Wildwasser Forum

Logopädinnen sind sehr sensibel dafür etwas aufzunehmen, was keine Sprache hat, weil sie mit Menschen arbeiten, die sie (teilweise) verloren haben oder nie hatten. Du brauchst gar nichts von deiner Biographie zu sagen, sondern nur dein Problem schildern.
Mundmotorische Übungen werden nur gemacht, wenn die Muskulatur nicht kräftig genug ist oder wenn die Wahrnehmung für bestimmte Lippen- oder Zungenbewegungen nicht gut ist. Wenn eine Übung nicht funktioniert, nimmt man eine andere. Jeder Therapeut sollte auch ankündigen, was er vorhat zu tun und achtsam mit Grenzen umgehen. Wenn du etwas nicht möchtest, kannst du es sagen oder eine abwehrende Geste machen.
Übungen kann man auch in winzige Schritte zerlegen. Dein Tempo entscheidet.
Versuch macht klug!

Die von euch die geschrieben haben, dass sie eine Sprachstörung oder ähnliches haben, wart ihr mal in Logopädie? Und wenn ja, hat euch das evtl. getriggert?

Leider ist das etwas meine Sorge, weil bei mir der Mundbereich schon noch mit triggern behaftet ist. Warum genau weiß ich tatsächlich nicht. Irgendwie hätte ich Angst, dass ich bestimmte Übungen dann einfach nicht machen kann und das es dann vll gar nichts bringt.

Hallo

Also wie gesagt...ich denke niemand ist auf Trauma spezialisiert weil es eben nicht oft vorkommt. Trauma und Sprachstörung stehen nicht genuin mit einander in Verbindung. Ich habe sehr viel zu Trauma gelesen und das kommt da nur vereinzelt vor.
Ja ein stottern oder ein Mutismus kann vereinzelt damit zu tun haben. Aber nicht regelhaft.
Es gibt zig Gründe für diese beiden Störungen. U.a. auch viel genetische. Und am Ende wirst du nie heraus finden können was bei dir Grunde dafür waren oder sind. Was ohne MB und mit mehr mit dir reden gewesen ware.. Mutismus hat auch nichts mit zu tun wie oft mit einem geredet wurde.

Ich glaube es hilft also nicht oder nur sehr bedingt weiter das beides in Verbindung zu setzen.
Du hattest eine verzögerte sprach Entwicklung weil wenig mit dir gesprochen wurde. So weit so logisch. Das ist schmerzlich aber viele erleben so was. Und längst nicht alle entwickeln eine Sprachstörung.und nur ganz ganz wenige mit Trauma werden mutistisch oder Stottern.

Mmh die wut dass nicht auffiel wie schlecht es dir ging versteh ich. Aber eben: man kann nur sehr selten durch eine Sprachstörung direkt auf Vernachlässigung und vor allem erst Recht nicht auf MB schließen. Da stehen andere Gründe eben öfter im Vordergrund..aber ja es ist Mist und heute sind die Leute da vermutlich auch sensibler.

Also mein Rat wäre: geh zu einer logopädin und sag da deine Biografie. Aber am Ende ist relevant Übungen zu machen. Da ist es dann egal weshalb man stottert etc.

Und dafür muss der Arzt dir nicht in den Mund schauen. Oder du sagst du willst das nicht. Du kannst ja googeln welche Ärzte nett sind. Es kann ja auch toll sein zu sehen dass du deine Angst überwinden kannst. Vielleicht kannst du das als wichtige Herausforderung sehen die du schaffen kannst um was zu ändern.

Eli

Vielen lieben Dank für eure Antworten und Meinungen.

Da meine Kolleginnen auf Arbeit mich in letzter Zeit immer öfter auf einen Sprachfehler angesprochen haben, habe ich iwann gemerkt, dass es auf die "traumatischen Bahnen" gelaufen ist, Mittlerweile funktioniere ich ganz gut und das Trauma nimmt nicht mehr einen so großen Stellenwert ein, Aber anscheinend gibt es noch Dinge, die es wieder antriggern.

