Gedankenpudding vllt trigger*

Antwort erstellen

Bestätigungscode
Gib den Code genau so ein, wie du ihn siehst; Groß- und Kleinschreibung wird nicht unterschieden.
Smileys
:D :) :( :o :shock: :? 8) :lol: :x :P :oops: :cry: :evil: :twisted: :roll: :wink: :!: :?: :idea: :arrow: :| :mrgreen:

BBCode ist eingeschaltet
[img] ist eingeschaltet
[url] ist eingeschaltet
Smileys sind eingeschaltet

Die letzten Beiträge des Themas
   

Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: Gedankenpudding vllt trigger*

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Eli » Mo Mär 25, 2024 8:08 pm

Hallo whisper

Es tut mir leid dass gerade alles so sch und schwer ist.
Und du wieder in dem Muster bist dich zu hassen und zu denken es verändert sich nie was. Es hat eh keinen Sinn.
Depression eben. :?

Ich kann das sehr gut verstehen. Manchmal ist alles zu viel und keine Kraft mehr da. Und viel Wut auf so ein Leben.
Und so Gedanken kenn ich gerade auch.
Ist okay. Der Wunsch ruhe zu haben. Nur für immer wäre bisschen langweilig oder?

Was ich gerade versuch:
Erstens: Sehen was sch ist und es weiter versuchen. Zb bei dir wäre das zu reden.. vielleicht geht es noch anders sich aiszudrücken. Du bist doch kreativ. Auf englisch. Oder den text in google translate auf japanisch umstellen und m muss es dann wieder rein kopieren in google translate..
Gedichte von dir oder von autor x. Ein lied. Musik Versuche es weiter. Kleinkinder geben auch nicht auf beim gehen oder sprechen lernen...
Arbeite mit dem innen!. Sag dass du reden darfst heute..kann auch sein dass da ein sprechverbot ist...

Und aber auch zweitens zu sehen was gut ist und dir immer wieder zu sagen das ist nicht verloren und weg. Ist es nicht. Auch wenn gerade Krise ist. Ja mal wieder. Trotzdem.
England ist da. Die gute Klinik Erfahrung ist da. M. Ist da. Freunde sind da. Das ist nicht nichts sondern wichtig und gut.. verliere das echt nicht aus dem Blick und aus dem kopf und dem herz. Passiert viel zu schnell in einer dicken Depression.

Und drittens: es wird besser wenn du mit Anteilen und an Traumata arbeitest. Ich wiederhole mich: wichtig wäre zu klären wann du endlich wöchentlich und regelmäßig(!!!) ambulante Traumatherapie hast bzw wie lang die Therapeutin krank ist. Das ist Priorität gerade. Dann wird es besser. Ganz sicher. Das hast du eben noch nicht gemacht! Wann steht die neue Klinik an?
Vielleicht ist Essen so sch, weil du nicht Traumatherapie willst? Nicht sehen willst was da ist... ist verständlich..
Ich glaube diese unregelmäßige Therapie verzögert alles und treibt dich u.a. auch immer wieder in Krisen. Und kein Wunder. :( Jemand wie du braucht dringend wöchentlich Therapie. Mindestens. Also bitte mach da mal druck...frag nach etc.

Viertens: tagesstruktur und Ehrenamt wäre sehr gut. Tiere. In der Natur was.
Wenn man den ganzen Tag keine Aufgabe hat ist es normal dass es einem sch geht..

Komm wir geben zusammen nicht auf! Du weisst nicht was noch kommt an gutem! Und ich denke da kommt sicher noch was..
Bei allem elend hätte ich nicht das missen wollen was ab mitte 20 kam...

Geb dir eine warme hand wenn du magst, vorsichtig und nur so kurz odwr lange wie die magst. Wenn überhaupt. Sonst auch okay.

Eli

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Whisper.. » Mo Mär 25, 2024 6:28 pm

"I′m so tired of being here
Suppressed by all my childish fears
...
These wounds won't seem to heal
This pain is just too real
There's just too much that time cannot erase"
...
I've tried so hard to tell..

Aber ich schaff es nicht. Ich kann nicht reden. Aber ich möchte..ich halte das Gefühl nicht mehr aus. Es drückt in der Brust, als würde jemand drauf sitzen. Möchte weinen. Möchte schreien..aber wie?
Konnte seit der Entlassung immer noch nicht mit meiner Psychiaterin sprechen. Sie war wohl zwischenzeitlich wieder da, bei meinem letzten Termin hat sie sich aber krankgemeldet. Mit den anderen Ärzten kann ich nicht sprechen. Hab es zwei mal versucht. Ging nicht.
Also weiter schweigen..
Hab versucht mit M zu sprechen. Auch ohne Sprache. Hat auch nicht funktioniert.

