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Chaos, Sortiertes und Baustellen

Verfasst: So Mai 20, 2007 10:29 pm
von LunaSue
Ein Jahr Chaos?

Na, nicht ganz!
Allerdings kann man schon sagen, dass mein Leben nach meinem ersten Flashback, der ist ziemlich genau ein Jahr her, in ein ziemliches Chaos geschlittert ist.
Zwar bin ich immer noch dabei, irgendwie Ordnung zu schaffen. Aber was ist eigentlich in dem Jahr passiert?
In der ersten Zeit habe ich nicht schlafen und essen können, hatte fiese Träume.
Ich habe ziemlich an Gewicht verloren, war rast- und ruhelos und hatte eine wahnsinnige Angst.
Nach und nach kamen immer mehr Erinnerungen. Mein ganzes Denken wurde nur noch vom SMB bestimmt.
Irgendwann, nach ein paar Monaten bin ich zusammengebrochen und musste mich schrittweise wieder aufrappeln. Und das ist mir auch ziemlich gut gelungen. Seitdem kenne ich meine Grenzen besser, aber ich musste dazu wohl einmal kräftig darüber wegtrampeln und trampeln lassen.

Was tat ich, als es mich so unerwartet kalt erwischte?
Als allererstes habe ich mich um professionelle Hilfe bemüht und sie auch relativ schnell bekommen.
Dann habe ich mich hier angemeldet.
Irgendwann dann einen Austausch mit der TS angefangen.
Es konnten nicht genug Gespräche, nicht genug Mail-Kontakte sein.
Auch in meinem Umfeld habe ich Gesprächspartner gesucht und auch gefunden.

Und heute? Mittlerweile, da bin ich ehrlich, bin ich mal ganz froh, wenn mein Therapeut Urlaub macht, TS habe ich auch wieder aufgegeben, Gespräche mit Freunden drehen sich möglichst um Alltagsgeschäft und sind wenig tiefschürfend.
Ich habe mir einige wenige Kontakte, die mir sehr wichtig sind und eben WiWa bewahrt.
Ansonsten habe ich mittlerweile auch manchmal die Schnauze gestrichen voll von der ganzen „Psychokacke“ (an dieser Stelle würde mein Therapeut wieder zusammenzucken, grins)

Ich habe in dem Jahr viel Abschied nehmen müssen, viel akzeptieren und betrauern müssen.
Eine Kindheit war mir nun mal nicht vergönnt, auch keine Jugend. Eigentlich bin ich Vollwaise, obwohl beide Elternteile noch leben.
Auch von einem Bruder, der das Geschwisterverhältnis nun mal zerstört hat musste ich mich verabschieden.
Vieles musste ich neu sortieren, anders einordnen. Es waren schmerzvolle Phasen dabei, in denen der Papierkorb vor durch geheulter Taschentücher überquoll.

Ich habe eine anstrengende und harte Zeit hinter mir und wie häufig war ich der Verzweiflung nahe und habe trotzdem immer weiter gemacht. Immer nach der Devise: aufgeben kommt nicht in Frage.
Mittlerweile habe ich viele Seiten an mir kennen gelernt, die sich auf meine Erlebnisse und Mängel in der Vergangenheit zurückführen lassen. Aber ich bin im heute angekommen, schaue nur noch zurück, wenn ich in einer bestimmten Situation in alte Muster verfalle. Immer mit dem Ziel heute etwas daran zu verändern. Oder auch, wenn mich mal ein (selten gewordener) Alptraum verwirrt. Heute kann ich mich eigentlich auch ganz gut aus diesen Träumen wieder lösen, damals habe sie mich völlig aus der Bahn geworfen.

Manche Reaktionen passieren automatisch, aber zaubern kann ich halt auch nicht und das macht auch nichts. Ich habe schon unheimlich viel erreicht und vieles, das undenkbar war, was mich getriggert hat, wovon ich Alpträume bekam ist heute wieder ganz selbstverständlich geworden. Und vor allem: mein Denken kann ich mittlerweile überwiegend selber bestimmen, nicht mehr der SMB!!

