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Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Do Mai 16, 2013 10:48 pm
von LunaSue
Hallo Aufbruch,

ich denke, dass es gerade das Durcheinander ist, das viele hier gut verstehen.
Mach dir keine Gedanken. Wenn ich dir sage, dass ich besonders gut verstehe, wie es sich "anhört"/anfühlt,
wenn man von innen vielstimmig angeschrien wird? Jedenfalls kan ich dir Wort für Wort gut folgen.

Mach langsam. Seinerzeit war es für mich quasi ein Schock zu "meine Geschichte" zulesen.
Nur, dass sie eine andere Userin aufgeschrieben hatte und es ihre war. Das zu verdauen ist schon eine Afgabe.

Herzliche Grüße
LunaSue

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Fr Mai 17, 2013 12:07 am
von Aufbruch
Hallo LunaSue,
erst mal Danke für deine Worte. Manchmal habe ich das Gefühl, ich verstehe, andere Tage denke ich es stimmt nichts und wer bin ich und was mach ich. Nur daran, das was war zweifel ich selten, fast nie. Oft auch das mehr war als ich ahnte, als alles aufbrach. Ich dachte nachdem ich begriff, dass was war, es wäre genug es zu wissen. Merkte immer wieder, dass manches einfach nicht tun kann. Kam dann dahinter warum nicht, dachte sollte das auch irgendwann hinkriegen, tat ich nicht. Dann gab es eine große Enttäuschung und das Chaos war da. Dabei ging es lange nach dem Wissen, dass es MB nicht nur durch nicht zur Familie gehörenden gab, doch ganz gut. ich hab "fast normal" weiterleben können mit diesem Wissen, bevor es zu diesem inneren Chaos kam, viele durcheinander, aber wir sind noch da. Denn das wenige was noch ging war arbeiten so eben gerade noch und viel rausgehen und jedetag versprechen aufzupassen und zu sagen ich will lebe und ihr seid alle wichtig, denn ichmerkte jetzt, dass ich nicht alleine bin. Ich versprach uns Hilfe zu holen und dass sie da sein dürfen, jede/jedes hat das Recht da zu sein, doch sie mögen sich nicht streiten, denn jeder hat getan, was möglich war zu tun.
Ich habe schon einige Seiten hier gelesen, gute Anregungen gefunden.
Ich tue jetzt wieder viel, was ich mir abgewöhnt hatte, da ich nicht wusste, dass es für unser Zusammenleben wichtig ist, dass es ein Zusammenleben gibt. Doch ich habe viele Jahre vieles gemacht, was ich heute begreife warum es wichtig war...
LG
Aufbruch

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Sa Mai 18, 2013 8:31 pm
von Auf dem Weg
Alles im Leben hat seine Zeit Aufbruch ......also hadere bitte nicht mit dir ...

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Mo Mai 20, 2013 1:01 am
von Aufbruch
Hadern werde ich nicht, denn dann, dass weiß ich meldet sich der Körper und das Chaos ist auch wieder größer.
Ich denke es ist jetzt einfach wichtig, die offenen Punkte anzugehen und auch mögliche Hilfen anzunehmen

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Mo Mai 20, 2013 7:56 pm
von Auf dem Weg
Ganz sicher ist das so .....und gut, wenn Menschen zum Helfen da sind.

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Mo Mai 20, 2013 11:47 pm
von Aufbruch
und ich mich traue mit ihnen zu sprechen und Hilfe anzunehmen

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Mi Mai 22, 2013 10:54 pm
von Aufbruch
Ich weiß noch nicht was es wird. (Evtl. Trigger)


Die Tage mehr Durcheinander. Sie hat es alles geschafft auszuhalten, dabei geht es nicht nur um M...b..... und Gew..., sie war da, ich glaube immer wenn es um Leben oder Tod ging, um Schmerzen, die nicht auszuhalten waren. Sie war da, Angst und Schmerzen waren ihr Leben.
Ob ich sie kenne? Kaum, ich weiß inzwischen sicher, dass es sie gibt, die die es schaffte, die da war, wenn nichts mehr ging. Die davon überzeugt ist noch immer aufpassen zu müssen...
Ich schreibe, damit sie mir glaubt, dass ich es zu schätzen weiß, was sie alles von mir und den anderen ferngehlten hat. Ich möchte, dass sie weiß, dass ich so gut es irgend geht auf uns aufpassen werde, dass ich vorsichtig durchs Leben gehe. Immer auf unseren schutz und unsere Sicherheit bedacht.
Ich möchte ihr danken. Ich danke dir, für alles was du für uns ausgehalten hast.