Ich schaffe momentan gar nichts. Hab sehr sehr doofe Gedanken. Hab vor ein paar Tagen von einem Tod einer Familienfreundin erfahren. Sie war mit mal ziemlich nah. Sie wäre in 2 Monaten 44 Jahre ale geworden. Das tat und tut mir so leid. Sie hat sich so auf ihre Nichte gefreut, die in wenigen Monaten geboren wird. Sie war, trotz sehr vielen und üblen Schiksalsschlägen, ein Lebenmensch. Sie mochte das Leben. Und dann wurde sie rausgerissen. Und mein Kopf fragte direkt "warum hats mich nicht getroffen?" Und das denke ich mir jeden Tag..

M. und ich waren letzten beim Arzt, weils wieder in einen gefährlichen BMI gerutscht ist. Durch nicht essen können. Trinknahrung ging auch nur begrenzt. Dann gab es einen verdacht auf Magenschleimhautentzündung, weil mir immer übel war und schmerzen hatte, war aber nicht so. Also war doch wieder ich selber schuld. Dachte, ich hätte es wenigstens minimal im Griff..alles doof..


hm..hab nicht diesen Willen leben zu wollen..

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Eli » Mo Mär 04, 2024 5:43 am

Wer kann nicht mehr? Du?

Nee whisper. Du bist ja. Es ist sch und hart. Ja..

Aber du bist auf einem guten Weg. Endlich.
Und rückfälle und sch Zeiten wo nichts mehr geht gibt es immer...

Ich denk an dich
Eli die mit dir durchhält

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Whisper.. » So Mär 03, 2024 11:41 pm

...and then...she disappeared...
Sie kann nicht mehr. :cry:

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Eli » Fr Feb 02, 2024 12:08 am

Hi whisper,

Bitte denk nicht so. Du warst monatelang in einem geschützten Rahmen und das Ankommen in der Realität ist sehr schwer. Und ja ist auch nach Wochen nicht schwer.

Es ist ziemlich normal und total okay dass es so ist wie es ist.
Du kämpfst doch sehr.
Und es ist auch schwer sich selbst Tagesstruktur zu geben.
Versuch kleine Schritte und vor allem hau nicht noch drauf.
Das ist doch kalter Kaffee. Das ändert nichts.
Du machst es so gut wie es geht und besser geht halt nicht.
Und das alles hat Gründe. Dass es so ist wie es ist.

Ich wäre auch schwer depressiv an deiner Stelle. Die Situation ist ja nicht gelöst. Null. All die Traumata und Anteile sind noch in dir...klar war Klinik gut aber vielleicht geht es dir gerade deshalb schlecht. Weil sich das innen eben eher zeigen kann.

Vielleicht könnten auch Medikamente nochmal ein bisschen helfen? Wann geht es denn weiter mit Klinik bzw Behandlung?
Und ersuch aber bitte wieder einen normalen Tag macht Rhythmus. Nur das. Das verdrehte ist super schlecht für die Psyche. Vielleicht auch da Medikamente?
Essen und Tag Nacht Rhythmus. Nicht mehr.
Und nein alle zwei Tage eine Mahlzeit ist viel zu wenig und das weißt du auch. Damit bisr du schneller in der Klinik als dir lieb ist glaub ich. Das waren keine Kreislaufprobleme. Das war Unterzuckerung, weil du hungerst...ist glaub, das ist wichtig das so klar zu benennen.

Ähm...und zu der Freundin. Ja du hast sie lieb. Nur du hast schwere Depressionen weil deine Eltern dich dein ganzes Leben wie sch behandelt haben. Deshalb spürst du nichts meh nicht mal wie gern du deine Freundin hast. Das hast DU nicht verdient.
Du klingst als würdest du die Freundin absichtlich schlecht behandeln. Dabei verurteilt du dich noch dafür schwer krank zu sein obwohl du null dafür kannst. Das finde ich nicht fair dir selbst gegenüber. Und du weisst dass ich Recht habe... 8)

Hast du eine Idee was es gerade so krass macht? Hast du Flashbacks? Drückst du was weg? Vermisst du was? Gab es Kontakt zu jemanden?was ist deine Idee dazu?

Voll gut mit SVV und Arzt besuchen. Also geht ja doch was. Und du bekommst gar nicht nichts hin..
Alles liebe und sende dir ein grosses Paket Kraft
Eli

PS und ja der Wunsch zu sterben ist verständlich. Aber er wird durch Traumatherapie und Verarbeitung besser werden.
Vielleicht ist das ganze nicht essen und die Depression etc auch unbewusst der Versuch keine Traumatherapie machen zu müssen. Weil das eben mit Untergewicht und in deiner Instabilität eh nicht geht. Weil da so viel Panik ist was da hoch kommt bzw käme.. Könnte das sein?