Ich habe mich sehr als Opfer betrachtet und gedacht, dass einige Menschen mein Leben zerstört haben. Dem ist aber nicht so, denn es lag an mir mich aus ihrem Einfluss zu lösen. Heute bin ich für mein Leben verantwortlich und komme damit auch immer besser klar.
Und es ist noch da, mein Leben, sie könnten und können es nicht mehr zerstören!

Es liegt ein hartes, aber auch sehr lehrreiches und schönes Jahr hinter mir.
Ich habe eben auch Menschen kennen lernen dürfen, die mir viel bedeuten und mein Leben reicher machen.

Sicher, ich habe immer noch viel zu tun, aber trotz aller Tränen und der grenzenlos erschienenden Müdigkeit, ich bin auf der Zielgeraden, finde ich!

Ich bin bestimmt nicht auf dem Höhenflug, gerade zur Zeit nicht. Mir ist auch klar, dass immer noch die ein oder andere Hürde zu nehmen ist, irgendwo noch Tücken lauern, ich immer mal wieder in ein Loch falle.
Aber dem sehe ich ganz gelassen entgegen. Bis hierhin bin ich gekommen, die Zielgerade schaffe ich auch noch!

Und an dieser Stelle danke ich allen, die mich in diesem Jahr begleitet haben!

Herzliche Grüße
LunaSue

Verfasst: So Mai 20, 2007 10:45 pm
von gilek
Hallo LunaSue!

Lass dir von mir ganz herzlich gratulieren!!!

Auch wenn noch Arbeit vor dir liegt - so wie du das alles schreibst und formulierst, hast du schon riesige Fortschritte gemacht! Ich freu mich so für dich! Und wär auch schon gern so weit :roll: . Ich such in der Therapie immer noch meine Wut und eine Möglichkeit, sie auszudrücken, ohne dass ich das Gefühl hab, die Welt bricht zusammen :wink: ... Hast du damit irgendwelche Erfahrungen? (Ich kann z. B. nicht mal auf einen Polster dreschen und dabei über "meine" Täter schimpfen... Ist schon irgendwie ein wenig zum Verzweifeln... Hast du das auch machen müssen? :roll: :oops: )

Nochmals: Ganz herzliche Gratulation!


Ganz liebe Grüße!

Gilek

Verfasst: Mo Mai 21, 2007 7:08 pm
von Annette
Hallo Luna,

was ich hier (nicht zum ersten mal) herauslese ist jede Menge Mut und Stärke, die Dir geholfen haben so schnell so weit zu kommen. Ich freue mich mit Dir :)

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht ob es sowas wie eine "Zielgerade" im Leben geben kann... aber ich bin mir sicher, dass du da ankommen wirst wo Du (erstmal) hin willst!

Danke für Deinen Thread. Ich denke, dass er manchem Mut machen wird.

LG Annette

Verfasst: Mo Mai 21, 2007 9:36 pm
von Tamar
Hallo Luna,

mit diesem Zitat möchte ich anfangen.
Ich sage euch: Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Friedrich Nietzsche)

Ja, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie du hierher gefunden und dich Schritt für Schritt vorwärts getastet hast.

Als ich Elfes Zusammenfassung gelesen habe hatte ich schon ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Und wenn ich so alles an mir vorbeiziehen lasse zeigt es mir, wie fassettenreich, entwicklungsfähig und entwicklungsbereit du bist. Du hast jedoch nicht nur an dir gearbeitet, sondern auch anderen viele wichtige und wertvolle Impulse gegeben. Für die Impulse an mich danke ich dir!

Annette möchte ich mich anschließen: Es ist ein mutmachender Thread der dir ganz entspricht - kraftvoll und voller Energie.

Es ist schön, dass du hier bist, Luna.
Ich wünsche dir viele tanzende Sterne auf deinem weiteren Weg zu deinem glücklichen und erfüllten Leben.

Pass gut auf dich auf!

Tamar

Verfasst: Mo Mai 21, 2007 9:55 pm
von LunaSue
Ach ihr...

