von Bao » Mo Dez 04, 2023 9:19 am
Ich habe in 14 Jahren eigener Therapie und der meines Sohnes sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Teils auch sehr destruktive, retraumatisierende. Manches hat sehr geholfen, war fordernd, anstrengend und schmerzhaft. Aber es hat sich dadurch sehr viel bewegt. Anderes war schädlich und wäre es ohne spätere positive Erfahrung stehen geblieben, dann wäre ich heute vermutlich kontra Therapie. Aber ich denke tatsächlich, das es eine Frage ist an wen man gerät und welcher therapeutische Ansatz dahinter steht.
Insgesamt möchte ich nicht die Erfahrungen missen und sehe, es hat sich viel bewegt, was ohne Therapie so sicher nicht erreichbar gewesen wäre. Und für mich war gerade das hilfreich nach hinten raus, wo ich viel gefordert war mich bewegen zu müssen. Denn in meinen Augen ist das schlussendlich das Ziel einer erfolgreichen Therapie: Selbstfürsorge lernen und natürlich wirft es einen aus der gewohnten Bahn, damit überhaupt Platz für Neues da sein kann.
Schwierig finde ich, wenn der Fokus darauf liegt zu funktionieren ohne dass dahinterliegendes tatsächlich verändert wird. Aber manchmal muss eben erst Stabilisierung erfolgen, die nicht mehr als funktionieren ist, bis an dem dahinter überhaupt gearbeitet werden kann. Da war bei mir in einer Langzeittherapie eher das Problem der Destabilisierung. Die Thera hat nicht erkannt wie es mir wirklich geht und ich noch nicht gelernt das zu zeigen oder zu sagen.
Letztlich darf man nicht vergessen, dass Therapeuten auch Menschen sind. Mit eigenen Defiziten und Stärken und das lässt sich nicht allein durch Professionalität ausgleichen. Denn gerade Therapie lebt ja vom Spiegeln der Emotionen.
Ich glaube, es hilft nur sich verschiedene Theras anzusehen, was natürlich auch erstmal wieder Kraft kostet das zu organisieren und sich neu einzulassen. Ich würde also nicht Therapie ansich kritisieren, sondern mir eher wünschen, dass es hier mehr Unterstützung für Betroffene gibt den richtigen Thera zu finden und diesen Suchprozess überhaupt durchzuhalten.
Zum Eingangspost fällt mir auf, dass es sehr nach Verhärtung der Fronten klingt. Wenn du meinst, die Gedanken deiner Kollegen sind unbegründet, kostet es dich nicht viel, dich auf die anstehenden Gespräche einzulassen und so den Wind aus den Segeln zu nehmen. Du musst dort über nichts sprechen, das du nicht willst. Es klingt für mich aber danach, als befürchtest du, dass eben genau dieses versteckte Fass aufgerissen wird. Und natürlich hat niemand das Recht dir das vorzuschreiben. Dann sind aber die Beweggründe deiner Kollegen möglicherweise nicht ganz unbegründet.
Ich habe in 14 Jahren eigener Therapie und der meines Sohnes sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Teils auch sehr destruktive, retraumatisierende. Manches hat sehr geholfen, war fordernd, anstrengend und schmerzhaft. Aber es hat sich dadurch sehr viel bewegt. Anderes war schädlich und wäre es ohne spätere positive Erfahrung stehen geblieben, dann wäre ich heute vermutlich kontra Therapie. Aber ich denke tatsächlich, das es eine Frage ist an wen man gerät und welcher therapeutische Ansatz dahinter steht.
Insgesamt möchte ich nicht die Erfahrungen missen und sehe, es hat sich viel bewegt, was ohne Therapie so sicher nicht erreichbar gewesen wäre. Und für mich war gerade das hilfreich nach hinten raus, wo ich viel gefordert war mich bewegen zu müssen. Denn in meinen Augen ist das schlussendlich das Ziel einer erfolgreichen Therapie: Selbstfürsorge lernen und natürlich wirft es einen aus der gewohnten Bahn, damit überhaupt Platz für Neues da sein kann.
Schwierig finde ich, wenn der Fokus darauf liegt zu funktionieren ohne dass dahinterliegendes tatsächlich verändert wird. Aber manchmal muss eben erst Stabilisierung erfolgen, die nicht mehr als funktionieren ist, bis an dem dahinter überhaupt gearbeitet werden kann. Da war bei mir in einer Langzeittherapie eher das Problem der Destabilisierung. Die Thera hat nicht erkannt wie es mir wirklich geht und ich noch nicht gelernt das zu zeigen oder zu sagen.
Letztlich darf man nicht vergessen, dass Therapeuten auch Menschen sind. Mit eigenen Defiziten und Stärken und das lässt sich nicht allein durch Professionalität ausgleichen. Denn gerade Therapie lebt ja vom Spiegeln der Emotionen.
Ich glaube, es hilft nur sich verschiedene Theras anzusehen, was natürlich auch erstmal wieder Kraft kostet das zu organisieren und sich neu einzulassen. Ich würde also nicht Therapie ansich kritisieren, sondern mir eher wünschen, dass es hier mehr Unterstützung für Betroffene gibt den richtigen Thera zu finden und diesen Suchprozess überhaupt durchzuhalten.
Zum Eingangspost fällt mir auf, dass es sehr nach Verhärtung der Fronten klingt. Wenn du meinst, die Gedanken deiner Kollegen sind unbegründet, kostet es dich nicht viel, dich auf die anstehenden Gespräche einzulassen und so den Wind aus den Segeln zu nehmen. Du musst dort über nichts sprechen, das du nicht willst. Es klingt für mich aber danach, als befürchtest du, dass eben genau dieses versteckte Fass aufgerissen wird. Und natürlich hat niemand das Recht dir das vorzuschreiben. Dann sind aber die Beweggründe deiner Kollegen möglicherweise nicht ganz unbegründet.