Notizen

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WK unl.

Re: Notizen

Beitrag von WK unl. »

Auch das Zusammenleben mit meinem Mann hat die Verleugnung meiner selbst erfordert. Nicht aus böser Absicht heraus, sondern weil er auch nicht er selbst werden durfte, es aber noch nicht aufgedeckt hat. Logisch geht das noch nicht von selbst, ich kann ja erst seit ein paar Wochen richtig daran arbeiten.
Waldkatze
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Re: Notizen

Beitrag von Waldkatze »

Schwierige Zeit, Winterblues, Sonnenmangel und die blöden Festtage. Es ist dieses geradezu zwanghafte fröhlich sein müssen, während mir regelmässig gerade in dieser Zeit so viel schmerzhaftes hoch kommt.
Dieses Jahr das ganze gesammelte Urmisstrauen mit der daran hängenden Selbstwertproblematik, es kostet Kraft, sich da immer wieder aus Abwertung und Ängsten auf den Boden der Realität zu holen.
Und gerade da, wo ich vieles unter dem Teppich fühlen kann, zerreisst es mich fast zwischen meinem eigentlich zuverlässigen Gefühl, dem ich nicht traue weil ich mir selbst gerade nicht vertrauen kann, und der aufgesetzten Schein- und Fassadenwelt.

Nicht die Fassade ist (für mich selbst!) wahr, sondern mein Gefühl, und keiner darf mich mehr strafen und quälen, wenn ich mir und meinem Gefühl traue. Ich bin erwachsen und selbst für mich verantwortlich.
Ich bin, wer ich bin, und das alles bin ich. Punkt.
Gast

Re: Notizen

Beitrag von Gast »

Winterblues, oh ja! Hab ich auch nicht realisiert bisher, es war einfacher zu denken ich sei bekloppt als das Naheliegende zu sehen. Vitamin D Tropfen helfen etwas, und jetzt gerade hab ich zumindest Zeit mehr zu schlafen - und wäre frei, an die Sonne zu gehen wenn sie denn mal scheinen würde.
Aber es ist echt saisonal viel schlimmer mit Ängsten, Antriebslosigkeit und fehlender Selbstsicherheit. Somit ist es zwar doof, erneut in so ein Winterloch zu rutschen ohne viel dagegen tun zu können, aber eben auch erleichternd, aus der Erfahrung heraus darauf vertrauen zu können, dass es gegen Frühling ganz von selbst wieder besser wird. Ich freue mich darauf.

WK
Gast

Re: Notizen

Beitrag von Gast »

Ein Tag Muttisitting war wohl auch nicht gerade das, was ich heute gebraucht hätte, mein Gefühl hat es mir gesagt, aber ich habe wieder mal ihr Wohl vor meins gestellt. Nun denn, es ist, wie es ist, aber ich spüre die Auswirkungen und muss versuchen, das nächste mal möglichst daran zu denken.

WK
Gast

Re: Notizen

Beitrag von Gast »

Wenn das Umfeld es einfach ohne grosses Aufhebens annehmen kann, dass bei mir nicht alles so läuft wie vielleicht erwartet wird - vielleicht sind teilweise auch die Erwartungen überzogen - dann hab ich auch kein Problem damit. Dann geh ich weiter und versuche es besser zu machen wenn es mich stört oder schaue woran es liegt, sind ja meist Kleinigkeiten.

Aber wenn ich an jedem Kleinscheiss gleich aufgehängt werde und der Fokus ausschliesslich auf den "Fehlern" liegt, kommt dieses Gefühl, mindestens Krank (im Kopf) oder eben ein absoluter Abfallmensch zu sein, völlig unbrauchbar.

Es wird wohl daran liegen, dass mir eben die Erfahrung des ok-und-angenommen-seins fehlt, dass ich anstelle dieses Gefühls von Sicherheit und Vertrauen das Gegenteil erfahren habe von meinen Eltern. Mutter hat es irgendwie geschafft, mir alles, wirklich alles was negatives passiert ist in die Schuhe zu schieben, und dieses Gefühl blieb (ich fühlte mich auch verantwortlich für die Fukushima-Katastrophe zum Beispiel). Sie wollte damit einfach die Verantwortung für mich auf mich Kind selbst abschieben, und die Verantwortung dafür, dass es ihr nicht gut ging, sie schlechte Laune hatte, sie Gewalt anwendete gegen uns Kinder usw dazu.