Da ich mich im Beruf mehr mit dem Thema Sprachentwicklung beschäftigt habe und welche Bedingungen es braucht das sich Sprache gut entwickeln kann, habe ich iwann darüber nachgedacht wie das eigtl. bei mir war.

*evtl trigger*

Meine Mutter ging damals viel arbeiten, deshalb war wohl auch einfach keine Zeit mit mir zu reden. Ich wuchs in der Kindergartenzeit bei meiner Oma auf, weil meine Mutter so viel arbeiten ging. Da dort aber ein Onkel mitwohnte hieß es immer nur, ich solle ruhig sein, weil er sonst aufwacht und böse ist, er musste ja seinen Rausch ausschlafen. Von meinem Erzeuger hörte ich nur schimpfe.

In den Kindergarten kam immer eine Logopädin wo ich hinmusste. Nicht nur auf sie bezogen, aber manchmal frage ich mich schon warum eigtl nie was auffällt.

*trigger ende*

Ehrlich gesagt finde ich etwas schwer hilfe zu finden. Bei Logopäden habe ich noch nicht gesehen, dass die auf ihre Seite schreiben, dass sie sich auf Trauma spezialisiert haben. Und ich wüsste auch nicht wie ich so eine Frage danach stellen soll.
Ich bräuchte erstmal sowas wie ein Rezept, ich bin aber leider auch ein ziemlicher Arztangsthase und alles was an Untersuchungen mit oder am Mund zu tun hat, finde ich echt schwierig und geht kaum.

Meint ihr mit Beratungsstelle zum Thema smb oder Sprachstörung?

Viele Grüße

Bei Stottern und selektivem Mutismus gibt es definitiv einen Zusammenhang, bei Sprachentwicklungsstörung auch. Das gilt aber nicht umgekehrt.
Manches kann man auch als Erwachsener noch verändern mit Logopädie, für manches sind die Entwicklungsfenster zugefallen.

ja dat ist sehr gut möglich. ich habe selbst auch eine Sprachbehdniderung

Hallo Du...
wir haben phasenweise immer mal wieder mit dem dem sog. Mutismus zu kämpfen und ja: Wir glauben für uns persönlich, dass es absolut mit der erfahrenen Gewalt in Zusammenhang steht.
Allerdings sind die Akut-Auslöser dieses Symtoms bei uns in der Regel auch im Zusammenspiel der "vergangenen" Gewalterfahrungen und der aktuellen Gegenwart zu finden....
Wir für uns glauben schon, dass diese Form der "Sprachverstörung" bei uns etwas mit der erlebten Gewalt zu tun hat.
(Die ja sowohl die sexuelle, als auch die körperliche und emotionale (!) Gewalt beinhaltet).
Wir glauben aber nicht rückschlüssig, dass jede "Sprachverstörung" automatisch darauf zu reduzieren ist.
Schau Dich bitte trotzdem im näheren Umfeld um und frage auch bei Beratungsstellen nach.
Liebe Grüsse,
Die Wolfsfrauen

glaube, dass bestimmte Sprachfehler sich bis ins Erwachsenen Alter halten können. Stottern zb oder eine bestimmte Art von Mutismus. Wortfindungsstörung

Hi

Nein das denke ich eher nicht. Das ist kein typisches Symptom, vor allem nicht dauerhaft.
Aber wenn frag doch mal eine erfahrene logopädin oder eine Förderschullehrerin für Sprache. Die müssen es ja wissen.

Eli

Würde ich jetzt zumindest nicht als Frühsymptom werten, aber was so zurück bleibt ist halt nicht so ganz klar

Hallo,

glaubt ihr das Kinder die smb erlebt haben eher eine Sprachstörung oder einen Sprachfehler entwickeln? Die/der sich ggf. auch bis ins Erwachsenenalter halten kann?

Mich interessiert die Frage aus zweierlei Hinsicht. Zum einen habe ich selbst einen Sprachfehler seit Kindheitstagen und smb in der Kindheit erlebt und ich arbeite auch in einem Bereich der sich mit Sprache beschäftigt.

Viele Grüße