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Fr Mai 24, 2013 7:09 pm
von Auf dem Weg
Gut, dass du das wahrnehmen kannst - vielleicht braucht sie ja noch irgendwas von dir, damit sie sich weiter vorwagt und lernt dir zu vertrauen?

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Fr Mai 24, 2013 8:05 pm
von Aufbruch
Sie ist heute sehr nah, heute ist für uns ein besonderer Tag. Doch ist er anders als sonst die Jahre. Eine Op hat der Jugendliche nach einem Unfall das Leben erhalten - knapp - sehr knapp - war es. Die Zeit bis zur Op hat sie für uns ausgehalten, wie sie immer alles unaushaltbare für uns aushielt. Doch sie ist da, ganz nah und ich auch. Sehr anstrengend, denn sie war immer alleine, ganz alleine, doch sie hat es ausgehalten und ich glaube wir verdanken ihr auch noch immer hier zu sein.
Nach dem Unfall, weiß ich, was sie hat aushalten müssen, Bruchstückweise hatte ich es mitbekommen. Auch beim M..b..... sie war da, immer wenn es nicht auszuhalten war für die Kleinen. Sie weiß was war...

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Mo Mai 27, 2013 12:04 am
von Aufbruch
Heute der erste wieder Wachtag nach der Op, die Eltern sind da, was wollen die, bin doch sonst auch egal, waren meine Gedanken. Gefragt "Wie seht ihr denn aus, was macht ihr hier, ihr könnt gleich wieder gehn, bin müde. Rufe an, wenn ihr wieder kommen könnt..."
Die Ärztin fragt ich später, als sie noch kam, warum sie hat mich nicht sterben lassen...
Ich habe überlebt, diesen Unfall und noch mehr und die größten Schmerzen und das größte Leid, das hatte sie ausgehalten. Ich weiß nicht wie wir zueinander stehen. Immer wenn sie da war fehlte mir die Kontrolle, das Bewusstsein...
Sie hat großes geleistet, doch dieses wahrzunehmen, dieses anzuerkennen, ihr zu sagen/zu zeigen, dass sie wichtig ist, doch ich hoffe dass sie solche Aufgaben nicht mehr ausführen muss, was aber dann, sie glaubt sie ist nur dafür da, auszuhalten, Leid und Schmerz aufzufangen, da zu sein, wenn Furcht oder Angst zu spüren ist, dann sofort einzgreifen...

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Mo Mai 27, 2013 12:17 am
von sun
Hallo Aufbruch,

ersteinmal möchte ich dich noch nachträglich im forum willkommen heißen. ;-)

Es ist sicherlich auch weiterhin wichtig, dass du so eine treue Lebensretterin hast. Es macht jedoch einen Unterschied ob sie permanent aktiv ist oder im Bedarfsfall einspringt. Braucht sie eine dauerhafte Aufgabe oder kann sie z.B. in einer Art Wachposition sein. So wie die Rettungsschwimmer am Badesee. Nur aktiv werden wenn es notwendig ist, aber vorher Ausschau halten, damit die Gefahrensituation schnell erkannt wird.

glg sun :idea:

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Mo Mai 27, 2013 8:23 am
von Aufbruch
Erst mal danke sun, ich hab das Gefühl ich bin richtig hier im Forum, auch wenn ich mich oft noch schwer tu.
Nun zu ihr.
Sie ist glaube ich so eine Art Rettungs schwimmer. Doch greift sie ein, sobald sie das Gefühl hat, es droht Gefahr. Sie greift dann so ein, dass ich selbst nicht mehr handlungsfähig bin, sie übernimmt die volle Kontrolle, legt mich damit komplett lahm. Es ist mir erst jetzt seit kurzem ab und an möglich mit ihr in Kontakt zu kommen. Vorher war es immer sobald, die Kleinen in mir Angst hatten übernahm sie alles, da sie Gefahren oder auch scheinbare Gefahren schneller bemerkt als ich, würde es schon helfen, doch wäre eine Kommunikation gut. Denn dadurch, dass sie wirklich auf vieles sehr schnell reagiert, kann ich dann oft nicht tun, was eigentlich angesagt ist. Ich habe das Gefühl, es ist wichtig , das sie weiß, dass ich ihre Hilfe und ihren Einsatz schätze, denn sie hatte wirklich einiges aushalten müssen, schon wenn ich nur an die Schmerzen vom Unfall denke und es war noch viel mehr, weshalb ich ja auch in diesem Forum bin. Sie war echt die, die ausgehalten hatte, dies auch wohl als Lebensaufgabe sieht. Sie kennt nichts anderes, dabei wäre es sicher gut, auch sie würde wissen, dass das Leben mehr als Schmerz zu bieten hat

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Mo Mai 27, 2013 8:26 pm
von Auf dem Weg
Es ist schwer für sie, dass jetzt zu lernen aufbruch - und ganz wichtig, dass immer wieder ihre Leistung gewürdigt wird, denn das ist ihre Lebensberechtigung. Wenn du es schaffst besser mit ihr in Kontakt zu kommen, könnt ihr sicher darüber sprechen ob es heute andere Aufgaben für sie gibt, die genauso wichtig sind.

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Mo Mai 27, 2013 9:39 pm
von Aufbruch
Ich hab das Gefühl sie hat doch große Angst. Es war immer sie oder ich, auch bei meinem schweren Unfall, war sie da. Ich weiß es nur weil ich hatte immer gesagt, wenn der schmerz noch zu gros war, dann war ich wohl gleich wieder weg. Eben aber von Gesprächen mit Notarzt, Aushilfsschwester, die die ganze Nacht da war, wie sie mir erzählte, den Arm von mir/ihr blaugedrückt bekam und mit mir@ihr sprach. Ich weis davon nur vom erzählen, habe aber immer wieder ganz kurze Momente die ich weiß, war dann aber wohl gleich wieder weg. Sie wird auch beim Mb, die sein die da war.
Ich hoffe mein Dank kommt bei ihr an. Sie greift oft noch ein, wenn die Kleinen versuchen zu erzählen und sich fürchten,weil,sie doch nicht erzählen dürfen. Sie kommt dann und will sieschützen, doch das wollen die Kleinen nicht.
Beim schreiben merke ich gerade wieso das so schwierig ist, mit den kleinen und denen, die die Aufgabe zu schützen haben

Re: Kurze Begrüßung, denn gerade verlässt mich der Mut für m

Verfasst: Do Mai 30, 2013 8:11 pm
von Aufbruch
Mein zu Hause, nicht im Elternhaus, draußen sein, weg von ihnen dort durfte und konnte ich sein. Weg von den Eltern, da durfte und konnte ich mich schützen. Wenn die Eltern möglichst weit weg. Sie gaben nie Schutz und Geborgenheit, hatten nur Angst, was andere mitkriegen konnten, mussten so tun als würden, sie da sein, wenn was ist. Niemand durfte wissen, wer und wie sie wirklich sind. Unter Fremden sich auflehnen, lautvwerden und gegen an gehen, das mochten die gar nicht. Dann konnten die nichts machen. War gut das zu wissen, dass die Angst hatten vor Fremde.
Ne, stimmt nicht ganz, hast auch falsch gemacht. Hast andere vertraut, darf kein trauen. Trauen ist doof, darf keiner wissen. Nicht andere trauen, nie ist nicht gut. Immer selber aufpassen, immer, besser alle weit weg. Nicht nur Mama, alle weit weg sein müssen.
Immer alleine aufpassen.