Wenn ich dann keine dicke Gänsehaut mehr habe, weiß, ob ich als erstes schmunzlen (wie war ich wütend über diese Verschwörung :evil: ), grinsen ( Salatzutaten in Gesichtern... nervöse Smilies am Spielfeldrand... vollgekrümelte Sofas...) oder heulen soll (ihr seid einfach rührend...) dann schreibe ich nochmal etwas "Gescheites".

Ich wünsche euch den Frieden der Nacht,
fröhliche Träume und einen ruhigen Schlaf!
Ich schließe euch in mein Nachtgebet mit ein!
Shalom
Luna

Verfasst: Mo Jun 04, 2007 7:34 pm
von LunaSue
~gestern und heute~
LunaSue hat geschrieben:Ich geh kaputt! Ich bin so umtrieben heute, dass ich gar nicht weiß, wie ich das aushalten soll. Wie kann man überleben mit idesen Bildern im Kopf, dem Gefühl, völlig ausgeliefert zu sein? Kann mir bitte jemand helfen und mir sagen, dass ich diese Qualen überleben kann?
Und heute?
Ja, heute bin ich auch unruhig. Aber es macht mich nicht mehr "kaputt".
Damals reichten sich mir Hände, die mich hielten.
Eine besonders, Danke dir dafür!!
Heute weiß ich, dass man überlebt und noch viel mehr!!
Ich lebe, mittlerweile ganz überwiegend ohne diese Bilder im Kopf!
Nein, Qualen erleide ich schon lange nicht mehr!

LunaSue hat geschrieben:Hallo,
Schmerz trifft es schon, aber ich werde auch fast erdrückt.
Ich glaub, ich häng zu sehr an meinem sch... bischen übrig gebliebenen Leben, aber ich verstehe heute zum ersten Mal, dass man einer Belastung nicht standhalten kann und flieht. Ich will diesen perversen Sch... nicht noch einmal erleben müssen, um ihn abhaken zu können. Ich kann mich weder stellen noch weglaufen, und heute zerreißt es mich einfach.
Nein, es hat mich nicht zerissen. Der Schmerz hat so sehr nachgelassen. Selten meldet er sich mal, lange nicht mehr so schlimm!!
Und erdrückt hat er mich auch nicht!
LunaSue hat geschrieben:Der gewaltige Haken an der Sache ist wohl, dass ich mich noch nie mit dem MB auseinander gesetzt habe. Ich mußte das auch nicht, oder glaubte das, denn es hat mich nicht gequält. Es gab diesen Teil meiner Geschichte, Punkt. Wirklich gelitten habe ich da nie drunter, es war weg, ausgeblendet und hat sich nicht gemeldet. Urplötzlich ist es da, blendet sich ein und ich krieg es auch nicht mehr raus. Warum habe ich diesen Druck plötzlich? Das ist viele Jahre her...
Also stehe ich wohl eher ganz am Anfang von "was weiß ich, aber da rollt was an" Ich habe da Angst vor, richtig schlimm-
Mittlerweile habe ich mich auseinander gesetzt. Und ich bin froh darüber!
Viele, viele Ängste haben sich relativiert.
LunaSue hat geschrieben:Um die Ohren geflogen, ganz genau! Das war ein Fam. Mb, ich kann den Zeitraum gar nicht eingrenzen. Vielleicht 5 Jahre, auch ab Grundschulalte, ca. dritte Klasse. Zu Anfang war mir gar nicht klar, dass da was falsch ist, da war nur dieses Unbehagen. Später habe ich schon versucht mich zu wehren, das aber irgendwann aufgegeben, weil sinnlos. Mir fehlt ganz viel Erinnerung , da gibt es nur so Spots...
Einfluss hatte das bestimmt, o.k. aber jetzt werde ich wieder davon beherrscht.
Deine Hand nehme ich dankend, ich habe das Gefühl jemanden zu brauchen, der mich hier im Leben festhält. Aufgeben wäre jetzt viel einfacher, weggehen...
Wie viele Erinnerungen sich doch mittlerweile zusammengefügt habe.
Wie viel ich für mich klären konnte.
Aber , Puh, wie schwer war es, Hilfe anzunehmen.
Eine Hand anzunehmen.
Mich mal halten zu lassen.
Das war ein Riesenschttensprung.
Darüber muss ich heute wirklich lächeln.
Es hat sich so viel verändert...
LunaSue hat geschrieben:Oh, heulen würde ich jetzt mal gerne, vielleicht könnte das den Knoten lösen.
Therapie ist bestimmt sinnvoll, ich habe schon Erfahrung damit. Nur gute, aber dieses Thema habe ich immer ausgeklammert. Nicht mal angedeutet.
Ich kann mich da nicht outen, obwohl ich in meinem Kopf weiß, dass ich sicher nichts falsch gemacht habe. Ich habe keine Schuldgefühle, oder so.
Ich habe es einmal versucht, vor 15 Jahren, bin aber an den total falschen geraten. Ich wurde gefragt, was mein Problem damit sei: mein schlechtes Gewissen, weil es mir Spaß gemacht hat, oder die Tatsache als solche. Danach war dicht.
Und das solls auch bleiben am liebsten, ich schleich mich einfach weg...
Nein, ich hatte da keine Chance, es wollte damals ans Tageslicht und dem habe ich mich auch gefügt.
Und ich weiß, dass es gut so war!
Geheult habe ich mittlerweile wirklich genug!
Auch das war gut, selbst wenn es mich oft frustriert und ausgelaugt hat.
Jede Träne hat einen kleinen Teil Schmerz fortgespült.
Naja, manchmal dachte ich wirklich, das hört nie mehr auf.
Aber wie viel hat "aufgehört".