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Whisper.. » Mi Jan 31, 2024 10:25 pm

Danke Eli! Ich hab nächste Woche endlich einen Termin bei meiner Psychiaterin. Bisher kam das nicht zustande, weil sie nicht da war. Ich hoffe sie ist da.
_______

Bin einfach müde. Müde. Ausgelaugt. Zu nix zu gebrauchen. Bekomm den Alltag nicht geschissen. Irgendwann schlafen. Meistens 3 Uhr nachts. In den Tag leben. Keine Beschäftigung. Viel Nachdenken. Aber auch einiges nicht wissen. Vom Tag. Nicht essen können. Aber wenigstens alle zwei Tage ein Mittagessen. Nicht gut. Aber hm..immerhin? Weiß nicht. Schaffe es Arzttermin wahrzunehmen. Sonst gar nicht rausgehen. Schaff das nicht. Bin nur im Zimmer. Liege im Bett. Starre die Decke an. Schaue Serien. Kann mich darauf aber nicht konzentrieren. Brauche nur Hintergrundgeräusche. Hatte letzten Kreislaufprobleme. Bin auf meinen Tisch gefallen und hab jetzt drei ziemlich große blaue Flecken am Bein. Selbst schuld. Wenn M. nicht aufpassen würde, würde ich meine Medis vergessen. Svv Druck ist ziemlich stark. Aber machs nicht. Ich wills nicht. Hab mir vorgenommen wieder etwas kreatives zu machen. Schaff ich nicht. Kann mich nicht motivieren. Meine beste Freundin vermisst mich. Hat sie mir geschrieben. Und ich kann da nix fühlen. Kein vermissen. Keine Freude für ein Treffen. Gleichgültigkeit. Aber ich hab sie doch lieb? Wie geht das? Das hat sie nicht verdient.
Bin so enttäuscht von mir selbst. Hab viel gelernt in der Klinik. Und hab extra einen Wochenplan für Tagesstruktur. Und nix bekomm ich hin. Ist halt Whisper. Whisper kriegt nix hin. Wie immer. Will mich einfach nur verkriechen. Nicht da sein. Nicht existieren. Verschwinden..für immer. Geht der Gedanke irgendwann? Und das Gefühl? Hm..

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Eli » Fr Jan 12, 2024 10:41 pm

Liebe whisper

Wie schön dich zu lesen.
Wow das klingt richtig gut.
Wie toll du dich drauf eingelassen hast. Dass du dich dirchgeboxt hast. Obwohl das sicher oft Sau hart war.
Und echt schön mit der Therapeutin.
Siehste gute Therapie kann echt was. :mrgreen:

Ich finde du kannst sehr stolz sein was du für schritte gehst.
Und auch wenn ich nerve: Amnesien im Alltag sind bei komplexer ptbs definitiv nicht normal. Bitte besprech das mit ihr. Die ganze traumabehandlung kann verdammt nach hinten losgehen ohne gute Diagnostik. You know what I mean. :wink:
Jetzt erhol dich erstmal gut.

Und sei stolz auf dich. Tschakka.
Es geht weiter. Schritt für Schritt.

Alles liebe
deine eli

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Whisper.. » Fr Jan 12, 2024 10:24 pm

Danke Eli und herzkrannk!

Ich war jetzt lange nicht hier, weil ich während der DBT Behandlung sehr wenig am Handy war. Ich wollte versuchen mich auf mich selbst zu konzentrieren. Das hat so semi gut funktioniert, aber dazu schreib ich gleich noch etwas.

@herzkrank: zu den Kliniken schreibe ich dir privat, weil mir das öffentlich doch zu unsicher ist. Aber ich glaube diese 18 Wochen kamen nur zustande, weil es mir wirklich so schlecht ging und auch das Personal irgendwann nicht mehr weiter wusste. Und das war ja auch eins reine Depressionsstation.

Und jetzt mal ein bisschen was über die letzten 8 Wochen.
Das waren wirklich harte 8 Wochen, ich kam oft an meine Grenzen und war immer wieder kurz davor aufzugeben und den Aufenthalt abzubrechen.
Die erste Woche war wirklich am schlimmsten. Ich habe da erstmal richtig bemerkt, wie streng alles ist und wie viele Regeln es gibt. Für jedes Problemverhalten was auftrat musste eine Verhaltensanalyse geschrieben werden. Dafür hat man ein time out für die Therapien bekommen. Man durfte also so lange nicht teilnehmen, bis die VA fertig war. Wenn man zu lange von den Therapien fehlte, musste man direkt eine neue VA schreiben. Also schon echt krass. Auch für das nicht teilnehmen an Mahlzeiten hat man eine Ermahnung bekommen, genauso wenn man morgens mal verschlafen hat. Das war schon krass und ich war noch nie auf einer Station, auf der es so streng zu ging. Aber es wurde auch gesagt, dass das so sein muss und nach 3 Wochen konnte ich auch verstehen warum. Das hatte also alles seinen Sinn.
Die Einzelgespräche waren für mich immer ganz schwierig. Normalerweise spricht man über Problemverhalten, über die Diary Card oder sonst was. Aber meine Therapeutin ging schon nach der 2. Stunde auf das Trauma ein. Und sie sagte schon von Anfang an, dass ich sehr wahrscheinlich eine komplexe PTBS hab. Und da ist sie sich ziemlich sicher. Darum ging es dann auch immer. Das ist mir immer so schwer gefallen, aber vielleicht war das eine gute Vorbereitungszeit. Und die Therapeutin ist so so lieb. So einfühlsam, vorsichtig, fordernd, aber auf eine positive Art und Weise. Sie hat direkt bemerkt wenn etwas zu viel war oder ich einfach nicht mehr kann. Das war super. Sie war super. Und was ich so toll finde: der vorletzte Termin bei iht ist ausgefallen, das wurde mir nicht gesagt und ich habe 30 min auf sie gewartet. Sie hat sich dann so oft entschuldigt und sie hat mir einen poststationären Termin angeboten, der ist jetzt kommenden Montag. Das fand ich so so lieb von ihr und ich hab den auch angenommen. Und was sie mir angeboten hat; eine stationäre Traumatherapie bei ihr. In der DBT Klinik wird grundsätzlich keine Traumatherapie angeboten, weil die Therapeutin die einzige in der Klinik ist, die das macht. Und sie hat es mir angeboten. Dafür sind gute Vorbereitungen notwendig und es müssen Voraussetzungen erfüllt werden. Zum einen darf über längere Zeit kein Problemverhalten auftreten. Ich brache funktionierende Skillsketten für unterschiedliche Gefühle und Situationen und ich muss mit Dissoziationen zurecht kommen, aus denen alleine rauskommen und generell diese am Besten vermeiden. Jetzt im Aufenthalt bin ich so so auf dissoziiert, dass hatte ich in dieser Intensität und Häufigkeit noch nicht. Ich kann mich an einige Situationen, aber auch an wenige Tage gar nicht erinnern. Auch das Personal konnte mich nicht immer rausholen. Selbst mit Ammoniak nicht. Das war schon sehr schwierig für mich. Aber so ist das.
Jedenfalls möchte ich dieses Angebot von ihr so gerne annehmen und wir wollen am Montag auch nochmal darüber sprechen. Auf der Station gibt es drei Behandlungsschwerpunkte. Die Station ist ausgelegt für 18 Leute. Max. 8 Leute sind im DBT Programm, die anderen Plätze sind für die tiefenpsychologische Behandlung oder für Krisenpatienten. Die Leute zu Krise sind für 2 Wochen geplant, mit Verlängerung max. 4 Wochen. Die anderen beiden Programme sind für 6 Wochen, mit Verlängerung auf 8 Wochen ausgelegt. Was ich gut finde ist, dass man die Verlängerung "beantragen" muss. Nach ca. 4 Wochen wird man angesprochen und man muss einen Verlängerungsantrag stellen. Darin müssen 2 Fragen beantwortet werden. Die erste Frage lautet, was man in den vorherigen 4 Wochen gelernt hat und die zweite Frage bezieht sich darauf, wie und wofür man die letzten 2 Wochen nutzen möchte. Dieser Antrag wir dem Pflegepersonal gegeben und die besprechen in den in der Teamsitzung. Ich finde den Antrag für die persönliche Reflexion nochmal sehr gut. Auch wenn sich das im ersten Moment komisch anfühlt. Was ein großer Nachteil auf dieser Station ist, ist dass es 4 3-Bett-Zimmer gibt. Ich hatte das Glück ein 2-Bett-Zimmer zu belegen. So ein 3-Bett-Zimmer hätte ich mir einfach nicht vorstellen können. Jedenfalls würde die Traumatherapie in Verbindung mit der DBT Behandlung gemacht werden. Und hier geht dann die max. Behandlungszeit 12 Wochen. Also genügend Zeit auch. Ich bin gespannt, was wir am Montag besprechen und hoffe auf einen positiven Verlauf.
Und was ich jetzt in den letzten 8 Wochen wirklich gut gelernt habe ist meine vorherrschenden Gefühle zu erkennen. Eigentlich bin ein an Fan davon Gefühle wegzumachen, sodass es gar keine gibt. Aber ich habe jetzt gelernt zu erkennen, welches Gefühl hinter der Anspannung steckt. Das war vorher unmöglich. Und ich habe nochmal verschiedene Techniken gelernt mit diesen Gefühlen umzugehen. Es ist immer noch oft schwierig, aber es funktioniert manchmal. Ich habe neue Skillsketten erlernt. Die brauche ich auch unbedingt. In den 8 Wochen habe ich mich 2x selbstverletzt. Nicht in Form von Schneiden. Eigentlich war ich bei beiden malen überfordert und wütend auf mich selbst, deswegen hab ich dann zwei mal ganz feste gegen die Hauswand geboxt. Bei beiden malen ist meine Hand extrem angeschwollen, sodass ich zum rötgen musste und ich hatte offene Wunden an den Knöcheln. War eben dann doch SVV musste dann auch Verhaltensanalysen schreiben
Was, bzw. wer mir auch super geholfen hat, war meine Berzugspflege. Wir hatten jede Woche zwischen 30 min bis eine Stunde Zeit für ein Gespräch. Vor ihr habe ich als erstes geweint. Ihre Persönlichkeit ist tatsächlich ironisch/sarkastisch und frech, hat immer einen guten Spruch gehabt. Sie war sehr selbstbewusst und stark, aber in Gesprächen war sie immer sehr einfühlsam und ruhig. Hat gute Tipps gegeben. Das war gut. In einem der Gesprächen hab ich ihr alles auf den Tisch geknallt was mich beschäftigt. Sie hat eigentlich gar nichts gesagt, eher zugehört und mich reden lassen. Dann bin ich dissoziiert und ich kann mich an das Gespräch kaum erinnern. Sie hat mir dann nochmal gesagt worüber wir, bzw. ich gesprochen hab. Das ich auch geweint hab. Das es um mein Gewicht ging, um diese innere Bindung zur Familie. Um Mobbing. Um viel viel Selbsthass. Und sie sagte dann auch ehrlich, dass sie nicht genau wusste was sie sagen sollte und die Gelegenheit genutzt hat, mich reden zu lassen. Normalerweise war das immer so, dass man mir alles aus der Nase ziehen musste und ich eher zugehört, anstatt geredet zu haben. Das wurde mir auch oft so zurückgemeldet. Nichts schlimmes, aber für die Therapie nicht immer hilfreich. An dem Tag meiner Entlassung hat sie mich dann auch nochmal in den Arm genommen und mir gut zugeredet. Fand ich toll.

Joa..jetzt hab ich viel zu den letzten Wochen geschrieben. Aber alls diese Eindrücke die ich hatte und hab, kann ich gar nicht alle in Worte fassen. Ich hab sicher auch vieles vergessen, aber so ist das. Am Dienstag wurde ich entlassen und bin seitdem Zuhause. Ich hab bisher nicht viel geschafft, bin total k.o. von dem "Seit 8 Wochen nur unter Menschen gewesen sein" und muss mich davon erholen. So ist das nun mal. Ich bin gespannt was die nächsten Wochen so ergeben.

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von herzkrank » Do Dez 07, 2023 9:21 pm

ich hoffe, ein weiteres mal, dein schweigen bedeutet gut aufgehoben sein dort und freu mich, zu einem anderen zeitpunkt von dir zu hören

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Eli » Do Nov 30, 2023 9:38 am

Hallo liebe whisper

Ich sende mal liebe Grüße und hoffe die dbt Klinik tut dir ganz gut und die Leute sind nett da.
Vielleicht magst du erzählen.
Ich denke jedenfalls an dich.

Liebe Grüße
Eli

PS und wegen der SVV und den schmerzen: meinst du zu 100prozent, du bist selbst schuld? Wobei hilft es immer noch so zu denken obwohl du ja rational weisst dass das Quatsch ist?
Ich wünsche dir echt dbt hilft auch gegen SVV. Ich glaube das war schonmal besser oder? Mmh tut mir leid. :roll:

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von herzkrank » Mo Nov 13, 2023 5:09 pm

hallo whisper,

ich hab mich grad total gefreut, deinen beitrag von oktober zu lesen. wie schön, nachdem du dich erst so mit händen und füßen gegen die klinik gewehrt hast, dass du so lange da warst (mal interessehalber, welche war das, dass sie so lange aufnimmt? kenne ich von psychosomatischen kliniken bisher nicht) und dann auch noch einen so netten kontakt gefunden hast.
und dass es gleich weiter geht mit der dbt klinik. (ich hatte dazu eine gruppe in der letzten klinik und fand die super hilfreich. wusste gar nicht, dass es extra kliniken dafür gibt. auch dafür freue ich mich über einen tip)
und dann auch noch traumaklinik. wie cool. ich finde schon, viel hilft manchmal viel. schön, dass du so ausgiebig therapien machen kannst.
heilen ist ja echt ein 24h job, das ist jetzt deine arbeit.
aber ich hab gehört, dass es für dich schwer ist, das zu akzeptieren, dass du gerade keiner erwerbsarbeit nachgehst und in dir ein teil ist, der gern normal wär oder auch ein gesunder, der etwas beitragen möchte zur gesellschaft. oder erlebst du es eher negativ, als ein getriebensein vom sonst gefühl der wertlosigkeit?
und nach deiner mutigen spontanzusage bist du ja tatsächlich heute auch schon in der klinik. ich wünsch dir nochmal eine hilfreiche zeit da!

dauert wahrscheinlich wieder etwas, bis ich nochmal schreibe. ich bin grad auch auf der warteliste für eine klinik, die sich auf zwänge spezialisiert hat. da das das einzige war, was ich fand, was länger aufnimmt und nach meiner letzten hilfreichen, aber gefühlt zu kurzen klinik, wollte ich nochmal 10 wohin. aber ich hab grad auch noch nicht alles organisiert, um so lange zeit weg sein zu können, daher ist es gut, wenn es sich noch ein wenig hinzieht.
ich bin zb grad mit der aufgabe befasst, meine firma zu verkaufen. nach jahren, wo ich merkte, dass es mir nicht gut tut zu arbeiten, bin ich schweren herzens an dem punkt angekommen, die entscheidung zum loslassen zu treffen. auch wenn sich das noch ganz schön beängstigend anfühlt

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Whisper.. » Fr Nov 10, 2023 3:49 pm

Danke Eli!

Hm..was hab ich gelernt. Atemübungen. Inneres beruhigen mithilfe eines Buches. Hat mal so mal so geklappt. In den letzten Wochen habe ich eher so in den Tag hinein gelebt. Aufgestanden wann ich wollte. Hab mir zwar immer einen Wecker für 8 Uhr gestellt, aber meistens hab ich den dann ausgemacht und weiter geschlafen. Null Tagesstruktur. Also alles eher schleppend. Aber ich hab es geschafft mich mit der lieben Freundin aus der Klinik zu treffen. Meistens waren wir dann spazieren, wenn das Wetter weniger gut war, dann haben wir Spiele gespielt und so..

Deine Sicht über die Genesungsbegleitung klingt sehr plausibel. Hab mich zwar etwas informiert, aber noch nicht so, dass ich von irgendetwas überzeugt bin. Das werde ich aber auch erstmal noch nicht machen, weil ich mir damit kein Stress machen möchte. Deswegen warte ich erstmal noch.

Mittwoch habe ich mich getraut eine Mail an die DBT Klinik zu schreiben, weil sich bis dato keiner gemeldet hat und die angegebene Frist war schon um.
Hab dann auch direkt eine Antwort bekommen in der es hieß, dass es sich aufgrund von Coronafällen verschoben hat. Sie hat den 22.11. in Aussicht gestellt.
Dann kam heute ein Anruf, ich wurde gefragt, ob ich auch jetzt Montag schon zur Aufnahme kommen könnte. Puuh..sehr sehr kurzfristig. Hab auch einfach zugesagt. Zum einen ist das ganz gut, weil ich mir dann nicht so lange einen Kopf darüber machen kann was jetzt letztendlich auf mich zukommt. Zum anderen bin ich jetzt schon total nervös und hab Angst. Bin aufgeregt und angespannt. Mache mir total den Kopf wegen der Leute..stehe gerade total unter Strom..

Gestern ging es mir auch ziemlich schlecht, hab zwei mal Bedarf genommen, aber es hat leider nicht geholfen. Abends kam es dann zur Selbstverletzung. Dann hat es fast 3 Stunden gedauert bis ich mich getraut habe ins Krankenhaus zu gehen. Aber es waren alle sehr lieb, keine doofen Kommentare. Etwas unangenehm als der Arzt gefragt hat, ob er das vorher-nachher fotografieren darf..weiß nicht wofür, hab ihm das aber erlaubt. Und er hat so so doof betäubt, ganz oft hab ich das einstechen der Nadeln gemerkt. Das tat nochmal ordentlich weh..aber irgendwie bin ich auch selbst schuld..