Ohne Boden haut dich alles um, jeder kleinste Kritikpunkt stellt gefühlt meine gesamte Existenz in Frage. Ich kann inzwischen mit dem Kopf dagegen angehen, aber das schlechte Gefühl und die Angst bleibt.
Ich fühle mich so oft minderwertig, überflüssig und nutzlos.

Aber es gibt jetzt auch das Andere, dieses in mir ruhen, diese Gelassenheit, in der diese kleinen Verfehlungen bleiben was sie sind, eben kleine Verfehlungen, die jedem passieren, die zum Mensch-sein gehören. Es ist noch fragil, aber es ist da - und so muss es sein, um als normaler Mensch ein weitgehend angstfreies Leben leben zu können.

Es ist höchste Zeit, mir mein Leben zu eigen zu machen und nach meinen Werten und Massstäben zu leben, zu lernen, mich auf mich selbst zu beziehen statt zum Anhängsel eines Partners, Chefs, whatever zu werden.

Es ist nicht mehr gefährlich, ich selbst zu sein und eine eigene Meinung zu haben. Ich stehe auf eigenen Füssen und darf eigene Entscheidungen treffen, ohne dass ich deshalb wertloser bin als andere Menschen.
WK unl.

Re: Notizen

Beitrag von WK unl. »

Zum wiederholten mal in wichtigen Dingen vor den Kopf gestossen, weil ich nur einen müden Kompromiss angeboten bekam, statt des Üblichen. Wie bei der Jobsuche auch.

Erst auf die ich-bin-Müll-und-es-nicht-wert-Schiene geraten, dann war aber doch irgendwo in mir drin so eine nagende trotzig-wütende Stimme. Denkt ihr eigentlich alle mit mir könnt ihr 's machen, hat sie gefragt.

Ja, musste ich mir eingestehen, mit mir können sie es machen. Ich hab doch immer das Gefühl, ich sei ein Nichts und müsse noch unheimlich dankbar sein für die müden Kompromisse.

Halt, ich kann, was ich kann, und mag es auch nicht besonders viel sein, so habe ich es mir doch erarbeitet und nicht im Lotto gewonnen, sagte die Stimme. Ich bin auch wer und lasse nicht mehr auf mir herumtrampeln, lieber nehme ich nichts als den faulen Kompromiss, sollen sie sich meinetwegen einen anderen Dummen suchen, ich hab das so nicht nötig.

Und siehe da, wie schon beim Job hat auch hier die klare Ansage etwas gebracht.

Falsch gelehrt, Mutter, mit blossem Fleiss, übertriebener Bescheidenheit (bis hin zur Aufopferung) und Klappe halten kriegst du heute nichts mehr geschenkt.
Weg mit dem alten Kram. Ich bin auch jemand, ich bin ich.

Waldkatze
WK unl.

Re: Notizen

Beitrag von WK unl. »

Selbstgespräch

- Ihr habt mir mein Leben gestohlen! Aber ich hole mir zurück, was ich kann!
- Wie denn, wann denn, wenn du gar keine Grundlage zum Leben hast, Müllmensch.
- Gerade deshalb, und wer mich als Müllmensch behandelt hat noch den weiteren Weg vor sich als ich.
- Ich kann nicht mehr
- Oh doch, du kannst. Was bleibt denn anderes als kämpfen, sterben gehen?
- Hast du unser Versprechen vergessen, zuerst wird alles andere probiert.
- Aber ich bin so müde, das schaffe ich nicht.
- Schau zurück. Es mag objektiv nicht viel sein, was du die letzten Jahre geschafft hast, aber jedes mal dachtest du, du schaffst es nicht.
- Also alles unmögliche Dinge, die du geschafft hast, Wunder sozusagen.
-Ich mag deinen Humor. Nein, keine Wunder, aber du bist vorwärts gegangen, Schritt für Schritt, nicht stehen geblieben.
- Pfeif auf die anderen. Sie kennen deinen Weg ebenso wenig wie du den ihren.
- Hör auf dein Herz. Es kennt den Weg, trotz aller Widrigkeiten, trotz aller Demütigungen, und ja, es ist irgendwo ein Wunder, dass ich wieder fühlen kann, glücklich sein und mich freuen kann, Glück und Freude teilen kann.
- Das habt ihr mir nicht stehlen können.
- Ich hoffe, ich liebe, ich lebe, ein echtes Leben. Mein Leben.
Waldkatze
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Re: Notizen