Gestern war vor einem Jahr, heute ist heute.
Es war gut so wie es war.
Es ist gut so wie es ist.

LunaSue

Verfasst: Di Jun 05, 2007 12:31 am
von .J.
toll was du geschafft hast - Respekt!

und das in einem Jahr... seufz

Verfasst: Di Jun 05, 2007 1:36 pm
von sonnsuse
Danke LunaSue für diese Sätze:
Ich habe mich sehr als Opfer betrachtet und gedacht, dass einige Menschen mein Leben zerstört haben. Dem ist aber nicht so, denn es lag an mir mich aus ihrem Einfluss zu lösen. Heute bin ich für mein Leben verantwortlich und komme damit auch immer besser klar.
Und es ist noch da, mein Leben, sie könnten und können es nicht mehr zerstören!
Vielleicht ist da das Geheimnis verborgen? ...

Alles Liebe Dir! sonnsuse

Verfasst: Di Jun 05, 2007 6:18 pm
von pooh unl.
:roll:

Abgesehen davon, dass ich mich den positiven Argumenten nur anschließen kann.... fällt mir nur noch eins ein..... -

... Ich sehe dein Anmeldedatum und bekomme Gänsehaut..... - der Tag, an dem sich mein Leben von einen auf den anderen Tag änderte...... alles in und um mich zusammenbrach.... und doch.... sehe ich.... dass auch ICH dieses Jahr vollbracht / erlebt ... und daraus so unendlich viel über mich ..... und ja ... auch über das "Waisen-Dasein" - obwohl sie noch da sind.... - und über "Geschwister-Liebe" erfahren habe. Sprich..... :

unglaublich... doch so soo so sehr viel Ähnlichkeit..... und das Gute zum Schluss..... so viel Ähnlichkeit, - dass auch ich ähnlich auf dieses Jahr blicke.

Danke.... danke, dass ich nicht ALLEINE bin.

Verfasst: Di Jun 05, 2007 8:03 pm
von Sascha
Hallo LunaSue,

ich denke gerade darüber nach, wie es für mich nach einem Jahr genau war. Also 9.6.2004 ....

Ich hab damals auch ein Jahr absolutes Chaos hinter mir. Und als letzten Abschluss im Mai/Juni noch eine astreine Depression in Reinkultur.