Naja..ich werde mich jetzt noch ein wenig ablenken und auf M. warten..
Bin schon gespannt was sie dazu sagt..

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Eli » Mi Okt 18, 2023 7:54 am

Hallo whisper

Wow das klingt sehr anstrengend aber auch sehr mutig.
Ich finde du kannst sehr stolz auf dich sein!
Ich weiss das ist manchmal schwer...

Und schön dass du diesen netten Kontakt gefunden hast.
Ich wünsche dir dass dbt dir hilft und die Traumaklinik auch gut ist. Diagnostik machen lassen you know. ;-)

Und du weißt heute kannst du entscheiden. Wenn die dbt Klinik oder die Traumaklinik schlecht ist, kannst du gehen. Du musst und solltest keine schlechte Klinik aushalten. Dann kannst du eine andere finden.

Was hast du denn gelernt um dich ein bisschen zu beruhigen? Tapen? Imaginationsübungen? Vertikales Emdr? Das Buch traumabedingte Dissoziation mal lesen?

Und du bist nicht faul, du bist krank! Und ich glaube das weißt du auch. Nur für den Anteil der sich so uber Leistung definiert ist es eben sehr schwer...

Mmh ja die Zeit ist lang in Kliniken aber vielleicht tut es dir auch so gut dass du gar nicht mehr weg willst. Die Kategorie ist ja nicht, ob das noch vom "leistungs Anteil" (sag wenn der Name blöd ist...) erlaubt ist in Kliniken zu sein, sondern wie es einem real geht ..

Und mit der Genesungsbegleitung: ich sehe das ein bisschen kritisch ehrlich gesagt. Weil man damit für immer in dem Thema verhaftet bleibt. Finde das ist eher etwas für ältere Menschen wo klar ist die schaffen nie mehr was anderes, also zb eine Ausbildung oder ein Studium.

Ich kann mir bei dir sehr gut vorstellen wenn du die Traumata verarbeitet hast, dass du dann eine sehr gute Erzieherin wirst oder nochmal soziale Arbeit oder Psychologie oder oder studierst und dann in dem Job arbeitest...

Nichts gegen Genesungsbegleitung, aber wenn dich der Bereich noch interessiert, wenn es dir besser geht (vielleicht hast du dann auch die Schnauze von dem Thema und willst nichts mehr mit dem Thema zu tun haben, was auch total okay ist) dann kannst du auch mit viel mehr Fachwissen durch ein Studium oder eine weitere Ausbildung wie Krankenschwester mit Schwerpunkt Psychiatrie/psychosomatik in den Bereich der psychischen Erkrankungen gehen und dann mit einem anderen Gehalt, was ja heutzutage auch mehr als wichtig ist etc..
Das wird man alles sehen, wie es dir dann in ein paar Jahren geht. Du bist ja noch jung.

Alles Gute dir, ich denk an dich und drück dir die Daumen für den anstehenden Aufenthalt.

Eli

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von Whisper.. » Di Okt 17, 2023 12:24 pm

Danke für eure Antworten!

Eli, das stimmt. Dieser Funktionsanteil ist so mächtig, dass ist irgendwie beängstigend. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich durch solche Leistungen Anerkennung erhalten habe und ich mich dadurch gesehen gefühlt habe. Wenn man halt durch Leistungen eine Bewertung bekommt..dann nimmt das viel Raum im Leben ein,,das merke ich gerade sehr. Vor allem wenn ich an den Kindergarten denke. Seit Mai gehe ich nicht mehr arbeiten und ich fühle mich so, als wäre ich der faulste Mensch der Welt..weil ich eben keine Leistungen erbringe..

In den letzten Tagen ist viel passiert und ich bin deshalb immer noch extrem k.o.
Letzte Woche Donnerstag wurde ich aus der Klinik entlassen. Nach 18 Wochen. Ich hatte total Angst vor der Entlassung, weil ich wusste, dass ich Zuhause keinen geregelten Tagesablauf habe und überwiegend alleine bin, weil M. arbeiten muss. Der Donnerstag war an sich noch total anstrengend, weil ich noch viele Dinge besorgen musste. Medikamente, etc.
Und als ich von Station gehen wollte, hat sich eine Mitpatientin von mir verabschiedet. Sie hat total geweint und mich ganz lange umarmt und Küsschen auf die Wangen gegeben. In den letzten Wochen haben wir uns gut angefreundet (obwohl sie schon 57 Jahre alt ist funktioniert das sehr gut) und wir haben jeden Tag etwas zusammen unternommen. Wir waren viel spazieren, in der Stadt, sind mit den AUtos rumgefahren und haben gute Musik dabei gehört, jeden Abend hab ich mich von ihrem Massagegerät massieren lassen, wir konnten viel lachen, obwohl es uns beiden nicht gut ging. Als es ihr dann immer schlechter ging, habe ich ihr einen Brief geschrieben. Der war 3 Seiten lang. Als sie ihn gelesen hat, hat sie viel geweint, aber auch gelacht und fröhlich den Kopf geschüttelt, das hat mich auch irgendwie aufgebaut. Vielleicht auch einfach deswegen, weil ich jemand anderem eine Freude machen konnte. Gestern war ich sie auf Station besuchen, wir waren dann etwas über 2 Stunden spazieren. Das war schön.

Vor drei Wochen war ich in der Klinik in der ich die DBT Behandlung mache. Ich hatte das Vorgespräch bei der Psychologin und sie sagte, dass die Warteliste derzeit nicht ganz so voll ist und ich ca. 5 Wochen warten muss, bis ich aufgenommen werde. Also sind es jetzt noch ca. 2 1/2 Wochen. Ich habe irgendiwe schon total Angst davor, weil ich die Klinik eben nicht kenne, die Menschen nicht, die Stadt nicht..und die Patienten dürfen den eigenen PKW nicht mitnehmen. Wenn mir also alles zu viel wird, dann kann ich nach den Therapien nicht einfach mal eben zu M. fahren. Mit dem Auto fahre ich schon 50 Minuten..was eben auch schon echt lang ist..aber mit den Öffis wäre ich ja noch viel länger unterwegs, das würde dann auch nicht gehen..
Innerlich bin ich total aufgeregt und unruhig. Ich habe einfach unfassbar Angst und kann mit dem Gefühl nur schlecht umgehen. ABer da muss ich jetzt wohl durch. Ich versuche auch gar nicht zu sehr darüber nachzudenken..
Dann haben M und ich uns in der Traumaklinik gemeldet, die schon nachgefragt hat, wann die Behandlung beginnen kann. Wir haben jetzt den Februar festgehalten. 8 Wochen dauert die DBT Behandlung, dann wäre ich ca. 4 Wochen Zuhause um etwas runterzukommen und im Februar kann ich dann evtl. in die Traumaklinik. Das war die erste die sich nach fawst einem Jahr gemeldet hat und M. war der Meinung, dass wir erstmal zusagen. Wer weiß wie lange ich sonst noch hätte warten müssen. Im Moment ist mir das mit der Behandlung etwas zu viel..ich meine..ich war jetzt 18 Wochen auf der Depressionsstation, jetzt kommen 8 Wochen DBT dazu und dann kommt die Traumaklinik, da weiß ich aber auch nicht, wie lange die Behandlung dort dauert. Ich glaube danach bin ich erstmal bedient und habe genug von Klinik. Mir waren die 18 Wochen schon zu viel..aber was sein muss, muss sein.

Herzkrank..ja, dass ist wirklich übel das zu realisieren. Vor allem habe ich immer wieder im Hinterkopf, dass ich gerne Arbeiten gehen würde, dass aber einfach nicht schaffe. Das macht mich ziemlich traurig. Aber was nicht geht, geht eben nicht.
Auf Station haben mich das Pflegepersonal und zwei Therapeuten auf die Ausbildung zur Genesungsbegleiterin aufmerksam gemacht haben. Die sagten alle, dass die mich total in diesem Beruf sehen, wenn es mir besser geht, vor allem auf einer Depressionsstation oder in der Borderine Tagesklinik..ich habe mich darüber mal informiert und eigentlich ist das eine richtig gute Sache. So ganz abgeneigt bin ich nicht, aber es ist im Moment noch zu früh um mich noch intensiver damit zu beschäftigen.

Jetzt warte ich jedenfalls erstmal auf den Anruf der DBT Klinik und bin gespannt, wann es losgeht..
Nervosität und Angst steigen aber immer weiter..

Re: Gedankenpudding vllt trigger*

von herzkrank » Fr Okt 06, 2023 1:02 pm

ich bin erleichtert, nochmal von dir gelesen zu haben. aber seitdem ist ja jetzt auch wieder viel zeit vergangen. magst du nicht mehr so viel im forum schreiben?

bist du noch in der klinik und wenn ja, wie kannst du es jetzt akzeptieren?

das ist ganz schön hart zu realisieren, dass heilung richtig richtig lange dauert. und es nach guten zeiten auch wieder abstürze gibt. und alle anderen nach hause gehen, nur du nicht. da kann im vergleich schon mal die hoffnung flöten gehen.

vermutlich würde es bei den meisten von uns so gehen, wenn sie die täter von damals treffen. ich bin in gedanken bei dir

Nach oben