Beitrag von Waldkatze »

Ich wünschte mir einfach weniger Kampf und mehr Leben. Ich bin es so leid, immer, (fast!) jede Minute gegen die innere Überzeugung, nichts wert zu sein kämpfen - oder angehen - zu müssen. Ich wünsche mir mehr Boden, mehr Sicherheit, damit ich auch sein kann und meine Fertigkeiten anwenden kann, ohne immer gleich wieder so kämpfen zu müssen. Ohne mich in Frage zu stellen, ohne zu denken, dass jeder mich hasst. Ohne jedes Problemchen gleich auf mich zu nehmen.
Ich wünsche mir meine Selbstsicherheit zurück, ich weiss gar nicht mehr, wie das ist, wenn ich sie habe, ich möchte soooo gerne einmal hinstehen können ohne mich in Frage zu stellen und Blackouts vor Angst zu haben.

Es darf sein, es darf da sein, denn es ist einfach doof. Ich darf auch einmal müde sein davon und ich darf wütend sein deswegen.
Trotzdem darf ich mich entscheiden, wieder vorwärts zu gehen, mit dem Wissen dass es ein Krampf ist, mit der Wut, der Müdigkeit und der Trauer, aber auch mit Dankbarkeit und Hoffnung, weil ich weiss, dass Veränderung möglich ist, auch wenn ich es im Moment nicht spüren kann.

Das heisst nicht, dass es nicht schwer sein darf. Es heisst nur, dass ich aufstehen will, nicht liegen bleiben.
Ich bin, wer ich bin, und das alles bin ich. Punkt.
Waldkatze
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Re: Notizen

Beitrag von Waldkatze »

Es ist schwer, die Verantwortung für sich vollumfänglich zu übernehmen, und da steht mir nach wie vor ein langer Weg bevor. Es ist diese Ohnmacht, die es immer wieder verhindert, die mangelnde Erfahrung von Selbstwirksamkeit, aber eben auch das gewohnheitsmässige Verleugnen meiner selbst.

Fallen, in die ich immer wieder gehe.

Kein Recht zu fühlen, Gefühle, die die Stimmen im Kopf als falsch bezeichnen, Gefühle, für die man ohnehin keine Zeit hat. Denken, was ich zu fühlen habe, und immer wieder schlechtes Gewissen weil ich auch Dinge fühle, die nicht schön/nützlich/erwünscht zu sein scheinen. Denken und bewerten, statt einfach nur nachzuspüren.

Diese tiefsitzende Wertlosigkeit, das herunterspielen meiner Fähigkeiten und meines Wissens und Könnens, das Gefühl, immer zweitklassig, Müllmensch zu bleiben, egal was ich auch leiste und tue.
Unsicherheit. Alle anderen haben recht und ich muss irren, alle anderen arbeiten gut und sämtliche Fehler gehen auf mein Konto, alle anderen sind jemand und ich bin ein Nichts.

Ohnmacht. Das Gefühl, egal was ich tue, nichts kann sich verändern, weil es mir bestimmt ist, für nichts gut zu sein und ich weder Glück noch Zufriedenheit verdiene. Kein Recht zu haben auf ein gutes Leben nach meinen eigenen Vorstellungen und Werten.

Das Gefühl, nichts bewirken zu können, nicht mal bei mir selbst. Hängenbleiben im Abwertungssumpf und darauf zu warten, dass sich zumindest jemand erbarmt, mich als Fussabtreter zu benutzen, statt zu kapieren, dass niemand ausser mir selbst mich aus diesem Sumpf ziehen kann, dass ich aber tatsächlich dazu fähig bin, und es auch darf.

