Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

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Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Laura » Fr Mär 08, 2024 1:34 pm

Erneut habe ich mich den alten Triggern absichtlich ausgesetzt. Es wird erträglicher. Null Dissoziation, vollkommene Präsenz. "Spass" macht das trotzdem echt nicht! Sau anstrengend;

Und erneut kommem in den Tagen danach alte Emotionen hoch. Ich finde es erstaunlich, dass ein Mensch SO VIELE Emotionen in sich speichern kann. Es ist unendlich schmerzhaft und auch körperlich anstrengend. Immer wieder dieses Zittern. Seit neustem verkrampft die gesamte Hals-/ Nackenmuskulatur dabei. Das führt zu schlimmen Kopfschmerzen und tut echt weh. Wenn ich es unterdrücke, dann bin ich für Tage außer Gefecht gesetzt und die Kopfschmerzen werden von Tag zu Tag immer unerträglicher. Lasse ich es zu, geht es Schritt für Schritt besser.

Die Korrelation zwischen ME-CFS und dem Trauma besteht ganz sicher. Es ist krass, wie sehr es meine Kraft raubt, wenn ich Emotionen versuche zurück zu halten. Im Umkehrschluss vermute ich da immer mehr den Schlüssel des ganzen. Wenn ich weniger Energie dafür aufwende, um die Vergangenheit zu unterdrücken, dann hat mein Körper mehr Kraft, um sich selbst zu heilen.

Heute ist etwas erstaunliches passiert. Ich habe ein weiteres Mal zugelassen, was raus wollte. Es dreht sich alles darum, gewürgt und an den Handgelenken festgehalten zu werden. Ich habe mich selbst gesehen, wie meine Kleine da ausgeliefert gewesen ist. Und auf einmal ist sie einfach aufgestanden und hat den Täter von sich weggestoßen. Sie hat den Griff gelöst und sie hat ihn einfach von sich weg gestoßen. Er ist nach hinten aufs Sofa gefallen und konnte nichts mehr machen. Und meine Kleine hat sehr klar und deutlich gesagt: "Du kannst mir nicht mehr weh tun! Ich bin zu stark für dich! Ich habe keine Angst mehr vor dir!" Und er konnte einfach nichts mehr tun.
Ich habe mich selbst sehr deutlich gesehen, wie ich selbst hinter ihr stehe und meine Hand auf ihre Schultern lege.

Dann war der Spuk vorbei. Kein Weinen mehr. Keine Abreaktionen, weniger Körperschmerzen.

Das kam einfach, ohne dass ich es bewusst gesteuert hätte.

Ein weiterer Meilenstein? Auf jeden Fall Mal etwas anderes!

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Laura » Mo Feb 19, 2024 2:14 pm

Körpererinnerungen sind schon ne ziemlich krasse Sache. Ich hatte heute bei der Ayurveda Massage zugelassen, dass mein Hals berührt wird. Und auch dass beide Hände den Hals sanft umschließen. Ich wollte das ausprobieren, was passiert.

Das ging nur durch enormes Vertrauen und die großen Fortschritte der letzten Zeit. Erstaunlich finde ich, wie das sofort zu einem automatischen Bewegungsablauf geführt hat. Hände wegreißen, Abwehrhaltung, der Körper verkrampft sich. Das ist so tief gespeichert, dass diese Bewegung vollkommen ohne mein Zutun stattfindet und ich es auch kaum unterbrechen kann.

Vor geraumer Zeit gab es schon Mal, dass das unabsichtlich getriggert worden ist. Das hat zum sofortigen Abbruch der Massage geführt. Es war damals einfach zu krass. Direkt Flashbacks und Atemnot.

Jetzt konnte ich das deutlich mehr aushalten. Kein dissoziatives Aushalten, bei dem man nicht anwesend ist, sondern ein sehr präsentes Aushalten, Zulassen und hineinfühlen.

Die automatische Abwehrreaktion wurde mehrfach getriggert. Zwischendurch habe ich Mal kurz "Stopp" gesagt und wir haben sofort unterbrochen. Ich wurde aber nicht übermannt und hatte nie das Gefühl von Kontrollverlust oder Überflutung. Das war neu bei diesem sensiblen Thema! Da hängt schließlich Todesangst dran.

Das ist ein riesen Schritt! Und dieses automatische Bewegungsmuster wurde mit der Zeit auch weniger. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass mir die Luft abgeschnürt wird. Das hatte ich dafür schon diverse Male zuvor in der Therapie und auch bei meiner LSD Erfahrung.

Einfach ein starkes Unwohlsein und dieses automatische Bewegungsmuster. Keine Panik! Keine Todesangst! Tatsächlich gar keine Angst, wenn ich so drüber nachdenke.

Ich glaube das ist ein riesen Fortschritt!!! Ich freu mich!!! 😁

@Bao
Sorry für meine späte Antwort! Vielen lieben Dank für deine lieben Worte und Wünsche!!! Ich wünsche dir auch von Herzen alles Gute! 2024 ist ein gutes Jahr! 😁

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Bao » Mo Jan 01, 2024 5:03 pm

Hallo Laura,

berührende Worte.
Ich wünsche dir von Herzen, dass 2024 so wird, wie du es dir wünschst.

Ich finde beeindruckend, wie gut du mit dir selbst umgehst in diesen Zeilen. Das war sicher ein großes Stück Arbeit.
Danke fürs Teilen hier. Das macht gerade auch was mit mir.

Bao.

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Laura » Mo Jan 01, 2024 4:48 pm

Ein weiteres Jahr ist geschafft! Es war einfach nur anstrengend! ME-CFS ist anstrengend! Verrücktes Leben!

Am 09.01.2017 ging die Reise los. 7 Jahre Therapie. Uff 20% meines Lebens habe ich damit verbracht, das zu reparieren, was meine Umwelt mir angetan hat. Schon ungerecht! Nur weil ein Täter ein paar Minuten ein Gefühl von Überlegenheit und Lustbefriedigung erlebt hat. Es sind Jahre, die einem gestohlen werden.

Und davor ein Leben, in dem man nicht sein volles Potenzial entfalten konnte… Dissoziation ist so gemein. So ein großes Unrecht. Sich nicht spüren, sich nicht wahrnehmen , die eigenen Bedürfnisse und Grenzen nicht wahrnehmen. Über die eigenen Verhältnisse leben.

So viele schöne Momente des Lebens konnten nicht in ihrer Fülle wahrgenommen werden. Hinter mir war immer ein dunkler Abgrund. Fast 30 Jahre immer wieder SG. Es ist beeindruckend, dass ich das ausgehalten habe. Ohne mich jemandem anzuvertrauen!

Es ist so großes Unrecht, dass der MB zwischen dem 03. und 5. LJ stattgefunden hat. Da entsteht Persönlichkeit. Und meine kleine Persönlichkeit ist in Anteile zersplittert worden. Einfach zerrissen. Zerrissenheit war mein Lebensgefühl. Heute weiß ich, dass ich wirklich zerrissen worden bin. Um das Leid auf mehrere Schultern aufzuteilen.

2023 war so unendlich anstrengend. Nach so vielen Jahren Therapie bin ich nun das 2. Jahr krank gewesen. Das ist so hart. Das Leben hat mich einfach auf ein Abstellgleis gestellt. Pause. Keine Kraft. Dinge, die für andere normal und selbstverständlich sind, waren es für mich nicht. Einkaufen, Saugen, Duschen, eine kleine Runde spazieren gehen. Das sind Tages-füllende Aktivitäten. Und irgendwie muss man ja auch noch Energie haben, um etwas zu essen zu machen. Oder aufzustehen und die Sushi Lieferung entgegen nehmen. Das will geplant sein.

Komisches neues Leben. Ich war immer aktiv, neugierig und wollte leben. Ich habe meinen Suizidgedanken etwas entgegen gesetzt. Ich habe gelebt in den letzten 10 Jahren. Reisen, Leistungssport, Tauchen, Paintball, Tough Mudder, Fallschirmspringen, Surfen, Sonnenuntergänge zelebrieren usw. coole Sachen!

Davor waren so viele Jahre, in denen ich einfach funktioniert habe, weil ich die Erwartungen meiner Familie erfüllen musste. Man hat nicht gesehen, was mir passiert ist. Man hat nur ein „bockiges Mädchen“ erlebt, dass lernen musste, sich zusammenzureißen und anzupassen. Hab ich gemacht. Jahrelang Mobbing in der Schule ertragen… Jahrelang weggeträumt. Meine Familie konnte nicht helfen und hat mir nahegelegt, die Schuld bei mir selbst und meinem Verhalten zu suchen. Trauma macht angreifbar. Selbstwert verschwindet, ein Opfer entsteht.
Und jahrelang habe ich die Probleme meiner Eltern auf meinen Schultern getragen… diverse Arten an Gewalt, die ich abbekommen habe. Auch unbeabsichtigt.

Ist es verwunderlich, dass der Körper irgendwann die Möglichkeit ergreift und in den Shut Down geht. Einfach mal Pause. Pause vom Leben.

Aber ohne Energie ist es auch wirklich nicht lustig. Diese unglaubliche Fatigue, schwere, Erschöpfung, absolute Energielosigkeit, Körperschmerzen. Eine schwere Grippe, die einfach 2 Jahre anhält. Und immer diese Angst, dass es schlimmer werden kann. Dass die Bettlägerigkeit kommt und man gar nichts mehr schafft. Tausende Euro Therapiekosten, Hunderte Stunden Therapie. Quälend langsame Fortschritte, Post Excertional Malaise, riesige Rückschritte, beängstigende Crashs. Der gelebte Alptraum!

Und als es dann in diesem Jahr langsam etwas besser geworden ist, da hat mein Unterbewusstsein gedacht, das Trauma nochmal hochzuspülen. In einer ganz neuen Dimension. Das Trauma ist im Körper gespeichert. Stundenlange Abreaktionen, Zittern, bitterliches, verzweifeltes Weinen. Manchmal war ich selbst schockiert von diesem weinen. Wer so weint, dem ist etwas sehr schlimmes passiert. Das kann man sich nicht einbilden! Ich trage keine Schuld! Ich wollte das nicht! Ich habe nichts falsch gemacht! Puuuuuhhh ich war so tapfer dieses Jahr! Ich habe so hart an mir gearbeitet. Und tapfer immer weiter Therapie gemacht. Neue Möglichkeiten recherchiert und ausprobiert. Es war hart!!!

Wie wird es nun weiter gehen? Werde ich wieder gesund? Schaffe ich es zurück in meinen Job? Wie viele Stunden werde ich überhaupt arbeiten können, ohne dass sich mein Zustand verschlechtert? Ich würde so gerne wieder zum Kickboxen, Klettern, Tauchen! Ich würde gerne einen Partner finden, ankommen, leben. Ich möchte die Vergangenheit loslassen und hinter mir lassen. Ein normales, gesundes Leben. Ohne Ballast und disfunktionale Anteile. Ein erfülltes, glückliches, zufriedenes Leben wünsche ich mir. Und Kinder. Es wäre schade, wenn ME-CFS mir das vorenthalten würde. Nie mehr gesund- das wäre ein Alptraum!

Ich wünsche mir, dass 2024 auf meiner Seite steht und nun alles besser wird. So hart, wie ich gekämpft habe, habe ich es definitiv verdient! Einfach leben!

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Laura » Fr Dez 15, 2023 10:29 pm

Danke für den virtuellen Beistand!!! ☺️

Es gilt: einfach weiter tapfer bleiben. Und einfach weiter durchhalten. Wie immer... 🙄🥺

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Meereskind » Fr Dez 15, 2023 9:28 pm

Oh,das klingt wirklich nach ziemlich viel gerade. Wenn du magst,setze ich mich kurz zu dir.
...und wenn dir danach ist,setzt dich doch kurz zu uns in den Thread "unser Haus",da gebe es ein kuscheliges Sofa und Lebkuchen

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Laura » Fr Dez 15, 2023 9:11 pm

Danke Meereskind! Das tut gut zu lesen! Tapferkeit und Kraft, das stimmt. Und ich bin meiner Kleinen so viel näher, als ich das jemals war. Das ist gut.
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Aktuell werde ich einfach nur vom Leben überrollt. Es läuft unglaublich viel schief. 2 Wasserschäden, ständig Handwerker in meiner Wohnung, Termine organisieren, ständig call center, ALG 1 plötzlich gestrichen, das wieder hin gebogen, BU überweist nur 25% des Geldes weil KK Sozialabgaben fürs letzte Jahr anzieht usw.
.... Energie wird weniger.... ME-CFS wird wieder mehr, Energie Level sinkt dramatisch. Bei der Belastung auch kein Wunder. Ja ich hab mir so viel zurück erkämpft. Aber es reicht nicht zum Arbeiten. Die Uhr tickt, der Reha Antrag ist gestellt. Irgendwann in den nächsten Monaten wird mich die DRV zur Reha zwingen.... Aktuell wäre das ein Fiasko. Langsam wird mir alles zu viel. Ich möchte nicht in die Rente! Ich will meinen Job nicht verlieren. Ich will meine Wohnung nicht verlieren!

Ich habe gekämpft. Ich war so unendlich positiv. Ich kämpfe mich seit fast 2 Jahren durch LC/ ME-CFS und davor jahrelang durch das MB Thema. Ich bin so positiv und optimistisch gewesen. Aber langsam ist echt die Luft raus.... 🥺😥 Ich war so tapfer und bin nebenbei durch die dunklen tiefen Täler der Vergangenheit gegangen! Immer wieder kämpfen. Manchmal frage ich mich, warum ich immer wieder eine neue Ladung oben drauf bekomme.

Hat es nicht schon gereicht, was ich an Leid im Leben erfahren habe? Immer wieder eine Ladung oben drauf.

Ich habe Angst, dass ich nie wieder gesund werde!

Ich will mehr Leben denn je.

Und ich fühle mich so elend und mir ist ständig einfach nur zum Heulen zu mute. Und nebenbei helfe ich meinem verletzen inneren Kind noch weiter zu heilen. Verrückt das alles...

Und mir ist klar, dass ich mir selbst mit der aktuellen Stimmung keinen Gefallen tue. Aber die Luft ist so was von raus.... 😔 Ich mag nicht mehr...

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Meereskind » Di Dez 12, 2023 5:27 pm

Hallo Laura,
nun ist dein Beitrag schon ein paar Tage her. Ich wollte dir trotzdem sagen,dass ich ihn gelesen habe.
Es spricht so viel Tapferkeit und Kraft aus deinem Text...zumindest lese ich es raus🙂.
Und wie gut,dass du Mitgefühl für die kleine Laura empfinden kannst!!

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Laura » Sa Nov 25, 2023 7:29 pm

Das Trauma steckt im Körper. Nichts Neues. Ich spüre mich selbst nur immer intensiver. Das tut unbeschreiblich weh. Je mehr die Mauer fällt, desto verletzlicher fühle ich mich und desto intensiver spüre ich, was man mir angetan hat. Wie schlimm der MB gewesen ist. Und welche grausame Auswirkungen das auf mein ganzes Leben gehabt hat.

Kognitiv habe ich bereits vor langer Zeit erfasst, dass das Trauma meine Persönlichkeit und mein Handeln beeinflusst hat. Jetzt FÜHLE ich das. Das ist wirklich schlimm. Es ist wie Zwiebeln schälen.... Eine Schicht nach der anderen, immer tiefer. Purer, unfassbarer Schmerz.

Schmerz zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Von frühster Kindheit an kenne ich das Gefühl von tiefem durchdringenden Schmerz, unendlicher Traurigkeit und Einsamkeit. Ich habe mich so falsch gefühlt und so viele Jahre meines Lebens nicht begriffen, weshalb ich so fühle. Ich habe diesen Gefühlen die Daseinsberechtigung entzogen, da sie vermeintlich "falsch" waren. Ich habe versucht mir diese Gefühle abzugewöhnen, sie zu vergessen, nicht mehr so zu fühlen. Früh habe ich gelernt mich wegzuträumen. Auch eine Form der Dissoziation. Oder ich habe die Luft angehalten, um mich nicht mehr zu fühlen. Die Dissoziation von Schmerz, den ich nicht verstehen konnte.

Manchmal war der Schmerz so überwältigend, dass ich das Gefühl hatte, es würde mich zerreißen. Gleichzeitig war ich in Stücke zerrissen. Suizidgedanken waren meine ständigen Begleiter. Von frühster Kindheit an war es normal für mich, dass ich immer mit einem Fuss über dem Abgrund gestanden bin.

Die Schule war die Hölle. Ich war so voller Schmerz und habe mich angreifbar gemacht. Das perfekte Mobbingopfer. Und wieder habe ich versucht mich wegzuträumen, aus dem Moment zu verschwinden, mich aufzulösen. Eine Fassade hochzuziehen. Ich war einfach unbeschreiblich traurig. Heute im Sprachkurs ist mir bewusst geworden, wie ich mich so oft gefühlt hatte, wenn es mir schlecht ging. Genau so wie heute. Das Gefühl innerlich zu brodeln. Irgendwie den Deckel draufhalten. Und das schlimmste dabei war, dass ich nicht verstanden habe, weshalb ich so fühle. Das zieht sich durch Schule, Studium, Berufsleben. Der unaussprechliche Schmerz war immer ein ständiger Begleiter meines Lebens. Meine dunkle Seite. Immer da, manchmal schlummernd. Nie weg! Irgendwann habe ich es perfektioniert hochfunktional zu sein. Wie ein Roboter. Kaum Empfindungen, aber erfolgreich. Manchmal war in mir der Abgrund so weit offen, dass ich mich vor mir selbst geekelt habe. Nach aussen hin Happy face und in mir ein vollkommenes Chaos. Ich habe es überlebt. Es war die Hölle.
Und heute, heute habe ich einfach die Kamera im Sprachkurs ausgemacht und mich raus gezogen. Das war heilsam. Ich muss das nicht mehr aushalten!

Die Folgen des MB ziehen sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Manchmal waren die Emotionen so nah an der Oberfläche, dass sie fast aus mir herausgebrochen wären. Manchmal war ich dem Tod so viel näher, als dem Leben. Da ich damals aber keine Erinnerung an den MB hatte, war ich davon überzeugt, dass meine Gefühle und Emotionen falsch sind. Mein Schmerz, mein inneres Selbst, meine Empfindungen sind falsch und haben keine Daseinsberechtigung.

Das so zu begreifen und so zu fühlen tut mir unendlich weh. Wie grausam ist es, wenn man so großes Leid erlebt hat, dass man zersplittert ist, man so stark dissoziiert ist und dann die volle Härte gegen sich selbst richtet. Ich habe mich selbst aus tiefster Seele verabscheut. Ein tiefer Selbsthass, weil ich nicht begreifen konnte, dass man grundlos so falsch fühlen kann.

Ziemlich grausam. Es war ja nie grundlos. Ich habe immer richtig gefühlt. Der Schmerz hat seine vollkommene Daseinsberechtigung. Es ist ein Wunder, dass ich das überlebt habe!

Der MB und der Schmerz hat so viel von mir geprägt. Meine ganze Persönlichkeit und Verhaltensweisen sind dadurch in eine Richtung gedrängt worden. Ich war nie frei.

Ja es gab auch viele schöne Momente in meinem Leben. Und immer waren diese Momente von einem dunklen Schatten begleitet. Manchmal war dieser Schatten so allumfassend, dass ich den Moment gar nicht genießen konnte. Das stimmt mich sehr traurig. Mir ist viel genommen worden, was mir eigentlich zugestanden hätte.

Der Täter hatte ein paar Momente der Befriedigung. Für mich waren es fast 30 Jahre leiden. Ich arbeite sehr hart an mir. Ich lasse das alles zu, versuche es anzunehmen und damit zu transformieren. Ich möchte heilen.

Das Gefühl nun zusammengewachsen zu sein und nicht mehr so viele Anteile in mir zu tragen besteht fort. Von Tag zu Tag spüre ich mich mehr. Und es zeigt sich immer wieder der Schmerz der Vergangenheit. Ich empfinde ein riesiges Mitgefühl mit meinem inneren Kind und mir selbst. Ich verstehe, weshalb ich das vergessen habe. Wie soll ein kleiner Mensch so etwas ertragen, wenn die Dimension selbst heute kaum auszuhalten ist.

Aber ich halte das aus. Ich dissoziiere nicht mehr. Ich durchfühle das. Ich wollte das nicht. Ich wollte den MB nicht und ich wollte auch nicht das was ich selbst an dysfunktionalen Strategien entwickelt habe, um zu überleben. Ich habe mir das nicht ausgesucht. Ich wünsche niemandem auf der Welt, so etwa erleben zu müssen. Die Folgen des MB sind vielleicht noch schlimmer, als die Tat an sich. Ich empfinde tiefes Mitgefühl mit mir selbst und ich vergebe mir selbst dafür, dass ich nicht anders konnte, um zu überleben.

Bevor es besser wird, muss es wohl nochmal richtig schlimm werden. Und das ist es aktuell. Aber ich bin ein anderer Mensch, als ich das noch vor einer Weile gewesen bin. Ich fühle.

@Hoffnung

Liebe Hoffnung, ich danke dir von Herzen für deine Worte! Du hast so Recht mit all dem, was du schreibst! Deine Worte machen mir auch Mut!

Ich wünsche dir auf deinem Weg auch alles Gute! Durchhalten und für ein besseres Leben kämpfen lohnt sich!!!! 🍀

Alles Liebe

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Hoffnung » Sa Nov 04, 2023 8:13 am

Hallo Laura,

ich habe deine letzten Beiträge gelesen und bin unfassbar gerührt. Es scheint, als wärst du angekommen. Als hättest du es geschafft. Genau da möchte ich auch irgendwann hin.

Du beschreibst, dass deine Seele total zerfetzt war und du jedes einzelne Teil wieder zusammenbringen musstest. Und genau das fühle ich auch. Ich bin leider noch nicht ansatzweise so weit wie du, aber es macht mir Hoffnung, dass sie all die harte Arbeit irgendwann auszahlt.

Selbstliebe, ein liebevoller und verständnisvoller, sogar fürsorglicher Umgang mit sich selbst sind Dinge, die man von Grund auf neu lernen muss, wenn etwas so schlimmes passiert ist. Man verabscheut sein inneres Kind, man hasst sich oft selbst dafür und will nicht, dass dieser Teil zu einem selbst gehört. Man versteht garnicht, dass man eigentlich so gegen sich lebt und dass eine Heilung so niemals richtig stattfinden kann, wenn man nicht all diese Teile annimmt und akzeptiert. Letztendlich ist ja genau das die Reaktion, die Fürsorge und Geborgenheit, nach der sich unsere inneren Kinder damals so gesehnt haben. Wir sind im erwachsenen Alter die Vertrauensperson, die uns als Kinder so gefehlt haben.

Ich wünsche dir alles Gute und freue mich, dass du es so weit geschafft hast! Das war kein leichter Weg, aber du kannst unfassbar stolz auf dich sein!

Liebe Grüße

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Laura » Fr Nov 03, 2023 8:29 pm

Zielgerade. So fühlt es sich an. Und es ist echt krass schlimm!!!

Wie sehr ich damals gelitten habe. Unfassbar!!!

Körpertherapie hat das ganze jetzt nochmal weiter an die Oberfläche gebracht. Ich spüre einen unfassbaren, zerreißen Schmerz, der kaum auszuhalten ist. Und dieser Schmerz war der Grund dafür, dass ich innerlich gestorben bin. Wahnsinn was für eine Dimension an Schmerz sich da nochmal offenbart. Einfach krass!

Es ist aber anders, als früher. Ich kann es aushalten, ich dissoziiere nicht mehr. Mir ist bewusst, dass ich in Sicherheit bin. Ich umarme mich selbst dabei und habe das Gefühl, mein jüngeres Selbst dabei zu halten und zu trösten.

Der MB steckt im Psoas und im Unterleib. Heute war besonders schlimm. Mehrfach habe ich über Stunden heftigst geweint. Und gezittert. Die ganze Blockade im Psoas wird aktuell rausgezittert. Eine ganz neue Dimension an anstrengend. Und das mit ME-CFS.... Viel mehr, als das schaffe ich gerade nicht.

Es fühlt sich an, als ob ich im Orkan stehen würde. Das Wetter ist so passend zu meiner Lage. Mein Körper und mein Geist lösen sich gerade von Schmerzen, vor denen ich in der Vergangenheit einfach nur Angst hatte.

Ewig wird das wohl nicht gehen. Jetzt einfach durchhalten. Ein paar Tage. Ein bisschen weiter leiden... Wirklich unglaublich schlimm. Aber es ist okay. Ich fühle, dass es jetzt Zeit dafür ist, das hinter mir zu lassen. Einfach loslassen!

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Laura » So Okt 29, 2023 8:28 am

Liebe A.Rhiannon,

Dankeschön! Ein achtsamer und selbstführsorglicher Umhang fast es schön zusammen! 😊

Beides war früher nie der Fall. Ich habe auch viel zu viel gearbeitet. Mein Leistungsanspruch war teilweise ungesund. Vermutlich war die Krankheit für mich der einzige Weg, um das ziemlich drastisch zu stoppen.

In einem normaleren Alltag ist dafür mit Sicherheit mehr Zeit. Bei einer 60+ Stunden Woche eher weniger. Da läuft man ja auch so schon auf dem Zahnfleisch.

Und du schreibst die Schlüssel: Pausen, Abgrenzung, Achtsamkeit, Selbstfürsorge. Man muss sich selbst den Raum geben. Und ich habe für mich festgestellt, dass man es wirklich wollen muss und sich innerlich dafür entscheiden kann, das alles zuzulassen. Das war auch ein Schlüssel.

Einen nicht unerheblichen Teil meiner persönlichen Reise bin ich ja auch im arbeitsfähigen Zustand gegangen und habe es auch recht weit geschafft. Das was ich die letzten Monate durchgemacht habe - also auf psychischer Ebene - hätte ich bestimmt auch irgendwie nebenher geschafft. Aber in einem deutlich längeren Zeitraum. Das war sehr kräftezehrend!

Alles Liebe
Laura

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von A.Rhiannon » Sa Okt 28, 2023 10:42 pm

Liebe Laura,

vielen Dank fürs Teilen deines Weges, deiner Erfahrungen. Es klingt nach Hoffnung und Mut. Es freut mich, dass du aus der Erkrankung so viel Kraft und Ruhe und ein Umdenken für dich ziehen konntest.
Es liest sich nach einem inzwischen sehr achtsamen und selbstfürsorglichen Umgang. Ich glaube das ist ganz viel wert.
Heilung braucht Zeit. Viel Zeit! Im normalen Alltag gibt es dafür keine Zeit!
Nur dem hier möchte ich nicht so ganz, so generell zustimmen.
Heilung braucht sehr viel Zeit. Darin stimme ich überein.
Aber ich möchte auch trotzdem daran glauben, dass es auch trotz eines Alltags möglich sein kann zu heilen.
Meiner Vorstellung nach ist es dabei gleichzeitig von immenser Wichtigkeit Pausen zu machen, Grenzen zu setzen und Selbstfürsorge zu betreiben. Und auch das wiederum braucht sehr viel Übung und Zeit.
Dennoch möchte ich daran glauben, dass es mit Alltag möglich sein kann.

Ich wünsche dir weiterhin eine gute Besserung und alles Gute.

Alles Liebe,
A.Rhiannon

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Laura » Sa Okt 28, 2023 9:29 pm

Harte Arbeit zahlt sich irgendwann aus!

Ich war in letzter Zeit extrem tapfer und habe mich immer und immer wieder den alten Emotionen gestellt und sie zugelassen. Es war wirklich hart und sehr schlimm! Ich habe das Gefühl, dass ich ein wandelnder Schmerz Speicher bin. Es ist ein Wunder, dass ich trotz Traumatisierung so gut durchs Leben gegangen bin und nicht daran zerbrochen bin. Irgendwie habe ich überlebt. Und ich lebe noch.

Ich fühle mich psychisch mittlerweile so gesund und aufgeräumt wie noch nie zuvor in meinem Leben. Suizidgedanken, Flashbacks und Depressionen habe ich schon wirklich lange nicht mehr. Die Cannabissucht ist in der Vergessenheit gelandet.

Es hat sich ganz offensichtlich gelohnt Anteil für Anteil durchzuarbeiten und das alles zuzulassen. Der MB hat mich in sehr viele Anteile zersplittern lassen. Alle möglichen Fetzen waren zerteilt. Gleichzeitig jede Menge Körpererinnerungen. So viele Stunden Körpertherapie unzählige körperliche Abreaktionen. Das war so furchtbar anstrengend, das kann man sich nicht vorstellen.

ME-CFS korreliert ganz sicher mit meinem Trauma. Es war für mich die Chance, um die erforderliche Zeit und Ruhe zu bekommen, die das Trauma eingefordert hat. Heilung braucht Zeit. Viel Zeit! Im normalen Alltag gibt es dafür keine Zeit!

Die Krankheit hat mich gelehrt, dass mein Leben wertvoll ist. Manchmal muss man sein Leben fast verlieren, um wirklich zu begreifen, wie wertvoll es ist. Ich habe gelernt, dass ich am Leben hänge und es nicht aufgeben möchte. Die kleinen Dinge des Lebens sind so wertvoll, wenn manchmal kaum Leben da ist. Ich empfinde tiefe Dankbarkeit und Demut für diese Erkenntnisse!

Die Zerrissenheit in mir hat sich gelegt. In mein chaotisches Innenleben ist Ruhe eingekehrt. Ich würde sagen, dass ich mittlerweile so ziemlich alle isolierten, traumatisierten Anteile aufgedeckt habe und sie mit der Realität der Sicherheit des Hier und Jetzt vertraut gemacht habe. Und ich habe sie mit ihren krassen Dimensionen an Leid und Schmerz gesehen und gewürdigt. Kein Spaziergang! Das war ein Gang durch die Hölle. Und ich verstehe, wieso ich das alles vergessen habe. Wenn ich das kaum ertragen kann, wie soll ein kleines Kind so etwas aushalten!

Es fühlt sich mittlerweile so an, als wären die Anteile zusammengewachsen und nicht mehr isoliert. Das alles bin ich und alles ist miteinander vereint. Das hat plötzlich zur Folge, dass ich meinen Körper ganz anders wahrnehme. Ich fühle mich in meinem Körper Zuhause. Ich spüre meinen Körper als Teil von mir. Und ich empfinde tiefe Selbstliebe und wirklich großes Mitgefühl mit mir selbst, meiner Vergangenheit und meinem ganzen Leid.

Der letzte Termin mit meinem Therapeuten war nochmal zum Thema Inneres Kind in tiefer Hypnose. Das ist nicht das erste Mal und war eine Qual. Gerade ganz am Anfang. Ich habe mein inneres Kind zutiefst verachtet und vollkommen abgelehnt - ja verabscheut und gehasst. Aus heutiger Sicht verstehe ich das. Und ich verstehe auch, weshalb ich damals an der Stelle keine Fortschritte machen konnte. Wie soll ich sie annehmen und lieben, wenn ich sie nicht sehen kann/ will und ablehne.

Dieses Mal war es grundlegend anders. Ich habe mich selbst gesehen, so klein, verletzt und allein gelassen mit all dem Schmerz. Ausgeliefert und voller Schuld und Selbstvorwürfe dafür, dass ich mich nicht wehren konnte, ich so sprachlos gewesen bin und ich letztendlich alles vergessen habe. Es tut mir in der Seele weh, wenn ich daran denke, wie nicht Mal ich selbst mich geliebt habe und wie tief ich dieses kleine verletze Selbst verabscheut habe.

Ich konnte sie annehmen und sie in ihrem ganzen Leid sehen. Sie trösten und als Teil von mir in mein Herz einladen. In Sicherheit und nicht mehr alleine.

Da ist noch Schmerz. Und da sind auch noch ein paar verschüttete Emotionen, die gefühlt werden wollen. Aber ich fühle mich in mir gestärkt, indem ich mich selbst angenommen habe, mir selbst vergeben habe und mich selbst liebe.

Ich vermute dass das ganz entscheidende Schritte in meiner Heilung gewesen sind.

Letzte Woche habe ich mich erneut mit Corona infiziert. Ein unglaublicher Alptraum und ich hatte extrem Angst vor einem Rückfall. Mein Kopf war wie entzündet, kognitiv ging es auf Talfahrt und ich konnte kaum noch aufstehen. Paxlovid hat das ganze gestoppt und ich denke, dass ich an einer nachhaltigen Zustandsverschlechterung vorbei gekommen bin.

Das fällt nun mit tiefgreifenden Veränderungen im Trauma zusammen. Ich bin zuversichtlich und glaube fest daran, nun bald wieder ganz gesund zu werden. Das wünsche ich mir aus tiefster Seele!

Re: Das Leben gestalten. Freiheit finden. Leben.

von Laura » Do Sep 28, 2023 2:50 pm

Sehr sehr anstrengende Wochen. Und wieder wurde ein Teil des Traumas hochgespült. Es sind längst keine Bilder mehr. Nur noch Emotionen. Einfach nur zerreißender, tiefer Schmerz. Unaussprechliche Traurigkeit.

Ich trage eine Unmenge an Schmerz in mir. Es ist wirklich erstaunlich, dass ich in meinem Leben doch so viel auf die Reihe bekommen habe. Das hätte auch ganz schön anders laufen können. Dafür bin ich sehr dankbar!

Es ist mir passiert. Ich konnte es nicht aussprechen. Ich habe es vergessen. Ich bin missbraucht worden. G. ist der Täter. Ich trage keine Schuld. Ich habe nichts falsch gemacht. Ich habe mich gewehrt. Meine Familie steht zu mir. Meine Familie liebt mich. Ich habe alles getan, um mich zu wehren. Ich konnte es nicht aussprechen. Ich trage keine Schuld. Ich vergebe mir selbst. Ich vergebe meiner Familie ihre Unfähigkeit das zu sehen. Ich vergebe G. und entlasse ihn aus der Verbindung zu mir.

Das ist in meinem Kopf, wenn der Schmerz sich zeigt.

Eine deutliche Veränderung zu früher. Da ging es eher um Selbsthass und Tod.

Spaß macht das trotzdem nicht. Es ist eine heftige Qual. So viel Schmerz habe ich schon losgelassen in der Vergangenheit. Aber das ganz offensichtlich noch nicht...

Die Erkenntnis, dass ich das gewesen bin, ist so langsam wirklich angekommen. MIR ist das alles passiert. Ich wurde missbraucht. Das ist meine Vergangenheit. Erstaunlich, wie ich einfach jahrelang Therapie machen kann und einen Anteil nach dem anderen aufsammeln konnte, Schmerzen zulassen und mich veränderen konnte.... und trotzdem habe ich es innerlich doch irgendwie von mir fern halten können. Das ist ausschließlich möglich, weil es so früh passiert ist und ich es auf so viele Anteile verteilt habe.

Aktuell führt das "an mich Ran lassen" dazu, dass ich es mehr als deutlich in meinem Körper spüre, wie der Schmerz raus will. Das ist kein normales Weinen. Es ist der pure Schmerz. Öfter Mal was Neues.

Ein Mensch, der SO VIEL zerreissenden Schmerz in sich trägt, kann es sich nicht einbilden. Es ist passiert, auch wenn die Erinnerung zersplittert, fragmentiert und unsortiert gespeichert ist. 2.-5. LJ.... da entsteht die Persönlichkeit.... wie kann man einem so kleinen und reinen Wesen, solche Grausamkeiten antun? Wenn ich den Schmerz erlebe, der aktuell hoch kommt, dann ist es kein Wunder, dass ein so kleiner Mensch, nicht anders konnte, als zu vergessen. Ich halte es ja schon kaum aus. Wie kann eine kleine Maus so was ertragen, wenn das Maximum an Schmerz, dass sie erleben sollte, ein aufgeschlagenes Knie ist?!?

Aber ich habe es überlebt. Und ich lebe.

Es ist MEINE Vergangenheit. Und sie existiert nicht mehr. Die Vergangenheit existiert ausschließlich in unseren Erinnerungen. Sie ist nicht mehr real.

Je mehr los loslasse, desto mehr Energie hat mein ME-CFS geschundener Körper. Je mehr ich es unterdrücke, desto schlimmer ist mein Zustand. Desto größer die Belastungsintoleranz und die Schmerzen. Also bleibt mir gar nichts anderes, als den Schmerz der Vergangenheit loszulassen.... verrückt das alles. Schlimm. Hart. Anstrengend. Grausam.

Verdient hat das kein Mensch.

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