Aber auch die ging vorüber. Es kamen noch harte Tage, es werden auch noch welche kommen. Unser Leben ist keine gerade Straße, es hat oft Kurven ohne Ende.

Und doch gehen wir den Weg weiter, erreichen schon mal erstaunliches.

Heute ist nicht gerstern und morgen nicht heute... es wäre auch schlimm ..

Wünsche dir einfach für die vielen Schritte, die da noch kommen alles Liebe und Gute, pada
Sascha :wink:

Verfasst: So Jun 10, 2007 7:55 pm
von LunaSue
~ Der Spiegel ~

Ihr Lieben!

Wie oft halten wir uns gegenseitig einen Spiegel vor die Nase und wie oft reagieren wir mit Unglauben oder auch einem "Autsch-Gefühl"

Wie oft haben wir uns gegenseitig gesagt: schau da mal hin!
Schau mal auf dein Muster, erkennst du es denn nicht?

Wie viele wichtige Impulse haben wir uns gegenseitig gegeben!

Ja, und in den letzten Tagen ist mir an mir etwas aufgefallen: ich habe mich in dem POSITIVEN Spiegel, den ihr mir vor die Nase gehalten habt, so gar nicht sehen können.
Ich habe das Spiegelbild nicht als:
"Das bin ich" erkannt.

Vor einiger Zeit habe ich die ziemlich verzweifelte Frage gestellt:
Luna hat geschrieben:Und ich bin schon so weit gekommen.
Sieht das eigentlich jemand?
Eure Antworten:
Annette hat geschrieben:Ja! *lächel*
Elfe hat geschrieben:Ja ! *zustimmend nick*
Und hier, in diesem Thread wurde mir von euch dieser Spiegel hingehalten:
Tamar hat geschrieben:Und wenn ich so alles an mir vorbeiziehen lasse zeigt es mir, wie fassettenreich, entwicklungsfähig und entwicklungsbereit du bist.
Annette hat geschrieben:was ich hier (nicht zum ersten mal) herauslese ist jede Menge Mut und Stärke, die Dir geholfen haben so schnell so weit zu kommen.
Und heute, endlich und zum ersten mal wirklich, da schaue ich in diesen Spiegel und erkenne mich!
Es ist in den letzten Tagen angekommen!

Und hier möchte ich milkar zitieren:
Danke.... danke, dass ich nicht ALLEINE bin.
"Eine Seele zu ermorden ist ein genau so großes Verbrechen,
wie ein Leben zu nehmen."
Die Auferstehungshoffnung konnte mir niemand nehmen!
Aufgeweckt und ins Leben gerufen.

Ihr habt mir sehr geholfen, mich dieser Hoffnung immer wieder zu erinnern.
Mit dem Spiegel!

Danke!

Luna

Verfasst: Mi Jun 13, 2007 10:07 am
von LunaSue
~ Worte, die Leben verändern ~

Da sitze ich abends mit einer Freundin zusammen und wir unterhalten uns angeregt.
Sie derzeit in einer schwierigen Situation, aber voller Kampfgeist und Zuversicht.
Trotzdem plagt sie das schlechte Gewissen wegen ihrer Einstellung:
Und meint: Schuld an dieser Einstellung ist eigentlich eine Freundin, deren Worte ihr den IUmpuls gaben.

Und da ist dann im meinem Kopf wieder etwas passiert, da wurde eine Sicherung wieder reingedrückt, die wohl irgendwann rausgeflogen war.

Man kann die Einstellung eines Menschen nicht endgültig verändern.
Man kann keine Seele zerstören.
Alles, was Therapeuten tun, was wir tun können, ist, Einstellunegn reaktivieren.
Durch bestimmte Impulse, für die man überhaupt erstmal offen sein muss.

Wir bekommen alles mit: ein gesundes Selbstbewusstsein, die zum Leben notwendige Portion Egoismus (unter der meine Freundin derzeit etwas leidet, weil sie sich schlecht fühlt deswegen), Selbstwertgefühl usw.
Das alles bekommen wir mit für unseren Weg.
Und dann kommen Einflüsse, die uns an uns selber zweifeln lassen, werden gesunde Eigenschaften von anderen unterdrückt, Sicherungen fliegen raus..

