Enrtschlossenheit brauchte, um es umzusetzen.

Ich träume von einem anderen Job, und schaffe es kaum, eine Bewerbung zu schreiben, weil da immer noch das Gefühl sitzt, dass ich mich doch niemandem zumuten kann und doch dankbar sein müsste für den schlecht bezahlten Teilzeitjob mit der schwierigen Vorgesetzten, den ich habe und eher noch Geld hinbringen müsste weil ich da hin darf.

Ich träume von Selbstständigkeit und einer eigenen Wohnung, und habe noch immer das Gefühl im Nacken, allein nicht überlebensfähig zu sein, und - wie Mutter sagte - elendiglich zu verlumpen. Ausserdem ist so eine wie ich doch völlig unzumutbar für jegliche Nachbarn, klar.

Ich träume davon, mein Hobby auszubauen und kostendeckend zu machen, und habe auch hier wieder das Gefühl, nur versagen zu können und mit Schimpf und Schande davon gejagt zu werden, obwohl ich bereits das Gegenteil bewiesen habe und mir meine Lehrer ausdrücklich dazu geraten haben.

Ich träume davon, meinem Lieblingsmenschen nah zu sein, träume mich in seine Arme - und schaffe es nicht, Kontakt aufzunehmen, obwohl die Signale doch völlig klar sind. Habe noch immer fürchterliche Angst vor Zurückweisung, obwohl er mir zig mal das Gegenteil zeigte. Denke noch immer, er muss angeekelt reissaus nehmen, wenn er bemerkt, wie ich wirklich bin, obwohl ich weiss, dass er längst bis auf den Grund meines Wesens sah. Habe noch immer Angst, dass mir absichtlich weh getan wird, obwohl auch ich auf den Grund seines Wesens sah und weiss, dass er dazu gar nicht in der Lage wäre.

Ich weiss, was mir helfen würde, und sitze doch nur da und setze es nicht um - relativ, denn Schreiben hilft auch und was da gerade ist, muss geordnet werden.

Es. Geht. Hier. Nicht. Mehr. Und. Es. Wird. Hier. So. Nicht. Mehr. Funktionieren. Können.

Da ist etwas geheilt.
Da hat sich etwas verbunden, was sich nicht mehr trennen lässt.

Unglaubliche Verkettung von Zufällen, Triggern, Flashbacks, Seelenverwandtem und Kraftquellen, unglaublich intensiv und kraftzehrend, aber schlussendlich ist passiert, was in der Therapie allein nicht zu erreichen gewesen war.
Es gibt immer noch mehr klein oder mehr gross, gibt immer noch die alte Welt und die Neue, aber es gibt nicht mehr das eine ohne das andere.
Es gibt noch immer gefangen sein in der alten Welt, aber nicht ohne das Wissen um die neue.
Es gibt noch immer kindliche, ungesunde, selbstschädigende Verhaltensweisen, aber nicht mehr ohne das erwachsene Wissen um dieselben.

Ich kann mich nicht mehr auftrennen. Kann nicht mehr die sein, die ich hier sein müsste, ohne zu wissen und zu spüren, wie sehr ich mir damit schade.

Es ist erschreckend, zu sehen, wie sehr das kindliche, die Überlebensmuster mein bisheriges Leben bestimmt haben.
Es tut weh, zu sehen, dass auch meine Kinder aus dem Überlebensdrang heraus entstanden sind, statt aus Liebe. Weil ich lernte, dass ich einer bestimmten Rolle zu entsprechen hätte um überleben zu können, und weil ein versorgender Mensch am mich gebunden werden musste, da ich ja allein nie überlebensfähig sein könne.

Es tut weh, zu sehen, wie mein Opfer-sein, das ich verleugnete - oder eher gar nicht wahrzunehmen in der lage war - meine ganze Familie zu Opfern gemacht hat. Nix mit Schuld oder so, ändert ja nichts, aber es tut weh, das so vor mir zu sehen, wie meine Vergangenheit so viel Einfluss auf uns alle hatte - gut, auch seine Vergangenheit, denn dazu braucht es zwei Blinde, einer allein reicht nicht.

Und nun?
Ich weiss, dass ich mich daraus lösen muss, weil ich sonst eingehe, und ich weiss, dass auch er nicht wachsen kann, solange wir in dieser Gemeinschaft feststecken. Ich bin zu wenig selbstsicher - wir beide sind zu wenig selbstsicher - um sich unseren eingefahrenen Verhaltensmustern unbeirrbar entgegen zu stellen, wir ziehen uns immer wieder gegenseitig hinein.

Ich muss hier weg, muss Handeln.
Es gibt Anker und Kraftquellen, diese muss ich nutzen, auch wenn es schwer fällt und ich es nicht zu dürfen glaube. Es sind Geschenke, und diese sind zum Gebrauch bestimmt und nicht, um eingepackt auf einem Regal zu verstauben. So beweise ich echte Dankbarkeit, und so komme ich an die Kraft, selbst schenken zu können. Tausend mal erlebt und bewiesen!

Das da ist mein Weg. Ich sehe, woher er kommt und ahne, wohin er führen kann. Aber ohne den nächsten Schritt komme ich nirgends hin!
Es ist mein Recht und meine Pflicht, dieses Leben zu nutzen und zu leben, denn auch dies ist ein Geschenk, das nicht zum Verstauben gedacht ist!
Und es ist meine Pflicht, die Kinder vor weiterem Leid und Opfer-sein zu bewahren, soweit es mir möglich ist. Sowohl die inneren wie die äusseren!
Ich bin, wer ich bin, und das alles bin ich. Punkt.
Gast

Re: Notizen

Beitrag von Gast »

Psychische Gewalt ist unsichtbar.

Wie oft sassen wir zum Beispiel in Gesellschaft, und alle staunten, wie still und brav wir uns verhielten, Mutter kriegte Komplimente dafür. Dass wir so abgerichtet waren, dass uns ein einziger, neutral scheinender Blick von ihr erstarren liess, das sah niemand. Dass ihre fürsorglich klingenden Worte für uns eine völlig andere Bedeutung hatten, das hörte niemand. Dass wir uns völlig unnatürlich verhielten nahm keiner wahr, es störte ja nicht, im Gegenteil.

Und noch heute kämpfe ich jeden Tag zig mal gegen diese erlernten Verdrehungen, deute Worte um, die für mich bedrohlich klingen, es aber nicht sind.

Wie unendlich schwer ist es, zu verinnerlichen, dass es die meinsten Menschen nicht kratzt, wie ich bin und was ich tue, und wenn doch, dass dies nicht lebensgefährlich ist!

Wie unglaublich schwer ist es, zu glauben, dass Menschen es ehrlich, ungespielt gut mit mir meinen können, mich mögen können, ohne irgendwelche Hintergedanken.

Wie gerne würde ich ich sein können ohne Angst, und wie unglaublich schwer ist es, überhaupt ich zu sein wenn einer hinsieht und nicht in einer Rolle zu verschwinden.

Dieser Käfig steckt im Kopf, tief verankert und einbetoniert.

WK
Gast

Re: Notizen

Beitrag von Gast »

Das war wirklich grausam, mir die Möglichkeit zu nehmen, vertrauen zu können, indem sie mir beibrachte, dass alles Gute, was ich von anderen Menschen erfuhr, immer irgendwelchen schädlichen Hintergrund habe. Dass es keine echten, positiven Gefühle geben kann und überall Berechnung und Intrigen dahinter stecken. Beweise dafür gab es in unserer kranken Herkunftsfamilie ja genug! Und meine Gefühle, dass mir die genommen wurden, indem sie immer und immer wieder als falsch und gefährlich hingestellt wurden - dafür bekam ich diktiert, was ich zu fühlen hätte und lernte, dem eingetrichterten mehr zu glauben als dem echten. Was für ein jämmerlicher Ersatz!

Ich darf fühlen und ich darf meinen Gefühlen und meinem Instinkt trauen, denn er ist gut und sicher.

WK
auch gast

Re: Notizen

Beitrag von auch gast »

Gast hat geschrieben: Di Mai 08, 2018 9:58 pm Der Preis, den ich zahlen muss, ist dass ich mein Leben ändern muss, der Gewinn, dass ich nun einigermassen weiss - spüre! - wer ich bin, und lernen darf, meine wahren Talente zu nutzen und im Einklang mit mir selbst zu handeln.

WK
Hallo WK
Darf man dich was dazu fragen oder dient das nur als Reflektion und Austausch?
Mich würde interessieren ob du das alles so mit dir selbst so ausmachst oder noch Therapie machst. Klingt so als hättest du keine Therapie (?).

Ich mach verschiedene Therapie in einem, aber ich arbeite zb am Schluss um etwas zu verändern auch mit preis und gewinn. Deswegen meine Frage ob du das alleine machst? Oder ob du auch eine "andere" Therapie machst? Oder ne bestimmte?

Wenn Frage doof ist, dann ignorieren ;)
Gast

Re: Notizen

Beitrag von Gast »

Und dieser Verlust, all diese Jahre in Rollen und erlernten Gefühlen, die dürfen betrauert werden!
Obwohl ich gelernt habe, dass dies genau das sei, was ich zu erträumen hätte und dieses selbst glaubte, oder gerade deshalb!
Es sieht aus wie Leben, wie echtes, volles Leben, war aber in Wirklichkeit immer nur Überleben!

Was Leben wirklich meint, das weiss ich jetzt erst, und das da all die Jahre war es nicht.
Und auch wenn es in diesen Jahren auch viel Schönes gab und Gutes daraus entstand, war es trotzdem überleben, kein echtes Leben und vor allem nicht MEIN Leben, dass ich mir ausgesucht hätte, wenn ich einen freien Willen hätte entwickeln dürfen!

Ich kann und darf dankbar sein für das Schöne, was darin enthalten war und das Gute, das daraus entstand, und trotzdem trauern um das, was nicht war, und trotzdem wütend sein, weil mir so viel gestohlen wurde!

Es muss nicht alles schwarz oder weiss sein. Vielleicht gibt es schwarz und weiss gar nicht,vielleicht gibt es nur grautöne.

Ich lebe und führe ein privilegiertes Leben in einem sicheren, reichen Land. Dafür darf ich dankbar sein (obschon mir eine gerechtere Verteilung des Reichtums auf der Welt lieber wäre), und darf froh sein, dass ich nicht Angst um mein nacktes Leben haben muss.

Trotzdem denke ich nicht daran, psychische Gewalt und emotionalen Missbrauch zu verleugnen, verharmlosen und unter den Teppich zu kehren, wie es unsere ach so zivilisierte Gesellschaft gerne tut.

Gewalt bleibt Gewalt, unabhängig davon, welche Waffe benutzt wird.

Ja, verdammt nochmal, es ist scheisse, so auf sein halbes, ungelebtes, gestohlenes Leben zurückzublicken!
WK unl.

Re: Notizen

Beitrag von WK unl. »

auch gast hat geschrieben: Do Mai 24, 2018 11:08 am
Gast hat geschrieben: Di Mai 08, 2018 9:58 pm Der Preis, den ich zahlen muss, ist dass ich mein Leben ändern muss, der Gewinn, dass ich nun einigermassen weiss - spüre! - wer ich bin, und lernen darf, meine wahren Talente zu nutzen und im Einklang mit mir selbst zu handeln.

WK
Hallo WK
Darf man dich was dazu fragen oder dient das nur als Reflektion und Austausch?
Mich würde interessieren ob du das alles so mit dir selbst so ausmachst oder noch Therapie machst. Klingt so als hättest du keine Therapie (?).

Ich mach verschiedene Therapie in einem, aber ich arbeite zb am Schluss um etwas zu verändern auch mit preis und gewinn. Deswegen meine Frage ob du das alleine machst? Oder ob du auch eine "andere" Therapie machst? Oder ne bestimmte?

Wenn Frage doof ist, dann ignorieren ;)
Natürlich darfst du fragen.

Psychotherapie war vier Jahre, ist seit drei Jahren beendet. Seither arbeite ich für mich mit den erlernten Methoden weiter.

Seit einem Jahr mache ich sowas kombiniertes. Es kam mir zu viel hoch, um da allein ranzugehen, auch über Berührungen/Körpertrigger, deshalb suchte ich nach etwas, wo mit dem Körper gearbeitet wird - was sich als richtig erwiesen hat.

Die Therapeutin hat einen grossen Methodenkoffer, hauptsächlich Körperarbeit osteopathische Schiene und Gespräche, wir machten auch schon EFT Klopftechnik oder sie mischte mir Bachblütentropfen.
Es wird als Osteopathie über die Zusatzversicherung abgerechnet.

Die Formulierung Preis/Gewinn war hier eher, um mir selbst Vor- und Nachteile klar zu machen.

Lg Waldkatze (WK)
auch gast

Re: Notizen

Beitrag von auch gast »

Danke ;)

Freut mich das du aus deiner Therapie damals was mit genommen hast und auch erlerntes weiter machen konntest. Meine zweite und dritte hat nur im hier gearbeitet. Meine erste war zum reden zu können, weil das konnte ich nicht.
Jetzt hab ich eine, da rede ich über das heutige Problem, gehe dann gucken womit das früher zusammen hing, das Kind wird gestärkt im früher und dann wird geguckt was der Preis und der Gewinn ist, wenn ich es nicht ändere. Wenn ich weiss und auch verstehe, dann kommt automatisch die Veränderung.

Aber deins klingt auch sehr gut. Ich kanns mir nicht vorstellen über Berührungen, aber ich finds gut das dir das hilft.
Das es dir hilft merkt man. Du bist sehr gut reflektiert und was du schreibst hat Hand und Fuss, es ist nicht nur daher gesagt, du meinst es so.

Auch das mit Preis/Gewinn. Hut ab, das es von dir kommt. Ich hatte vor der jetzigen keine Verbindung dazu.

Ich mach ab Freitag 2x die Woche jetzt Lachyoga. Da gehts wohl auch um den Körper irgendwie. Morgen mal gucken, ab nächste Woche gehts richtig los. Bin gespannt aber das hat nix mit Berührungen zu tun.

Aber ich finde gut das es anderen hilft ;)
Wolfs.frauen.

Re: Notizen

Beitrag von Wolfs.frauen. »

Liebe Waldkatze...
mögen Dich mal herzlich grüßen und Dir rückmelden, wie wichtige Worte Du schreibst und wie gut Du immer wieder formulieren kannst!!!! Danke dafür!
Und wir fanden oft die psychische Gewalt viel schlimmer, als die körperliche :oops: und es gab manchmal ein Sehnen regelrecht nach lieber wieder dem Körper wehtun als das andere, was wir soviel grausamer und quälender fanden :oops: (und die Schweigegebote puh... schon das dürften wir nicht schreiben :| tun wir aber! :wink: )....
UND... uns ist eben wieder eingefallen dazu auch, dass wir es mal so erleichtert fanden, dass in der Hirnforschung nachgewiesen werden konnte, dass psychische Gewalt im Gehirn und also auch im Körper dieselben Schmerzzentren aktiviert! Und jetzt finden wir es auch schon wieder ein bissl traurig, dass uns das überhaupt erleichtern "muss"- was ja eben daher kommt, dasss, wie Du auch schreibst, psychische Gewalt unsichtbar, schwer nachweis- und beweisbar ist und vor allem eben auch immer noch viel zu sehr abgetan wird in der Gesellschaft...
Und an Mohnblumen müssen und dürfen wir auch denken jetzt wegen Dir :) Lieben Gruss nochmal....und hoffen ist o.k. unseren "Senf" dazu jetzt gegeben ham..... :oops:
WK unl.

Re: Notizen

Beitrag von WK unl. »

auch gast hat geschrieben: Do Mai 24, 2018 11:55 am Jetzt hab ich eine, da rede ich über das heutige Problem, gehe dann gucken womit das früher zusammen hing, das Kind wird gestärkt im früher und dann wird geguckt was der Preis und der Gewinn ist, wenn ich es nicht ändere. Wenn ich weiss und auch verstehe, dann kommt automatisch die Veränderung.
In meiner Psychotherapie damals haben wir auch so ähnlich gearbeitet. Das hat sich verselbständigt, wenn ich Zeit und Luft habe und aufschreiben kann, passiert diese Spurensuche und das Abwägen quasi von selbst.
Aber deins klingt auch sehr gut. Ich kanns mir nicht vorstellen über Berührungen, aber ich finds gut das dir das hilft.
Das es dir hilft merkt man. Du bist sehr gut reflektiert und was du schreibst hat Hand und Fuss, es ist nicht nur daher gesagt, du meinst es so.
Danke. Es ist eigentlich ganz einfach, Angst und Erstarrung setzt sich im Körper fest. Sie löst quasi diese Blockaden und stellt den Energiefluss wieder her. Damit geht auch die Angst zurück und ich kann wieder mehr das Ganze sehen. Ich spüre mich wieder - oder besser als je zuvor - und fühle mich dadurch sicherer und geerdeter. Je mehr und länger das so ist, desto mehr verinnerlicht es sich auch.
Ich mach ab Freitag 2x die Woche jetzt Lachyoga. Da gehts wohl auch um den Körper irgendwie. Morgen mal gucken, ab nächste Woche gehts richtig los. Bin gespannt aber das hat nix mit Berührungen zu tun.
Das klingt gut. Ich denke, alles was entspannt und die Verbindung zwischen Geist und Körper festigt ist hilfreich.

Lg Waldkatze
WK unl.

Re: Notizen

Beitrag von WK unl. »

Danke für den Gruss, liebe Wolfsfrauen!
Ja, man sieht weder die Gewalt noch die Folgen so deutlich, wenn es "nur" psychisch - und damit unsichbar - ist.
Aber wer glaubt, alles unsichtbare sei unwichtig, soll sich mal eine Weile Nase und Mund zuhalten...

Ein Mohnblumenfeld, für euch und alle, die mögen.

Bild
Gast

Re: Notizen

Beitrag von Gast »

Ich träume von einem anderen Job, und schaffe es kaum, eine Bewerbung zu schreiben, weil da immer noch das Gefühl sitzt, dass ich mich doch niemandem zumuten kann und doch dankbar sein müsste für den schlecht bezahlten Teilzeitjob mit der schwierigen Vorgesetzten, den ich habe und eher noch Geld hinbringen müsste weil ich da hin darf.
Und vielleicht auch mal ernst nehmen, dass es nicht geht und schauen, wo es sonst noch hakt. Vielleicht würde ich mir mit diesem Job da zu viel zumuten und muss eher versuchen, mich langsam/stufenweise zu steigern, statt gleich die halbe Treppe mit einem Satz nehmen zu wollen.

WK
Wolfs.frauen.

Re: Notizen

Beitrag von Wolfs.frauen. »

Daaanke Waldkatze für das schöne Mohnblumenwiesenbild :D und weißt Du was? Klingt echt blöd, ist aber wahr- wir ham gestern auf unserer kleinen Fahrradtour einen große, tollen Mohnblumenbusch gesehen und auch dabei dann an Dich gedacht!
Gast

Re: Notizen

Beitrag von Gast »

Jobsuche harzt. Nicht aufgeben, Augen offen behalten und bewerben.

Meistens jetzt zweispuriges Denken und Fühlen.
Ich bin überrascht, weil es Menschen gibt, die freiwillig und gerne mit mir zusammen sind, und bin gleichzeitig entsetzt, weil mir so unglaublich erscheint, was doch eigentlich normal ist.
Oder ich weiss, dass ich stolz auf meine Leistung sein dürfte, zweifle aber gleichzeitig an deren Echtheit und werte sie ab.
Schwer, die beiden Seiten übereinander zu kriegen, aber viel besser, als von einem Extrem ins andere zu kippen.

Da ist ein riesiger Druck auf mir. Mein Zuhause ist kein Zuhause, zu lange versteckte ich mich hinter Masken, versuchte zu sein, wie man mich haben will und hielt das auch noch für normal. Nun gelingt es mir nicht, ich selbst zu sein hier, zu hoch ist der Druck - von innen und von aussen - mich wieder anpassen zu müssen. Kaum bin ich auf den Nachhauseweg, saust mein Selbstbewusstsein in den Keller, bis ich mich nicht mehr spüre, nur noch diesen immensen Druck. Wie gelähmt, handlungsunfähig, die allgegenwärtige Gefahr, Fehler zu machen löst Existenzangst aus. Es nützt nichts, mir zu sagen, ich bin gross, wenn ich klein gemacht werde, und ich bin an diesem Punkt zu einfach manipulierbar.
Neulich ein Wochenende Freiwilligenarbeit geleistet, von früh bis spät auf den Beinen gewesen, um montags festzustellen, dass ich mich wesentlich frischer fühlte und besser konzentrieren konnte, als nach einem Wochenende zu Hause.
So sollte ein Zuhause nicht sein!
Einen Freund besucht, der sich wirklich wohl fühlt, da wo er wohnt. Der wirkte wie im Urlaub!
So ein Zuhause möchte ich auch, eins, das mir etwas gibt und mich nicht aussaugt!

Nicht aufgeben, Bewerbungen schreiben. Ein eigenes Einkommen bedeutet ein eigenes Zuhause.

WK
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