Das Gleichgewicht zu finden zwischen Ruhe und Arbeit. Bestimmt zu mir selbst zu sein, ohne unnötige Härte und ohne Selbstabwertung. So für mich zu sorgen, dass meine Bedürfnisse soweit erfüllt sind, dass ich keine Last bin und für andere da sein kann, wenn es erforderlich ist - oder ich es will.

Wie viel einfacher wäre das alles, wenn ich hätte lernen dürfen, wie man lebt! Trotz aller Dankbarkeit, dass es sich nun verändern darf, bleibt doch die Trauer über die verlorene Zeit.
Ich bin, wer ich bin, und das alles bin ich. Punkt.
Gast

Re: Notizen

Beitrag von Gast »

Unsicher heute morgen, besonders als die Chefin kam, vorher ging es. Sie ist wie Mutter, ich reagiere wie früher. Erschreckend. Noch immer unfassbar, dass ich so aufgewachsne bin und das irgendwie für normal hielt.
Nein, ich sah den Unterschied zu anderen schon, die Wärme und das angenommen sein, dass sie von den Eltern bekamen, und bei mir war nur dieses aufgesetzte Stolzlächeln, um mich hinterher fertig zu machen. Oh, das tut weh!

Deshalb fällt es mir so schwer, Schönes zu ertragen und anzunehmen, weil es weh tut, weil da immer das Gefühl ist, der Hammer kommt gleich und macht mich zu Boden. Und je glücklicher ich bin, desto heftiger schlägt er zu. 


Mutters Heischen kürzlich nach Aufmerksamkeit und meiner Gesellschaft, nur um mir hinterher wieder so Herunterputzmist zu schicken. ICH WERDE DARAUF NICHT MEHR REAGIEREN! Besser nicht einmal, um ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Auch wenn sie mir leid tut, bin ich mir doch selber die Nächste und nicht für ihr Wohlbefinden verantwortlich. Sie tut mir damit weh, und das darf sie ruhig merken, auch wenn sie sich einreden mag, wie sehr sie im Recht ist.
Darum geht es gar nicht, ich bin ihr Kind und ihr Job wäre gewesen und ist es irgendwie noch immer, mich einfach mal anzunehmen und meine Meinung und meine Gefühle und meinen CHARAKTER einfach mal stehen zu lassen und zu akzeptieren. Sie muss meine Meinung nicht teilen, aber sie mir lassen und akzeptieren.
Genau das muss sie, und wenn sie das nicht tut, muss sie sich nicht wundern, wenn ich ihr ausweiche.
Zudem ist das nicht mein Problem. Ich bin in erster Linie für mich verantwortlich, nicht für sie.

Ich schulde ihr nichts. Es ist mein Goodwill, wenn ich mich mit ihr abgebe, obwohl ich weiss, dass es mir nicht gut tut (wofür sie die Verantwortung trägt!).
Nein, das ist nicht Goodwill, das ist das alte Parentifizierungsmuster - es ist nicht mein Job, für sie zu sorgen, und sie soll Begegnungen auf Augenhöhe mit mir haben können, aber nichts, absolut nichts anderes.

Ich darf mich da nicht wieder reinziehen und instrumentieren lassen! Für ihr Leben und ihre Launen ist sie ebenso selbst verantwortlich, wie ich für die meinen.

Mich selbst muss ich aus dieser Ohnmacht rausziehen, nicht sie.

Das Kind spielen lassen, geschützt und unbelastet. Für dieses Kind sorge ich, weil sie es nicht tat, das ist das, was ich ihr abnehmen muss, weil sie mir sonst nur immer wieder Schmerz zufügt. Dieses Kind soll sich bei mir so geborgen und beschützt fühlen können, wie es sich für eiin Kind gehört und wie sie es nicht bieten konnte. Diesem Kind gilt meine Fürsorge, wie auch meinen anderen Kindern - aber nicht der Frau, die mich geboren, aber niemals als eigenen Menschen angenommen, geschweige denn beschützt hat.


Entspannung, wie wenn ein Mehlsack von meinen Schultern genommen worden wäre.
Waldkatze
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Re: Notizen

Beitrag von Waldkatze »

Heute habe ich beschlossen, nur noch genau das zu verstehen, was Mutter sagt.
Also das, was aus ihrem Mund kommt, mit der Wortbedeutung, die im Duden steht und die die meisten Menschen als richtig empfinden.
Ich werde bewusst sämtliche versteckten Bedeutungen, Drohungen, Anschuldigungen und Wünsche von mir weisen. Will sie etwas, soll sie es klar äussern.

Wenn sie sagt, ich würde mich nicht mehr trennen, ich habe zu viel zurückgelassen, verstehe ich genau das, nämlich dass sie es im Nachhinein für besser befindet, wenn sie bei meinem Alkoholiker-Vater geblieben wäre und weiterhin die gesamte Familie mit ihrem Nebenverdienst ernährt hätte.
Ich werde von mir weisen, was sie eigentlich meint, nämlich dass ich gefälligst zu meinem Mann zurück soll weil es mir dort viel besser ginge.
Ich werde mich entschieden auf ihren genauen Wortlaut fixieren, und ich werde mich entschlossen von meiner "Muttersprache" mit ihren verdrehten Bedeutungen und versteckten Drohungen abwenden.

Ich will das nicht mehr und kann das nicht mehr. Ich kann nicht ihr zuliebe erstarren vor Angst, wenn jemand zufällig die von ihr verdrehten Worte und Wendungen benutzt, um etwas eigentlich harmloses zu sagen, und ich will niemanden mehr mit unangemessenen Reaktionen (auf das, was Mutter mit denselben Worten gesagt hätte) erschrecken oder vor den Kopf stossen.

Ich werde mich auch von ihren Gefühlen abwenden, wenn sie diese benutzt, um mich unter Druck zu setzen oder auszusaugen.
Ich werde mich entschieden auf meine eigenen Gefühle besinnen und diese nicht mehr wegdrücken, weil ich lernen durfte, dass sie wahr und richtig sind.

Ich werde mich nicht mehr klein machen lassen, denn ich bin erwachsen und darf und soll mein eigenes Leben nach meinen eigenen Idealen und Massstäben leben - und sie das ihre.

Und wenn ich mal halt aus Müdigkeit nicht aufgepasst habe - oder es zu schnell ging, dass ich hätte reagieren können - und wieder klein geworden bin, dann werde ich mich gefälligst selber rausziehen. Ich werde aufstehen, die Ohnmacht abschütteln und für mich selbst sorgen, denn das kann ich inzwischen, seit das Kind nicht mehr so abgespalten ist.

Es ist vorbei und es soll auch in mir vorbei sein, soweit das in meiner Macht liegt. Und meine Macht über mich selbst, meine Angst und meine Gedanken wächst stetig.
Ich bin, wer ich bin, und das alles bin ich. Punkt.
Aufatmende
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Re: Notizen

Beitrag von Aufatmende »

Was hindert dich, den Kontakt zu deiner Mutter abzubrechen?
Hast du ihr jemals gesagt, was sie bei dir angerichtet Hat?
Könntest du das hier schreiben?
Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Eltern früher und konsequenter abgebrochen. Das habe ich laut Autokorrektur wohl schon einmal geschrieben.....
Rückfälle sind Vorfälle!
Waldkatze
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Re: Notizen

Beitrag von Waldkatze »

Ja, was hindert mich eigentlich.
Die Familie war der erste Gedanke, es wird kompliziert wenn Mann, Kinder, Bruder und Familie weiterhin normal Kontakt zu ihr halten (und ich sehe ihre jeweiligen Gründe).
Was sagen/denken die Leute ist auch noch irgendwo im Hintergrund, obwohl ich mich eigentlich nicht mehr drum kümmere.
Ich will ihr nicht weh tun, das ist stark. Andererseits liegt es in meiner Verantwortung, mich zu schützen wenn sie (oder der blosse Kontakt) mir weh tut.
Ich will nicht allein sein - das ist etwas Kleines, das bei ihr ohnehin an der komplett falschen Adresse ist

Schlussendlich habe ich diffus das Gefühl, es irgendwie noch zu brauchen, um mir selbst glauben zu können. Besonders die emotionale Gewalt ist halt nicht richtig greifbar, lässt sich gut verharmlosen, und erst in der Summe wird das Ausmass sichtbar. Ich habe mich so lange selbst verleugnet und meine Verletzungen heruntergespielt und negiert, dass ich wohl manchmal den Schmerz da, wo er verursacht wurde, spüren muss, um mir selbst zu glauben.

Sie weiss, was sie mit ihrem Wegsehen angerichtet hat, sie weiss auch, dass sie auch Erziehungsfehler machte. Aber die gravierenden Vorfälle emotionaler Gewalt spielt sie herunter, zum Teil erinnert sie sich (angeblich?) auch nicht mehr daran.
Ich bin, wer ich bin, und das alles bin ich. Punkt.
Waldkatze
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Re: Notizen

Beitrag von Waldkatze »

Ich habe mich über längere Zeit selbst belogen. Dass etwas nicht ganz stimmt habe ich gespürt und es war auch offensichtlich was es ist, aber ich wollte es nicht sehen, ging ihm gezielt aus dem Weg und machte es mir in meinem Luftschloss gemütlich.
Nun ist die Luft raus, ich musste hin sehen und konnte es endlich ins Bewusstsein holen.

Es tut weh, aber es geht mir trotzdem deutlich besser.
Ich bin zurück im erwachsenen Bewusstsein, fühle mich viel sicherer und geerdeter, und die paranoiden Ängste sind wie weggewischt.
Es flackert noch hin und her, von "macht mir nichts" zu Wut und schliesslich zu Trauer. Das wird sich geben, denn ich weiss immer, dass alle drei Gefühlswelten da sind. Noch vor wenigen Jahren hätte (nein hat - Jemand...) mich so etwas innerlich zerbrechen lassen.

Was ich jetzt damit mache, weiss ich nicht, das werde ich spontan entscheiden - und versuchen, auf mein eigentlich sehr feines Gefühl zu hören und mir nichts mehr vor zu machen.
Ich bin, wer ich bin, und das alles bin ich. Punkt.
Waldkatze
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Re: Notizen

Beitrag von Waldkatze »

Sinnsuche.

Hadern, weil ich nicht so leistungsfähig bin wie ich gerne wäre. Arbeiten, essen, schlafen.
Ich komme abends heim, falle aufs Sofa und stehe nicht mehr auf. Keine Kraft mehr für Hobbys oder wenigstens ein bisschen Bewegung an der frischen Luft. Es ist Monate her, dass ich für mich etwas gekocht habe.
Was vom Wochenende bleibt, wenn nachgeschlafen ist, gehört den Jungs.

Braucht sehr viel Energie, tagsüber laufend die immer präsenten Ängste soweit zu kontrollieren, dass ich nicht durchdrehe.
Braucht noch mehr Energie, sich von den mobbenden Kolleginnen nicht klein machen zu lassen. Nichts ist richtig, nichts ist gut genug, wie früher.
Allzuoft gelingt es mir nicht, und ich wünsche mir sehnlichst, jemand anderes zu sein, ein normaler, wertvoller Mensch nicht so ein überflüssiges, unfähiges, ekliges Stück Dreck.

Und irgendwo frage ich mich, weshalb ich mir das gefallen lasse, ja, warum ich denen noch in die Hände spiele, aber im Gefühl kommt es nicht an.
Ich habe weder die Kraft noch die Sicherheit oder gar das Geld, etwas zu ändern.

Muss ich auch nicht, da ist ja nichts, mir geht es prima, Anderen geht es viel schlimmer. Anderes Leid, andere müdigkeit ist echt, meins ist bloss andere belästigen, mich aufspielen, Aufmerksamkeit heischen und pure Faulheit.

Ich wünschte, es wäre so verdammt einfach.
Ich bin, wer ich bin, und das alles bin ich. Punkt.
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