Und es braucht dann eben Impulse, Worte, die Leben wieder verändern können, um diese Sicherungen wieder zu aktivieren.

Meine Freundin hat sich jahrelang immer mehr verbogen, bis sie ganz schief stand und es schmerzte, sie drohte aus dem Gleichgewicht zu kommen und umzukippen.
Dann kam der wichtige Impuls, der sie dazu brachte sich kerzengerade aufzurichten und wieder gerade zu stehen.
Ein gradliniger Mensch, als den ich sie kenne, ist wieder gerade geworden.

An vielen Stellen hat es mich dann auch auf mich blicken lasse:
Ja, es ist schon so, dass vieles verdeckt wurde, so manche Sicherung rauzsggflogen ist, weil das Netz völlig überlastet wurde durch viel zu viele Abnehmer.
Aber das ist reperabel, da muss sortiert werden, wen man vom Netz abhängt und dann kann die Energie auch wieder fließen.

Wir tragen also alle all die wichtigen Eigenschaften in uns und auch die Ressourcen wie Mut, Kraft, Energie.
Nichts von alle dem wird gestohlen.
Nur deaktiviert.
Es ist nichts verloren, vielleicht aber vergessen.

Erinnern wir uns daran, dass wir mit allem Rüstzeug geboren werden und lernen wir, es wieder zu aktivieren.

LunaSue

Verfasst: Do Jun 14, 2007 10:07 am
von sonnsuse
Man kann die Einstellung eines Menschen nicht endgültig verändern.
Man kann keine Seele zerstören.
!!!!!

Es braucht soviel Kraft, um wieder als die Person, die man eigentlich ist, hervor zu kommen... Aber es gibt hier im Forum viele Beispiele dafür, dass es möglich ist. Du bist für mich eines, LunaSue!

Verfasst: Do Jun 21, 2007 3:49 pm
von LunaSue
~ Nie tiefer als in Gottes Hand ~

Das war die Antwort auf meine angstvolle Frage: wie tief soll ich eigentlich noch fallen? (Danke, Du weißt schon...)
sonnsuse hat geschrieben: Es braucht soviel Kraft, um wieder als die Person, die man eigentlich ist, hervor zu kommen...
Ja, da hast du Recht und mir war lange nicht klar, woher ich die eigentlich nehmen soll.
Da musste ich mich wieder darauf besinnen, dass ich sie auch aus meinem Glauben schöpfen kann!

Damals,als ich die Worte gesagt bekam dachte ich: Na, und wann komme ich denn endlich in seiner Hand an?
Warum ist diese Hand denn so wahnsinnig weit entfernt?
Ohne zu merken: ich hielt sie ja selber auf Abstand.

Lies ich überhaupt etwas an mich heran?
Oder gar mich selber?

Glauben heißt auch, an sich selber zu glauben.
An die heilenden Kräfte in einem selber zu glauben.
Vertrauen gegen Angst, Hoffnung gegen Verzweiflung, das sind die heilenden Kräfte, die mich befähigen das Leben zu verwandeln.

Ich habe lange gesucht und gesucht und gesucht.
Letztendlich habe ich die Lösung in mir selber gefunden.
Nicht zuletzt ist eben auch die Geduld eine heilende Kraft.

LunaSue

Verfasst: Do Jun 21, 2007 8:17 pm
von Sascha
LunaSue hat geschrieben:Ich habe lange gesucht und gesucht und gesucht.
Letztendlich habe ich die Lösung in mir selber gefunden.
Nicht zuletzt ist eben auch die Geduld eine heilende Kraft.
Hallo LunaSue,

dem kann ich nur zustimmen. Wir haben alle diese Kraft in uns, es gehört aber viel Geduld dazu, dies zu finden und zu aktivieren.

Ganz liebe grüße, pada
Sascha :wink: